Grenzstation Pakistan/Indien 22.04.1996 kmSt. 27.766

Um 9 Uhr waren wir am pakisatanischem Zoll die ersten zur Abfertigung. Hätten wir gewusst, was auf uns

zukommt, vielleicht wären wir umgekehrt. Im Hotel gaben sie uns noch den Tip, bei einem Zollbeamten

Geld zu tauschen. Das machten wir auch, und schwupps di wupps waren wir auf der Indischen Seite und

hatten sofort ein indisches Lokal vor Augen, wo es King Fisher Bier

gab. Wir wussten noch nicht, dass uns bis dahin noch eine 4,5 Stunden andauernde Tortour bevorstand. Wir, und

besonders unsere Maschinen wurden einer kaum beschreibbaren Kontrolle unterzogen. Schuld daran, wurde uns

erklärt, war ein schweizer Tourist, der eine Woche zuvor, Waffen nach Indien, in einem Wohnmobil  geschmuggelt

hatte. Dieser wurde erst in Indien dingfest gemacht. Es wurde festgestellt, welche Grenzbeamten ihn passieren

ließen und diese wurden sofort vom Dienst suspendiert. Bei der Motorradkontrolle wurde mit einem Stecken im Tank

gerührt, Vorder- und Rücklicht mussten wir abschrauben, Luftfilter wurde untersucht und wir mussten auch noch die

Luft aus den Reifen lassen. Dann wurden die leeren Maschinen gewogen. Beide BMWs hatten, verglichen mit dem

Fahrzeugschein, 8 kg zuviel. Wir mussten erklären warum, und wir konnten uns nur vorstellen, dass das Mehrgewicht

Sprit und Öl sein müsste. Das blieb uns dann, Allah sei dank, erspart, es auch noch abzulassen. Wir konnten wieder 

aufpacken und saßen un 14 Uhr bei unserem 1. Bier seit 26.März.

Amritsar erreichten wir gegen 16 Uhr. An der 1. Ampel mussten wir anhalten, 30 Inder begutachteten unsere

Maschinen und drückten auch an den vorhandenen Knöpfen. Da der Anlasserknopf leuchtend orange ist,

drückte einer von ihnen drauf. Mein Anlasser kreischte auf, ein letztes Mal, und er war tod. Da wusste ich

auch noch nicht, dass es unwahrscheinlich schwer ist, eine 2-Zylinder, 1000ccm Maschine mit

Riesengepäck, anzuschieben. Aber wir hatten für den Rest der Strecke keine andere Wahl. Später in Nepal

befestigten wir ein Seil um die beiden Stoßdämpfer und Roland schleppte mich immer wieder an. In

Indien waren immer genug Leute vorhanden, um mich anzuschieben, in Nepal hingegen hielten sie erstmal

die Hand auf für ein Bakkschisch. Nach 1,5 Stunden Stadtrundfahrt fanden wir ein Guesthouse und nahmen

eine angenehme kalte Dusche.

Jetzt waren wir also in Indien angelangt, im Land der Tempel, und den schönsten aller Tempel, den Goldenen,

haben wir am Abend noch besichtigt.

Wir mussten dazu unsere Schuhe ausziehen und einen Turban aufsetzen.Viele Sikhs, mit Dolchen und

Schwertern bewaffnet, begleiteten uns. Karpfen im Teich schnappten nach Sauerstoff. Einige Inder badeten

in der Brühe, um sich Krankheiten zu entledigen. Der Tempel selbst war prunkvoll eingerichtet und die

Außenfassade bestand aus purem Gold. Der Tempel ist durchgehend geöffnet und es ist ein

beeindruckendes Erlebnis, die Athmophere zu genießen.

 

Harmandir Sahib

 
 

soll. Im Tempel selbst werden während der Tageszeit Verse aus demHeiligen Buch rezitiert. Diese Gesänge werden musikalisch untermalt und sind über

Lautsprecher in der ganzen Tempelanlage zu hören, was eine eindrucksvolle Atmosphäre schafft. Der Tempel ist immer geöffnet und wird täglich von tausenden Pilgern, darunter nicht nur Sihks,

besucht. Nachts ist es den Pilgern für maximal drei Tage gestattet, unter den Arkaden und in angrenzenden Räumen zu schlafen. In einem benachbarten

Gebäude wird für diese Zeitspanne auch einfaches Essen angeboten. Dem Glauben der Sikhs zufolge kann, wer im heiligen Wasser badet oder davon trinkt, sein persönliches Karma verbessern.

Die Anlage ist sehr gepflegt und wird täglich gewischt, im Tempelinneren sogar mit Milch.

In die Schlagzeilen kam der Tempel 1984 durch die Ausrufung des Staates Khalistan durch radikale Sikhs und der Stürmung des Tempels durch

Soldaten der indischen Armee in der Operation Blue Star. Als Reaktion auf die Erstürmung des Heiligtums und die Ermordung des Sikh-Anführers Jarnail Singh Bhindranwale wurde die indische

Ministerpräsidentin Indira Gandhi von ihren Sikh-Leibwächtern ermordet.

Weitere Operationen gegen Sikh-Extremisten im Tempel erfolgten im April 1986 (Operation Black Thunder) und im Mai 1988 (Operation Black

Thunder II). Im ersten Stock über dem Haupteingang zeigt ein Museum die Leidensgeschichte der Sikh unter den Hindus und Muslimen seit dem 17. Jahrhundert. Neben Waffen werden

auch Gemälde der wichtigsten Sikhmärtyrer und -gurus gezeigt. Besonderer Wert bei der Auswahl der Bilder wurde offensichtlich auf die Darstellung

der verschiedenen Folterarten vergangener Zeiten und das damit verbundene Leiden der Sikh gelegt.

 

 

 

 

Nach dem Verlassen des Tempels mieteten wir uns einen Fahrradritschafahrer, der uns in ein Restaurant brachte.

Als Gage durfte er mitessen und Bier trinken, was seiner Laune recht förderlich war. Er fuhr uns noch zurück in

unser Guesthouse und wir unterhielten uns noch lange mit ihm über Sitten und Gebräuche in Amritsa.

Amritsa 23.04.1996 kmSt. 27.810

 
Am nächsten Morgen starteten wir nach Dharamsala, Mc Leod Gany, dem derseitigen Domizil des Dalai Lama. Dabei
 
kamen wir wieder in den Genuß, durch die Bergwelt des Vorhimalaya zu fahren. Kurz vor dem Ziel überrollte ich ein kleines
 
Brettchen, aus dem ein hässlicher Nagel herausguckte und mir den Vorderreifen duchstach, ein Plattfuss. War kein grosses
 
Problem, das von einem Reifenhändler mit einem Gummipfropf geflickt wurde. Wir nisteten uns in ein Hotel der besseren
 
Klasse ein und trafen am Abend zwei Ossis, Tobi und Claudia aus Görlitz, bzw Berlin. Mit ihnen verbrachten wir den
 
Abend bei reichlich Bier. 
 
 
Schule findet in Indien im Freien statt.
 
Dharamsala 24.04.1996 kmSt. 28.080
 
Am nächsten Morgen fuhren wir mit den beiden nach Bakzu und machten einwenig Trekking zu einem
 
großen Wasserfall.
 
Nachmittags statteten wir dem Wunderheiler, angeblich Leibarzt des Dalai Lama, einen Krankenbesuch
 
ab. Aus Tausenden von runden Kugeln, ich denke mal aus Dreck und Kuhtung, suchte er uns genau die,
 
die wir zur Heilung unserer Blessuren brauchten, heraus. Dazu müssen wir 4 Stück am Tag nehmen und
 
Rolands Knie, der Ellbogen und meine Schulter werden in ein paar Tagen schmerzfrei sein.
 
Dharamsala 25.04.1996 kmSt.28.099
 
Recht früh brachen wir auf, um Manali nachmittags zu erreichen. Die Strasse nach Mandi war eng und
 
schlecht. Benzin konnten wir uns nur privat besorgen. Vorbei am sehr schön gelegenen Mandi waren wir
 
im Kulutal auf der Hauptstrasse, die uns am Kulufluss entlang von Wäldern und Obstplantagen bis Manali
 
führte. Die letzten 15 km waren Baustelle und nur auf einer Lehmpiste zu befahren. Wir trafen beim Essen
 
noch ein paar Engländer, mit denen wir bis 23 Uhr durch die Strassen von Manali zogen. Dabei hatte ich
 
ein unvergessliches Erlebnis. Wir hatten schon einiges getrunken und waren eigentlich schon an dem
 
alten bärtigen Inder vorbei, der uns zu verstehen gab, dass er uns die Zukunft deuten könnte. Wir wollten
 
ihn eigentlich nicht beachten, bis er sagte, er weiß den Vornamen meiner Mutter. Das veranlasste mich
 
doch zu verweilen. Ich ging ein paar Schritte zurück zu ihm und forderte ihn auf, "tell me her name".  Er sagte,
 
her name is ann marie. Ich war schockiert. Leider ließ ich es bei diesem kurzen Gespräch, weil die anderen
 
weiterzogen. Ansonsten blieb mir Manali in schlechter Erinnerung, hauptsächlich vollgekiffte, gröhlende
 
Israelis und Engländer.
 
Manali 26.04.1996 kmSt. 28.388
 
Von den gepriesenen  heißen Quellen waren wir genauso enttäuscht wie vom hölzernen Tempel. Manali,
 
man kann dem Reiseführer glauben, ist ein Dreckloch, aber es ist der Anfang zur Himalayafahrt über
 
die höchsten Pässe (3x über 5000m) nach Leh, aber nicht im April, die Strecke ist nur im Juli und August
 
befahrbar. Wir probierten die Strecke, aber 10km nördlich war Schluss, ein großer Schneewall versperrte
 
die Weiterfahrt.

Wir fuhren zurück und gesellten uns zu den Engländern.

Manali 27.04.1996 kmSt 28.440

Wir brachen auf, in das ehemalige englischen Ressort Simla.  Die Engländer wussten wo sie sich an den Wochenenden

zurückziehen konnten. Hier in über 2000m Höhe waren sie weit weg von der brütenden Hitze im Flachland Indiens. Herrlich

gelegen ihre Villen. Sehr steile Strassen und Gassen im ganzen Ort. Im Hotel Mimland kehrten wir ein. Zu Fuß machten wir

uns auf, die Stadt zu erkunden.

Simla

 

Die Hauptfußgängerzone The Mall liegt auf dem Grat und bietet eine gute Aussicht auf Stadt und den Himalaya. Bis zum 

Ersten Weltkrieg war The Mall für Inder verbotenes Terrain. Hier befanden sich Banken, Teesalons und Geschäfte der

britischen Kolonialgesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es auch Indern erlaubt, The Mall zu betreten, vorausgesetzt,

sie trugen keine indische Kleidung. Die Architektur Shimlas ist von Gebäuden im britischen Stil des 19. Jahrhunderts geprägt.

Ein achteckiger Musikpavillon aus dieser Zeit liegt an The Mall. Die zweitälteste protestantische Kirche Indiens, die Christ

Church, liegt am östlichen Ende von The Mall; sie wurde von 1846 bis 1857 erbaut und verfügt über einen Tudor-Turm, dessen

Glocken aus von den Briten erbeuteten Kanonen gegossen worden waren.

Auf dem höchsten Punkt der Stadt ist der Jakhu-Tempel gelegen, der dem Hindu-Gott Hanuman gewidmet ist.

 

Simla 28.04.1996 kmSt 28.608

Auf der Strecke nach Dehli über Chandigarh, Karnal und Panpat wurde der Verkehr immer dichter, überall, auch wo 

in der Karte keine Orte verzeichnet sind, treffen wir auf Menschen in Barracken und kleineren Ansiedlungen. Da

keine Kanalisation vorhanden ist, verrichten die Leute meist im Strassengraben ihre Notdurft. Es wird immer heißer,

wir fahren im kurzärmligen Hemd, der Fahrtwind ist heiß wie ein Föhn in höchster Stufe. Bei einer Rast stellten wir fest,

dass sich an den Armen überall Blasen gebildet haben. In Dehli angelangt, kehren wir im Touristcamp ein und stellten

unser Zelt auf. Hier wollen wir einige Tage verweilen. Mit Ritschas lassen wir uns zur roten Mosche, ans Ghandigrab

und einfach ins Zentrum fahren. wenn man überhaupt von Zentrum sprechen kann. Denn hier herrscht überall

Ausnahmezustand. Eines Morgen lasse ich mich um 4 Uhr mit einer Fahrradritscha abholen und durch die noch

leeren Gassen kutschieren. Ich sehe viele Leute aus der Kanalisation kommen, um sich zu waschen und Zähne zu

putzen. Auch einige Tode werden herausgeholt und einfach am Strassenrand abgelegt. Das sind die Menschen,

die heute Nacht in ihrem Heim, der Kanalisation, gestorben sind. Bis 5 Uhr, so wird mir erzählt werden die alle abgeholt.

 

Sehenswürdigkeiten

  • Rotes Fort (Lal Qila), Festungsanlage aus rotem Sandstein. UNESCO Weltkulturerbe, Eintritt 10 Rps. bzw. 250 Rps für Ausländer
  • Jamia Masjid, größte Moschee Indiens aus rotem Sandstein, erbaut von Shah Jahan, Eintritt frei, ein Minarett kann gegen Entgeld
  • bestiegen werden. Während der Gebetszeiten ist Nichtmuslimen der Zutritt verwehrt
  • Raj Ghat, Parkanlage mit Gedenkstätten der politischen Führer Indiens u.A. Mahatma Ghandi und Nehru, Eintritt frei
  • Jantar Mantar, eine der fünf Sternwarten des Jai Singh II (1699 - 1743) in der Nähe zum Connaught Place, die fast schon
  • futuristisch anmutenden Instrumente bilden einen interessanten Kontrast zu den umgebenden Hochhäusern. Eintritt 5 Rps.
  • bzw. 100 Rps. für Ausländer
  • Purana Qila (Altes Fort), Festungsanlage, Vorgängerbau des Roten Fort. Davor befindet sich ein kleiner See auf dem man Boote
  • ausleihen kann, Eintritt 5 Rps. bzw. 100 Rps. für Ausländer
  • Humayun Mausoleum, Grabmal des Humayun inmitten einer Gartenanlage, UNESCO Weltkulturerbe, Eintritt 10 Rps. bzw.
  • 250 Rps. für Ausländer
  • Safdar Jang Mausoleum, Grabmal des Safdar Jang inmitten eines weitläufigen Parks, das letzte grosse Monument der Moghulkaiser,
  • Eintritt 5 Rps. bzw. 100 Rps. für Ausländer
  • Lodi Gärten, Grabstätten der Sayyid- und Lodi Herrscher-Dynastien. Sehr schöne Parkanlage, Eintritt frei
  • Lakshmi Narajan Tempel, einer der wenigen typischern nordindischen Tempelbauten Delhis, Eintritt frei, Schuhe können kostenlos
  • am Eingang deponiert werden
  • Bahai House of Worship, spektakulärer Tempel in Lotusform der Bahai Religion, Eintritt frei, Schuhe können ebenfalss kostenlos
  • deponiert werden
  • Qutb Minar, Siegessäule (Turm) des Muhammed-e-Ghur aus rotem Sandstein, UNESCO Weltkulturerbe, auf dem Areal kann
  • man gut Papageien beobachten, Eintritt 10 Rps. bzw. 250 Rps. für Ausländer
  • Old Delhi mit seinen verwinkelten Altstadtgassen voller kleiner Geschäfte und Märkte
  • Pahar Ganj, Basar Viertel mit unzähligen Hotels
  • Zoo, Direkt unterhalb des Purana Quila. Gute Möglichkeit um mit den Einheimischen in Freizeitstimmung in Kontakt zu kommen.
  • Gurdwara Bangla Sahib, Eines der wichtigsten religiösen Zentren der Sikhreligion in Delhi. Ausländer werden kostenfrei herumgeführt
  • und die Prinzipien der Religion erläutert. Zum Besucherempfngszentrum führt direkt links von der Schuhabgabe eine Treppe herunter,
  • dort können die Schuhe deponiert werden und man bekommt ein Tuch ausgehändigt um den Kopf zu bedecken. In der Langaarhalle
  • kann man gratis essen, auch die Küche wo die Speisen zubereitet werden kann man besuchen und sogar selber mithelfen. Eintritt frei,
  • nur wenige Minuten zu Fuss vom Connaught Place aus entfernt.

 

Auch für die Hygiene tat ich was, der Bart musste nach rund 7 Wochen, die wir jetzt unterwegs waren, weichen.

Klarkommen

Indien ist ein sehr weltoffenes Land. Viele Gepflogenheiten und Bräuche sind dem Europäer fremd und

man könnte schnell durch seine Unwissenheit anecken. In einem Land mit so großer Armut gibt es auch

eine Kriminalitäts- und Korruptionsrate, die nicht mit der Deutschlands zu vergleichen ist. In vielen im

Handel erhältlichen Reiseführern gibt es Tipps, wie man dem Problem begegnen kann.

Grundsätzlich sollte man sich aber merken, dass keine Tätigkeit oder Handreichung umsonst ist. Ob

man nun in Pushka ein Blume geschenkt bekommt oder man von jemandem ein Bild machen will (hier

sollte man unbedingt das Objekt vorher fragen, ob es fotografiert werden will), für alles wird ein

verhandelbarer Preis verlangt. Im Grundsatz kann man sagen, dass das Klarkommen im Bereich Rajastan

schwieriger ist als in den südlichen Staaten Indiens.

 

 

Datei:Jama Masjid.jpg

 

Dehli 01.05.1996 kmSt. 29.076

Am Mittwoch verabschiedeten wir uns von Dehli in Richtung Süden nach Agra. Die 200 km hatten wir in 2 Stunden,

bei wieder brütender Hitze hinter uns. Das erste Mal leisteten wir uns ein 5 Sterne Hotel mit Swimmingpool, in das 

wir gleich mal reinsprangen. Nachmittags besichtigten wir eines der Weltwunder, das Taj Mahal. Man kommt wirklich

aus dem Staunen nicht mehr raus. Völlig symetrisch ist diese Gragstätte errichtet worden, selbst die vielen Mosaike.

Leider wird das Weiß immer bräuner, der Umweltschutz ist in Indien nicht möglich.

 

Die Geschichte des Taj Mahal’s

Der Taj Mahal steht als einzigartiges Symbol der Liebe.Denn: Es wurde natürlich aus Liebe gebaut! Erbaut wurde er vom Maharaja Shah Jahan als Andenken an seine Hauptfrau, die bei der Geburt des 14. Kindes gestorben ist. Die Bauarbeiten starteten noch im gleichen Jahr – 1631 – und wurden 1653 beendet. Insgesamt 20.000 Personen arbeiteten daran.

Nur einige Jahre nach der Fertigstellung wurde Shah Jahan von seinem eigenem Sohn vom Thron gestürzt und war bis zu seinem Tod 1666 im Agra Fort inhaftiert. Von dort konnte er also nur aus der Ferne den Überresten seiner geliebten Frau und somit dem Taj Mahal erblicken. Nach seinem Tod wurde er neben seine Frau gebettet.

1983 wurde der Taj Mahal zum World Heritage ernannt. Im Laufe der Jahre litt das weisse Marmor erheblich unter der Luftverschmutzung, dem sauren Regen und letztendlich unter Vandalismus.

Seit 1994 dürfen nur noch Fahrzeuge, die die Luft nicht mehr verschmutzen, näher als 500 m an das Gebäude heran.

 

Architektur

Das Taj Mahal in Agra steht auf einer 100 m mal 100 m großen Marmorplatte. Es ist ein 58 m hohes und 56 m breites Gebäude, welches von einem 18 Hektar großem Garten umsäumt wird. Ein längliches Wasserbecken ist der Mittelpunkt dieses Gartens. Um das Hauptgebäude herum sind vier Minaretten errichtet. Diese sind leicht geneigt, damit sie im Falle eines Erdbebens vom Hauptgebäude weg stürzen. Clever, oder?

Das Gebäude besteht aus 28 verschiedene Arten von Edelsteinen und Halbedelsteinen, die in den Marmor eingefügt wurden.

 

Darauf sollte man beim Besuch achten

Von Samstag bis Donnerstag (= Freitag geschlossen) ist der Taj Mahal von morgens um 6 Uhr bis abends um 7 Uhr geöffnet. Ich empfehle dringend auch schon morgens, ca. 05:30 an einem der 3 Gates zu sein. Die Ticketcorner machen Punkt 6 Uhr auf. Tagsüber ist er sehr überfüllt und das Licht ist nicht so schön. Morgens ist die Luft noch sehr klar, das ist mittags bzw. abends nicht mehr so.

Ausserdem ist es wunderschön den Sonnenaufgang zu beobachten und die sich verändernden Farben des Tajs.

Der Eintritt ist mit 750 Rupie (= ca. 13 EUR) sehr teuer – klar! Somit besuchen sie den Taj Mahal meist auch nur einmal. Das ist auch ausreichend, denn es gibt noch einen kostenlosen Sunsetpoint (siehe unten). Es gibt drei Eingänge: Der Südeingang ist am leichtesten von Taj Ganj (=Stadtteil von Agra) zu erreichen, wobei die Schlangen am Ost-Tor am kürzesten sind. Das Westtor ist meist überfüllt durch Reisegruppen, die vom Agra Fort kommen.

Achtung! Rucksäcke am besten gleich im Auto/Hotel/Bus lassen. Größere Rucksäcke sind nicht erlaubt, ebenso wie Fotostative, Bücher oder Essen. Und das wird auch rigoros befolgt. Nur einen Fotoapparat mitnehmen, das reicht!

 

Das Abendessen nahmen wir in einem romantischen bei Vollmond in einem Rooftop Restaurant zu uns.

Agra 2.5.1996 kmSt. 29.076

Mit flauem Gefühl im Magen starteten wir am nächsten Morgen in Richtung Varanasi. Das gestrige Essen habe

ich absolut nicht vertragen. Kaum dass ich auf meine Maschine kam, dann das Anschleppen, ich war gleich fix

und fertig. Auf der Strecke nach Etwah entging ich nur knapp einigen Unfällen, ich sah alles doppelt und musste

hin und wieder den Strassengraben aufsuchen, um einem Geschäft nachzugehen. Roland, der hinter mir fuhr, sagte 

mir, so kommen wir nicht weiter und wir gingen in Etwah in ein einfaches Hotel, wo ich mich flachlegen konnte. Ich

schlief mit Unterbrechungen 24 Stunden. Roland versuchte einstweilen Bahnkarten zu besorgen, erstmal bis Jaunpur,

für den 3.5. nachmittag. Ich war zwar immer noch sehr geschwächt von meiner, wie ich glaube Amöbenruhr, aber mit 

dem Zug ging es dann schon.

Jaunpur 4.5.1996 kmSt. 29.200

Frühmorgens kamen wir hier am Bahnhof an, wir luden die Maschinen ab und machten uns auf den Weg nach Varanasi.

Nachdem wir dort ein Hotel bezogen hatten, machten wir uns auf zum Ganges. Wir ließen uns mit dem Boot an den

beliebten Stätten vorbeischippern. Wir sahen einige Sündenwaschungen und Verbrennungen. Das Wasser war,

zumindest an diesem Tag, nicht so verunreinigt, wie uns vorhergesagt wurde. Aber fürs Baden und vorallem fürs

Zähneputzen hatten wir nicht die große Lust. Da wir vor Antritt unserer Bootsfahrt vergessen hatten den Preis

auszufeilschen, wollte unser Bootsfahrer uns natürlich über den Tisch ziehen. Ich weiß nicht wie es Roland dann

fertigbrachte, er sprach von Woodoozauber, riß dem Bootsfahrer sogar ein Haar raus, jedenfalls brauchten wir auf

einmal überhaupt nichts mehr bezahlen. Dafür ließ sich Roland dann am Ufer des Ganges massieren, mir wars

noch nicht danach, ich hatte noch schwer mit meinem Magen zu kämpfen. Wir sahen uns noch eine Verbrennung aus

nächster Nähe an und suchten durch die verwinckelten Gassen an Kuhhindernissen vorbei wieder unser Hotel zu

finden.

Varanasi 5.5.1996 kmSt. 29.269

Heute war ein autofreier Sonntag, wir hatten Glück und konnten als Ausländer mit dem Motorrad fahren und hatten

noch dazu freie Strecke auf unserem heutigen Weg nach Nepal. Deshalb kamen wir gut voran. Über Ghazipur kamen

wir nach Ghorakhpur. Dort machten wir Bekanntschaft mit dressierten Elefanten, einer von ihnen fand mein Gepäck recht

interessant.

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