Herzlich willkommen auf unserer Webseite,

viel Spaß beim Lesen unerer bisherigen Erlebnisberichte in

Tschechien, Rumanien, Ukraine, sowie in Bolivien (nur 

Reisebericht ohne Bilder) und in Laos und ein Urwaldabenteuer im

Tai - Nationalpark in der Elfenbeinküste

 Ab 4.8.12 Livebericht in die Türkei, ab Jan 12 Livebericht Afrika 

vom Nordosten nach Westen

Alle Beschreibungen von Städten und antiken Plätzen, die lila geschrieben 

sind, habe ich aus dem Internet übernommen, also, so hoffe ich, Herr von 

Guttenberg, dass hier kein Plagiatsverstoss vorliegt. Sollte sich trotzdem

jemand daran stossen, werde ich diese Passagen umgehend wieder entfernen.

Lang, lang ist´s her, neidisch habe ich 1985 auf dem Baba

Campingplatz in Bodrum die Rentner, Waltraud und Wolfgang

mit dem Wohnmobil   beobachtet, damals, ich war 34 jahre alt.

Das Rentnerpaar erzählte mir, dass sie schon 8 Monate über

Portugal,  Spanien, Frankreich, Italien, Jugoslawien, Griechen-

land in die Türkei gekommen sind. Ohne einen zeitlichen  Plan

waren sie unterwegs, unvorstellbar für mich, der in 4 Wochen

Jahresurlaub, mit seiner Kawasaki 1100 GPS,  möglichst die

ganze Türkei und dann noch Griechenland, erkunden wollte.

Und da entstand das erste Mal die Idee, im Rentenalter, in

Ruhe mal ganz um den Erdball zu kurven. Natürlich sollte

das mit dem Motorrad geschehen.  Nach weiteren Kurztrips,

in die Länder Südeuropas, unternahm ich dann, 1996 meine

1. längere Reise mit meinem Freund Roland Schuster.

 

links, mein Freund Roland Schuster ist ausgewandert nach Campo, Südportugal, leider im März, 2020 versorben  

Wir fuhren mit unseren BMWs R 100 R auf dem Landweg

nach Nepal. 10 Wochen Zeit hatten wir für diese 16.000 km.

Grenze und Endstation Nepal/Tibet

Später, im Nov. 2000, unternahm ich mit meinen Freunden

 

    Bernd Uhl verstorben jan 21     Heimo Dallhammer                             Jürgen Steinke                   

Heimo Dallhammer, Jürgen Steinke und Bernd Uhl eine

Expedition in Pampas und die Anden Bloiviens (2000)

und dann 2003/2004 nach Laos mit Jürgen Werr, Gerd

Meyer und Heimo Dallhammer.  

      Heimo Dallhammer                                                                                                                                Gerd Mayer  

 

Jürgen Werr ganz rechts

2007 war es dann Mexico mit dem Geländewagen, wieder

mit Heimo, Tonda Kinkal und Franky Braun.

 

 

 

                                   Tonda Kinkal                                                                          Franky Braun

Zwischendurch ging`s mit meinen Freuden jährlich nach 

Rumänienbzw. in die Ukraine zum Endurofahren.

 

Dieter Buchner

 

Horst Hösselbart (leider schon verstorben)

  

Gerhard Keil

Jörg

Ralf Bauer

Franky, mein Sohn Denis, Heimo, Horst Hösselbarth (leider schon verstorben), Gerhard Keil

 

mein Sohn Denis

 auf der Straße unterwegs mit

                                                                                                                  Bernd Uhl und Werner Jarosch (leider schon verstorben)

                                            Ronny Trötsch

 

mit den Schdammddischlern auf Forellentour mit Kerstin und Gerhard

 

 

 

                                                                                                                         Kerstin          und         Gerhard

Mein Traum, die Welt zu umrunden, wurde immer konkreter,

nur  das Motorrad musste dem Auto weichen, aus Gründen

der Bequemlichkeit, der geschundenen, alten Knochen und 

nicht zuletzt, dass ich seit 2007 verheiratet bin und meine

Frau Amon auch recht reiselustig ist. Zu zweit und im  Alter

von 61 bzw. 54 tu ich`s doch lieber den Bodrumer Rentnern

gleich und reise bequem mit dem Wohnmobil.  Dieses, ein

2001er grüner Mercedes Sprinter, haben wir uns vor 2 Jahren

zugelegt und sind schon recht fleißig  mit ihm unterwegs

gewesen. In Hamburg hat er uns zwar mal stehengelassen

mit defektem Steuergerät, aber lieber hier in Oldgermany,

als in der Sahara.  

Soweit, so gut, nun stehen wir also kurz vor dem Start,

nicht ganz, denn Amon muss noch bis Dezember arbeiten

und so fahren wir erstmal über Mailand, Kroatien, Albanien

und Griechenland in meine heißgeliebte Türkei. Dort gebe  ich

mir erstmal 4 Monate Zeit, ein 2006 erworbenes Doppelhaus

zu verkaufen. Im Dezember fliege ich dann nochmal  kurz

nach Deutschland, um dort die Zelte für unbestimmte Zeit

abzubrechen und mit Amon zuerst einmal in Richtung 

Elfenbeinküste, ihrem Heimatland, aufzubrechen.

 

 

 Sabai dii Laos !                      

Am allwöchentlichen Motorradstammtisch entstand an irgendeinem Mittwochabend im März 03 die Idee, mal wieder eine

Motorradsafari zu organisieren, nachdem die letzte Expedition, Bolivien, nun schon über 2 Jahre zurücklag. Schnell war die

passende Mannschaft gefunden, die in den letzten 2 Wochen des Dezembers das Unternehmen starten sollte. Aus den

Zielvorschlägen, Kolumbien, Mexiko, Kenia und Laos, entschieden wir uns für das letzte und dort sollte es der Norden, da

er gebirgiger und uns zum Enduro fahren reizvoller erschien als der Süden. Relativ billige Flugtickets nach Bangkok

ergatterten wir im Mai für den Dezember, als SARS in aller Munde war und daher sich niemand nach Südostasien wagte.

Nachdem ich über eine nette Chatbekanntschaft, Evita, aus einem Grafenwöhrer Reisebüro, eine recht interessante

Auto- und Motorrad -Vermietungsadresse (Asia Vehicle Rental Co., Ltd) in Vientiane, der Hauptstadt von Laos, erfuhr,

begann die Vorbereitung der Reise. Mit Joe Rumble, einem Australier, und Chef der Vermietung, begann nun ein reger

E-mail Verkehr mit dem Ergebnis, dass er uns zum ausgemachten Termin 2 Honda 250 Enduro Baja und einen Toyota

Allradjeep Hilux bereitstellte.

Natürlich wären uns unsere eigenen Schlammreiter KTM`s lieber gewesen. Aber es steht in keinem Preis-

Leistungsverhältnis, den Lufttransport nach Laos zu bezahlen, um 14 Tage damit herumzufahren.

 

 

Früh am Morgen, gegen 8 Uhr, machten wir uns fertig, gespannt auf die für uns bereitgestellten Motorräder.

Der Zustand konnte als o.k. bezeichnet werden. Nachdem wir noch € 800,- gegen Kipp 10 Millionen getauscht

hatten, starteten wir gegen Mittag los.

Wir waren alle Millionäre.

 


Ba Na Pang, ca. 50 km nördlich Vientiane, bogen wir nach rechts ab und machten zum 1. Mal mit dem roten Staub



laotischer Offroads Bekanntschaft. Wir erreichten ein Hochplateau und hatten einen wunderbaren Ausblick weit

hinein in die Mekongebene. Auf steinigem Boden fuhren wir durch dichte Kiefernwälder. Kaum zu glauben, dass

die Bäume auf diesem nährstoffarmen Boden gedeihen können. Nach 3-stündiger Rundfahrt erreichten wir wieder

das Dorf Ba Na Phang.



Heimo und Gerd, die durch Losentscheid am 1. Tag auf den Mopeds sitzen durften, waren mit einer roten

Staubschicht paniert. Je näher man dem Äquator ist, desto schneller wird der Tag zur Nacht und so war es

schon finster, als wir weiter in Richtung dem größten Wasserreservoir Asiens, dem Nam-Ngum Stausee fuhren.

Auf beiden Seiten der Straße, in den kleinen Dörfern, brannten kleine Feuer, ,auf denen Hähnchen und

andere Tierchen gegrillt und feilgeboten wurden.  Mit den Wegweisern bekamen wir immer wieder mal ein

Problem und so fanden wir Na Nam, wo wir unser 1. Nachtquartier aufschlugen, nicht gleich auf Anhieb.

Da es stockfinster war, erkannten wir erst am nächsten Morgen, welch herrlichen Seeblick wir von unserem

netten Guesthouse hatten. Nach dem Auspacken, bestellten wir noch hervorragend schmeckenden Seefisch,

tranken einige Bierlao und versuchten auch den gewöhnungsbedürftigen Reisschnaps.



Mikel, ein australischer Traveller und seine thailändische Freundin erzählten uns noch was sie in den letzten

Wochen in Laos erlebten. Es war 1 Uhr als wir uns dann schlafen legten.

Am nächsten Morgen, beim frühstücken auf der Terrasse, hatten wir einen herrlichen Blick auf den See mit

schwimmenden Inseln, die uns am Abend zuvor die Dunkelheit verborgen hatte.



Die Motorräder wechselten ihren Driver und weiter ging es gen Norden. Die ersten Berge kommen in Sicht. Bei

Hin Houp, inzwischen auf der Straße 13, überqueren wir den ersten größeren Fluss, den Nam Lik. Wir hielten

an und genossen den Blick von der Brücke in die schmale Schlucht nach Osten und nach Westen. Kinder

tummelten sich im Wasser und erfreuten sich ausgelassen im kalten Nass.






In Tha Heua, am nördlichen Ende des Stausees, machten wir Halt, um den Markt zu besuchen.





Es war gerade Mittagszeit und wir wollten sehen, was es dort so alles zu essen gab. Die Auswahl war riesengroß,

herrlich dicke Seidenraupen, Engerlinge, die versuchten, sich vom Brett zu machen, auf dem sie auf Interessenten

warteten.



Oder sollten es doch Fledermäuse, Ratten, Eichhörnchen oder igelähnliche Wesen sein, die wir uns an Ort und Stelle hätten

zubereiten lassen können ?
 



Wir entschieden uns für Obst, das auch so exotisch und lecker war. Keiner von uns hatte je solche Früchte gesehen.

Unmittelbar am Ortsausgang von Tha Heua, trafen wir die Entscheidung, die Hauptstraße Richtung Luang Prabang

zu verlassen und durch die Restrict Area nach Phongsavan zu gelangen. Grobe Steine, Steile Auf- und Abfahrten,

schmale Brücken verlangten eine konzentrierte Fahrweise. Braune Teiche hatten ein Lotusblütenkleider an.



Freundliche Kinder bestaunten uns in den Dörfern.



 

Viele bewaffnete Laoten waren zu Fuß oder mit Militärlastwagen, russischer Bauart, unterwegs. Die Bewaffnung bestand

überwiegend aus Kalaschnikows.




Ob sie geladen waren, konnten wir nicht feststellen. Die wenigen Zivilisten, die wir in dieser Gegend trafen, begrüßten

uns freundlich, machten aber sorgenvolle Gesichter, als wir weiter Richtung Osten fuhren. Nach 70 km wollten wir

eigentlich nach Norden abbiegen. Die Leute an der dort vorhandenen Verpflegungsstation rieten uns jedoch so

gestenreich ab, dass wir weiter der Offroadstraße Richtung Osten folgten.



Nach weiteren 30 km erreichten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit Xaisomboune, glaubten uns schon für kurze Zeit in

Phonsavan, da wir die Orientierung verloren hatten. Xaisomboune liegt unterhalb des höchsten Berges von Laos, dem

Phou Bia mit seinen 2818 Metern.




Als wir anhielten, um uns zu beratschlagen, was wir tun, sprach uns ganz überraschend ein Deutscher an, der

wie sich herausstellte, schon seit 5 Jahren hier lebte, um seine Doktorarbeit zu schreiben, über seltene Bäume.

Er erklärte uns, wenn wir nicht im Gefängnis landen wollten (restrict area), müssten wir uns umgehend bei der

Polizeistation melden. Wir folgten seinem Rat, worauf uns vorsorglich erstmal unsere Pässe abgenommen wurden.

Daraufhin wurde uns ein Hotel zugewiesen.

Da wir uns aber frei bewegen konnten, stärkten wir uns in einem von ein paar Mädchen geführten Restaurant. Es gab

Rinderschuhsohle, Pommes und Salat. Der Tag war sehr anstrengend und gegen 23 Uhr fielen wir müde in unsere

Kojen.  Tagsdarauf, unsere Pässe wurden uns im Hotel wieder ausgehändigt, mussten wir die 100 km nach Tha Heua

wieder zurückfahren. Dort bogen wir  nach rechts ab und waren mittags in Vang Vieng. Wir waren schon sehr enttäuscht,

da wir  die Strecke von Xaisonboune über Tha Viang schon gerne erkundet hätten. In einem Restaurant fragte ich, was es

zu essen gäbe, worauf die Chefin in laotisch mit einem nicht endenden Wortschwall mir dies zu erklären versuchte.

Ich verstand natürlich überhaupt nichts und bestellte. Wir bereuten es nicht, sie stellte einen Wocktopf mit kochendheißer

Suppe in die Mitte des Tisches und brachte uns Kräuter und rohes Rindfleisch, war wir dann mit unseren Stäbchen  im

Suppentopf garten. Satt verließen wir Vang Vieng, dort wollten wir auf dem Rückweg Silvester feiern, in eine herrliche

karstige Bergwelt, die ich aber erst auf dem Rückweg beschreiben werde, da sie in der Nord-Südrichtung noch imposanter

erscheint. Bei Dunkelheit erreichten wir das dreckige Nest und Verkehrsknotenpunkt Phon Khoun. Da dort die Auswahl an

Guesthäuser sehr mager ist, 2 an der Zahl, hatten wir die Entscheidung schnell getroffen, aßen ein paar Happen und

versuchten schnell einzuschlafen. Wir hatten bis dahin  schon gelernt, wie kurz die Nächte bis zum 1. Hahnenschrei sind.

Da das Dorf um die 1500 m hoch liegt erreichte das Thermometer nachts für solche südlichen Breitengrade unglaubliche 0

Grad Celsius.

Entschädigt wurden wir am nächsten Tag dafür. Wir hatten nur eine Halbtagesetappe durch eine herrlich zerklüftete

Bergwelt bei Sonnenschein und erreichten um die Mittagszeit Phonsavan. Nach einem Indischen Curry, machten wir

uns auf ins Tal der Tonkrüge.






Es gibt 3 Plätze, auf denen man das Kulturerbe besichtigen kann. Der 1. ist leicht zu finden und auch der größte,

beim 2. und 3. suchten wir 2 Stunden bis wir sie fanden. Im Großen und Ganzen waren wir einwenig enttäuscht,

viele Krüge sind auch beschädigt von amerikanischen Bomben aus dem Vietnamkrieg. Pongsavan war der

Schauplatz der schlimmsten Bombardements des letzten Indochinakrieges.



Überall sehen wir Bombenkrater, die teils als Wasserreservoirs genutzt werden. Die Laoten sind sehr einfallsreich

hinsichtlich der Verwendung von Bombenschrott. Was nicht an Vietnam verkauft werden konnte, findet Verwendung

als Eingangsportal von Wohnhäusern, als Blumentöpfe, Wasserbehälter, Futtertröge, sogar als Grillstation haben wir

welche gesehen. Abends gingen wir auf Empfehlung in ein vietnamesisches Restaurant und bestellten ganz normal

Fleisch vom Schwein mit Reis, geschmacklich war es ja ganz gut, aber einige Stücke waren zäh wie Leder, aber wenn

man lange darauf herumkaut wie auf Kaugummi, kann man es irgendwann mal runterschlucken. Wie sich später

herausstellte, waren es die Zitzen einer Muttersau.

Weiter ostwärts, in der Nähe von Muang Kham besichtigten wir am nächsten Tag Tham Phiew, eine Höhle, in der1968 400

Frauen und Kinder keine Überlebenschance hatten, als eine amerikanische Phosphorbombe direkt am Eingang der Höhle

einschug. Noch heute ist alles ausgebrannt, soweit man in die Höhle vordringen kann. Es stimmt uns nachdenklich, wenn

wir an das Schicksal der dort lebenden, sicherlich unschuldigen, Bergbevölkerung denken.
 

Wir folgen weiter der Straße 6 jetzt in Richtung Norden. Sie ist jetzt sehr schmal und wird an vielen Stellen

ausgebessert. LKW dürfen hier nicht fahren, aber Busse kommen uns schon hin und wieder mal entgegen,

ausgerechnet immer in unübersichtlichen Serpentinen.

 

Eine kurze Stippvisite im kleinen Travellerdorf Nam Neun, den letzten Pass hoch nach Phan Lao, wo die Straße 1 auf

die 6  trifft. Nach einer kurzen Rast, wir nahmen eine scharfe Suppe zu uns, bogen wir nach rechts ab in Richtung Sam

Neua. Der Bau der 92 km langen Straße dorthin wurden als Beitrag zum Wiederaufbau von der deutschen Regierung

bezahlt. Hier trifft man wieder mal die deutsche Gründlichkeit, die Straße ist in einem hervorragenden Zustand, die

beste in Nordlaos. Schnell sind wir in Sam Neua.






Es ist der Abend des 22. Dezember.


Wir fanden direkt neben dem Markt ein gutes Guesthouse, in dem wir für 2 Nächte unser Lager aufschlugen.


Tags darauf brachen wir früh auf zu 5 zugänglichen Höhlen von Vieng Xai.


4 davon sind kleinere, Aufenthaltsorte der laotischen und vietnamesischen Führungsspitze während des von 1964

bis 1973 tobenden Krieges.  Jede Höhle besitzt mehrere Räume, wie Konferenzraum, Küche, Toilette, Schlafraüme

  für Familienangehörige und Bedienstete, sowie einen Emergencyraum mit der Möglichkeit, bei einem chemischen

Angriff, ihn luftdicht abschotten zu können. Für reine Luft hätte dann ein russisches Luftfiltergerät gesorgt, um den

Raum für längere Zeit bewohnbar zu halten.



Zu solch einem Ernstfall kam es jedoch nie. Da die Amerikaner keine Bodentruppen einsetzen konnten, wollten sie die

geheimen Aufentshaltsorte vernichten, indem sie das umliegende Agrarland mit Bombenteppichen belegten und auf

verdächtige Stellen mit Raketen schossen. Wie nah sie damit ihren Zielen manchmal waren zeigt ein Höhleneingang,

der fast verschüttet mit Gesteinsbrocken ist. Eine Rakete bohrte sich während einer Konferenz, bei der die

Führungsspitze Vietnams und Laos komplett anwesend war, etwa 10 Meter über dem Höhleneingang in den Fels.

Den Konferenzteilnehmern fuhr damals sicher ein riesen Schreck in die Glieder.

Die 5. Höhle hat riesige Ausmaße und bot bis zu 5000 Soldaten Platz. Sie heißt Elefantenhöhle,

weil sich vor dem Krieg in dieser Gegend große Elefantenherden aufgehalten haben. Unser Guide erklärte uns, dass

es in Ostlaos keine Elefanten und auch kein anderes Großwild mehr gäbe. Die wenigen Tiere die der Krieg verschonte,

sind nach dem Krieg Opfer von Blindgängern geworden. Heute gibt es nur noch ganz vereinzelt in Nationalparks Großwild.


Überhaupt fiel uns auf, dass es in diesem Land nur ganz wenige wilde Tiere gibt. So sahen wir auf der ganzen Tour nur

eine einzige lebende Schlange und sonst nur lebende und tote Tiere auf den Märkten, die zum Verzehr bestimmt waren.

Sogar Plagegeister, wie Fliegen und Moskitos fehlen hier.

Wir ließen Viang Xai und die Höhlen hinter uns.

Am Rückweg zu unserer Unterkunft sahen wir zufällig einen Rot-Kreuz-Wagen auf der Straße stehen. Nun konnten wir

ein Stück abseits der Straße Männer in hellen Anzügen beobachten, wie sie mit Minensuchgeräten, Schaufeln und

Plastikeimern nach über 30-Jahre alten, von Gras und Erde überdeckten, Blindgängern suchten, um diese dann zu

entschärfen, um das Land wieder bewirtschaften zu können.

 

Der Boden muss dabei Dezimeter für Dezimeter abgesucht werden. Es handelte sich hier um Europäer, die Laoten

anlernten, Amerikaner haben wir bei dieser Arbeit nicht entdecken können. Vor dem Essen badeten wir noch in

einem 17 km entfernten Sulfatquellbecken mit einheimischen Kindern, die uns ansahen, als wären wir von

einem andern Stern.


Es wurde noch eine lange Nacht, denn Julian, ein Belgier, traf spät abends mit seiner Honda Baja 250 noch hier ein

und gesellte sich zu uns. Er bereist Laos fast jedes Jahr für 3-4 Monate. Bei viel Laobier und Reisschnaps erzählte er

uns seine Erlebnisse. Es war wieder mal 1 Uhr, noch zwei Stunden bis zum ersten Hahnenschrei.

Am nächsten Tag, es war der 24. Dezember fuhren wir die gut ausgebaute Straße 6 wieder bis Phao Lao zurück, zum

Frühstück gab es wieder scharfe Nudelsuppe wie bei der Herfahrt vor 2 Tagen im selbigen Lebensmittelladen. Die Wirtin

erkannte uns gleich wieder, vor Freude schenkte sie uns auch gleich einen Reisschnaps ein.

 

Das war gerade wieder das richtige, nach der schweren Nacht zuvor. Sie wünschte uns damit frohe Weihnachten.

Der Straßenzustand auf den folgenden ca. 140 km bis Vieng Kham war sehr schlecht, immer wieder grober Schotter,

tiefe Löcher und Auswaschungen, die uns nur langsam vorwärts kommen ließen. So war es schon finster, als wir in

Vieng Kham ankamen. Da wir aber unbedingt erst in Nong Khiao Station und Weihnachten feiern wollten, rechneten

wir mit noch harten 40 Nachtkilometern. Das Christkind beschenkte uns glücklicherweise mit einem unerwartet guten

Straßenbelag und so benötigten wir nur noch eine knappe Stunde zu unserem Ziel. Hier angekommen, bezogen wir

ein einfaches Guesthouse und ließen uns unser Weihnachtsmal, Ananas, Hähnchen mit Pommes, auf der Hofterrasse

schmecken. Laute, nicht gerade weihnachtliche Musik aus der Nachbarschaft begleitete uns zur Stromabschaltung

gegen 23 Uhr. Wir waren am Nam Ou, dem 2.längsten Fluss von Laos und von Travellern erfuhren wir, dass sich ca.

30 km flussaufwärts nördlich von Vieng Khan ein reizvolles Dorf befand, das nur auf dem Flussweg zu erreichen ist.

Also charterten wir frühmorgens eine Piroge und ließen uns dort hin bringen.

Es hatte sich gelohnt, die Hütten mit ihren Gärten waren nah ans Ufer gebaut, idyllische kleine Wege führten durchs Dorf.

Verliebte Aussteigerpaare genossen die Romantik und fühlten sich sichtbar wohl in diesem abgelegenen Stück Erde.

Einig machten den Eindruck, nicht seit gestern hier zu sein. So kann ich mir den Beginn der Flower Power Zeit in Goa

(Indien) in den 60er Jahren vorstellen. Nachdem wir unsere knurrenden Mägen versorgt hatten, gaben wir dem Skipper

das Kommando zur Rückfahrt.  Heute war Halbzeit und wir wollten noch über die Nord-Südachse in den Westteil Laos

gelangen.



In jedem Dorf ist eine andere Tracht Tradition. Die Jugendlichen stehen beiderseits der Straße und werfen sich kleine Stoffb

älle zu. Wenn wir langsam mit unseren Motorrädern zwischen ihnen durchfahren, winken sie uns zu, halten wir aber an,

rennen sie scheu davon. Erst wenn wir länger  stehen bleiben und ihnen Bilder aus anderen Dörfern auf unseren

Digitalfotos zeigen, verlieren sie ihre Scheu und wollen dann auch fotografiert werden.



 Nach 4 Stunden Fahrt erreichten wir Oudom Xay, die Provinzhauptstadt. Wir gönnten uns eine Sauna mit darauf folgender

1-stündiger Ganzkörpermassage. Sonst entdeckten wir in der Stadt nichts Sehenswertes. Es war laut bis spät in die Nacht

hinein. Unser Unterkunft stellte sich als Stundenhotel heraus, was wir aber erst spät in der Nacht am Türschlagen und dem

lauten Gekichere irgendwelcher Damen bemerkten. Wie immer um 3 Uhr morgens begannen die Gockel mit ihrem

Kickerih-kih. In allen Stimmlagen versuchten sie sich zu übertrumpfen. Leicht übermüdet bestiegen wir frühmorgens

unsere Fahrzeuge. Die Straßen im Westen des Landes sind überwiegend schlechter, als die im Osten, das merkten

wir am heutigen Tag, als es noch nordwärts ging nach Boh Ten. Dort befindet sich die Grenze nach China.

Dort stellten wir unsere Fahrzeuge ab und arrangierten uns mit den freundlichen Grenzbeamten, dass wir zu

Fuß ein halbe Stunde ins Land China marschieren konnten. So haben wir mal den Fuß nach China setzen dürfen.




Weiter gings auf immer schlechter werdenden Straßen westwärts nach Luang Nam Tha. Hier folgten wir unserem

Reiseführer, in dem das Fischerhaus  besonders empfohlen ist.Einem hervorragendenFisch, fast grätenlos, folgten

ein paar Bier und dann gingen wir alle 4 zum Barbier. Es war lustig, wie wir nebeneinander im Freien die Haare

geschnitten bekamen. Ich setzte noch einen drauf und ließ mir meinen Wochenbart rasieren, wusste aber nicht,

dass dies hier, ganz ohne Hilfsmittel, wie z.B. Rasierschaum, geschehen sollte. Es waren Höllenqualen und ich hätte

sicher meine intimsten Geheimnisse preisgegeben, wenn sie einer wissen hätte wollen. Ich dachte während der

schlimmsten Rasur meines Lebens nur noch an den Marderpfahl bei den Indianern.



Zurück im Fischerhaus, wo wir auch im dazugehörigen Guesthouse Quartier bezogen, setzten wir uns mit sauberem

Haarschnitt an einen Tisch. Nicht nur Lautstärkepegel merkten wir, dass wir nicht die einzigen im Lokal waren.

Hinter uns feierten einige Chinesen ausgelassen. Es floss Whiskey und Reisschnaps in Strömen und schnell war

der Bann gebrochen und wir saßen mit ihnen an einem Tisch und feierten zusammen. Für uns bestellten sie noch

zusätzliches Essen, was es war, konnten wir nicht so leicht definieren. Einer, der Chef der Gruppe fing dann mit

seiner Stärke und Schnelligkeit an zu protzen.

Er war wirklich gut drauf, machte u.a. einen Spagat aus dem Stand, hebelte unseren Heimo, der bestimmt kein

Leichtgewicht mit seinen 95 kg ist, aus, dass er ruckzuck am Boden lag. Dort befand ich mich nach einem missglückten

Kopfstand dann auch. Es eskalierte nicht, wir sangen Weihnachtslieder in deutsch und chinesisch. Der Abend ging zu

Ende, die Chinesen verabschiedeten sich, se hatten noch einen langen Heimweg. So haben wir unseren Teil zur Völkerver-

ständigung beigetragen. Sowohl wir, als auch unsere chinesischen Freunde, werden diesen Abend lange in Erinnerung

behalten. Wir gingen noch auf der Flanierroad von Luang Nam Tha spazieren, nahmen noch eine Kleinigkeit Gegrilltes zu

uns, trafen am Straßenrand Marktfrauen aus dem umliegendem Hochland, denen wir noch Souveniers abkauften.



Die Nacht war kurz bis zum 1. Hahnenschrei und wir konnten die beste Unterkunft unserer Reise nicht lange geniesen.

Schon waren wir wieder unterwegs in Richtung Westen, Richtung Houang Xai am Mekong, an der thailändischen Grenze.

Heute waren sie da, die langersehnten Wasserdurchfahrten.



 

oder die schmalen Brücken, Baumstämme in Längsrichtung mit 20cm breiten Spalten und der rote Staub, der in jede Ritze

dringt.





Freundlich und mit lauten Sabai dii Rufen begrüßen uns die Kinder in den Bergdörfern, aber auch Frauen, besonders

die jungen, heben zaghaft ihre Hand, um uns zurück zuwinken, wenn wir langsam durch die Dörfer rollen.







In Houng Xai, nach 180 km trifft einen fast der Schlag, so laut und tourimäßig geht dort die Post ab. An diesem Tag haben

sich dort so ca. 20 Teilnehmer der Malaysia – Jeep – Challange eingefunden. Die Teilnehmer ließen gerade ihre Fahrzeuge

von Laoten säubern und stellten sich abends mit nicht enden wollenden Prozedere vor, indem sie mit den gewienerten

Jeeps die Hauptstraße auf und ab fuhren. Wie wir später erfahren haben, sind sie tagsüber dieselbe Route wie wir von

Luang NamTha nach Houng Xai gefahren. Es wurde uns erzählt, dass dabei mehrere Schweine, Hühner und Hunde,

Gott sei Dank keine Kinder, ihr Leben lassen mussten, als sie mit über 100 Sachen durch die Dörfer rasten. Dass

die Bewohner uns trotzdem so freundlich gesinnt waren, grenzt schon an ein Wunder. Wir erlebten einen




atemberaubenden Sonnenuntergang am Mekong, aßen noch in einem Uferrestaurant und gingen dann schlafen, es war

der 27. Dezember und ab morgen sollte es dann südwärts gehen.

Früh machten wir uns auf den Weg, wir mussten 80 km zurück und dann die Abzweigung nach rechts finden. Ich war mir

sicher auf dem Herweg die Weggabelung in Richtung Muang Houn, auf der Straße 2 von Oudom Xai nach Pak Beng schon

erkanntzu haben. Jedoch, als wir diesem Weg folgten, landeten wir nach 2 km in einem Braunkohleabbau. Es ging nicht

weiter. Auch mit Landkarte bewaffnet im Büro des Werkes konnte uns nicht geholfen werden. Das 2. Mal, dass wir nicht,

wie vorher geplant, weiterfahren konnten. Wir mussten zurück nach Luang Nam Tha. Meine Stimmung war auf dem

Tiefpunkt. Da passt dann auch noch mein Ausrutscher auf der Weiterfahrt dazu. Um einen LKW zu überholen,

muss man hier im Blindflug durch die rote Staubwolke, dann mit hupen am LKW vorbei sein Glück versuchen. Meistens

klappt es ja,  aber  heut gings mal daneben. Ich vermute, dass ich bei dem beschriebenen Manöver auf einen großen

Stein gefahren bin, Resultat, ich lag plötzlich unter meiner Maschine im roten Staub. Glück im Unglück, nur der Spiege

l zerbrochen, Schürfungen an  Knie und Ellbogen. Am späten Nachmittag kamen wir am Fischerhaus, in Luang Nam Tha,

an. Ein Radfahrer aus dem Allgäu stärkte sich gerade. In 6 Wochen will er von Bangkok über Chang Rai, dann in Nord-Süd

Richtung durch Laos wieder zurück zu seinem Ausgangspunkt Bangkok kommen. Nach seinen 13 Bananen während seiner

Tagesetappe hatte er großen Appetit auf scharfe Nudelsuppe. Er beschwerte sich auch heftig über die rücksichtslose

Fahrweise der Malaysiatruppe, sie hätten ihn fast vom Fahrrad gefahren. Bei einer Wasserdurchfahrt passierte ihm

ein Sturz, das ist für einen Radfahrer natürlich besonders unangenehm. Wir fanden ein anderes Guesthouse, da das

Fischerhaus voll besetzt war. Bei unserem nächtlichen Bummel durch das Dorf wurde ausgerechnet unserem Gerd

Ganjha (Gras) und Opium von einer in Bergbewohnertracht gekleideten Frau, angeboten. Und Gerd hat ja wirklich mit

solchen Sachen nichts am Hut.

Nach sehr gutem und reichlichen Essen, gingen wir früh zu Bett. 3 Stunden Hahnenweckkonzert stimmten uns ein, für die

längste Etappe nach Luang Prabong.

Bei Nebel und ganz leichten Nieselregen fuhren wir gegen 8 Uhr los. Die anfangs sehr schlechte Straße wird, je weiter

wir gen Süden kommen, immer besser. Das wussten wir, denn wir fuhren bis Pak Muong die Straße 1, die wir auch

hochgekommen waren. Dort trafen wir einen Deutschen mit seiner thailändischen Freundin, die auf ihrer Afrika Twin einen

Trip durch Laos machten. Er lebt in Bangkok und lebt vom Textilexport. Vorher in einem Bergdorf versuchte sich Heimo

als Wilhelm Tell. Ein Einheimischer stellte ihm seine Armbrust zur Verfügung, Heimo traf auf 6m genau ins Ziel. Er

rechnete aber nicht mit einem so enormen Rückschlag.


Als ich ihn ansah, glaubte ich zuerst er hat die Armbrust verkehrt herum gehalten.



Am Nam Ou entlang gelangen wir schneller als erwartet nach Luang Prabang. Hektik, Business, mehr Touris als

Einheimische, Handelspraktiken, schlimmer als im tiefsten Orient, über 100% Handelspanne waren üblich.

Abends fuhren wir Richtung Flughafen, um dem hektischen Treiben zu entfliehen. In einem kleinen

Bretterverhaurestaurant wurde uns zum 1. Mal „Ma“ angeboten. Wir wussten was das bedeutete und ich bestellte

mir eine Portion mit Salat. Es schmeckte mir von Bissen zu Bissen immer besser, als ich den unbegründeten

Eckel hinter mir gelassen hatte, und jeder wollte mal probieren. Die Einheimischen waren sehr freundlich,

denn in dieser Gegend war nichts vom Tourismus zu spüren. Sie luden uns ständig ein, mit ihnen

Schnaps zu trinken. „Ma“ heißt übrigens Hund.  

Auf ein Bier waren wir noch in einer kleinen Kneipe. Wir freundeten uns sehr schnell mit dem Wirt an. Er erzählte uns von

seinem größten Problem, dass er es bei seinen 2 kleinen niedlichen Töchtern, die mit der Mutter im Gastraum spielten,

noch nicht zu einem Sohn gebracht hatte. Wir verrieten ihm die Lösung, dass er es das nächste Mal mit angezogenen

Socken probieren sollte. Er erzählte es sofort seiner Frau, worauf wir alle einen lustigen Abend verbrachten. Er besorgte

mir dann auch noch ein altes Nummernschild, nach dem ich schon die ganze Zeit vergeblich suchte, denn so ein

Nummernschild hab ich einer guten Bekannten (Frau Manuela Campero) in Deutschland versprochen, um ihre

Sammlung zu ergänzen.

Am Schluss merkten wir, dass er es sehr eilig hatte, er hat es in dieser Nacht noch mit Socken probiert. Da die

Weihnachtszeit hier die absolute Hauptsaison ist, mussten wir in einem ganz einfachen Guesthouse unterkommen.

Am nächsten Morgen charterten wir ganz früh ein Boot, das uns am Mekong zu den Pak-Ou Höhlen bringen sollte.

Auf dem Weg dorthin mussten wir einen Zwangsaufenthalt in Bang Sang Hay (Whiskey Village) einlegen. Der Motor

ging immer wieder aus, unser Bootsführer füllte Sprit aus verschiedenen Behältern nach, er blies, saugte, schraubte

und wir kamen Meter um Meter vorwärts.

Ich merkte, dass sich Heimo, unser Kfz-Meister schon intensiv damit beschäftigte, hier mal einzugreifen.

In Whiskey Village konnten wir Reisschnaps pur, mit Wurzel- und Kräuterextrakten und sogar mit eingelegten

Skorpionen oder Kobras probieren. Nur die Weiterfahrt zu den angestrebten Höhlen rettete uns vor dem

alkoholischen Exidus. Nach einigen Stops (Motor ging einfach wieder aus) erreichten wir tatsächlich noch Pak Ou.

Treppauf bahnten wir uns einen Weg durch die Massen von Touristen. In den dunklen  Höhlen ließen wir

1000de von Buddahs, sitzend, stehend, liegend, in allen Größen, auf uns einwirken. Raus aus den dunklen

Höhlen in die gleißende Sonne,



Drauf aufs Boot und auf die andere Seite, dort wo der Nam Ou den Mekong mit seinem Wasser speist (der Mekong hat

es bitternötig in der Trockenzeit), hier gibt es einige Terrassenrestaurants, die auf die hungrigen Höhlenbesucher warten.



Gegen 14 Uhr gaben wir unserem Skipper das Kommando zum Aufbruch zurück nach Luang Prabang. Jetzt ging es auf

einmal ohne Motorstottern. Abends machten wir einen Stadtbummel und kauften einige Souvenirs. In einem Internetcafe

erfuhren wir vom fürchterlichen Iranerdbeben und dass es in Deutschland schneit. Es war der 30.12.03,morgen wollten

wir in Vang Vieng Silvester feiern. 15 km nach Luang Prabang bogen wir nach links zu den bekannten Tad Sae

Wasserfällen ab. Wir waren früher als die Bootsleute da und hatten noch Zeit ausgiebig zu frühstücken. Die Abwechslung

bestand darin, dass wir heute wieder mal fried eggs aßen, gestern gabs scambled eggs, die es dann erst wieder morgen

gibt. Mit der Piroge ging es dann 10 Minuten flussabwärts, was für unseren Bootsmann Schwerstarbeit bedeutete, denn

durch alle Ritzen drang das Wasser herein, und unser Steuermann war mehr mit seinem Eimer beschäftigt, als dass er

das Boot steuern musste.


An den Wasserfällen wadeten wir durch das kühle erfrischende Wasser, stiegen hoch zur Fledermaushöhle und

waren auf dem falschen Weg zum Elefantencamp, merkten es und gingen zurück zum Ausgangspunkt.



Dort scherzten wir mit den kleinen Guides, die begeistert vom Riesen Gerd (1.95m) waren. Unser Boot brachte uns

zurück zu unseren Fahrzeugen und ab gings durch eine gigantische Bergwelt in Richtung Vang Vieng. Als wollte sich

Laos mit den landschaftlichen Highlights von uns  verabschieden, so empfand ich die Szenerie der folgenden 250

Kilometer. Eine Schlucht nach der anderen, man hat den Eindruck, hier ist die Welt zu Ende, und doch findet die Straße

wieder einen Ausgang. Zum Abschluss, als die Karstbergriesen in Bergzwerge übergehen, ragen linker Hand zwei

Bergspitzen in die Höhe, so gleichmäßig anreizend, wie der Busen einer schönen Frau. Nun wird das Tal breiter und

wir erreichen den

Trubel Vang Viengs, ein Superlativ an Lautstärke. Es war der Silvesterabend.

Wir dachten schon, keine Unterkunft zu finden, weil sich alle Touristen von Laos hier in Vang Vieng versammelt haben.

Aber diese kleine Stadt ist auf so was vorbereitet. Schnell hatten wir ein Guesthouse gefunden, frisch geduscht ließen

wir uns wie auf einem Jahrmarkt an den Restaurants, Adventure Agenturen und Souvenirständen vorbeischieben. In

einem Gartenlokal zeigten uns die Laoten, dass auch sie Silvester feiern konnten. Den ganzen Abend verbrachten sie

bei Musik, Tanz, Ansprachen oder Ehrungen. Insgesamt waren sie jedoch die Minderheit. Warum dann schlagartig

um 23 Uhr 30 alles vorbei war, und nur noch wir und ein paar Engländer feierten in einem Lokal ohne jegliche Böller

und Leuchtraketen, ist mir bis heute ein Rätsel. Zwei Stunden des neuen Jahres waren noch nicht vorbei und auch

wir waren auf unseren Zimmern. Am nächsten Morgen, den 1.1.2004, hab ich nicht mal einen Hahn schreien hören,

als würden sie Anstand zeigen, und uns die letzte Nacht in Laos ausschlafen lassen. Das letzte Teilstück nach

Vientiane nicht mehr vergleichbar mit den täglichen landschaftlichen Attraktionen, die sich jeden Tag aufs Neue zu

steigern versuchten. Unser Ausgangspunkt, Asia Vehicle Rental war schnell gefunden.  Joe Rumble war da als wir

in seinen Hof fuhren. Auch die Bezahlung ging reibungslos vonstatten. Wir hatten nicht mal eine Anzahlung leisten

müssen. Es war Vertrauenssache und Joe stand zu seinem Wort. Er war nur leicht überrascht, als wir ihm die

zurückgelegte Strecke auf der Landkarte zeigten. Auto und Motorräder waren natürlich etwas röter, als wie er sie

uns übergeben hatte. Aber es war nur trockener Staub, wir hatten nicht einen Tag Regen.  Wen es interessiert,

wir bezahlten pro Motorrad am Tag 18 US $ und für den Toyota 480 US $ die Woche. Alle Fahrzeuge überstanden die

Tour ohne technische Probleme, o.k., wenn man davon absieht, dass das eine Motorrad die letzten 2 Tage ohne

anschieben nicht mehr ansprang. Ich glaube, damit kann man leben. Um 15 Uhr fuhr uns dann wieder ein Fahrer

von Joe Rumble, nachdem er uns seine Geschichte erzählt hatte, wie er von Australien über Indien, dann Afrika, als

Agrarmann hierher kam und vor 10 Jahren Fuß fasste, nach Udon Thani, Thailand zurück (kostenlos). Wir flogen

am nächsten Tag nach Phuket, um unsere herrliche 15-tägige Rundfahrt in Ruhe ausklingen zu lassen.



Einige Randdaten unserer Reise:

Wir legten in 15 Tagen 2834 km zurück, die Straßen sind insgesamt gesehen besser als wir annahmen. Gewechselt

haben wir am Start in Vientiane jeder € 200,-, zusammen € 800,-, dafür bekamen wir Kipp 10.000.000. das war ein Koffer

voller Geld, weis sie nur 2.000 Scheine haben. Einmal tanken, Kipp 200.000, macht 100 scheine, und nachdem man es

gezählt hat, zählt der Gegenüber nach. Man hofft es stimmt, sonst geht die Prozedur von neuem los. Das Geld reichte für

Sprit, Verpflegung, Übernachtungen und Bootsfahrten, alles was dazugehörte. Für den Rest kauften wir noch ein paar

Souveniers.

Für den Flug Nürnberg-Istanbul-Bangkok-Udon Thani und zurück waren ca. € 800,- fällig aber gebucht 6 Monate voraus.

Hätten wir 3 Wochen invoraus gebucht, hätte es das doppelte gekostet, da Dezember Hauptsaison in Thailand und Laos

ist.

Das Visum kostet proTag  2US Dollar, ist ohne Probleme an der grenze lösbar und kann in Vientiane verlängert werden.

Die Freundlichkeit, hauptsächlich der Jugendlichen, habe ich noch in keinem andern Land so ehrlich herzlich empfunden,

wie hier in Laos. Auch 20-30jährige erwidern jedes Winken. Ältere Personen sind schon reservierter, aber nicht

unfreundlich, die von ihnen erlebten Kriegsnöte sind s.icherlich nicht zu vergessen.

Das Essen: Devise manchmal, Augen zu und durch, besonders bei "Ma". An flotten Geschichten wir wohl keiner ganz

vorbeikommen.

Was würden wir anders machen: 

Eine Woche mehr einplanen für dieselbe Tour, wenn möglich, kleine Geschenke (kein Geld) für die Kinder in den

Bergdörfern mitnehmen.

 

Angaben nach besten Wissen und Gewissen

Willi Dumhard

und dann flogen wir noch für eine Woche nach Thailand, Phuket, um zu relaxen. Dort wo wir wohnten, wurden ein

Jahr später, von dem fürchterlichen Zunami, alle Buden weggerissen.
 

 

 

Die Route  Bolivien Nov/Dez 2000

 

Irgendwann an einem Mittwoch im Sommer 2000 entstand am Motorradstammtisch eine Diskussion, mal auf einen 

anderen Kontinent ein Enduroabenteuer zu starten. Schnell standen die Teinehmmer, das Ziel und der Zeitpunkt 

der Reise fest. Bernd Uhl, Jürgen Steinke, Heimo Dallhammer und ich wählten Bolivien für 3 Wochen mit 

Start im November aus.

Wir organisierten Tickets für Hinflug 17.11., Rückflug 4.12. aus, losten aus, wer wann auf dem Motorrad, und wer

wann im Jeep sitzt ( das verhindert Diskussionen bei der täglichen Wahl des betreffenden Fahrzeuges). 2 Motorräder

(1x 200er und 1x 600er Endurohonda und ein Toyota Landrover wurden für die besagte Zeit in La Paz über `s Internet

gebucht. Die Abfahrt rückte schnell näher und sorgte schon für einige Nervosität, da es ja unsere 1. Überseetour war.

Dann ging`s los. Treffpunkt war der 17.11. um 5 Uhr 30 zum Weißwurstessen bei Heimo in Nürnberg. Heimo`s Frau

Heidi war dabei sehr besorgt und wollte ihn auf einmal nicht ziehen lassen. Als das dann geklärt war fuhr uns Jürgen

mit dem Leihmondeo nach Frankfurt zum Flugplatz. Bei der Gepäckaufgabe lässt sich Bernd erwischen, wie er sein

Pfefferspray vom Hand- ins Hauptgepäck verstauen will. Natürlich wird ihm die "gefährliche" waffe sofort abgenommen.

sonstiges einchecken war problemlos. Nach 9stündigen Flug erreichten wir pünktlich um 13 Uhr 45 Chicago bei leichtem

Schneefall. Das 1. Mal wurden wir mit einer Raucherzone konfrontiert (1 stickiger Raum von 9 qum. Bei Sonnenunter-

gang starteten wir weiter Richtung Miami, das wir nach 2 Stunden erreichten. Um 23 Uhr 30 erfolgte der Start nach

La Paz mit einer kleineren Maschine, da der dortige Flugplatz auf 4000m Höhe liegt und für große Maschinen 

nicht anfliegbar ist. Gott sei dank ließ sich Heimo morgens um 5 Uhr erweichen, mir seinen Fensterplatz zu 

überlassen und ich konnte einen herrlichen Sonnenaufgang über Südamerika erleben. Unter mir erwachte das 

weite Amazonasbecken, ich erkannte die Lichterkette von Porto Velio und dann die mächtigen Nebenflüsse 

des Amazonas. Sehr beeindruckend dann die ersten schneebedeckten Andenberge, und nach 28 Stunden

kamen wir müde am kleinen Flughafen in La Paz an.

Wir holten unser Gepäck und wurden von Massillio (Chef des des Hondastützpunktes in La Paz) mit seinem

Toyotalandrover freundlich empfangen und ab ging`nach La Paz City. Es war noch zu früh zum Geldwechsel 

und so setzte uns Massillio am San Franzisko Platz ab, gab uns 200 Boliviar und 1,5 Std zur Erkundung. 

Jürgen setzt erste Mails nach Deutschland ab, während wir das morgentliche Treiben im Center 

von La Paz beobachteten. Strassenverkäufer bieten uns Uhren, Versteinerungen, Charrangos und sogar 

irgendwelche getrocknete Tierembrios von Lamas an. Weiter waren sehr viele Indios zum betteln auf den

Plätzen. Um 10 Uhr 30 holt uns Masillio ab. Wir fahren zu seinem Geschäft und lernen Nusillio, den

Mechaniker, kennen. Wir checken die Motorräder, die 200er hat erst 400km, die 600er 13000km.

Auf dem Weg zur Tanke stellt Heimo, unser Kfz-Meister, fest, dass die 200er zuwenig Leistung hat ( lag aber 

an der extremen Höhe, 3600m). Bei der 600er, die Jürgen fährt, geht gleich der Sprit aus. Heimo tankt

und bringt Jürgen einen Kanister voll Sprit. Wir fahren steil bergauf in ein Armenviertel. Dort wird beim 

Toyota noch mit eine Kardanwelle eingebaut und los kann`s gehen mit unseren 3 Fahrzeugen. 

Die Hälfte der Fahrzeugmiete (1200 US Dollar) haben wir angezahlt und Masillio begleitet uns noch bis zum

Ortsende La Paz in Richtung Corioco hoch oben auf über 4000 Meter.

 

Samstag 18.11.2000 Km 90

Wir tanken noch unsere Vehicel voll, bevor wir uns auf eine der schönsten und gefährlichsten 

Strecken der Welt begeben. Den Toyota steuert Bernd, ich bin Beifahrer, Heimo hat die 200er und 

flucht über die geringe Leistung, Jürgen fährt die 600er.

Inzwischen sind wir auf 4600 Meter, breite Teerstraße, Hunde links wie rechts. Nach 30 km wird die 

Straße enger und der Teer hört auf. Ab hier beginnt der Linksverkehr, das ist in Bolivien so 

geregelt, dass bei Gefällstrecken der bergabfahrende an der Bergseite und der bergauffahrende an 

der Abgrundseite fährt. Wir wir später erlebten, liegt das aber auch immer wieder im Ermessen des 

Fahrers, man muss höllisch aufpassen, auf welcher Seite einem Fahrzeuge entgegenkommen.

Wir wurden diesbezüglich auch von Masillio schon gewarnt.

Man kann es sich garnicht vorstellen, dass wir uns auf der Hauptverkehrsader zwischen Brasilien und Bolivien befinden.

Immer wieder gibt es haarstäubende Ausweichmanöver, wenn uns Busse oder LKW`entgegenkommen. 

Da wir bergabfahren müssen wir vorerst nicht auf die brüchigen Randstreifen unmittelbar am Rand 

der 100-300m tiefliegenden Schlucht ausweichen.

Aber selbst LKWs müssen an Bussen oder anderen LKWs vorbeikommen, auch wenn der bergabfahrende manchmal

weit zum nächsten Ausweichplatz zurückstoßen muss. Top Gear Bolivia Von rechts stürzen Wasserfälle auf die Sraße,

die diese in Rutschpisten verwandeln, links ind der Schlucht liegen immer wieder ausgebrannte Autowracks. in 3 Stunden

überwinden wir 3400 Höhenmeter, dabei kommen wir durch verschiedene Indiodörfer, wo uns Pollos, Meerschweinchen

und andere Speisen angeboten werden. Unseren Durst stillen wir mit Pepsi oder Cocacola.

Gegen 17 Uhr erreichten wir Yoloso, ein weiteres Indiodorf, vo dort ging es dann wieder auf 1750 Meter nach 

Corioco. Auf den letzten Kilometern nahmen wir einen Kalifornieer mit. Er lebtschon seit 15 Jahren in dem Ort

und kümmert sich um die Wasserturbinen im Tal. Er freut sich genauso wie wir über die Bekanntschaft und empfielt 

uns das Hotel Esmiralda, das von einem Deutschen geleitet wird. Die letzten Meter durch Coroiko gestalten

sich sehr stei und eng. Wir duschen noch und fallen todmüde in die Betten. Ganz früh morgens mache ich mich 

auf und erklimme einen kleinen Berg, von wo ich eine herrliche Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge , 

die wir gestern herabgekommen sind, habe. Es ist leicht bewölkt, Wolenfetzen ziehen durchs Tal. Es ist 

jetzt 6 Uhr 40 und der Sonntag 19.11. wartet auf uns.

 

Sonntag 19.11.2000 km 150 Welch ein Tag

Die grandiose Berg- und Talfahrt findet bis zum Abend ihre Fortsetzung. Links weiter der tiefe Abgrund, 

recht die Felswand.

Jedes Ausweichen verstzt uns einen Adrenalinstoß. Nach 20km fährt Heimo, heute auf der 600er, einen Platten.

Vorderrad raus, flicken, einbauen, weiterfahren, wieder Platten, weil man beim Reifenaufziehen ja nicht unbedingt Luft

in den Schlauch pumpen muss (Heimo). Glück im Unglück, die nächste Reifenwerkstatt ist nur 4km weiter. Die flicken

den Reifen und so können wir nach 2 stunden weiterfahren. Um 12 Uhr kleine Pause in einem Indiodorf, und in

Caranavi machen wir dann Mittagspause. Auf der Weiterfahrt geraten in eine Verkehrskontrolle, weiter kein 

Problem, nur entdeckt der Polizist ein Cocablatt, aber nach kurzer Diskussion läßt er uns weiterfahren. Bernd, 

der heute auf der 200er unterwegs ist, fährt ständig mit offenem Visier, sein Gesicht ist von einer

Staubkruste überzogen, er ist schwärzer als die Indios. Um 17 uhr 30 kommen wir in St. Pecho an und 

wählen eine einfache, billige Unterkunft. Obligatorische Dusche und dann gehen wir zum Essen.

 

Montag 20.11.2000 km 205 mein erster Motorradtag

 Nach Kaffee und Lomo (Rindfleischfilet wurde, glaube ich, "längs geschnitten" also nicht wie bei uns in

Medaillons) brachen wir gegen 8 Uhr auf. Der Weg wurde merklich besser, die Landschaft war nur noch

hügelig. Nach 40km kehrten wir ein, während sich Bernd einen Olateller (eine Art Giros) schmecken ließ, 

reichte uns 3 ein Cocatee und ein Glas Bier. Nachdem wir unsere Fahrzeuge vollgetankt (natürlich aus 

Fässern) hatten, fuhren wir jetzt im absoluten Flachland auf ca. 300m Meereshöhe. Yucuma war 

erreicht und ich konnte das vorher abgegangene vordere Schutzblech meiner 200er wieder

montieren lassen. wir ließen uns einstweilen frische frische Ananas und irgenendein nichtdefinierbares Tier (vielleicht

Papgei) servieren. Dann ging`auf der sandigen Pampa weiter Richtung heutigen Zielort Rurrenabaque. Es war gefährlich

sandig und 40 km vor R. war die Luft von Bernd`s 600er Vorderrad wieder raus. Wir versuchten es mit Luft aus der

Dose, doch es reichte nur für 500 Meter. Es gab nur eine Möglichkeit, Rad nach R., flicken lassen, und wieder zurück.

Das besorgten Jürgen und Heimo, während Bernd und ich in sengender Hitze zurückblieben und den gierigen Mücken

unser Blut zur Verfügung stellten. Ab und zu wurden Kühe, Stiere und Schaafe den Weg entlang zur nächsten Weide

getrieben. Endlich gegen 18 Uhr kamen unsere beiden Freunde zurück und wir konnten unseren Weg 

nach R. fortsetzen.

Kurz vor R. hatten wir einen Unfall mit einem Huhn, das dabei leider sein Leben verlor. Gerade bei Sonnenuntergang

erreichten wir das Hotel Beni. Unsere durchschwitzten Körper freuten sich auf eine kalte Dusche, leider hatte das

Hoten an diesem Tag kein fließend Wasser und wir konnten uns nur mitabgestandenem Wasser aus einem Eimer

behelfen. Dann folgte das Abendessen. Dazu gingen wir in den kleinen Ort, Die Beleuchtung fand an diesem Abend

auch nicht statt und wir konnten uns nur im Taschenlampenlicht bewegen. Es waren einige Grills aufgebaut, Heimo

entschied diesmal den Platz für unser Gourmetessen. "Oh hier gibt`s Klasse Schaschlik" und schon hatten wir die

Plätze eingenommen. Als es dann serviert wurde, rümpfte als erster unser etepetete Jürgen die Nase `das ess

ich nicht`. Wie sich bei dei Obduktion herausstellte, handelte es sich bei "Heimo`Schaschlick um einen gefüllten

Dickdarm. Wenn man den Inhalt rausdrückte, war das Produkt undefinierbar und Jürgen,Bernd und Heimo

bestellten sich Lomo, ich aß das "Schaschlick", allerdings nicht gerade mit Appetit auf mehr. Dazu gab es kostliches

Cervesse. Danach buchten wir noch für den nächsten Tag einen Dschungeltrip, bei dem wir garantiert Krokodile

und fremartige Vögel sehen werden. Danach kehrte ich zurück ins Hotel und musste feststellen, dass uns 

150US Dollar fehlten. Die anderen kamen dann nach einer Stunde auch zurück.

 

Dienstag 21.11. km 85

Der Jatleg plagt mich noch immer. Um 21 Uhr werde ich müde und ab 4 Uhr kann ich nicht mehr schlafen. Nun ist 

es 5 Uhr 30, ich sitze auf dem geplasterten Hof des Hotels und kann nicht raus zum Rio Beni, der an Rurrenabaque

vorbeifließt. Es ist bewölkt und heute nacht hat es stark gewittert. Um 7 Uhr konnte ich endlich raus und ging in ein

nahes Lokal zum frühstücken. Es fing an zu regnen, blitzen und donnern. Kurz vor 8 Uhr kehrte ich tropfnass ins

Hotel zurück. der Dschungeltrip fiel ins Wasser. wir überbrückten den Vormittag mit Cervessa im Hotel. Es kam

uns vor, als würde es Petrus nicht nur regnen lassen, sondern es mit Eimern runterschütten. Die Kanalisation

im Ort, die nur aus Gräben am Wegrand bestand, war völlig überfordert. Beim Versuch um die Mittagszeit eine

bessere Lokalität als unser Hotel zu finden, bin ich mit einem Fuß durch ein Brett gekracht und stand bis zum 

Knie in der Scheiße. Alle Wge waren komplett unter Wasser. Als wir dann ein kleines Lokal gefunden hatten,

ließ der Regen nach. Wir bekamen American Breakfast (Jürgen, Heimo), Filet Mignon (ich) und Bernd

fastete. Nach unserem ersten Singani (Schnaps, nur verdünnt mit Sprite genießbar) und einigen Cervessas,

gingen wir zurück ins Hotel und entschlossen uns zum Aufbruch. die nächsten 30km bis Reyes waren fast

gänzlich unter Wasser. Unsere Stiefel und Hosen waren rot vom Schlamm. Beim tanken wurde uns mitgeteilt,

dass der Weg nach St. Rosa unter Wasser steht und deshalb gesperrt ist. Laut meinen Informationen gab

es eine Umgehung, die uns 26 km durch tiefe Wasserlöcher in den Dschungel führte und dann an einem

Einödhof endete. Wir trafen dort eine Frau mit ihren 2 Kindern an, die uns freudlich erklärte, dass wir

zurück mussten. Gleich darauf rutschte Heimo mit dem Jeep in einen Graben, konnte sich aber dank Allrad

und Differezialsperre ohne Fremdhilfe befreien. Um 17 Uhr kamen wir wieder in Reyes an, quartierten uns

einem guten Hotel ein und gingen zum Essen. Dabei tauchten glücklicherweise die vermissten 150 US

Dollar wieder auf, die ich Bernd zur Aufbewahrung gegeben hatte. Erhatte sie in seinem Brustbeutel vestaut.

Erste Anzeichen von Alzheimer. Ich musste dehalb meine Freund zum Abendessen einladen. Bei freundlicher

Athmosphere gab`s Hähnchenteile mit Pommes und natürlich Cervessa. Wir gingen dann auf einem

parkähnlichen Platz spazieren und beobachteten die Dorfjugend, wie sie sich stundenlang auf ihren Mopeds

und Enuros um den Dorfplatz jagten. Es war ein Höllenlärm, wie sie der weiblichen Jugend imponierten. um

21 Uhr 30 ginen wir dann schlafen.

 

Mittwoch 22.11. km 306

Es ist 7 Uhr, Bernd und ich liegen bei herrlichen Sonnenschein in den Hängematten und wir warten auf Heimo

und Jürgen damit wir nach St.Rosa aufbrechen können. Dieser kleine Ort ist dann schnellerreicht. Beim

Frühstück erkundigen wir uns über die Beschaffenheit des ungefestigten Weges nach Santa Ana. Die

freundlichen Leute zeigten immer wieder, dass wir zurückfahren sollten, wir konnten das aber erst nach

65 km glauben, dass wir uns auf der falschen Strasse befanden, in Richtung Yata. Wir machten Rast im

Casablanca Restaurant, es war wie im Wilden Westen, wir waren in der Llanosebene, hier ist Rinderzuch

angesagt, wir sahen die echten Cowboys. Wir aßen hervorragende Steaks. Von Santa Rosa bis

zum Casablanca fuhren wir in riesige Schmetterlingsschwärm hinein, links und rechts der Straße lagen in

den Tümpeln Krokodile. Wir konnten sie nur an den Augen und Nasenlöchern ausmachen. Ab und zu

zeigten sie sich auch in ihrer vollen Größe (so 1 Meter bis 2,5 Meter) Als ich dann vom Casablanca

losfuhr, bemerkte ich einen Abzweig nach Santa Ana, unserem eigentlichen Tagesziel. Ich fuhr rein in

den Weg, merkte aber kurz darauf, dass die anderen mir nicht folgten. Grund, ohne, dass ich das

mitbekam, erfuhren sie im Casablanca, dass diese Route unbefahrbar sei. Heimo der heute auf der

600er unterwegs war fuhr mir nach und hatte einen Ausrutschter mitten in einer großen Schlamm-

pfütze. Wir fuhren zu zweit zurück ins Casablanca, wo Jürgen und Bernd im Jeep auf uns warteten.

Wir beschlossen weiter nach Jata zu fahren und dort nach rechts Richtung Santa Ana abzubiegen.

In Jata angekommen wurde uns mitgeteilt, dass es die in der Karte eingetragene Strasse nicht mehr

gibt und die einzige Möglichkeit, um nicht ganz nach St. Rosa zurückfahren zu müssen, die vorher

von mir eingeschlagene Route. Wir probierten es, aber die Stimmung war gegen mich. Laut Karte

haben wir ca. 100km bis Santa Ana. Sowie wir uns das zu hause immer vorgestellt haben, Schlamm,

tiefe Wasserlöcher, Engstellen, Furten, Grenzzäune öffnen und wieder schließen. Die Angst irgendwo

in der Pampa übernachten zu müssen, machte sich breit. Wasservorrat hatten wir genug. Nach

30km trafen Jürgen und Bernd  einen Reiter, Heimo einen Bewohner eines Urwaldhauses. Beide

rieten uns ab weiterzufahren, da der Weg an einem Berg enden würde. Nun war die Stimmung

völlig am Boden, wir mussten umkehren, das Vertrauen auf meine Streckenführung war dahin.

Für mich war das eben ein Abenteuer, für die anderen ein  Grund, sowas nicht mehr zu aktzeptieren.

Für mich war es eben eine Expetizion, für die andern ein Ausflug. sie wollten ab jetzt nur noch Haupt-

straßen befahren. Da auf solcher Tour auch mal was passieren könnte und ich nicht die Verant-

wortung für so ein Unglück übernehmen wollte, gab ich die Streckenführung ab und wollte nur noch

als Passagier mitfahren. Ich dachte sogar an einen Abbruch und eine Rückfahrt nach La Paz. Wir

fuhren also zurück ins Casablanca und dann nach St. Rosa und übernachteten in einem Hotel.

 

Donnerstag 23.11. km 230

Von St. Rosa ging`s dann in Richtung St. Borgia. Auf einer Brücke sahen wir unten im braunen

Wasser 14 Krokodile. eins davon, ca.3 Meter, reagierte selbst, auf unsere Wurfgeschosse,

mit stoischer Ruhe. Nach 87 km mit einigen Wasserdurchfahrten kamen wir in St. Borgia an.

Wir aßen Fisch zumittag und setzten unsere Fahrt fort. Es wurde, trotz Hauptstraße, der schwierigste

Teil unserer bisherigen Strecke. Heimo und Bernd waren auf den Motorrädern und es fing an zu

regnen. Die Lehmstraße wurde zur Rutschbahn. Beide lagen mehr im Dreck, als dass sie auf den

Mopeds saßen. Bernd war völlig überanstrengt und einem Kollaps nahe. Als Jürgen ihn dann ablöste,

saß er völlig fertig, sprachlos neben mir im Jeep und japste nach Luft und Wasser. Ein einheimischer

junger Motorradfahrer aus Trinidad überholte uns, lud sein Gepäck im Jeep ab, und half Jürgen

und Heimo die richtige Spur durch die tiefen schlammigen Furchen zu finden. Auch dem Jeep wurde

alles abverlangt. Selbst durch lange tiefe Passagen mit Aufsetzen wühlte er sich mit seinem Allrad

durch. Als ich durch ein tiefes Wasserloch fuhr, flog Bernd gegen die Windschutzscheibe, riss den

Innenspiegel ab und verlor seine Brille. Dabei testete er auch das Dach mit seinem Kopf auf Stabilität.

Gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit kamen wir in San Ignacio, 76km vor Trinidad, an. Im Hotel

Plaza trafen wir Petra, aus Erlangen, die hier ein Jahr verbringen will. sie ist architektin und will hier ihre

Doktorarbeit schreiben, dafür würde sie sich dann unbegrenzt in Bolivien aufhalten können. Mit ihr wurde

es noch ein feuchtfröhlicher Abend mit einigen Bieren, 2 Flaschen Singani und 3 Flaschen Sprite und

Cola. Mit einigen Promillen legten wir uns schlafen, um am nächsten Tag mit schwerem Kopf aufzuwachen.

 

Freitag 24.11. km 95

Die Strecke nach Trinidad setzte sich so fort, wie tagszuvor nach San Ignazio. Tiefe Furchen im roten Lehm,

ausgefahren von schweren LKW`s beim gestrigen Regen. 30km vor Trinidad zweigt eine Straße ins Isoboro

Secure ab. Sie ist aber noch nicht vollständig durchgehend. es folgen 3 spektakuläre Fährfahrten über den

Marmore und 2 seiner Nebenflüsse. der Marmore mündet dann irgendwo in den Amazonas. dei letzten 10km

sind geteert. In Trinidad empfängt uns ohrenbetäubender Lärm von 2 Radfahrern. Wir holen uns Geld an

einem Bankautomaten und beziehen das Hotel Beni. es ist Mittag 12 Uhr. Nachmittags Spaziergang und Essen

(Chateau Briand) am Plaza. Dann nehmen wir uns eine Siesta bis 18 Uhr. danach machen wir auf 

Kultur und besichtigen eine Kirche und einige Läden. Dann landen wir auf dem Volksfest 

und lassen uns ein Pollo schmecken. Um 21 Uhr gehen wir ins Hotel und lassen den Tag ausklingen. 

 

Samstag 25.11. km 260

Frühmorgens um 7 Uhr starten wir vom Tourendpunkt zurück in Richtung San Borgia. Es ist bewölkt 

und hin und wieder regnet es ganz leicht. aber die Erinnerung an die 200 km lange Regenfahrt 

vor 2 Tagen an selber Stelle lassen uns Böses befürchten in der Lehmhölle Boliviens. Doch das 

Glück ist uns hold, schnell erreichen wir San Ignazio, machen eine kurze Rast und erreichen 

San Borgio gegen 15 Uhr 30. Im Hotel Casablanca gehen wir essen und machen die Bekanntschaft

eines Israeli, derPeru und Bolivien bereist. In English tauschen wir die jeweiligen 

südamerkanischen Erlebnisse aus und legen uns dann bis 18 Uhr flach. Um 20 Uhr folgt der

obligatorische Plazabesuch, um den die Jugendlichen wieder auf ihren Mopeds ihre Runden drehen. Um

22 Uhr 30 gehen wir schlafen. 

 

Sonntag 26.11. km 220 Tag der Pannen

Wiedermal ein Platten, diesmal an der 200er bei km 75. Gleichzeitig stellt Heimo an der 600er 

einen Radlagerschaden am Vorderrad fest. Trotz vorsichtiger Fahrweise kam er nur noch 

bis San Pecho. Heimo baut das Vorderrad aus und er ind ich fahren 10 km weiter, Einheimische 

erklärten uns, dass dort eine gute Reifenwerkstatt sei, und uns dort vielleicht geholfen werden

kann. Auf dem Weg dorthin fuhren wir mit dem Auto noch einen Platten. Leider mussten wir

feststellen, das das Ersatzrad eine falsche Größe hat und so nicht passt. Das 2. Ersatzrad 

hatte einen kaputten Mantel. Der Moteur wusste sich aber zuhelfen und klebte in den kaputten

Mantel ein Stück Schlauch. der reifen wurde dann auf die alte Felge gezogen. Ein Radlager für die 600er

bekamen wir nicht. Nach 3 Stunden waren wir zurück in San Pecho und hatten Glück, dass uns Bernd 

und Jürgen noch kannten, denn sie hatten mit einigen Einheimischen um die Wette gesoffen.

wir zerlegten die 600er, sodass sie ain den Jeep passte. Heimo saß hinten mitten im Gepäck 

und wir fuhren die 68 km über den Andenpass nach Caranavi. Am Hinweg war diese

Straße noch halbwegs o.k., aber die Unwetter der letzten Tage haben Teile der Straße

abgerissen und in einen fast unfahrbaren Zustand gebracht. In Caranavi hatten wir 

unverschämtes Glück, denn wir bekamen ein passendes Radlager für die 600er und Heimo machte

sie wieder fahrbereit.

Es dämmerte bereits, wir aßen noch ein Pollo und bezogen das beste Hotel am Ort, es hatte sogar 

Swimmingpool. Nach ausgiebigem Bad aßen wir noch ein hervorragende Hühnersuppe. Ich besuchte noch

einen Frisör und ließ mir die Haare schneiden und den 10-Tagesbart rasieren. 

 

Montag 27.11. km 215 Bemerkung: das Schnarchen meines Zimmergenossen Jürgen nimmt von

Nacht zu Nacht zu. 

Um 6 Uhr weckt uns der Wecker aus dem Nachbarzimmer. Um 7Uhr 30 konnten wir den

wohl anstrengensten Teil unserer Tour in Angriff nehmen. Wir waren auf der Gold-Route. Für 

die ersten 75km bis Guanlay benötigten wir 2 Stunden, dann kamen steile Auf- und Abfahrten, 

sowie Flußdurchfahrten, die Heimo und Bernd auf den Mopeds alles abverlangten. Die nassen

glitschigen Lehmpassagen liesen sich nicht umgehen und sorgten dafür, dass die 

Motorradklamotten die rote Lehmfarbe annahmen. Jürgen und ich hatten es da im Jeep schon

einfacher, wenn er sich die rote Pampe quälte.

Nach weiteren 3 Stunden und 35 km erreichten wir Mapiri, dort stärkten wir uns für die Weiterfahrt. 

Kurz danach, verfehlten wir uns dann bei der längsten Flussdurchquerung (900m). Erst dachten 

Jürgen und ich die anderen sind schon durch und beeilten uns, sie einzuholen. Wir wunderten 

uns, dass sie nicht auf uns warten und hatten dann Zweifel, ob sie nicht hinter uns sind, wie 

es dann auch war. Die Verzögerung entstand daraus, dass Heimo auf seiner 600er eine 

einheimische Schönheit aufsitzen lies und ein Stück mitnahm. Die 600er nahm ihm das übel und

bestrafte ihn mit einem Rahmenbruch hinter der Sitzbank, trotzdem konnte er aber weiterfahren.

Nun warteten die steilsten Auf- und Abfahrten auf uns. Nachdem wir, Jürgen und ich uns ein k

östliches Eis gegönnt und eine halbe Stunde gewartet haben, fuhren wir auch weiter in der 

Hoffnung, die beiden am heutigen Endpunkt Consata (1200m Meeresköhe) wieder zu treffen. 

Das war dann auch so, die beiden saßen schon mit Einheimischen beim Cervessa, als wir bei 

Dunkelheit  Consata erreichten. Wir konnten nicht mehr rekonstruieren, wie die beiden 

an uns vorbeikamen. Wir gesellten uns dazu in dem gemütlichen Lokal, Gottesanbeterinnen hingen

majestätisch an den Wänden. Um 22 Uhr bezogen wir eine ganz einfache Unterkunft mit Dusche 

und Toilette im Freien. Ein Bier noch (Verfallsdatum längst vorbei) und dann ging`s ins Bett.

Vielleicht lags am letzten Bier, Heimo und ich trafen uns 2x an der Toilette, was für den 

Wartenden nicht angenehm war, weil es in Strömen regnete. Mir schwnte nichts gutes für den

morgigen Tag.

 

Dienstag 28.11. km 290 

Beim Frühstück fragte uns die Hauswirtin, obwir ihren Sohn ein Stück mitnehmen können, er

hat einen Goldnugget und will ihn in La Paz verkaufen. auf dem Weg zum 1. Pass (3000m)

wollten wir unsere Spritvorräte ergänzen, sie hatten aber nur noch 20 Liter, besser als

garnichts. Wir fuhren weiter Richtung Sorata und kamen auf 4270m, bei herrlicher

Sicht auf die schneebedeckten 6000er. Mittags kehrten wir in Sorata ein. Wir wollten noch eine

Grotte besichtigen, doch die Zeit wurde langsam knapp und so fuhren wir weiter über den

nächsten Pass nach Achacachi und von dort aus zum Titticacasee, den höchsten 

schiffbaren See der Welt. Die letzten 50km waren geteert und so kamen wir schnell nach 

Carabaca von wo aus wir mit dem Fährboot nach Copacopana übergesetzt wurden. Von 

nun an nahmen die Missverständnisse ihren Lauf. Geplagt von Magenproblemen fuhr ich 

vor den anderen los in Richtung Copacopana Stadt (40km), um schnell ein Hotel zu finden. 

Ich fuhr an diesem Tag die 200er, die sowieso in 4000m Höhe ihre Leistungsprobleme 

hatte. Mit den Gedanken, die holen mich schon ein, hatte ich den Ortsrand erreicht. 

Ich wartete ein angemessene Zeit, hielt es aber nicht mehr aus und fuhr zum Hotel 

Amassador, stellte mein Moped ab und checkte ein. Mehrmals führ ich durch die kleine 

Stadt um die anderen zu finden, keine Chance. Da es schon nachts und außerdem bitterkalt war,

machte ich mich mit dem Taxi auf zurück zur Fähre, vielleicht hatten sie ja eine Panne. Ich

konnte sie aber auch jetzt nicht finden. Um 23 Uhr war ich zurück im Ambassador, ließ 

meine 200er vor dem Hotel stehen, damit die anderen sie sehen konnten, wenn sie

vorbeikommen sollten. das Hotelpersonal gab mir zu verstehen, dass sie aufpassten.

 

Mittwoch 29.11. km 230 

Nachts gegen 2 Uhr 30 konnte ich aus Angst um das Motorrad nicht mehr schlafen und

tastete mich im finstern vor in Richtung Ausgang, um festzustellen, das die Bolivianer mein

Moped in den Eingangsbereich gestellt haben.

Es war so und ich schlief bis 6 Uhr morgens. Dann legte ich die Schlüssel am Empfang, weil 

noch niemand da war, und verlies das Hotel und fuhr wieder zur Fähre, es war 

bitterkalt, die schneebedeckten Berge im gleißenden Sonnenlicht vor mir. Total durchfroren

kam ich wieder an der Fähre an. Ich tankte und fuhr wieder zurück. 

Meine letzte Hoffnung, sie müssen ja irgendwann am Hafen in Copacopana erscheinen war

richtig. Statt froh zu sein, uns wieder getroffen zu haben, kam es zum großen Streit mit

gegenseitigen Schuldzuweisungen.

Auch die andern waren nachts nochmal unterweg um mich zu suchen.

Wir frühstückten und fuhren mit einem lauten Uraltboot hinaus zur Sonneninsel 

(1,5 Std.). Dort besteigen wir die von Inkas angelegten Terrassen. In 4100m Höhe 

japsen wir nach Luft. am Rückweg besichtigten wir noch die Ruinen des Tempels Beel

Cohaino und fuhren dann zurück nach Copacopano. Unsere Stimmung war

immer noch gedrückt von den gestrigen Odyssee. Wir aßen in einem Strandlokal Titicacafisch, 

bummelten noch durch den Markt und kauften noch das ein- oder andere Andenken.

Mein Magen rumorte weiter und so musste ich immer wieder ein Örtchen aufsuchen.

Nun fuhr ich das 6. Mal die Strecke zurück zur Fähre. Die 120 km nach La Paz fuhren

wir in Jeans, aber auf 4100 m Höhe ist es sehr kalt, so um den Gefrierpunkt

und wir kamen durchfroren am Alto Plano; dem Flughafen und Ärmstenviertel von L

Paz an. Es blitzte und donnerte als wir zum Zentrum fuhren. Im dichten Verkehr kamen

wir nur langsam vorwärts und erreichten das Hotel Latina gegen 19.Uhr 30 im Dunkeln. 

Wir checkten ein, ließen uns die Stiefel putzen und machten noch einen Bummel am San 

Franzisco Platz. Menschenmassen, Verkaufsbuden boten ihre  Waren an, immer auch 

die Föten von Lamas, die Glück für Familie und Besitz bringen sollen. Polizisten an allen

Ecken zeigte ihre Präsenz und uns, dass sich La Paz in einem gefährlichen Zustand befindet.

Um 22 Uhr 30 kehrte wir ins Hotel zurück.

 

Donnerstag 30.11.

Wir brauchten US Dollar für Massimo und mussten zur Bank. Nach einigen Hin und 

Her bekamen wir unsere Dollars. Dann besuchten wir nochmal den Hexenmarkt, wo 

anscheinend Tag und Nacht der Teufel tobt. Um 10 Uhr 30 steuerten wir mit dem 

Toyota unser letztes Ziel an, den Chakaltaya. Das ist der Hausberg von La Paz,

dort kann man in 5500m Höhe fast das ganze Jahr Skifahren. Das war was 

besonderes für unseren Skilehrer, dem Heimo. Die Anfahrt über den Alto Plana kannten

wir ja schon und von dort aus ging`s sehr eng und steinig, teils auch im Schnee hinauf 

zum Gipfel. Bernd, unser heutiger Fahrer wurde höhenkrank. Ihm wurde speiübel und 

er hatte starke Kopfschmerzen. Am Endpunkt deWeges, auf 5270m, erfuhren wir, dass 

heute der Skibetrieb eingestellt ist, wegen Tauwetter. So blieb es bei einer Besichtigung 

der Piste und der Liftanlage.

Heimo war natürlich enttäuscht, keine Schwünge auf dem höchsten Skigebiet der Welt,

unternehmen zu können. So traten wir den Rückweg an.

Zurück im Hotel setzten wir uns mit Massimo in Verbindung, der dann nach einer 

Stunde bei uns war. Er besichtigte seine ramponierten Motorräder und den Toyota. 

Es machte den Eindruck, dass er den Zustand (Ritzel, Kettenrad, Stoßdämpfer, 

an beiden Mopeds, Rahmen an der 600er) so erwartet hatte und er froh war, als wir ihm

erzählten, welche Tour wir gefahren sind, dass nicht noch mehr an den Fahrzeugen 

kaputt war.. Allein unsere letzten 3 Tage, die  sogenannte "Goldtour", macht er 

geführte 7-tägige  Endurotouren.

Wir brachten die Fahrzeuge zurück in den Hondastützpunkt, bezahlten die 2. Hälfte

der Fahrzeugmiete, verabschiedeten uns recht herzlich, dass wir auch Werbung für 

Massimo`s Geschäft machen würden, und fuhren mit dem Taxi wieder zum

Hexenmarkt. Wir gingen nochmal zusammen in ein Cafe, Heimo undJürgen sahen sich

noch eine Folklorefestival an, während Bernd und ich ins Hotel zurückkehrten.

 

Freitag 1.12

Frühmorgens holt uns ein bestelltes Taxi ab und bringt uns zum Flughafen. Über Miami, 

Chicago flogen wir nach München.

Willi Dumhard

 

 

 

Reisebericht Elfenbeinküste vom 08.05.12 21 Uhr 30 bis 20.05.12 17 Uhr

Achim, Tonda, Willi

Abschied nehmen am Motorradstammtisch am Kuhnhof von  Bernd, Klaus,  meiner Frau

Amon. Gerd und Jürgen. (Bernhard der Wirt, im Hintergrund)

Letztes Kotelett und Kanonenbräubier bei Bernhard.

Nachdem wir Amon noch heimgebracht haben, gings dann endlich zur langersehnten Afrikatour. Im Wechsel von 2

Stunden fuhren wir die Autobahn Richtung Heilbronn, Karlsruhe, Basel. Bei Moulehouse verliesen wir Deutschland

und die Autobahn. Es wurde schon hell und wir kamen gut voran auf den gutausgebauten Landstrassen in Frankreich.

Wir konnten von 175 Euro 120 sparen, bei einem Zeitverlust von 2 Stunden.

Bordeaux erreichten wir gegen 15 Uhr, dann nutzten wir die Autobahn bis Arcachon, der

 

 angeblich höchsten Düne der Welt (120 Meter).

Da meine Wandersgenossen sich das Spektakel, sie zu besteigen, nicht nehmen liesen, musste

ich natürlich mit. 

Ich war ja schon mal oben, 1977, aber da war ich noch gut bei Luft. Ich habs trotzdem überstanden.


Nach nochmal 2 Stunden erreichten wir bei Sonnenuntergang Biaritz, eine der schönsten und

teuersten Buchten am Atlantik.

 

Wir fanden Gott sei Dank für unser Gespann keinen Parkplatz und gingen dann außerhalb in einem

Pizzaservice essen und gönnten uns auch noch eine Flasche Bordeaux.


Es war inzwischen 23 Uhr und stockfinster als wir Frankreich  bei San Sebastian verliesen. Die

Pyrinähen lagen hinter uns als es dämmerte, Madrid liesen wir links, Lisabonn rechts liegen. Nun 

hatten wir Portugal erreicht, kein Verkehr auf der Autobahn, die wir aus Kostengründen besser 

verlassen hätten. Wir zahlten für 140 km € 47. Punktgenau, um 14Uhr erreichten wir die Raststätte

bei Ribero, den Treffpunkt mit Roland Schuster, meinen alten Freund, mit dem ich 1996 die

 

Motorradtour nach Nepal machte und der seit 2 Jahren mit seiner Manu in Südportugal, im

Gebiet Campo sein Aussteigerquartier bezogen hat. Wir stellten unseren Hänger in einer seiner 

Stammkneipen ab, was besser für unseren Nissan war, denn die Steigungen und Rough Roads

bis zu seinem Domizil, wären stark an die Substanz von Auto und Hänger gegangen. Schon

so hatten wir für die 8 km zu seiner Ranch schwer zu kämpfen.

Nachmittags zeigte uns Roland dann die Umgebung, Santa Clara d Velhu mit dem Staudamm.

Wir kehrten noch kurz bei der Aussteigerin Birgit, in ihrer Windmühle, in der sie schon 16 Jahre

allein mit Hunden und Katzen wohnt, ein. Dann gings zurück zu Rolands Haus, in dem Paul, 

sein Hausmeister, einen Schweinskopf, der ein Schäuferle sein sollte, gebraten hatte.

Er schmeckte aber trotzdem, und zum Waschen ging es dann mit dem Mercedes GL runter zum

See, 50 Höhenmeter auf 90 Meter Weg. Wenn Roland das jeden Tag zum Waschen per Klettertour

unternimmt, sehe ich das als Grund, dass er sch 10 kg abgenommen hat, seit er da unten lebt.

Abends gings dann in den für die Althippies neugegründeten Campoclub. Das ist ein netter Treff,

in dem viel getrunken, geraucht und palavert wird. Wir trafen dort auf Karin aus Nürnberg 

(Exfreundin von Günther Senft aus Lauf) und ihren Mann. Sie reisen viel in der Welt herum und

haben am See ein Haus uns ein 1 tonnenschweres Boot. Sie luden uns für den nächsten Morgen

zu einer Bootstour mit Barbecue ein, was aber aus unerklärlichen Gründen dann nicht stattfand.

Wir gingen dafür auf den spektakulären Markt nach Santa Clara (besteht aus 3 Verkaufsbuden).

Sehr schmackhafte portugiesische Ochsenkotlett gab es dann in der Ribero Raststätte. Eigentlich

wollten wir das Pokalendspiel Bayern gegen Dortmund bei Roland ansehen. Wir änderten unser

Vorhaben, packten zusammen und verabschiedeten uns von Roland und seinen Genossen und

brachen um 15 Uhr des 12.Mai auf, um die 23 Uhr Fähre in Algeciras noch zu erreichen. Das

gelang uns dann auch, indem wir die schönen Städte Faro, Sevilla und Cadiz links und rechts

liegen liesen. Gerade noch rechtzeitig um  22Uhr löste ich die Fährtickets und kaum waren wir

auf dem grossen Schiff, legte dieses ab vorbei am hellerleuchteten Gibraltar in Richtung Ceuta, 

Afrika.

 

Wir genossen noch einen Liter tschechisches Bier und legten nach einer guten Stunde in

Ceuta an.

Dort versorgten wir uns noch mit Zigaretten und dem Nissan tankten wir voll für die bevorstehende

Nachtfahrt in Richtung Tanger und dann Rabat. Es ging steil in die Berge und der dichte Nebel machte

die Fahrt nicht einfacher, aber unser Nightrider Tonda hatte auch hier noch seinen Spaß.

Bei Rabat ging die Sonne auf und wir steuerten schon Richtung Casablanca, Tonda und ich schliefen,

als Achim den Wegweiser nach Marakesch übersah, so fuhren wir dann einen kleinen Umweg und 

Landstrasse, statt Autobahn.  Die Sahara war erreicht, Sand, Sand und nochmal Sand. Kurz vor

Marakesch erreichten wir wieder die Autobahn, also auch von Marakesch nichts zu sehen, schade,

bei der nächsten Tour.

Nachmittags erreichten wir Agadir, unbedingt baden war angesagt, aber nichts als Kloaken, und das

verdarb uns dann letztendlich den Badespass, wir fuhren weiter. es wurde wieder Nacht, und gegen

24 Uhr wollten wir dann endlich in El aalun neben dem Auto am Srand nächtigen.

 

 Da es hier auch nicht sehr einladend war, verliesen wir nach kurzem Abendessen (Dosen) und

selbst zuberreiteten Tee (nachmittags von freundlichen Marokaner "günstig" gekauft, mit 2 gegen 1

Stimme die Örtlichkeit und unser Nightrider Tonda fuhr weiter bis zur Dämmerung. Tonda hatte es

am besten im Griff und auch die besten Nerven, wenn entgegenkommende LKWs und Busse an

der Mittellinie kleben blieben.

In der Nähe von Dahkla probierten wir es dann am nächsten Nachmittag. Wir gingen ab von der 

Landstrasse auf die Sandpiste in richtung Atlantik, nichtweit, vielleicht 500 Meter und schon saßen

wir fest, tiefeingegraben in den Sand. 

Vor allem die kleinen Räder des Anhängers. Jetzt half nur noch Schaufel und Eimer. Tonda und 

Achim schaufelten, sie legten die Räder von Anhänger und Nissan frei. Bei dieser Teufelshitze

bekam ich schon im Stehen keine Luft. Tonda war auch ganz schön fertig, er versprach sofort

das Rauchen aufzugeben, was er tatsächlich bis zur Elfenbeinküste durchhielt. Wir legten die

Auffahrbleche vor die kleinen Anhängerräder und schafften das Gespann tatsächlich aus dem

gröbsten Sand, aber wir mussten ja auch wieder zurück, was wir auch sofort probierten. Achim

und Tonda schoben, während ich mit Vollgas bei Allrad, Sperre und Untersetzung das tiefe Sandloch

durchquerte. Es klappte, wir stellten den Hänger ab und fuhren mit dem Nissan den Pistenweg zum

Strand. Dort nahmen wir das wohlverdiente Bad.

Dann gings weiter, der Sprit wurde knapp, weil wir schon über 400km keine Tankstelle vorfanden.

Wir schütteten unsere 5l Reserve in den Tank und nach 10 km kam eine Tankstelle. Um 19 Uhr

erreichten wir die Grenze, die aber schon seit 18 Uhr geschlossen hatte. Also war eine Zwangs-

übernachtung angesagt. Wir aßen noch Curryhähnchen, sehr fein. Tonda machte noch Saharatee,

den wir heute mittag von freundlichen Marrokaner "günstig" erworben hatten. Achim und ich

schliefen im Hotel und Tonda im Auto, unser Guardian.

 

.

Das Gebiet zwischen Westsahara und Maurethanien ist stark vermient, wenn man vom Weg ab-

kommt, kann man schnell mal in die Luft fliegen.


Inzwischen hatten wir ja schon mehr als 5.000 km zurückgelegt und es war inzwischen der 15. 

Mai, als wir morgens die Grenzformalitäten für die Ausreise aus Marokko und die Einreise nach

Maurethanien  erledigten. Das dauerte 4 Std und um 13 Uhr starteten wir frohgelaunt die 450 km

Richtung Noackchott. 

Dort kamen wir gegen 18 Uhr an, wiedermal richtiges Verkehrschaos.


Nach 1 Std waren wir dem entflohen , es wurde finster und wir suchten ein weiteres Nachtquartier,

das wir dann so 80 km östlich Noakchott in einem großen Beduinenzelt fanden. Die Eigentümer

waren sehr freundlich und wir verbrachten eine ruhige Nacht (mal abgesehen von Achim s 

Schnarchen).

Am nächsten Morgen starteten wir nach Aleg und Guerou nach Kiffa. Die Gegend war nicht mehr

mit der Westsahara zu vergleichen. Die Vegetation wurde mehr und mehr, Menschen und Tiere

konnten wieder leben, bis auf die, die neben der Straße überfahren, tod, verwesten. Es waren 

überwiegend Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch Kamele. Da es selbst für Geier noch zu 

trocken ist, dauert die Verwesung eben sehr, sehr lange. Es lag wirklich so alle 10 km ein Kadaver.

Kiffa war erreicht (ein einheimischer roter Buggy kam uns dort sogar entgegen) und wir waren

frohen Mutes, unser Tagesziel, Ayoun el-Atrous 200 km entfernt, noch zu erreichen, es war ja 

erst 16 Uhr.Doch nach 20 km war es vorbei mit der guten Straße.

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km kamen wir voran, es wurde dunkel und an der

nächsten Polizeistation war Schluss, es war 100km vor unserem Ziel. Man verwehrte uns den

Weiterweg. Achim und ich suchten uns im Freien unser Nachtquartier, während Tonda sich `s

wieder im Auto bequem machte.

Das war in dieser Nacht bestimmt die bessere Lösung, es brach ein Gewitter aus, das immer

wieder kräftige Regenschauer hervorbrachte, bei denen Achim und ich unser Klamotten, Schlafsack

und Matte unser einem kleinen Vordach in Trockenheit bringen mussten, was uns aber nur teilweise

gelang. Es war eine wirklich unruhige Nacht zum 16. Mai, da wir Gesellschaft von die schwulen

Brüdern hatten, die uns erst gegen 4Uhr unsere Ruhe liesen.

Am Morgen brachen wir sehr früh auf und es waren noch weitere 60 km Rough Road, aber die

  Landschaft wurde attraktiver, Felsformationen erschienen in unserem Blickfeld 

und wir erreichten trotz ständiger Polizeikontrollen am nächsten Mittag Mali, das problematischste

Land unserer Reise, wegen den politischen Unruhen. Ein Anruf von Tonda, von Marokko aus,

bestätigte der tschechische Botschafter, dass wir möglichst am 19. Mai das Land verlassen haben

sollen, da am 20.5 Neuwahlen sind und mit Unruhen zu rechnen sei. Sollte es soweit kommen, 

sollen wir seine Frau anrufen, denn er sei da nicht mehr in Mali. Der Grenzübertritt war dann

relativ einfach bis wir zum Zoll kamen, das waren einfach korrupte Militärs, die uns dann trotz 

Telefonat mit der Frau des Botschafters und einem hochrangigen Polizeichef 6Stunden festhielten

und 100.000FF ca. €166 abnahmen, damit wir weiterfahren konnten. Um uns herum wurde es

immer grüner und wir kamen noch bis zur nächsten Stadt Diema, es war wieder dunkel und auf

der Suche nach einem Nachtquartier kam es noch zu einer Auseinandersetzung mit einem 

Zivilisten, der sich als Militär aufspielte und mir der Kragen platzte, da er all unser Gepäck

kontrollieren wollte. Nachdem ich und auch der Typ ein wenig zurückruderte, wurden wir uns

doch noch einig und wir verbrachten ein laute Nacht neben der Hauptstrasse. Der weitere Weg

durch Mali war unproblematisch, die Strassen gut und keinerlei Kontrollen mehr. Bamako

kündigte sich an, auf den Schutthalden suchten die Kühe nach fressbarem, die Fahrzeuge, die

uns da entgegenkamen hatten anscheinend den Tüvtermin leicht überschritten.

Wir überquerten den Niger

und erreichten bei Einbruch der Dunkelheit Siskasso, gingen noch fein essen (Hähnchen) und

schliefen in einem guten Hotel, mal abgesehen von den Moskitos, besonders bei Tonda im Auto.


Tagsdarauf am 19.05. erreichten wir nach einer guten Stunde, gegen 9 Uhr unsere letzte Barriere

die Grenze zur Elfenbeinküste. Die Grenzformalitäten waren jetzt schon Routine. Wir wurden

freundlich behandelt, auch an der Zollstation, nur eben 100 Euro nahm er uns auch ab. Schon um

12 Uhr konnten wir weiterfahren. Die Strasse wurde verdammt schlecht, immer wieder setzte der

Anhänger in den tiefen Löchern auf, ein Stossdämpfer ist schon stark deformiert. In Ferkessedougou

trafen wir sicher die schlechtere Wahl, auf der Hauptstrasse zu bleiben, die Umgehung über 

Korthoge, erfuhren wir, wäre viel besser gewesen. Nachdem wir Honig und eine Kiste Mango zum

Spottpreis von € 1,60 ergatterten, beschlossen wir in Tafire, unser nächstes und letztes Nachtquartier

zu beziehen.

Wir stoppten um 17 Uhr vor einem einladenden Restaurant, wo mir die Übertragung des Champions-

leageendpiels Bayern gegen Chelsea zugesichert wurde. Ich kontrollierte unser Gespann und

musste einen Plattfuss am hinteren linken Rad feststellen.

Die Ursache für das grosse Loch im Reifen muss eine 10er Schraube gewesen sein. 100 Meter

zurück war ein Reifendoktor, der sich sofort der Sache annahm. Für umgerechnet 5 Euro dichtete

er den Reifen, und er hat 100%ige Arbeit geleistet, der Reifen hält heute noch.

Wir aßen gutes, gebratenes Ziegenfleisch auf Zementpapier und tranken schon ein paar Flags

(Biersorte) bis sich das Lokal füllte und das Endspiel begann. Es waren vielleicht 25 Personen

+ wir drei. Achim und ich waren die absolute Minderheit an Bayernfans.

Trotzdem wurde es eine lustige Veranstaltung. Ich merkte, dass meine leicht provozierende Art,

nicht Agressionen verursachte. Da das spannende Spiel, wir wissen ja jetzt den Ausgang, einmal 

den Einen und dann den Anderen vorne sah, jubelte auch der ganze Saal oder enen Achim und ich. 

Leider waren wir dann doch die Verlierer und nahmen am Schluss Abschied von den enthusias-

tischen Chelsea-Fans.

Wir nächtigten in der im Hotel, wo dieses mal auch Tonda ein Zimmer bezog.

Am 20.5. , unser letzer Fahrtag, ging es weiter auf miserabler Strasse in Richtung Hauptstadt

Yamoussoukro. Das ist wirklich, besonders um den nachgebauten Petersdom, eine tote Stadt.

Trotz dass es Sonntag war zählten wir nur 3 Besucher. Der Eintritt beträgt € 1,65. ich erreichte,

dass ich mit dem Buggy vor den Petersdom

 

stellen durfte, wir machten ein paar Fotos und weiter ging es, auf 80 km langer, nun etwas besserer

Landstrasse, dafür regnete es jetzt stark, ein gutes Zeichen für den Beginn der Regenzeit.

Gegen 15 Uhr erreichten wir die Autobahn, wo wir dann die letzten 150 km nach Abidjan schnell

vorankamen und um 17 Uhr unser Ziel Port Boigy erreichten.

Es waren 8.589 km, auf denen wir 1.140 Liter Diesel zum Durchschnittspreis von € 1,25 brauchten,

was € 1427 ausmachte. Schmiergelder in Höhe € 300, Maut € 150. Essen, Trinken und Übernachten

€ 360, Gesamtkosten € 2.237.

Nun warten wir auf die Zollgebühren.

Willi Dumhard

es folgen einige Bilder von unserem Aufenthalt.



Willi Dumhard

 

 

WR Teil 2 

 

Abfahrt 4.8.12 16 Uhr Minna 215.711 Tageskilometer (306)  Mot 21.013

Barschaft  € 550

Essen € 20 Flughafengebühr € 6

Hallo liebe Freunde,

am 4.8.12 nachmittags, gegen 16 Uhr erfolgte der langersehnte Start. Tagsüber waren

Freunde bei uns, es fand ein kleines Restetrinken statt, bevor es dann endlich, anfangs

in kleinen Schritten, losging.

In Freising gingen Amon und ich in einem sehr schönen Weingarten noch Shrimps essen,

danach lieferte ich sie am Flughafen Münchenab, damit sie 2 Tage ungestört mit ihrer

Tochter und ihrer Enkelin in Mailand verbringen kann. Ich hingegen machte mich auf, noch ein

paar Freunde, auf dem Weg dorthin, zu besuchen.

Zurest steuerte ich Lechbruck an, dort am Hochbergle 2 hat mein langjähriger Freund

Norbert Rüttinger, ein Restaurant mit angeschlossenem Bungalowdorf. Mit ihm verbindet

mich eine seit 1973 andauernde Freundschaft, als wir damals beide als Ausbilder

bei der Bundeswehr, Transportbatallion 270, in Nürnberg tätig waren. Er lies mir von

seinem Koch Manfred noch eine Hochberglelendenpfanne servieren. Als keine andern

Gäste mehr anwesend waren, wurde das Rauchverbot aufgehoben (hallo Tina) und wir

plauderten noch bis in die späte Nacht über länst vergangene Zeiten und die dazuge-

hörenden Erlebnisse. Dann verbrachte ich meine 1. Nacht in der Minne.

 

5.8.12 216017 (340)

€ 1000 abgehoben in Lechbruck

€ 120 Strafe

€ 32 Zigarretten

Tanken 216178 72l € 75 Mot 3l € 3

Gegen 9 Uhr 30 ging ich rüber ins Lokal und machte mich über die heißen Weißwürste

her. Nach der Verabschiedung fuhr ich über Füssen, an den Königsschlössern

 

Hohenschwangau und

Neuschwanstein (im Augenblick von einem Plastikkleid überzogen, wegen

Renovierungsarbeiten) vorbei, machte kurz Halt beim imposanten Lechfall

und steuerte Lechaschau an, wo ich mich von Wolfgang und seiner Mutter, genannt

Oma, verabschiedete. Oma feierte vor kurzen ihren 90.Geburtstag. Wolfgang war bis vor

11 Jahren mit seiner damaligen Frau Regina, Pächter meiner Stammkneipe in Lauf,

die Kunigundenberggaststätte mit dem herrlichen Biegarten. Wir erinnerten uns an

manch feuchtföhlichen Abend dort. Jetzt hat er sein Hobby (Poker) zu seinem Beruf

gemacht, bei dem er sehr erfolgreich zu sein scheint, er ist die Nr. 7 in Österreich.

Nach einem Kaffee mache ich mich startklar, es kommen einige Alpenpässe auf die

Minna zu.

Während ich mich zum Hahntennjoch (1900m) hochschraube, singt Nena gerade

"ich fahr mit dir, wohin du willst", ein bischen spät, Nena,du warst mal mein Schwarm,

jetzt hole ich doch Amon in Mailand ab und mache mit ihr die Reise.

Imst ist erreicht, und ich Dummkopf gehe den Österreichern in die Falle, denn gleich

nach Imst steht, dass der Autobahnabschnitt bis Landeck vignettenfrei sei, so verstand

ich das jedenfalls. Als ich kurz vor Landeck die Autobahn verlasse, werde ich von der

Polizei gestoppt. Nicht dass ich wüsste, einen Fehler gemacht zu haben, klärt mich ein

junger arroganter Polizist auf, dass sich die Vignettenbefreihung nur auf einen Besuch

des Rasthofes bezieht, und das auf dem Verkehrszeichen erklärt sei. Ich entschuldige

mich, dies mißverstanden zu haben, aber er geht keinen mm ab, mir eine Strafe von

€ 120,--, aufzubrummen. Jedes Verhandeln sei zwecklos. Ihm haben Sie in

Deutschland, eimal den Führerschein abgenommen, erzählt er mir. Äußerst verkrault

bezahle ich die Strafe und bekomme dafür eine Quittung. (Liebe Österreicher, wenn einer

unter den Lesern meines Berichtes ist, meine Kontonr. ist 0760115600 BLZ 76040061

Commerzbank, euch geht es so gut, da muss man einem armen deutschen Rentner nicht

das Geld aus der Tasche ziehen.) Als er mir mit einem freundlichen Lächeln, noch einen

schönen Tag wünscht,sage ich ihm, dass ich ihm nicht das Gleiche wünsche und seinen

Fingerabdruck auf der Quittung dem Woodoozauber übergebe. Er solle sich auch nicht

wundern, und an mich erinnern, wenn ihm oder seiner Familie in den nächsten Tagen,ein

Unglück ereilen sollte. Sein Lächeln erstarrte nur kurz, und er sagte mir, dass er an einen

solchen Unsinn nicht glaube. Mir geht es zwar ebenso, aber ich bin überzeugt, ein paar

Gedanken wird er sich schon darüber machen. 120 Euro ärmer mache ich mich auf den

Weg in Richtung Schweiz..

Aufnahmeprüfung für österreichische Gendarmeriebeamte
(eingesandt von: Angie)
1.
Wer gewann den II. Weltkrieg und wer wurde Zweiter?
2.
Woraus wird ein Silberdollar hergestellt?
3.
Erklären Sie Einsteins Relativitätstheorie oder schreiben Sie Ihren Namen in Blockbuchstaben!
4.
Buchstabieren Sie: a) Hund b) Katze c) Kartoffel
5.
Wann beginnen die Zehn-Uhr-Nachrichten?
6.
Wie viele Gebote wurden Moses ungefähr übergeben?
7.
Es gab 6 Könige mit dem Namen Georg. Der Letzte war Georg der sechste. Wie hießen die anderen fünf?
8.
Schreiben Sie die Zahlen 1 - 10 nieder (für jede Zahl außerhalb der Reihenfolge wird ein Punkt abgezogen!)
9.
Wer erfand den Otto Motor?
10.
Welches Instrument spielte Philipp, der Flötist?
11.
Verstehen Sie Newtons Gravitationstheorie? Antworten Sie mit Ja oder Nein!
12.
Von welchem Land ist Berlin die Hauptstadt? (Nicht mehr als eine Seite schreiben!)
13.
Bezeichnen Sie die nicht passende Persönlichkeit:
a. Martin Luther
b. Der Papst
c. Jack the Ripper
 d. Kardinal König
14.
Ein Ziegelstein wiegt 1 Kilo und einen halben Ziegelstein. Wie viele kg wiegt nun ein Ziegelstein?
a. 1,5 kg
b. 2 kg
 c. 3 kg
15.
Vasco da Gama unternahm drei Seereisen. Auf einer davon starb er, auf welcher?
a. auf der ersten
b. auf der zweiten
 c. auf der dritten
16.
Wer erbaute die großen Pyramiden?
a. die VOEST Alpine
b. die Pharaonen
 c. Lego
17.
Ist das "Ei des Kolumbus"
a. das Ei einer bestimmten Vogelrasse
b. ein speziell gekochtes Frühstücksei
 c. ein Körperteil eines großen Seefahrers?

Nach einem Tankstopp und Zigarettenkauf in Samnaun (ich muss ja die 120 Euro wieder

irgendwo einsparen),erreiche ich  St. Moritz, Amon s Traumwelt, so gegen 16 Uhr 30.

Am feudalen Kempinskihotel vorbei und schon war ich in Majola.

Dort abwärts, in den engen Kurven, dachte ich an die Zeit vor 4 Jahren, als ich den und

die umliegenden Pässe mit meiner Yamaha Fazer und Amon als Sozia, befuhr. Der

Majolapass ist von der Südseite her, immer noch einer der geilsten Pässe auf jeder

Motorradtour und das sehnte ich mir in diesem Moment herbei. Den Comersee erreichte

ich gegen 18 Uhr. Da es Sonntag ist, bekam ich kein frisches Pane und suchte mir am

Ufer des Sees eine Pizzeria. Fündig wurde ich schon im ersten Ort, konnte sogar mit

dem Womo dort nächtigen (4 Euro). Nach dem Essen und ein paar Viertele, zog ich mich

dann in die Minna zurück.

 

 

6.8.12 216823 (622)

tanken 216823 69l €95

Grenze Slowenien/Kroatien 18 Uhr 40 216871

Maut € 25 Essen € 35

um 9 Uhr geht es weiter am See entlang, da ich Zeit habe, wähle ich die Seestrasse.

Es geht durch viele Dörfer und immer dem See entlang. Normalerweise wählt man ja

aus Zeitgründen die Autostrada und fährt direkt zum Ziel. Ich kauf mir ein frisches

Pane und frühstücke am untersten Zipfel des Sees auf einer Bank in einem kleinen Dorf.

Gegen12 Uhr komme ich in Santa Maria Hoe bei Mawa, Amon s Tochter, Alen, ihr

Freund und Cheryl, der Enkeltochter, an. Cheryl ist am 1.1.11 geboren und hat sich

schon ganz gut entwickelt. Als Willkommensgeschenk überreicht mir Amon 200ml

CK Parfüm, weil wir uns ja solange nicht gesehen haben. Das zum Thema kürzer

treten, damit uns auf unserer Reise das Geld nicht ausgeht. Um 13 Uhr geht es dann

los, in Bergamo auf die Autobahn, an Brescia, Verona und Venedig vorbei bis Triest

und schon sind wir an der Grenze zu Slowenien. Auf der Landstrasse fuhren wir weiter

und erreichten um 18 Uhr 40 Kroatien.

Wir fahren hungrig an mehreren Spanferkelspießbratereien vorbei, lassen

Rijeka hinter uns, genießen die herrliche Aussicht auf das Hafenbecken bei

Sonnenuntergang. Kurz vor Crkvenjca verlassen wir die Hauptstrasse in

Richtung Meer nach Jabolinska. Auf einer Seeterrasse lassen wir uns Fisch-

suppe, mit Käse und Schinken gefüllten Tintenfisch schmecken. Amon

bestellt sich noch das Gericht vom Nachbarstisch, lies es dann aber einpacken,

weil sie schon übersättigt war. Amon s Wein müsste natürlich wieder ich trinken,

weil er nicht lieblich genug war. Nach dem kostenlosen Schnaps verließen wir

Jabolinska in Richtung Senj. Nach 50 km erreichten wir einen

luftigen Schlafplatz am Meer auf N 44`57`096 E014`55.692`.

 

7.8.12 216979 (202)

Eintritt Krkafälle € 30

Campingplatz € 20, Oliven- und Lavendelöl € 16

Einkauf € 14

Es wurde dann doch eine laute Nacht, denn direkt neben uns parkten noch 2

ungarische Autos mit jungen Leuten. Sie wollten aber nicht ausruhen, sondern

veranstalteten eine Saufparty mit lauter Musik, bevor sie uns kurz vor Sonnen-

aufgang verliesen. Wir fahren gegen 9 Uhr ab. Die ersten 140 km an der Küste

entlang, eine Insel löst die andere ab. Ich bin ja diese Strecke schon häufiger

gefahren, aber immer mit Zeitdruck, diesmal sah die Küste ganz anders aus,

einfach zum Genießen. Kurz vor Zadar biegen wir nach einer großen Brücke nach

links ab und fahren durch schwer kriegsgeschädigtes Land. Die meisten zer-

bombten Häuser zwar sind neu aufgebaut aber auch sehr viele Ruinen sind noch

Zeugen des unsinnigen Krieges.

Wir erreichen gegen 13 Uhr Skradin, an den Krkafällen, unser Tagesziel.

Hier war ich vor 42 Jahren das erste Mal, und vor 27 Jahren das letzte Mal. alles hat sich

geändert, Kommerz ist eingezogen, wer will s verdenken, dass die Kroaten damit viel Geld

verdienen können. Das Wasser und die Fälle sind noch immer ein grandioses Spektakel.

Wir beziehen Quartier hoch über Skradin, machen das Motorrad startklar und fahren zum

Bootssteg. Durch den romantischen Cannon erreichen wir das ehemalige Campinggelände,

das ersetzt ist durch Restaurants und Tummelplatz. Die Bootsfahrt und der Eintritt kosten pro

Person € 15. Die Badezone ist mit einem Sperrseil von den Fällen getrennt. Wir schwimmen

bis dorthin im erfrischenden Wasser und laufen danach den 1900m langen Wanderpfad

über Hängebrücken durch die Fälle. Wir kommen dabei sogar an den oberen See.

 

Die hier ansässigen  Pflanzen und Tiere sind auf Tafeln beschrieben. Unten wieder

angekommen, nehmen wir noch ein Bad und stellen uns in die Menschenschlange

für die Bootsrückfahrt an. Nach einer guten Stunde sind wir wieder am Ausgangspunkt.

Wir kaufen bei einer Bauersfrau noch Olivenöl und Lavendelöl. Sie hat vor 2 Monaten

ihren Mann verloren (Lungenkrebs). Zurück am Camp kocht Amon Miraculi orginal.

Der Campingplatzbesitzer kommt noch auf einen Sprung bei uns vorbei, und teilt

uns mit, dass er das beste Olivenöl verkauft (€ 18), unseres hat € 16 inklusive

Lavendelöl gekostet.

 

8.8.12 217181 (300)

Ladegerät Foto € 55

Essen € 45

Einkauf € 10

 

7 Uhr 30, wir waren wieder auf der Straße. Weiter gings durchs Hinterland in Richtung Split. Dort brauchten wir 

1 Stunde, um die Stadt wieder zu verlassen.  Nach 230 km war Dubrovnik erreicht und 8 km danach bezogen wir

Quartier. Das Camp befand sich nicht direkt am Meer und das bescherte Amon eine schlechte Laune. Doch

nach dem Essen, Wienerle mit Gemüse aus Lenis Garten, fuhren wir mit dem Motorrad den 1 km zum Strand.

Amon war geschlagene 1,5 Std im Wasser, während ich mir mal ein Bier genehmigte. Gegen 19 Uhr fuhren wir 

nach Dubrovnik.

 

Dort besichtigten wir die grandiose Altstadt. Der komplette Innenstadtbereich ist mit Marmor gepflastert und 

so plank poliert,

 

dass man meint, er hätte geregnet. Wir kauften noch ein Ladegerät für den Foto (€ 55), weil wir unseres

zuhause vergessen hatten. Wir schlenderten durch die engen Gassen, Amon prüfte die Klamottenpreise

(alles viel zu teuer).

 Im Lokanta, am Hafen, gingen wir essen (Seafood-Topf, leider alles nur lauwarm). Zurück am Motorrad fuhren 

wir nochbei hell erleuchteten Strassen, durch Dubrovnik und dann zurück zum Camp.

 

9.8.12 217481 (388) 

Camp € 20

Wechsel 180 € in Albanien 

Tanken 51l € 65

Wir kamen los, so gegen 8 Uhr 30. Aber wegen des dichten Verkehrs und den engen Strassen durch

Montenegro, brauchten wir fast 5 Stunden für die 186 km zur albanischen Grenze. Außerdem fuhren

wir die komplette Bucht von Kotor ab.

Ein kurzer Fotostopp an einer kleinen attraktiven Insel, kurz vor der Grenze zu Montenegro.

An der Grenze zu Monte Negro wollten die Grenzer meine grünen Versicherungkarten sehen. Ich wusste nicht 

 

mehr, wo ich die verstaut habe, glaubte schon, ich muss das Motorrad abladen, fand sie aber dann 

doch noch in der PC-Tasche. Gegen 14 Uhr war dann Albanien erreicht. Dieses Land war ja bis

vor nicht allzulanger Zeit

 

für Ausländer gesperrt. Bei meinem 1.Griechenlandurlaub 1970 mit Walter Riedel, versuchten wir einen

illegalen Grenzübertritt bei Nacht auf einer Schotterpiste vom Ochrieder see herkommend. In unserem

jugendlichen Leichtsinn bedachten wir damals sicherlich nicht die Folgen einer Festnahme durch die

albanischen Grenzer. Gestoppt mit Maschinengewehren erklärten wir, dass wir uns hoffnungslos verfahren

hätten, ließen uns die Grenzposten wieder zurückfahren. Nun ein ganz anderes Bild, die Albaner waren

ausnahmslos freundlich und hilfsbereit. Die Strassen durchgehend, bis auf die letzten 10km, in hervor-

ragendem Zustand. Im 2.großen Ort Lehze wechselten wir € 180 gegen Leke 22.500. Wir wollten noch

bis Vlore fahren, entschieden uns aber in

Dürres erst einmal ein Meerbad zu nehmen. Wir fanden im Süden der Stadt, ein Hotel, an dem wir gleich

eingeladen wurden, auch den Parkplatz für unser Nachtquartier benutzen zu können. Am Strand setzte ich

mich zu ein paar jungen Leuten, die Bagammon spielten und fand sofort Anschluss, während Amon das 

Meer genoss. Die Verständigung führten wir in English, bis sich eine Albanerin, die in Bremen lebt und dort

erst ihr Abitur gemacht hat, dazukam. Sie erklärte mir gleich die schönsten Plätze Albaniens (südlich von 

Vlore und Sarande Strände, Im Landesinneren herrliche Wasserfälle und natürlich die Kulturstadt Tirana

mit dem weltberühmten Museum.

 Als wir dann frischgeduscht, mit Schlauch, im Hotelrestaurant erschienen,

lernten wir die nette Albanerin Liliane, die in Berlin studiert und jetzt in Amerika lebt, kennen. Auch sie

ist stolz auf ihr wunderschönes Albanien und rät uns mehr Zeit für dieses Land aufzubringen um es 

richtig kennenzulernen. Sie bestellt uns albanische Spezialitäten, die ausnamslos lecker schmeckten.

Amon bekam ihre Fischsuppe und albanischen Salat und Ciwapcishi, ich Mosch, gekochter Fleischtopf. 

Wir tranken noch einen trockenen Wein dazu. 

Danach fuhren wir noch 74 km Richtung Vlore und nächtigten an einer Tankstelle.

 

10.8.12 217869 (272)

Schmuck € 5 Fähre € 10 und € 60

Essen €35

Tanken 218037 80l € 105

Grenze Griechenland 13 Uhr 30 218060

Um 9 Uhr hatten wir Vlore erreicht. Ab hier ging es bergauf und bergab, enge Kurven, gute Strasse,

ein Pass war wie das Stilfser Joch in Miniaturausgabe, aber 1000 Höhenmeter warens auch. 

 

 

Saranda erreichten wir um die Mittagszeit. Immer hatten wir Aussicht auf tolle Buchten. Nach Saranda folgten 

wir 30km einer schmalen Strasse bis zu einer Fähre (ca 50m Flussüberquerung), €10

Danach 10 km Schotterpiste zur griechischen Grenze.

Weiter ging es dann nach Igonoumitsa 

und im Bauch der großen Fähre nach Korfu € 60.

Auf der Überfahrt kam Amon mit einem 52jährigen Griechen ins Gespräch, er wollte sie auf seinen 

Landsitz einladen, als ich dann dazustieß, war ihm das schon einwenig peinlich und sein Haus wäre

dann doch zu klein.

Großmäulig sprach er dann von seiner Gönnerin, Angela Merkel, die für seine Pension sorgte. Außer

seinem Landsitz auf Korfu, hätte er noch ein Haus in Athen. Gott sei es gepriesen, dass es sich bei

dem Wichtel, um eine Ausnahme handelt.

In Kerkyra verließen wir das Fährschiff und fuhren durch die grünen Olivenwälder beidseitig der 

Strasse nach Arillas. Wie oft habe ich in meiner Korfuzeit 1985 diesen Weg gefahren, um einwenig

Geld neben meiner Wasserskischule zu verdienen, indem ich Touristen vom Flughafen nach Arillas 

und wieder zurückbrachte. Trotzdem kam mir die Strecke vor, als fahre ich sie zum 1.Mal. In Arillas

angekommen war das dann schon anders. 

 

Die Lokalitäten, der Strand, das war vom Juni bis Oktober 85 meine Heimat. Wir machten gleich Halt bei

Georges Lokal (damals mein Stammsitz). An der Rezeption eine nette Dame, die Frau von Vasilis, dem

Sohn von Georges. Vasilis war damals 13, jetzt 40. Klar, dass er sich an die Zeit nicht mehr erinnern kann,

und sein Vater, der jetzt so ca 70 ist, wäre im Moment verreist. Schade, wir hätten bestimmt alte Zeiten 

aufleben lassen können. Amon und ich, wir gingen noch ein bischen schwimmen und dann bei Vasilis essen.

Die Nacht verbrachten wir im Wohnmobil, so habe ich auch 1985 meine 1.Nacht hier verbracht, mein

Weggefährte war allerdings mein Rottweiler Beo-Wulf.

11.8.12 218141 (74)  Mot 21109

Tanken Mot 6l € 11

Einkauf € 10

Essen € 28

 

Am Morgen holt Vasilis Frau Infos über Google ein, wo wir einen guten Standplatz finden können. In

Paleokastricia, eigentlich dem schönsten Flecken Korfus, mit seinen glasklaren Buchten, ist der

Campingplatz zu weit vom Wasser entfernt.

und so fahren wir weiter nach Roda, ganz im Norden Korfus und werden fündig. Die nette Besitzerin (führt 

den Platz schon seit 25 Jahren und gibt deshalb dieses Jahr 25% auf die Platzmiete) empfängt uns 

freundlich und erinnert sich noch an den Anruf von heute morgen. Der Platz ist sauber und gepflegt. 

Zum Meer müssen wir aber trotzdem mit dem Moped fahren (600m).

Nachdem wir Babs und ihren Mann aus Heidelberg kennenlernten (auch schon seit 20 Jahren

Stammgäste hier) fuhren wir zum Strand und von dort aus über Sidari wieder nach Arillas. Auf dem 

Weg  dahin, in Afiotos, hat Amon ein Kleid  und ein Handtuch ins Auge gefasst.

In Arillas wollte ich doch nochmal nach dem Lokal von Thomas sehen, dessen Sohn mir 1985 große 

Schwierigkeiten bereitete, weil er mir meine kompletten Utensielien aus meinem Boot stahl. Aber das 

Lokal war verpachtet und deshalb in anderen Händen. Ich aß noch Giros und Amon ging schwimmen, 

dann fuhren wir zurück nach Roda. Dort schwamm ich noch eine Runde im Pool, bevor wir zum Essen

gingen. Die griechischen Tavernen 

laden ein. Amon aß eine Grillplatte, die ihr nicht so sehr bekommen sollte. Am Camp zurück, 

genehmigte ich mir noch eine halbe Flasche Wein.

 

12.8.12 218215 (0)

Campingplatz € 37

Amon geht`s nicht gut, Magenprobleme, die ganze Nacht schon, aber jetzt schläft sie. Ich verrichte

derweil die Abspühlarbeiten. Gegen Mittag gehen wir einkaufen, Amon macht dann leckeres Hähnchen

mit Rosmarien und Tymian. Nachmittas steuern wir bei Kassiopolis, eine schöne Badebucht, an.

Amon geht es erst wieder besser, als ich mich doch noch breitschlagen lasse nach Afionthos zu fahren,

wo sie ihr Kleid, das es in keinem anderen Geschäft zu kaufen gibt, als dort, doch noch zu besorgen.

Sie hat sich in verschiedenen Kaufläden umgesehen. Es dämmert schon, der Sprit wird knapp, als wir

endlich den Laden erreichen. Jetzt gibt`s ein Problem. Angeblich war das Kleid gestern noch billiger zu 

haben, und da versteht Amon keinen Spaß. Der Chef wird geholt, und sie erhält das einzigartige Kleid

nun doch für € 35 und ist so glücklich, dass sie gleich noch ein zweites kauft. Es ist schon dunkel, als 

wir unser Camp erreichen. Ich verlade noch das Motorrad, wir wollen morgen früh in 

Richtung Athen starten, danach lasse mir den Rest des Weines noch schmecken.

 

 

13.8.12 unser 5. Hochzeitstag

 

218215 (584) Mot 21228

Fähre € 60 Maut € 36 Essen € 25

Wir kommen doch erst um 10 Uhr los, sind um 12 Uhr 15 bei km St. 218263 an der Fähre und um 14 Uhr 30 in 

Igonoumitsa. Amon geht es wieder schlechter, während der Fahrt quer durch Griechenland, über Lamia schläft 

sie fast die ganze Zeit.

 

1

Wir steuern den Hafen von Rafinio, im Osten von Athen, an, ein Tip von Babs und ihrem 

Mann, vom Camp in Roda. Dort wären Fährschiffe  günstig zu den griechischen Inseln zu bekommen. Da es

schon finster ist in Rafinio, suchen wir einen Schlafplatz in der Nähe des Hafen und gehen noch zum Thailänder 

essen. Amon legt sich danach gleich hin, während ich mir noch ein Viertele in einer Taverne, direkt über dem

Hafen, genehmige. Ich beobachte dabei die Entladung einer gerade angekommenen Fähre.

 

14.8.12 Di 218799 (67)

Maut € 3  Einkauf € 25

Essen € 25

Fähre nach Kos € 300

Um 7 Uhr mach ich mich auf zu den Agenturen. Fähren gehen nur nach Ios, Naxos, Mykonos und einigen 

anderen kleinen Inseln, aber nicht nach Chios oder Kos. Wir fahren gleich nach Piräus und lösen einTicket 

für den morgigen Abend in Richtung Kos (€ 300). 

Den einzigen Campingplatz in Athen N 38`00.556`E 023`40.332`fanden wir mit Hilfe des Navis. Er war 

sauber, zentral gelegen, nur einige Äste der Olivenbäume hatten was gegen unsere Minna, und so ver-

klemmte sich ein Zweig unter einer Solarplatte und schon ist die Solaranlage außer Funktion. Während 

wir jeden Tag fahren, wird das nicht so problematisch sein, aber wir wollten den Kühlschrank auch während

unserer Standzeit in der Türkei nutzen, da muss ich wohl eine Reperatur vornehmen lassen. Mit Hilfe des 

Gärtners konnten wir die Minna wieder befreien. Zu allem Unglück, fällt mir auch noch das Motorrad beim

Abladen von der Vorrichtung. Die beschädigten Plastikteile kann ich aber mit Kabelbinder wieder befestigen.

Wir frühstücken und fahren dann in die Innenstadt und wollen der Akropolis einen Besuch abstatten.

Die Beschilderung dorthin ist gelinde gesagt, beschissen, sodass wir auf dem Nachbarsberg, dem Theater 

ankommen. Das wird aber nur bei Aufführungen geöffnet. Dort erfahren wir auch, dass man zur Akropolis 

nur noch hochlaufen kann. Da wir feststellen, dass sich der Akku noch in der Ladestation im Wohnmobils

befindet, müssen wir sowieso nochmal zurückfahren. Das gestaltet sich nicht so einfach, erst mit Hilfe des

Navis finden wir den Campingplatz wieder.

Wieder zurück am Fusse der Akropolis, entscheiden wir, nicht, wie es einige Fantasten tun, hochzulaufen. 

Das waren noch andere Zeiten, 1970 und 1971, als, wir, mein Freund Walter Riedel und ich bei unserem 

ersten Griechenland und Türkeiurlaub, jeweils hier direkt an der Akropolis unser Schlaflager aufschlugen.

Die Hitze macht es, mir zumindest, unmöglich. Da ist es im Funnytrain

schon angenehmer, sich an den Sehenswürdigkeiten, durch die schmalen Gassen der Altstadt,

durchs Botschaftsvierten, dem Basar und an den Ausgrabungen vorkutschieren zu lassen.

Immer wieder hält er auch an, um Fotos machen zu können, oder auch einen Trip auf eigene

Faust, dann steigt man einfach im nächsten wieder zu.

Ich bin ein wenig unruhig, weil ich gerade sehe, dass falschgeparkte Motorräder einfach aufgeladen

und weggefahren werden, bin mir nicht sicher, ob der Stellplatz von unserer Maschine so glücklich

gewählt war. Und so fahren wir zum Akropolismuseum, unserem Ausgangspunkt zurück.

X

 

 

Moped steht noch da und wir fahren damit die Altstadtgassen ab, bevor wir zum Abendessen in eine Taverne

gehen. Danach besuchen wir noch den Marktplatz, und Amon kann sich im eizigartigen Kleid von Korfu

präsentieren.

Während Amon noch durch die Einkaufsstrassen bummelt, beobachte ich das Treiben am Platz. Einige

junge Puncker besetzen dort ein Denkmal. Wir besuchen noch eine Kirche, aus der laute Musik ertönt,

und bezahlte, gespendete Kerzen von einem Angestellten der Kirche, sobald sie im Sandgefäß von

den Touristen plaziert sind, sofort wieder weggenommen werden, um Platz für weitere Spendekerzen

zu schaffen.

A

Wir fahren zurück zum Camp und lassen die Athener Eindrücke vor dem Wohnmobil noch

auf uns einwirken. Dann lese ich in meinem e-book, "der Junge, der Träume schenkte", und Amon

sortiert die Fotos. Die Nacht ist laut, der Campingplatz befindet sich unmittelbar neben der Hauptstrasse.

 

15.8.12 Mi 218866 (160) Mot 21287 Einkauf € 10 Camp € 30 Essen € 15

Tanken 218867 90l € 136 Mot 4l € 7

 

Eine Stunde fahren wir zum Isthmos von Korinth. Amon sieht den beeindruckenden Kanal zum 1.Mal

und kann es nicht fassen, dass der ohne Maschinen gebaut werden konnte.

Ich erinnere mich an eine Motorradtour von 1982, als unsere Gruppe, bestehend aus 5 Motorrädern

und 1 VW-Bus (Jürgen Werr, Heimo Dallhammer, mit seiner späteren Frau Heidi, Gerd Meyer,

Bernd Uhl, Hubert und Sanne im VW Bus, in Monte Negro, in der Nähe von Titograd, bei einer 

Polizeikontrolle, auseinandergesprengt wurde, und wir uns auf dieser Brücke, durch Zufall, nach 

3 Tagen, wieder zusammenfanden. Ich kam mit Gerd aus der Richtung Patras, die anderen aus 

Richtung Athen.

Nach der Besichtigung, ging es zum Baden ins nebenliegende Loutraki.

Auch hier habe ich eine Erinnerung, als ich mich mit meinem Freund Charly Kraus, 1974, hier aufhielt. Es 

herrschte Krieg zwischen Griechenland und der Türkei. Es ging um Cypern. Die Grenzen waren geschlossen.

Die Touristen saßen fest. Die Hotels waren nur notbesetzt. Für uns war es ein Vorteil. Wir konnten Swimming-

pools und sogar Schlafzimmer benutzen, obwohl wir nur für Strandurlaub eingerichtet waren. Wir waren mit

einem Uralt R4 (Anschaffung DM 200) und Zelt unterwegs. Wir hatten eine schöne Zeit und machten uns im 

Gegensatz zu den anderen Hoteltouristen keine Sorgen. Nach 14 Tagen war der Krieg vorbei und alles 

normalisierte sich, auch wir verließen damals Griechenland über Parga, Igonoumitsa und fuhren um 

Albanien herum nach Jugoslawien, die Küstenstrasse zurück.

In Loutraki badeten wir und genehmigten uns ein Pizza zum Abschied vom griechischen Festland.

Um 16 Uhr waren wir an der Blue Star Ferry 2 und wurden freundlich empfangen.

 

Ich parkte die Minna am Oberdeck und bekam sogar Stromanschluss. Wir luden unsere Kühltasche und die

2 Matten aufs Freideck und warteten auf das Ablegen Richtung Kos. Das Schiff war sauber, ich konnte sogar

duschen. Beim Ablegen ging die Sonne gerade über Athen unter, Nachts wurde es kühl und es war gut, dass

Amon eine Decke mitgenommen hat.

Eine Insel nach der anderen zogen an uns in der Dunkelheit vorbei. Ich hatte das gar nicht mehr so in

Erinnerung, als wir (Gerhard Scharrer, 

 

Peter und Susanne Roth, Horst Schenkel und Erwin Kier) 1991 von 

Piräus durch die Ägäis in Richtung Kusadasi und Bodrum mit einer 23 m Jonker, Baujahr 1908, segelten.

Jede Nacht legten wir an einer andern Insel an und kamen in der Meerenge von Samos in einen Sturm, der

uns das Foggsegel zerfetzte und uns fast zum Kentern brachte. Mit Müh und Not erreichten wir nachts den 

Hafen von Kusadasi. Dort konnte das Schiff dann repariert werden.

In dieser Nacht war das Meer ruhig. Wir legten in Siri und 3 weiteren Inseln an, bevor wir bei Sonnenaufgang

Kos erreichten.

 

16.8.12 Do 219026 (108)

Tanken 219106 24l € 37

Einkauf € 30 Auscheck Griechenland € 8

Ticket nach Bodrun € 280

Zigarretten 3 Stangen € 33

 

Gleich nachdem wir auf Kos angekommen sind, machte ich mich auf ein Fährticket nach Bodrum zu 

organisieren. Das war nicht einfach, denn in dem einzigen offenem Büro, erklärte man mir, es sei nicht 

möglich 3,20 m hohe Gefährte nach Bodrum zu verschiffen. Außer evtl. eine Agentur, die aber erst um

8 Uhr aufmacht. Wir warteten bange Minuten, pünktlich um 8 Uhr machte das Büro auf. Positiv war die 

Antwort auf meine Frage, aber es würde € 200 kosten. In dem Moment kam der Herr von der anderen

Agentur herein, der mich hierher geschickt hatte. Er plauderte mit der hießigen Angestellten, ich ver-

stand natürlich kein Wort. Nachdem der Herr wieder gegangen war, fragte mich die Dame nochmal 

nach den Maßen der Minna, und schon war der Preis auf € 280. Verdammt nochmal, wieder eine Spende

an das krisenseschüttelte Griechenland. Das war natürlich die Vermittlungsgebühr. Da es wahrscheinlich

die einzige Möglichkeit war, Bodrum zu erreichen, mussten wir in den sauren Apfel beissen und löhnen.

Wir lösten das Ticket und fuhren quer durch Kos. Ich weiss nicht, ob`s am Ärger lag, aber ich fand nicht`s 

besonderes an Kos. Zurück, gingen wir in der Nähe des Jachthafen an den Strand zum Baden. Amon 

kochte im Womo Tintenfisch. Ich rief Mucky in deutschland und Fatma, ihre Schwester in Calikjavik (Nähe

Bodrum) an und vereinbahrte ein Date für heute abend.

Als die Zeit gekommen war brachen wir auf zum Hafen, warteten 1,5 Std. bis die Zollabfertigung begann. 

Die Griechen machen wirklich ein Gescheiß für nichts. dann geht`s auf die Minnifähre. Die Minna passt 

wirklich nur ganz knapp drauf, nicht nur in der Höhe, auch in der Länge. Wir haben Glück gehabt, dass

kein anderes Auto mehr an Bord musste. aber die € 280 sind sicherlich für mehrere Autos kalkuliert.

 

 

 

 

 

 

Hoher Wellengang auf der Überfahrt. Der türkische Zoll ist freundlich, ich bekomme sogar noch ein 

Comment (wenn ich ohne Fz nach Deutschland fliegen will) und es dauert trotzdem 1 Stunde

bis wir abgefertigt sind. Ich kauf mir noch 3 Stangen LM für € 33, dann fahren wir die 20 km zu Fatma.

Wir treffen sie am Markt, sie besorgt mir noch eine Türksell Telkarte für € 40 Tel. 0049-5346831639 

und fahren zu ihr nach Hause. Sie wohnt idyllisch, etwa 60m über dem Meer und hat von der Terrasse

Ausblick über ihren Swimmingpool auf`s Meer und der schön gelegenen Kleinstadt.

Fatma hat schon das Essen vorbereitet, wir unterhalten uns über die jeweiligen Pläne, ihr Mann Hermann

ruft noch aus Deutschland an. Mucky und Stefan erkundigen sich auch nach unserem Wohl. 

Amon kann ihren heissgeliebten I-Pad anschließen, während ich noch 67, meist unsinnige Mails, lösche.

Nach dem Obstnachtisch und einer Flasche Wein (nur für mich) gehen wir in die von Fatma vorbereiteten

Betten. 2. Nacht schon nicht in der Minna geschlafen.

17.8.12 Fr 219135 (554)

Einkauf € 15

Nach dem Früstück verlassen wir den angenehmen Aufenthaltsort. Fatma ist traurig, weil wir nicht länger

bei ihr bleiben konnten. Aber sie bekommt ja bald wieder Gäste. Übrigens ist es ein guter Tip, wer einen 

Urlaub in Bodrum plant, sich mit Fatma in Verbindung zu setzen. Sie hat ein wunderschönes Apartement

für 2 Personen zu vermieten. Ab vom Bodrumer Trubel und doch nicht weit, einmal eine Bodrumer Disco-

nacht zu erleben.

Wir machen noch Station in Marmaris. Ich war noch nie hier. 

Seltsam, denn meine Bodrumer Zeit, hättesich auch hier abspielen können. Es lag nämlich nur an einem 

Münzwurf, als wir,(Jutta, Sanne,Hubert und ich, im Mai 1985 in Pamukkale eine Münze entscheiden ließen, 

ob unser nächstes Ziel Bodrum oder Marmaris heißen sollte. Die Münze entschied damals für Bodrum. 

Und dort stellte ich dann die Weichen fürdie nächsten Jahre. 1986 eröffnete ich dort meine 2. Wasserski-

und Parasailingschule Challenger.

 

Ali war mir damals eine große Hilfe. Mein treuer Gefährte Beo-Wulf war natürlich mit von der Partie.

Marmaris hat man schön mit Grünanlagen hergerichtet, aber als Nr 1 in der türkischen Ägäisküste würde

ich es nicht bezeichnen, da würde ich Bodrum die Nr 1, Marmaris die Nr. 2 und Kusadasi die Nr. 3 verleihen.

Danach ging es weiter, die Küstenstrasse entlang, nach Kalkan und Kas. Zwischen den beiden Orten, die 

herrliche Buch mit glasklarem türkisem Wasser. Zum 3. Mal kamen Amon und ich hier vorbei, und es war

immer nur zum Fotografieren und Bestaunen, diesmal legten wir einen Badestopp ein. Es war herrlich, aber

schon spätnachmittag und so schafften wir es gerade noch, vor Einbruch der Dunkelheit, nach Beycic, in

unser Haus. Meine Befürchtung, dass es bewohnt sein könnte, erfüllte sich nicht. Wir statteten Filiz und 

Achmed, den Verwaltern der Anlage noch einen Besuch ab. Mit ihnen begutachteten wir die in Auftrag

gegebenen Reperaturarbeiten und es stellte sich heraus, dass nicht alles erledigt ist. Wir holten die 

wichtigsten Wohnutensielien aus dem Womo ins Haus und legten uns schlafen.

Ab dem 13.8. kehrt der Alltag ein. Von unserem Nachbarn,Talat Tekim, bekommen wir Internetzugang,

der auch ab und zu funktioniert. Nachmittags gehen wir meist in Ciraly baden,und tagsüber erledigen

wir die Besorgungen. Wir kaufen in Kumluca einen Kühlschrank. Am 21.08. bekommen wir Besuch von 

der Fam. Natter aus Bruck bei Schwandorf. Sie hatten vor einem Jahr unser Haus besichtigt, und sich

aber dann für ein anderes in Belek entschieden. Für 25.08. haben wir ein Treffen in Belek angesagt.

Dort angekommen, verlies mein deutsches Handy das türkische Netz (deutsche Handies gehen nur 

ca. 8 Tage, dann schalten sie automatisch ab, man kommt also nicht umhin, bei längeren Aufenthalten,

ein türkisches Handy zu kaufen. Wir mussten also unverrichteter Dinge, nach unserer Strandbesichtigung,

wieder zurück nach Beycik fahren. Na, vielleicht können wir unser Rendevous ein ander Mal nachholen.

 

Am 23.8. fuhren wir  östlich von Kumluca in eine schöne Bucht, die nur von Einheimischen besucht wird.

Leider ging es verflucht steil den Waldberg hinab und für die Minna gab es keine Wendemöglichkeit. Ich

musste also wieder zurückstossen, Das war nichts für unser geliebtes Auto, Die Kupplung stank schon

fürchterlich und gab dann den Geist auf. Ich konnte den Rückwätsgang nicht mehr rausbekommen und 

saß fest auf halber Höhe. was machen? Mein Prinzip in solchen Situationen ist ruhig bleiben und Ruhe 

ausstrahlen, obwohl ich innerlich schon mit Abschleppdienst, hohen Reperatuarbeiten und anderen 

Unannehmlichkeiten spekulierte. Aber die Minna erholte sich wieder nach einer 10-minütigen Verschnauf-

pause und ich konnte sie dann doch auf die Strasse zurücksetzen. Die Kupplung funkioniert auch wieder,

selbst der Gestank hat sich nach 2 Tagen verfüchtigt. 

Aber ein anderes Problem stand an. Die Solaranlage zeigte rot, das heißt Störung. Sollte es an den ein

Jahr alten Batterien liegen? Ich baute mal eine aus und wollte sie mit meinem Ladegerät aufladen, aber

sie wollte nicht geladen werden. Also ab nach Kumluca, in eine Reperaturwerkstatt. Dort bauten sie beide

Batterien aus und luden sie 24 Stunden. Nach dem Wiedereinbau, zeigten sie zwar fast volle Ladung, aber

die Solaranlage immer noch rot. Ok, brauch ich neue Batterien, und zwar Gelbatterien, die würden den

Fehler beheben. Aber sie kosten € 500. Das war mir zu teuer und ich werde eine ander Lösung suchen.

Wie gesagt ruhig bleiben und Ruhe ausstrahlen, so fuhr ich zurück zum überlegen, ja Heimo, deine Hilfe

bräuchte ich. Zu Hause passierte erst mal nichts, ich sah immer wieder mal nach der Kontrolllampe und siehe 

da nach 2 Tagen leuchtete sie grün, somit glaube ich, dass die Solaranlage wieder funktioniert.

Hier in Beycik haben wir inzwischen Levent aus Terikova kennengelernt, er hat eine Boutik in einem 5-Sterne

Hotel und der Sohn seins Schwiegervaters ist Bürgermeister in Terikova. Er besuchte uns eines Abends, sah

sich das Haus an, und wollte uns beim Verkauf behilflich sein. Nach ein paar Tequillas fuhr er dann mit

seinem Roller wieder heim und vergaß seine Handtasche, in der sich eine große Barschaft und sein

Revolver befand. Spät nachts kam er dann nochmal und holte die Tasche ab.

Ein anderer Levent wohnt ein Stück unterhalb von uns, in einem großen blauen Haus, ist Immobilienmakler 

und lebt mit seiner Freundin aus Jamaika und der gemeinsamen 4jährigen Tochter dort. Sie haben anscheinend

einige Probleme miteinander.

Am 29.8. fahren wir ins Krankenhaus nach Kemer, Amon hat eine Allergie. Ein netter Arzt behandelt sie, gibt

ihr eine Spritze und Medikamente und sie ist gleich auf dem Weg der Besserung.

Am 30.8. lernen wir den Christian aus Darmstadt, aber Österreicher, kennen. Er führt hier ein Lokal mit seiner

Frau Sybil (Türkin). Er arbeitet hier noch als Bergführer und das Lokal macht einen kompetenten Eindruck. 

Alle Essen werden frisch gemacht. Am nächsten Abend veranstaltet er einen türkischen Abend, wir sind nur

kurz dabei, weil mich andem Abend starke Magenschmerzen plagen.

Am nächsten Tag lernen wir am Strand von Phaselis, Malte kennen. Er ist mit dem Liegefahrrad unterwegs

und fuhr damit 2.500 km in der Osttürkei. Er ist aber auch körperlich angeschlagen und am Ende seiner

Reise. Wir empfehlen ihm zur nächsten Übernachtung Ciraly anzusteuern, dort finde er sicher eine 

Möglichkeit zum Übernachten, aber es sind halt 25km und 360 Höhenmeter hätte er auch noch zu meistern.

Als wir ihn dann bei Dämmerung verlassen, glauben wir nicht, dass er das heute noch bewerkställigen wird.

Aber wir treffen ihn dann am nächsten Tag mit 3 türkischen Mädels aus Istanbul und arrangieren, dass er mit 

uns nach Dalaman fahren kann, wenn wir Mucky und Stefan besuchen. Das haben wir für 2.9. geplant.

Bevor wir dann Richtung Dalyan starten konnten, bekamen wir noch Besuch von Roberto, er ist ein Aussteiger,

der im Leben schon viel erlebt und an verschiedenen Orten, unter anderen in Italien lebte und hier sein 

Wunschziel gefunden hat. Er will ein Geschäft mit Granatäpfelextrackt über das Internet aufziehen. Als er 

sich verabschiedete, starteten wir, holten den Malte um 15 Uhr in Ciraly mit seinem Fahrrad samt Gepäck ab 

underreichten unser Tagesziel, Kas, gegen 18 Uhr 30. Wir fuhren noch die im Westen vorgelagerte Halbinsel

ab, auf der Suche nach einem Nachtquartier. Fündig geworden, badeten wir noch, um dann frisch zum Essen

und Bummeln nach Kas, in die idyllische Innenstadt zu fahren.

Am nächsten Morgen brachen wir auf und frühstückten wir in Kalkan bevor wir uns nach Dalyan aufmachten, 

ins Haus von Mucky und Stefan, unsere Freund aus Lauf. Amon und ich hatten noch einige Unstimmigkeiten,

das Haus, in dem wir vor 2 Jahren das 1. Mal waren, zu finden. Damals hatten wir den Rollerunfall, der uns doch

einige bleibende Narben bescherte.

Mucky empfing uns mit offenen Armen, wir tranken und unterhielten uns, bevor ich mich gegen 

17 Uhr 30 aufmachte, Malte am Flugplatz zu bringen und Stefan dort abzuholen. Stefan kam 

pünktlich um 19 Uhr aus München in Dalaman an. Wir tranken noch ein Begrüßungsefes und 

brachen auf nach Dalyan. Abends gingen wir noch in das Stammlokal der Weigts zum Essen, 

und zurück macht Stefan noch ein Willkommensfeuer im Garten, aber nach 2 Efes ziehe ich

mich in die Minna zurück zum Schlafen. Nach ausgedehntem Frühstück, wie das bei Mucky 

und Stefan so üblich ist, fahren wir mit den Mopeds zu einem Restaurant in den nahen Bergen.

Wir sitzen auf einer Terrasse direkt neben dem klaren Quellwasser und wgen es sogar hinein-

zuspringen, sogar Amon überwindet sich zum Sprung. Es ist sooo kalt und sie kann nicht 

einmal stehen. Eine Forelle muss auch noch dran glauben, weil Mucky und Amon Hunger

haben. 

Weitere Entspannung finden wir am Pool eines Hotels, Bekannte von Stefan und Mucky.

Für den nächsten Tag arrangieren wir eine Bootsfahrt zum nahegelegenen Stausee auf der Titanic für

Arme mit Kapitän Ali. Er zeigt uns eine untergegangene antike Stadt, nistende Kormorane und macht

sich, natürlich nur freundschaftlich an Mucky und Amon ran. Mit seinen Sexerlebnissen, hauptsächlich

mit Engländerinnen und Hollerdeinnen prahlt er sich und verliert dadurch an Ansehen seiner heutigen

weiblichen Gäste.

Wir nehmen hin und wieder ein Bad im warmen See, reinigen unsere Haut mit Schwefelsohle und besuchen

auch noch ein Hamam. 

Auf dem Rückweg macht uns Ali noch ein paar Kunststücke vor, setzt sich immer wieder verschiedene 

Fratzenmasken (Geschenke seiner Weiber) auf, 

während uns Mucky am Steuer sicher an unseren Ausgangspunkt zurückbringt.

Nachdem Ali ein passables Mittagessen serviert hat, uns mit Efes und Raki verorgte, sind die € 130 

einigermaßen gerechtfertigt.

Nachts wird es nochmal laut an unserer Minna, während wir schon schlafen, hat ein Anlieger (er ist

der heimliche Bürgermeister von Dalyan), die Polizei verständigt, dass hier (wir) anscheinend 

Terroristen nächtigen. Wir müssen aus unserer Minna aussteigen, Pässe vorzeigen und die 

Unannehmlichkeit aufklären. Mucky und Stefan, auch durch den Lärm alarmiert, kamen auch

noch dazu und konnten unsere Angaben bestätigen.

Am nächsten Morgen verließen wir nach einem feudalem Frühstück, Mucky`s und Stefan`s angenehme

Stätte in Richtung Beycik.

Vielen Dank Euch beiden für die schönen Tage bei Euch.

Kekova statteten wir noch einen Besuch ab, wir waren vor 3 Jahren mal hier mit einem kleinen Boot

von Hafen von Demre aus. Wir hatten den Ort als kleine idyllische Insel in Erinnerung. Das muss

aber zur Winterszeit gewesen sein, denn jetzt kamen un schon während der Anfahrt Reisebusse

mit unzähligen Touristen entgegen. Aber es waren auch noch genügend zugegen in Kekovo.

Wir setzten uns in ein kleines Restaurant in Nähe des romantischen Hafens, tranken ein

Efes und fuhren weiter nach Kumlucak.

Da es Donnerstag war, also Markttag, ergänzten wir noch unsere Vorräte und kamen bei Dunkelheit

zu unserem Haus.

Nun ist wieder eine Woche vergangen, wir schreiben inzwischen den 12. 9. Amon`s Abreise ist morgen.

Da sie Alanya noch nicht gesehen hat, wollen wir das heute nacholen. 

Wir verlassen gegen 10 Uhr Beycik und erreichen das 200km entfernte Alanya um 13 Uhr 30. Dort

nutze ich gleich mal die Touristeninformation und erkundige mich nach einer Überfahrt nach Cypern.

Dabei wird mir mitgeteilt, dass ich mit meiner Minna die Fähre in Tascu (Hafen von Silifke) benutzen sollte.

Das reicht mir einstweilen und ich kenne meinen nächsten Anlaufpunkt. Der Preis soll ca. € 170 sein.

Den nachmittag nutzen wir mit einem Strandaufenthalt am östlichen Stadtrand, mit Blick auf die Burg, von

Alanya.

Leider brechen wir etwas zu spät zu derselben auf, und erreichen sie erst, als es schon sehr dunkel ist.

Amon bestätigt mir, dass es nicht übertrieben war, sich einen atemberaubenden Ausblick auf Alanya, zu

verschaffen.

Was erstaunlich für die Türkei ist, man verlangte keinen Eintritt und auch keine Parkgebühr. Wir 

konnten die Minna also kostenlos den steilen und sehr engen Burgberg hochquälen.

Zum Essen wollten wir zum 60km entfernten Side fahren, dort war ich noch nie und neugierig,

ob die Erzählungen, die ich bisher über die Stadt mit ihren antiken Stätten, stimmten. Ich war überrascht,

als wir bei Nacht langsam im Stau daran vorbeifuhren. Vor allem die Größe dieser alten Stadt hat mich 

sehr beeindruckt. 

Das Essen war dann nicht mehr so berauschend und gegen Mitternacht machten

wir uns auf das letzte Teilstück für Amon`s Weltreise Teil 1, zum Flughafen Antalya.

Ein letztes Mal, vorerst, verbrachten wir zusammen 2Stunden in der Minna, bevor ich

mich von Amon in der Flughalle verabschiedete.

Nachdem sie gegen 4 Uhr abgeflogen ist, zog ich mich wieder in die Minna zurück, schlief

ein paar Stunden und holte meinen Freund Tonda, der sich ja auch mal unser Türkeiprojekt

ansehen wollte, dann beim Arival ab. Wir fuhren durch Antalya und durch die Küstenorte

Beldibi, Göynik, Kemer und Kiris nach Beycik. Er ist das 1. Mal in der Türkei und sehr beeindruckt,

vor allem von der Bergwelt.

Im Haus angekommen, wollte er sich gleich an ein paar Reparaturen machen. Das konnten

wir dann aber verschieben auf die nächsten Tage und machten uns einen gemütlichen 

Nachmittag. 

Am nächsten Tag fuhren wir nach Kemer, um einige Besorgungen vorzunehmen und Tonda

wollte unbedingt gleich mal ins Meer. Er sagte mir, er hätte noch nie so warmes Wasser 

vorgefunden, wie hier. Das erlebte er dann noch häufig, vor allem in Ciraly.

 

Er unternahm auch weite Wanderungen, auch auf den 2360m hohen Tahtali,

 

nach Olympus,

 

 

 

 

Phaselis

und eine "kleine Tour" von Beycik an den nahegelegenen Strand auf sich. Die letztgenannte

Strecke wird er wohl nie mehr vergessen, den die kleine Tour ging durch Canons, über Berge

und durch dichte Wälder. Er ging wirklich an seine Grenzen. Am Abend rief er mich an, dass

ich ihn unten an der Hauptstrasse abholen solle. Ich fand ihn in einem Zustand vor, der mich 

an die Tourtur im Tainationalpark erinnerte, nur hatte er hier nicht mit seinem Trolly zu kämpfen.

Für das leibliche Wohl sorgte meist Tonda, wenn nicht besuchten wir eines der 3 Restaurants in unserer

Nähe. Wir bestellten Pide, Adanakebab oder Hähnchen.

Bei Ali im, Baumrestaurant Rivera Park, aßen wir ausgezeichnet zubereitete Forelle. Dorthin begleitete uns

meine Nachbarin Luise.

Zu Ali komme ich schon viele Jahre, vor 2 Jahren war ich hier mit Serpil und Azize, 

Rechtsanwältin in Mannheim. Zu beiden habe ich noch guten Kontakt. Azize half mir in rechtlichen Angelegen-

heiten gegen meinen Mietnomaden Serhat Oral.

Last not least waren wir auch bei Sibel und Christian (Bergführer in Beycik) in deren Restaurant. Dort werden östereichische,

deutsche und türkische Schmankerl serviert. http://www.tripadvisor.com/Restaurant_Review-g297962-d2713567-Reviews-Sibel_s

Four_Seasons_Cafe_Restaurant-Antalya_Turkish_Mediterranean_Coast.html

Am nächsten Tag fuhr Tonda mit Luise nach Antalya um sich die berühmten Wasserfälle und die Altstadt von

Antalya anzusehen.

Er kam abends begeistert zurück.

An seinem letzten Tag stattete Tonda der verfallenen Stadt Laodikea einen Besuch ab.

"Das charmante Bergdorf !" Beycik - diese ungewöhnlich schöne Region wird auch als türkische Schweiz bezeichnet.

Gegründet wurde Laodikea 45 n. Chr.

Laodikeia - es gibt sie noch Bauten aus längst vergangenen Zeiten die an Orten, die nicht einmal so abgelegen sind, ohne 

Gitter und Kassenhäuschen in der Landschaft stehen. In Beycik, einem kleinen 

Bergdorf im Herzen des Beydaglari Nationalparks am Fusse des Tahtali-Berges

gelegen, liegt Laodikeia.

Die Stadt wurde zeitgleich mit der Stadt Olympos gegründet. Den einzigen Hinweis 

findet man in Patara auf einem Stein, der wohl als Wegweiser diente. Soweit es

entziffert werden konnte, wurde Laodikea 45 n. Chr. zwischen Korykos und Phaselis

gegründet.

Laodikeia, oder aber auch Furuncuk/Gavurpazari genannt wurde in Hanglange auf einem Felsplateau etwa an der

südlichen Seite des Tahtali-Berges gebaut und liegt auf ca. 1000 m Höhe und etwa 70 Grad Ost Bei der Wahl des Ortes 

muss wohl die Sicherheit und die Wasserstelle in der Nähe eine große Rolle spielt haben Der Bau der Stadt war sehr 

schwierig, bedingt durch die Lage und den steinigen Boden. Man hat es aber geschafft, eine Art Wasserkanal zu bauen

Ein, im südlichen Teil gebautes Gebäude ist heute noch gut erhalten. Die Bauweise lässt auf einen Versammlungsort 

schliessen. Am Eingangstor befand sich bis vor kurzer Zeit eine Löwenabbildung die aber jetzt leider zerstört ist.

in starkes Erdbeben etwa 141 n. Chr. war das Ende von Laodikeia.

Nordwestlich davon,findet sich ein Turmbau, der bis zum 2. Stock noch gut erhalten ist. Im oberen Stockwerk ist ein 3.75 m

langer Steinblock eingebaut. Auf einem Felsenstück befindet sich die Agora, die von 4 Seiten mit Steinen gemauert ist. Im

Innenbereich nördlich und westlich finden sich Bauwerke mit Säulen oder Stoas genannt. Ein Bauwerk im nördlichen Teil 

von Laodikeia weisst Ornamente auf und könnte ein Verwaltungsgebäude gewesen sein.

Die Privathäuser liegen in steiler Hanglange und hatten 2 Stockwerke. Die Strassen waren eng und wegen der 

unzugänglichen Lage mit Stufen gebaut. Im westlichen Teil an einem Bachbett ist noch so eine Straße relativ gut 

erhalten. Die Stadt wurde in der römischen Zeit von fast allen Bewohnern verlassen, gilt aber immer noch als 

besterhaltene Stadt mit hellenistischer Architektur.

Warum die Stadt aufgegeben wurde ist auch trotz intensiver Nachforschungen unsererseits unklar. Wir vermuten dass 

ein starkes Erdbeben etwa 141 n. Chr. die Bewohner zwang Laodikeia zu verlassen. Das würde auch die doch ziemlich

zerstörten Gebäude auf der Seite in der Nähe des Bachbettes erklären. Bitte lesen: Der Weg in die alte Stadt ist unwegsam

und steil und nur für erfahrenen Bergwanderer empfehlenswert.

In Beycik gibt es ortskundige Bergführer, die Sie gegen Gebühr gerne begleiten. Bitte nehmen Sie dazu mit uns Kontakt auf, 

wir leiten Ihre Anfrage gerne weiter.

Laodikeia Koordinaten: Latidutde 36.30.45 Longitude 30.27.32

 

Als ich Tonda am nächsten Tag nach Antalya brachte, natürlich mit dem Motorrad, sagte er mir zum Abschied,"ob er mich wohl jemals 

wiedersehen werde". Das sollte aber nach meiner Änderung der weiteren Pläne, wesentlich schneller geschehen, als einer von uns

in diesem Augenblick gedacht hätte.

WR Teil 3

04.10.2012

Abfahrt 221.396 (341) Mot 23.488

Hallo Freunde, 

um 15 Uhr ging es dann nochmal kurz nach Kemer. Die Halterung der Rückfahrkamera wackelte wie 

ein Kuhschwanz und ich versuchte sie in einer Werkstatt zu fixieren, leider mit nur halben Erfolg. Nach kurzer 

Zeit baumelte das Ding schon wieder gegen die Windschutzscheibe.

Antalya erreichte ich gegen 16 Uhr. Von dort aus war im im Clinch mit meinem Navi. Dieses versuchte mich

immer wieder, nach links, in Richtung Denizli zu führen. Nach Karte war aber der schnellere Weg über

 Afyon nach Istanbul. Genervt gab ich kurz nach Dinar auf und folgte der Navistimme. Ich tankte nochmal

68 Liter Diesel bei km 221.632. Ein grauhaariger Türke sprach mich an, dass er in Lauf an der Bertleinschule 

als Lehrer tätig war. Ich fragte ihn, ob er eine Ruth Kurzer kennen würde, eine alte, Entschuldigung, junge

Klassenkameradin aus Hersbrucker Zeiten, von der ich wusste, dass sie auch dort im Lehrdienst stand. Er 

bejahte und freute sich riesig etwas von seiner alten Wirkungsstätte zu hören.

Dann fuhr ich die schmale, kurvenreiche Landstrasse noch ca. 100km bei Dunkelheit, stellte mich dann

vor ein kleines schmudeliges Restaurant, bestellte noch ein Pide und legte mich dann schlafen. 

Es gewitterte einige Stunden und kräftige Regenfälle prasselten auf die Minna. 

 

05.10.2012

221.737 (830)

Die Luft war frisch und klar, als ich mich gegen 8 Uhr auf den Weg in Richtung Istanbul machte. Zuvor

überprüfte ich mein Navi, und siehe da, der Fehler lag wiedermal bie mir. Ich hatte bei den Einstellungen 

Mautstrassen ausgenommen, deshalb spielte es die ganze Zeit verückt, denn es wollte mich einfach nicht

nach Istanbul, auf die teueren Mautstrassen führen.

Über Civril nach Sivasli und dann eine Abkürzung nach Banaz, kam ich nach Büyükoturak. Hier bog

ich links in den Nationalpark ab, von dem ich aber überhaupt nichts sah. Ich weiß wirklich nicht, warum 

man dieses Gebiet als Millipark ausweißt. Die Stasse durch den Park wird auch i.M. als 4-spurige Autobahn

ausgebaut. So musste ich eine Umleitung nach der anderen durch weisslehmrigen Schlamm fahren. Der 

nächtliche Regen bewirkte, dass der schlüpfrige Weg mit steilen Auf- und Abfahrten einer Rutschbahn

glich.

Ein LKW kam dabei ins leicht vom Weg ab und musste geborgen werden, er versperrte die komplette

Fahrbahnbreite.

Mit Hilfe eines Baggers, konnte er nach 90 Minuten geborgen werden, und ich konnte weiterfahren.

Dann ging`s flott über Kütaya, Bozüyük (Mittagessen Döner) nach Adapazari. Ab hier dann 

mautpflichtige Autobahn. Dabei probierte ich mal die leere Mautkarte vom vorigen Jahr, und 

siehe da, ich fuhr kostenlos bis zur Mautstell Babaeski, 200km östlich von Istanbul. Durch Istanbul

kam ich in 90 Minuten. Hin und wieder ertönte ein Alarmsignal an den Kontrollstationen, aber die

Schranke ging immer auf und ich konnte meine Fahrt bis zur bulgarischen Grenze, Malko Tarnovo,

fortsetzen. Es war schon finster, als ich die Grenzstation erreichte. Die Abwicklung ging rasch vorüber.

An der bulgarischen Grenze wurde die Minna durchleuchtet, aber nach der obligatorischen, 

kostenpflichtigen Reinigung (€ 2), ich glaube wegen Maul- und Klauenseuche, schaffte ich es noch 

bis zur nächsten Tankstelle (9km). 

 
In Gramatico genehmigte ich mir ein bulgarisches Bier, die netten Wirtsleute brachten mir dazu
 
kostenlos ein perfektes Abendessen (Hackfleischspieße). Da ich noch nicht die nötige Bettschwere 
 
erreicht hatte fuhr ich noch weiter bis Burgas. Allerdings musste ich noch eine der gefürchteten
 
Polizeikontrollen über mich ergehen lassen, war aber nicht so schlimm, lediglich Passkontrolle.
 
In Burgas, etwa um 23 Uhr angekommen, parkte ich mein Womo unmittelbar an der Fußgängerzone.
 
Mich überraschte das muntere Treiben in den Cafes und Restaurants in der belbten Innenstadt. Nach
 
Cafe und Eis ging ich zurück und schlief wunderbar und ohne Störung. N 42`29,779 E 27`28,236.
 
6.10.12
222.567 (165)
 
Da ich noch ein paar Tage am schwarzen Meer verweilen wollte, suchte ich nördlich von Burgas 
 
einen Campingplatz. Ich wurde aber nicht fündig. Einige kleine Plätze fuhr ich an, aber die meisten
 
waren schon geschlossen, oder so schlecht, dass ich lieber in freier Natur übernachtet hätte. Auch
 
plagte mich langsam das schlechte Gewissen, noch keine Vignette gekauft zu haben. Das holte ich dann
 
schleunigst nach und fuhr beruhigt (wusste ja gar nicht welche Strafe mich wieder erwartet hätte, ohne 
 
dieses Pikkerl.
 
Dann erreichte ich Stadt Varna, die mich nicht sonderlich begeisterte. 30 km nördlich davon, wollte ich
 
die Suche nach einem Campingplatz schon einstellen, als ich doch noch ein Schild sah. Nach einer 
 
kurzen Besichtigung, war mir klar, hier noch einige Tage zu verbringen. www.lagunavillageresort.com
 
n 43.306169 e 28.052269.Freundlich, sauber und der nötige Komfort. Nachdem ich das Womo aufgebaut
 
hatte, ging ich mal gleich in die Snackbar und lies mich mit hausgemachten Kaviar verwöhnen. Danach 
 
testete ich den Strand und das Wasser, nach 27 Grad in der Türkei, kamen mir die 20 Grad des Schwarzen 
 
Meeres eiskalt vor. Ich blieb noch eine Weile und ging dann hoch zur Minna. Was war das? Bisher war ich
 
 
der einzige Gast hier und in Bulgarien wohl das einzige Womo, wie ich dachte. Aber nein, gerade ist noch
 
eines gekommen, und ich traute meinen Augen nicht, aus Deutschland und eine Laufer Nummer.
 
Wir machten uns schnell bekannt, Marianne und Hans aus Neuhaus. Abends plaschten wir noch bei
Weizen- und Efesbier.
 
07.10.12
 
222.732 (179) Mot 23501 (13)
 

Leider verließen mich die beiden schon am nächsten Tag wieder, sind halt noch keine Rentner

und ich weiß, da hat man`s irgendwann eilig nach Hause zu kommen. Sie wollten sich noch Constanza 

und die Karpaten ansehen. Wir machten aus, uns zu Hause mal zu treffen.

Auch ich hatte plötzlich den Drang weiterzufahren. Nachdem ich die Umgebung noch einwenig

mit dem Motorrad erkundet hatte, noch ein Bad nahm und mich nochmal in der Snackbar dem 

köstlichen Kaviar hingab, packte ich meine Sachen und fuhr in Richtung Grenze. 

Mir fiel auf, das sich das Geräusch in der Lenkung, das ich zum 1.Mal kurz nach der bulgarischen

Grenze bemerkte, immer lauter wurde. Ich hielt an, um nachzusehen, ob irgendwo etwas tropft, konnte

aber nichts feststellen und fuhr weiter.

Es war wieder mal dunkel als ich an der Bulgarisch/rumänischen Grenze ankam. Anfangs glaubte

ich, dass ich es mit freundlichen Grenzern zu tun hätte. Aber es waren scheinheilige Typen. Die

bulgarische und rumänische Grenze sind in einem Gebäude. Sie konntrllierten den Innenraum,

spiegelten den Unterboden und suchten vergeblich nach Hohlräumen. Nachdem sie ergebnislos 

ihre Such abbrachen waren sie schon nicht mehr so freundlich. Sie schickten mich 100m zurück,

wo ich angeblich Geld wechseln könnte, um die Fährfahrt über die Donau zahlen zun können. Die

Wechselstube war aber schon geschlossen. Ich konnte dann weiterfahren zur Zahlstelle. Da ich den

Umtauschkurs nicht genau wusste, in Euro zahlen musste, wurde ich natürlich wiedermal beschissen. 

Die Donauüberquerung kostete also € 60, statt € 30. Die Fähre legte nach einer Stunde an, ich

konnte nicht erfahren, warum wir noch 2Stunden warten mussten. dann kam noch ein grosser LKW,

und wir legten gegen 1 Uhr endlich ab. Meine Minna war dann das letzte Auto, das die Fähre wieder 

verlassen konnte. Vor mir noch der LKW, von dem eiligst mehrere Kartons abgeladen wurden. Bei 

dieser Arbeit wurde ich immer wieder mißtrauisch beäugt. Die Kartonagen waren sicherlich die 

Gebühr, dass die Fähre auf den LKW so lange wartete. Bei dem Verlassen der Fähre setzte der

Motorradträger der Minna nochmal mit einem kratzenden Geräusch heftig auf. 

Nun war ich also in Rumänien angelangt, fuhr noch 20km und parkte gegenüber einer Tankstelle

für den Rest der Nacht.

 

8.10.12

222.911 (490)

Ich schlief bis 9 Uhr, erreichte dann schnell die Autobahn und Bukarest. Dort fuhr ich durch die Innenstadt 

und am Palast vorbei, ging in einen Imbiss zum Mittagessen und machte mich auf in Richtung Karpaten.

 

Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart 

In den vier Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Stadt um mehr als das Doppelte ihrer

Einwohnerzahl. Vor allem in den peripheren Bereichen wurde Bukarest zu einer riesigen Baustelle.

Die Stadtfläche verdreifachte sich in dieser Zeit auf 21.700 Hektar. Es zog insbesondere Bauern in die

Stadt, die hier in den großen Industriebetrieben ihre neuen Arbeitsplätze fanden. Sie brachten ihre

ländliche Lebensweise in die Millionenstadt mit und bestimmen ihr Bild bis heute.[39] Um der starken

Wohnungsnachfrage entsprechen zu können, setzte die kommunistische Staatsführung ein

umfangreiches Wohnungsbauprogramm in Gang.

4. bis 6. Juli 1966 stattfindenden Konferenz des Warschauer Paktes verabschiedet wurde. Am Gewährleistung

des Friedens und der Sicherheit in Europa“) die von einer in der Zeit vom

4. März 1977 erschütterte ein Erdbeben das Gebiet um Bukarest. Dabei starben insgesamt über

1.500 Menschen. Durch die Erschütterungen wurde auch die historische Bausubstanz in Teilen

zerstört.

Mit den Aufräumarbeiten begann eine neue Phase der Stadtentwicklung, die sich durch einen radikalen

Umbau der Innenstadt auszeichnete. Denn nach dem Erdbeben sah Nicolae Ceaușescu die Möglichkeit,

die traditionelle urbane Struktur großer innerstädtischer Bereiche fast vollständig mit einem kolossalen

politischadministrativen Zentrum zu ersetzen. An ihre Stelle traten neue Symbole monumentaler

Machtdemonstration. Kern und dominierendes Element ist der Parlamentspalast, mit dessen Bau

ca. 70.000 Arbeiter beschäftigt waren. Die Stadt erhielt zudem eine funktionierende U-Bahn.

Mitte Dezember 1989 begann in Timișoara der Volksaufstand gegen Nicolae Ceaușescu. Dieser erreichte

am 21. Dezember Bukarest, weil das Ceaușescu-Regime eine öffentliche Kundgebung vor das Zentralkomitee

 der Rumänischen Kommunistischen Partei bestellte, um ihren Rückhalt in der Bevölkerung nach den Unruhen

in Timișoara zu präsentieren.[42] Die staatlich organisierte Demonstration schlug jedoch ins Gegenteil um

Securitate-Truppen, Scharfschützen und mit Panzern ausgerüstete Armeeeinheiten richteten innerhalb eines

Tages ein Massaker in der empörten Menschenmenge an. Es kam zu Bränden im ehemaligen königlichen Palast

und in der Universitätsbibliothek. Einen Tag später, am 22. Dezember 1989, verkündete der staatliche

Fernsehsender TVR Rumänien als befreit. Allein in Bukarest gab es rund 500 Tote. Nach dem Aufstand stellte

sich heraus, dass in Bukarest einige Bunkersysteme und Tunnel  bestehen, manche davon stammen aus dem

Mittelalter. Aus dem ehemaligen Gebäude des ZK führt beispielsweise ein Fluchttunnel von der Zone Calea

Victorei bis zur U-Bahn Universitate. Zudem hat der Parlamentspalast einen großen Bunker mit verschiedenen

Ausgängen. Ein Jahr später kam es auf demUniversitätsplatz erneut zu Protesten, die sich gegen die Wahl von

 Ion Iliescu zum rumänischen Staatspräsidenten richteten. Die Demonstrationen wurden jedoch von den

herbeigerufenen Bergarbeitern aus dem Jiu-Tal gewaltsam aufgelöst („Mineriaden“).

Am 30./31. Mai 1990 erschütterten erneut zwei Erdbeben der Stärke 6,7 bzw. 6,0 die Stadt. 1995 wird Bukarest

ständiger Sitz derSECI. Am Ende der 90er Jahre besucht Papst Johannes Paul II. bei seinem Rumänienbesuch die

rumänische Hauptstadt. Bei einem Fest der Versöhnung zwischen der orthodoxen und katholischen Kirche

überreichte der Papst dem Patriarchen Teoctist I. auf der zentralen Bukarester Piața Unirii am 14. Mai 1999

symbolisch eine namhafte Spende für den Bau der größten orthodoxen Kathedrale an der Piața Unirii.

Die intensive Bautätigkeit in der historischen Altstadt seit der Jahrtausendwende geschieht zum Teil auf Kosten

der historischen Bausubstanz. Ein Symbol für diesen Konflikt ist für viele das Bürohochhaus Cathedral Plaza.

2006 fand in Bukarest der 11. Gipfel der Internationalen Organisation der Frankophonie statt. Im Jahr des rumänischen

EU-Beitritts starb der fünfte Patriarch Teoctist I. Vier Tage nach seinem Tod erfolgte am 3. August 2007 seine

Beisetzung in der Patriarchenkirche. In der Zeit vom 2. April bis 4. April 2008 war die Stadt Gastgeber des

XX. NATO-Gipfels.

 

Mit Gerd Mayer und Jürgen Werr überquerten wir diese 1981 in Richtung Türkei. Diese Strecke, 

am Balea Stausee vorbei, wollte ich nochmal genießen, hatte ich sie von damals noch in sehr guter

Erinnerung, als Supermotorradstrecke mit griffigem Belag und wunderbaren Kurven. Mein

kreischendes Lenkgetriebe wird das schon noch überstehen.

Ich wurde nicht entäuscht. 

 

Geheimtipp: Das Eishotel "Balea Lac"

Auch die Betten und Möbel werden aus Eisblöcken geschnitzt und geformt. Gegen die Kälte helfen Decke, Felle und Thermokleidung.
 
Auch die Betten und Möbel werden aus Eisblöcken geschnitzt und geformt. Gegen die Kälte helfen Decke, Felle
 
und Thermokleidung.
 
Während die einen sich bei Minusgraden am liebsten in der Sauna aufwärmen, zieht es hartgesottene Reiselustige
 
erst recht in die Kälte. In Eishotels können die Winterfans in Iglu-ähnlichen Räumen übernachten, die komplett aus
 
Schnee und Eis gebaut wurden. Sogar die Betten bestehen aus Eis!

In vielen Teilen der Welt gibt es inzwischen so genannte Eishotels. In Alaska, Kanada, Schweden oder Finnland werden

dafür jeden Winter Tonnen von Eisklötzen und Schnee zu kunstvollen Hotels umgewandelt, in denen die Gäste im

arktisch-kühlen Ambiente unvergesslichen Urlaub machen können.

Auch in Rumänien hat in diesem Winter wieder ein Eishotel im Fagaras-Gebirge eröffnet. Das Eishotel "Balea Lac" hat

sich in den letzten Jahren zum echten Geheimtipp unter Kältefans entwickelt. Das versteckt gelegene Hotel wird jedes

Jahr aufs Neue komplett aus Schnee und Eisblöcken im Iglu-Stil  gebaut. Selbst die Betten bestehen hier aus Eis!

Doch die Gäste müssen natürlich nicht frieren. Sie können sich in kuscheligen Fellen und Decken einmummeln und

tragen spezielle, kälteabweisende Funktionskleidung. Ein Sprecher des Eishotels erklärte: "Die Gäste hüllen sich in

Pelze und thermische Kleidung und genießen es, dass alles gefroren ist. Ich denke, Eis bringt nicht so viel Spaß,

wenn man es von der Windschutzscheibe kratzen muss!"

An Luxus fehlt es in der frostigen Unterkunft nicht. Das Hotel ist mit einer schicken Eisbar und einem Restaurant

ausgestattet. Besonders praktisch: Das reichhaltige Frühstücksbuffet muss bei den kalten Temperaturen natürlich

nicht gekühlt werden.

Dann der Pass.

Oben am Tunnel in 2039 Metern -3 Grad und Schneedecke. Aber es war doch sehr nebelig bei

der Abfahrt.

Die Sichtverhältnisse waren nicht mehr optimal. Es ging nun Richtung Sibiu, Hermannstadt.

 

 

Geschichte 

Vermutlich 1147 erreichten die ersten deutschen Siedler die Gegend; sie ließen sich auf dem Hügel über dem Zibin-Fluss,

der heutigen Oberstadt, nieder. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1191 unter dem Namen 

praepositum Cibiniensem; eine Propstei entstand. Ab 1223 ist der lateinische Name „Villa Hermanni“ belegt.

Dies leitet sich wahrscheinlich von der Bezeichnung der kölnischen Siedler ab, die ihren neuen Ort nach einem

ehemaligen Kölner Erzbischof benannten.

1241 wurde die Stadt während des Mongolensturms zerstört, erholte sich jedoch rasch. Im 14. Jahrhundert

entwickelte sich Hermannstadt zu einem wichtigen Handelszentrum. Es war eine der wichtigsten Städte in 

Siebenbürgen – vielleicht sogar die wichtigste, da sie nicht nur Zentrum von Handel, Verwaltung und Kirche war,

sondern auch die größten Befestigungen in ganz Siebenbürgen besaß.

Gegen die Bedrohung durch die Türken ließ die Stadt drei Mauerringe (die teilweise noch erhalten sind) mit

39 Türmen und mehreren großen Toren errichten. Hermannstadt widerstand mehrfach Belagerungen durch

die Türken, denen es nie gelang die Stadt einzunehmen, weswegen die Stadt auch als Bollwerk der Christenhei

bezeichnet wurde. Jedoch verheerten die durchziehenden und vor der Stadt lagernden Heere wieder und wieder

das gesamte Umland. Nur einmal gelang es durch eine Finte dem ungarischen Fürsten von Siebenbürgen, 

Gabriel Báthory, die Stadt zu besetzen, zu plündern und alle deutschen Bewohner der festen Mauern zu verweisen

– eine bittere Lehre, die danach zu noch größerer Wachsamkeit und Misstrauen der Deutschen führte.

Hermannstadt war das politische Zentrum der Siebenbürger Sachsen und Sitz der Universitas Saxonum, einer Art

Siebenbürger Parlament, das sich bis 1878 um siebenbürgisch-sächsische Belange kümmerte und ein Symbol der

politischen Einheit und Unabhängigkeit der Siebenbürger Sachsen war.

Erst nachdem Siebenbürgen Österreich angegliedert wurde, fielen durch einen Erlass Kaiser Josephs II. im Jahr 1781

die alten Gesetze, nach denen sich in der Stadt keine anderen Nationen ansiedeln durften. Dadurch konnten nun auch

Ungarn und Rumänen innerhalb der Stadtmauern Besitz erwerben. Als erstes ließ die Witwe von Gergely Bethlen ein

spätbarockes Palais neben dem reformierten Pfarrhaus in der Fleischergasse errichten, heute bekannt als „Das Haus

mit Karyatiden“. In der Folge konnten auch die Rumänen erstmals Kirchen in der Stadt errichten, so etwa 1788 die 

Biserica din groapa und die Biserica dintre Brazi. Im 18. Jahrhundert genoss Hermannstadt unter anderem den Ruf,

östlichste Stadt Europas mit Postanbindung zu sein.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam das selbst damals noch hauptsächlich von Deutschen bewohnte Hermannstadt, das

politisch jahrhundertelang ungarisch bzw. österreichisch gewesen war, durch den Vertrag von Trianon 1920 zu Rumänien.

Auch danach blieb die Stadt weiterhin deutsch geprägt. Erst Ende der 1930er Jahre verloren die Siebenbürger Sachsen in

ihrer Metropole die absolute Mehrheit.

Bevölkerung [Bearbeiten]

Die Einwohnerzahl beträgt aktuell etwa 170.000 Einwohner.

Die ethnische Struktur der Bevölkerung:

  • 95,0 % Rumänen
  • 2,0 % Ungarn
  • 1,6 % Deutsche
  • 1,4 % andere

18 % der Bevölkerung haben einen Hochschulabschluss.

Deutsche in Sibiu [Bearbeiten]

Ende 2007 wohnten in Sibiu 1427 Deutsche evangelischer Konfession. Damit gibt es hochgerechnet insgesamt

etwa 2000 deutsche Einwohner (1,6 %) in der Stadt.

Bis zur Rumänischen Revolution 1989 lebten trotz massiver Auswanderung seit Mitte der 1970er Jahre etwa 20.000

Siebenbürger Sachsen in Hermannstadt. Ihr Bevölkerungsanteil sank nach 1990 schnell und stetig, bis er mit etwa

1,6 % hinter den der Ungarn zurückgefallen war. Die Ortstafeln und die touristischen Informationen sind rumänisch

und deutsch beschriftet. Auch behördlich wird die Stadt heute als Sibiu/Hermannstadt geführt.

Die deutschsprachige Hermannstädter Zeitung erscheint wöchentlich. Es gibt deutsche Kindergärten, Grundschulen,

mehrere Gymnasien mit Deutsch als Unterrichtssprache (Muttersprache), darunter das Brukenthal-Lyzeum, das

landesweit höchstes Renommee genießt, an denen ein deutschsprachiges Abitur möglich ist, das auch von deutschen

Universitäten anerkannt wird. Des Weiteren gibt es als Ausbildungsstätte für deutschsprachige Erzieherinnen und

zukünftige Lehrer das Pädagogische Lyzeum. An insgesamt vier Oberschulen (Lyzeen) ist Deutsch die

Unterrichtssprache. An der städtischen Universität sind auch deutschsprachige Studienfächer belegbar. Vorhanden

sind außerdem eine evangelisch-theologische deutsche Fakultät, in der die evangelische Kirche A.B. in Rumänien

ihre Pfarrer ausbildet. Zudem gibt es die Evangelische Akademie Siebenbürgen (EAS) in Neppendorf, sowie ein

Altenheim (Carl-Wolff-Altenheim), das von der deutschen Bundesregierung zur Stabilisierung der deutschen Minderheit

Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gebaut wurde und heute unter der Trägerschaft des Dr.

Carl-Wolf-Vereins betrieben wird. Daneben finden sich drei private deutschsprachige Verlage (HonterusverlagHora

Verlag und Schiller Verlag), in denen regelmäßig neue Publikationen erscheinen und eine moderne Druckerei

(Honterus-Druckerei) im Besitz der deutschen Minderheit, die nach westlichem Standard produziert.

Überdies wurden nach dem Exodus der Mehrheit der Siebenbürger Sachsen wichtige Kunstgegenstände, Kultgeschirr,

Kirchenbücher, Matrikel, Folianten, Papiere u. v. m. aus den aufgelösten evangelischen Gemeinden und verlassenen

Dörfern in die bischöflichen Archive, Lager und Bibliotheken verbracht, zusammengetragen und gesichert. Im

Kultur- und Begegnungszentrum „Friedrich Teutsch“ befindet sich das Zentralarchiv der deutschen Minderheit mit

einem großen Bestand historischer Materialien und Dokumente. Es bildet einen Schatz von unschätzbarem Wert,

der seit Jahren – finanzkräftig von der Volkswagenstiftung unterstützt – aufgearbeitet und archiviert wird. Das

 Landeskirchliche Museum der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien befindet sich ebenfalls dort.

Schließlich ist das Bezirkskonsistorium des Kirchenbezirkes Hermannstadt als wichtige Institution der deutschen

Minderheit in der Stadt ansässig, sowie der evangelische Bischof der Siebenbürger Sachsen (Christoph Klein), der

eine der letzten großen Integrationsfiguren der deutschen Minderheit in Siebenbürgen darstellt.

Nicht zu unterschätzen ist weiterhin die Tatsache, dass die Stadt seit dem Jahr 2000 wieder von einem deutschen

Bürgermeister (Klaus Johannis) regiert wird. Die Partei der Deutschen Minderheit DFDR stellt die Mehrheit im Stadtrat

(seit 2004 die absolute Mehrheit) und so haben die verbliebenen Siebenbürger Sachsen wieder Verantwortung für ihre

Stadt. Dieser Tatsache wird u. a. zugeschrieben, dass in den vergangenen Jahren derart viele Direktinvestitionen aus

dem deutschsprachigen Ausland nach Sibiu gingen.

In diesem Zusammenhang befinden sich auch etwa 100 deutsche Manager (teilweise mit Familien) dauerhaft in der

Stadt und bilden inzwischen eine kleine Gemeinde vonExpatriates.

Dort unternahm ich einen kleinen Stadtbummel, zum Abendessen war es noch zu früh, sodass

ich dann noch ein paar km machte und auf dem Parkplatz einer Raststätte Nachtquartier bezog.

9.10.12

223.401 (468)

Über Ludjoy (Frühstück am Marktplatz) erreichte ich Caransebes, unser Endurorevier von 2002 bis

2007. 

Zuvor bekam ich die Minna einer Komplettwäsche für € 30. Ich glaube, das hat sie sich verdient.

Natürlich besuchte ich in Slatina Timis, Vally, unseren langjährigen Freund und Besitzer von Motel ......

Wir begrüßten uns herzlich, er zeigte mir sein neuangeschafftes Wohnmobil, das er in München, vor

einer Woche, für € 3080 erworben hatte. Wir tranken noch einige Ursusbiere und zeigten uns die 

jeweiligen  Internetseiten (natürlich mit Hilfe von Edgar, seinem Sohn), sodass wir immer wiedermal

Kontakt aufnehmen können. Er lud mich noch zum Abendessen ein, und danach verabschiedeten 

wir uns gegen 17 Uhr 30 und ich brach auf und erreichte noch über Timisora die Grenze nach Ungarn.

Kurz nach Szegedin stellt ich mich auf einen Parkplatz und ging in die dazugehörige Raststätte zum

Essen. Die 2 kleinen Stücke Gänseleber kosteten inklusive eines Bieres € 12. Als ich bei der Bezahlung

leichten Protest anmeldete, erwiderte der Kellner, ich hätte dafür eine doppelte Portion Kartoffelbrei

bekommen.

Na gut, wenn`so war. Ich ging leicht verärgert zum Schlafen in die Minna.

 

10.10.12

223.869 (468)

Heute kam ich erst um 10 Uhr weg, habe meine vorläufig letzte Nacht in der Minna gut verbracht. Ein wenig 

Sorgen macht mir die Lenkung schon, sie benötigt nun immer mehr Kraftaufwand. Aber bei der Kontrolle

kann ich keinen Flüssigkeitsverlust feststellen.

An Budapest vorbei schlage ich die Richtung Bratislawa ein, dier Grenzübergang zur Slowakei war kein

Problem. In Bratislawa wollte ich eigentlich Pause machen, fand aber überhaupt keinen Parkplatz.

 

 

Bratislava: Sehenswürdigkeiten-Bummel

durch die Altstadt


Die Altstadt von Bratislava (zu Deutsch Preßburg), der Hauptstadt der Slowakei, nimmt

im Verhältnis zum gesamten Stadtgebiet nur einen kleinen Teil ein. Viele der rund 427.000

Einwohner leben in den Neubaugebieten, wie zB.  in Petržalka am anderen Ufer der Donau.

Die Altstadt von Bratislava präsentiert sich den Besuchern gegenüber offen und auf

sympathische Weise. Vor allem im Sommer herrscht ausgelassene Stimmung in den

Gastgärten bis spät in die Nacht. Tagsüber lädt die Altstadt zum Bummeln und Shopping ein.

Die Slowakische Hauptstadt ist nur rund eine Stunde von ihrer Partnerstadt Wien entfernt

  und gut mit Auto, Eisenbahn und Schnellboot erreichbar. Wir machen einen kleinen

Streifzug durch die Stadt um zu sehen, welche Sehenswürdigkeiten Bratislava zu bieten hat.

Weithin sichtbare Sehenswürdigkeit: Die Burg

Eines der Wahrzeichen der Stadt an der Donau ist die Burg Bratislava (Bratislavský hrad).

Sie thront westlich der Altstadt von Bratislava auf einem 85 Meter hohen Felsen und ist weithin

sichtbar.

Sehenswürdigkeiten Bratislava: Burg Bratislava

Die Burg Bratislava westlich der Altstadt

Bereits seit der Kupfersteinzeit ist der Burghügel besiedelt. Die Burg wurde ab dem 13. Jahrhundert

zu einer Festung ausgebaut. Ab 1740 war sie auch die Residenz von Maria Theresia in der

ungarischen Reichshälfte. Anfang des 17. Jahrhunderts brannte die Burg Bratislava bis auf die

Grundmauern nieder und wurde erst zwischen 1953 und 1968 wieder originalgetreu aufgebaut.

Der gotische Martinsdom

Zu den bekanntesten sakralen Sehenswürdigkeiten in Bratislava zählt der Martinsdom. Er ist im

gotischen Stil zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert errichtet und umgebaut worden. Zwischen

1563 und 1830 wurden Könige des Königreichs Ungarn im Martinsdom gekörnt. Sie stammten aus

dem Hause Habsburg.

Barocke Palais im Stadtzentrum

Das Bild des Stadtzentrums bestimmen einige Palais im Barockstil. Um 1760 wurde das Palais

Grassalkovich erbaut und ist heute die Residenz des Präsidenten der Slowakei. Im benachbarten

Erzbischöflichen Sommerpalais ist heute der Sitz der Regierung. Die großzügigen Gärten laden

zum Verweilen ein.

 

Sehenswürdigkeiten Bratislava: Palais Grassalkovich

Der Garten des Palais Grassalkovich, heute Residenz des Präsidenten

Rathaus am Hauptplatz

Wenn man in Bratislava Sehenswürdigkeiten bei einem Altstadtbummel besichtigt, dann kommt man am

Alten Rathaus nicht vorbei. Das Gebäude am Hauptplatz ist eines der ältesten aus Stein gebauten Gebäude

in Bratislava.

 

Sehenswürdigkeiten Bratislava: Altes Rathaus und Rolandsbrunnen

Altes Rathaus und Rolandsbrunnen

Das ursprünglich gotische Alte Rathaus wurde erstmals 1370 urkundlich erwähnt. Direkt davor

steht am Hauptplatz der Maximiliansbrunnen, auch Rolandsbrunnen genannt. Er ist – wie könnte

es anders sein – der älteste Brunnen in Bratislava.

Das Michaelertor

Das Michaelertor (slowakisch Michalská brána) gehört ebenfalls zu den ältesten Gebäuden der

Stadt. Es ist das einzige Stadttor, das von der mittelalterlichen Befestigungsanlage von Bratislava

übrig geblieben ist.

 

Sehenswürdigkeiten Bratislava: Michaelertor

Das Michaelertor

Der Turm ist 51 Meter hoch. Darin befindet sich das Waffenausstellung des Städtischen

Museums. Von 1753 bis 1758 wurde der Turm im barocken Stil neu errichtet. Damals wurde

auch die Statue des Erzengels Michael auf die Spitze des Michaelerturms gesetzt. Direkt im

Tordurchgang ist ein Bronzering mit den Entfernungsangaben zu anderen bedeutenden Städten

eingelassen.

 

Sehenswürdigkeiten Bratislava: Bronzering im Michaelertor

Bronzering mit Kilometerangaben zu anderen Städten im Michaelertor

Lustig: Die Bronzefiguren in der Altstadt

Tag ein, Tag aus stehen oder sitzen sie im Zentrum von Bratislava: Die lebensgroßen Bronzefiguren.

Der Paparazzo macht in der Laurinská Straße mit seiner Kamera Jagd auf Passanten. Der Glotzer „Čumil“

schaut aus dem Gulli-Loch heraus und den Damen unter den Rock. Da ist der „Schöne Náci“ schon

wesentlich eleganter, er lüftet freundlich seinen Hut zum Gruße.

 

Sehenswürdigkeiten Bratislava: Bronzefigur Paparazzi

Bronzefigur "Paparazzi"

 

Wahrzeichen aus den 1980er Jahren: Die Nový Most

Weithin sichtbar ist die “Neue Brücke” über die Donau zu sehen. Sie liegt am Rande der Altstadt von

Bratislava. In 80 Metern Höhe befindet sich auf dem Pylon ein scheibenförmiges Restaurant. Wegen

ihres markanten Aussehens zählt die Brücke heute zu den Wahrzeichen von Bratislava. Die Nový Most

verbindet das Neubaugebiet Petržalka mit der Altstadt von Bratislava.

 

Sehenswürdigkeiten Bratislava: Die Nový Most

Wahrzeichen von Bratislava aus den 80ern: Die Nový Most

Kurzbesuch zahlt sich aus

Die Hauptstadt der Slowakei hat einige schöne Plätze zu bieten.  Bei meinem Besuch im Juni konnte

die Altstadt mit ihrem mediterranen Flair punkten. Die bis spät in die Nacht geöffneten, gut

besuchten, Gastgärten verbreiten Urlaubsstimmung. Auch wer in Bratislava Sehenswürdigkeiten

mit “Altertumswert” sucht, kann diese hier finden. Vor allem die renovierten Palais und Gebäude

aus der K & K Zeit verleihen der Altstadt ein besonderes Flair.

Bratislava ist ab Wien innerhalb von einer Stunde erreichbar. Dank Schengen gibt es keine

Grenzkontrollen. Auch der Euro hat bereits als Zahlungsmittel Einzug gehalten. Für

einen guten Überblick über die Sehenswürdigkeiten in Bratislava ist ein Tag ausreichend. Die

interessantesten Plätze konzentrieren sich im Zentrum der Altstadt.

In Brno verweilte ich nur ganz kurz, ich wollte jetzt mein Tagesziel, Stribro, erreichen. Vorbei an

Prag, durch Pilsen erreichte ich gegen 19 Uhr 30 Stribro/Svinna meinen Freund Tonda. Peter, sein

Sohn und Automechaniker begutachtete gleich mal den Schaden an der Lenkung. Er gab mir den

Rat, nicht mehr weiterzufahren, um eventuell die Servopumpe noch zu retten. Ich befolgte seinen

Rat und übergab ihm die Minna bei kmst. 224.688. Er versprach, sie wieder gesund zu machen,

für den nächsten Abschnitt meiner Reise.

Wir gingen noch zum Essen nach Stribro. Am nächsten Tag fuhr mich Tonda nach Lauf zurück. 

Am 11.10. brachte mir Tonda die Minna im gesundrepariert nach Lauf.

 

Vorbereitung

Wie oft zählte ich die Tage, seit dem Sommer 88, als ich die Tour zum ersten Mal in Erwägung zog. Mit meinem Freund

Stefan Weigt kam ich damals auf die Idee, die Motorradkarriere mit 45 (also 1996) mit einer unvergesslichen Tour zu

beenden.

Ursrünglich sollte es in insgesamt 4 Monaten von Deutschland nach Italien (Genua), Fähre nach Tunis, durch die Sahara

bis zur Elfenbeinküste (hatte ich damals schon eine Ahnung, dass ich irgendwann mal eine Frau von dort heiraten sollte, 

was dann 2007 ja auch geschah?) ,dann nach Westen bis Dara Salam (Tansania). Dort wollten wir mit einem Schiff nach 

Sri Lanka, nach Indien und von dort aus nach Nepal. Die Rückfahrt war dann über Indien Pakistan, Iran und die Türkei 

geplant. Und das in 4 Monaten. Politische Unruhen in Afrika und Sri Lanka und die Zeit zum Anderen, veranlassten mich,

die Wegstrecke leicht zu ändern. Außerdem stieg Stefan aus familiären Gründen nach 3 Jahren aus. Mein neuer

Reisepartner wurde Roland Schuster. Er erklärte sich 1992 bereit, die Tour mit mir zu wagen. Am Anfang war sein 

Mitwirken etwas halbherzig, aber je näher der geplante Abfahrtstermin, der 15.3.96 rückte, desto aktiver beteiligte er sich

an der Vorbereitung.Seine Idee war auch die Auswahl der Motorräder, die wir 1992 kauften. Im Hinblick auf die Tour

entschied sich Roland für die BMW R100R. 1995 wollte ich sie noch gegen Enduros tauschen, aber er glaubte, dass

die Strassenversion, mit Enduroreifen ausgerüstet, die bessere Lösung sei. Ich war da einwenig skeptisch, aber wir

blieben dabei. 

 

Visas, Devisen, Reiseschecks, Landkarten, alles ist eingepackt, die Motorräder stehen startbereit bei Roland auf

dem Bauernhof. Zum Winken bereit standen Barbara, Roland`s Frau, Schappi, Geschäftspartner von Roland,

Anni, die eine besondere Verbindung zu Indien hat, sie ist Halbinderin, und Norbert Rüttinger, Bundeswehrkollege aus

alten Zeiten, der sogar aus Ochsenfurt anreiste, um bei unserem Start dabei zu sein. 

An diesem 15.3. hatte ich noch einen schweren Arbeitstag, besonders deshalb, weil mein Kopf kurz vor dem Bersten

stand, denn die Nacht vor der Abreise feierten wir ausgelassen mit unseren Freunden und Bekannten. Wein, Bier und

Schnaps floss in rauhen Mengen. die Strafe, das weiss wohl jeder, folgt am nächsten Tag. In diesem Zustand musste 

ich beruflich noch mehrere Termine wahrnehmen, die geistig und körperlich viel von mir abverlangten.

Um 15 Uhr 30 verabschiedete ich mich noch in Lauf von meinem 7jährigen Sohn Denis. Das tat am meisten weh, ihn

jetzt 3 Monate nicht mehr zu sehen. Aber wir waren beide tapfer beim Abschied, hatten wir doch am Wochenende zuvor

reichlich über die bevorstehende Zeit gesprochen.

 

Und das kam dann heraus:

Die Reise

Reichenschwand 15.03.1996 15Uhr15 kmSt. 16.007

Ja, endlich, nun ist es soweit.

Um 15 Uhr 45 waren wir auf der Autobahn in Richtung München. Hier fuhr ich in Gedanken schon 100 mal, denn immer

wenn ich vorher hier unterwegs war, wusste ich, dass hier unsere Tour beginnen würde.

herrliches Wetter begleitete uns bis zur Landeshauptstadt. Der dortige Verkehrsstau konnte unsere gute Laune nicht trüben.

Eher schon, dass es nach München neblig und vor allem kälter wurde. Durch Garmisch dachte ich schon ans Abendessen

und an eine Übernachtungsmöglichkeit. Kurz vor Mittenwald  betankten wir unsere Maschinen, wobei der Tankwart meinte,

nach Mittenwald wäre es 12 Grad wärmer. Ich dachte, er wollte uns nur motivieren, aber er behielt tatsächlich Recht. Es wurde 

merklich wärmer. Über den Zirler Berg, Innsbruck erreichten wir den Brenner schon bei Dunkelheit. In Bozen Nord wollten wir

die Autobahn in Richtung Welschenhofen (Gasthof Rosenheimer Gut, dort hatte ich 1993 beim Skifahren unvergessliche

Erlebnisse als Dolomiten Willi) verlassen. Die Ausfahrt war jedoch gesperrt und wir fuhren weiter bis Trento. 12 km weiter, in

Vattaro, liesen wir uns eine Pizza schmecken und konnten auch dort noch übernachten. Es war 21 Uhr und der Tacho zeigte

505 km.

Vattaro 16.03.1996 kmSt 16.512

Die Nacht, im Ehebett mit Roland, war sehr laut. Wir eruierten das und es muss wohl so gewesen sein, dass keiner von uns 

beiden schlafen konnte, weil der andere so laut geschnarcht hatte. trotzdem waren wir beide wieder fit für die Weiterfahrt. 

Bei bedecktem Himmel über den Passo di Sommen (1348m), erreichten wir Vicenca.

 
Es wurde immer dunstiger und Regen setzte ein, als wir die Autostrata erreichten. Roland streifte sich die
 
Regenkombi über und verlor dabei seine geliebte Militärjacke. Der Regen begleitete uns bis Venedig, wo wir
 
um 11 Uhr eintrafen. Bei Minea Lines lösten wir die Tickets nach Igonoumitsa und danach fuhren wir in ein
 
Cafe und liesen uns ein paar Bierchen schmecken. Leicht angeheitert kamen wir um 14 Uhr zur Paßkontrolle.
 
Tageskm. 162. Wir befestigten unsere BMW s, damit sie auch rauhe See unbeschadet überstehen können.
 
Raus aus den Motorradklamotten, in bequemer Kleidung, mit Schlafsack, Matte und Waschzeug, bezogen
 
wir unseren gebuchten Pullmannsitz. Anschließend besuchten wir das Restaurant und machten Bekanntschaft
 
mit Alen, einem 46 Jahre alten Truckfahrer aus England. Sein 38-Tonner war mit war mit Krankenhausutensilien
 
für Griechenland beladen. Er war ein angenehmer Sprachgeselle und bald lud er uns in seine 4-Bett Kabine zum 
 
Schlafen ein. Frühmorgens, als ich die Zelle verließ, lag er mit einem Handtuch überm Gesicht in seinem Bett. Kein
 
Wort verlor er über die lauten nächtlichen Geräusche, aber man merkte ihm an, dass er schon bereute, uns in seine 
 
Kabine eingeladen zu haben. Um 11 Uhr sitze ich im Aufenthaltsraum und beobachte die großen Tankschiffe, die 
 
uns entgegenkamen. Wir fahren entlang der italienischen Küste, auf der anderen Seite währen wir nun auf der Höhe
 
von Dubrovnik. Nach einer Dusche gesellte ich mich zu Roland und Alen, die sich schon wieder ein paar Bierchen
 
schmecken ließen. Wir saßen am Ausguck, als Roland, der mit den besten Augen, auf einmal "Land in Sicht" rief.
 
Zuerst sahen wir die schneebedeckten albanischen Berge, die ja nicht einmal 2000m hoch sind. Wie wird das wohl
 
morgen in Griechenland sein, bei der Überquerung des hohen Katarapasses.
 
Rechter Hand tauchte Korfu auf und ich hatte Zeit in meinen Erinnerungen an 1985 (Gründung meiner 1. Wasserskischule
 
und der aufregenden Bekanntschaft mit den dort ansässigen Bagwanis) zu schwelgen. Auch meine damalige Flucht im
 
September 85 mit meinem Bottweiler Beo-Wulf beschäftigten mich, während wir am  hellerleuteten Castell vorbeizogen.
 
Um 22 Uhr 30 war der Hafen von Igonoumitsa erreicht und es begann die Hetze im Laderaum der Fähre. Jeder Motorrad-
 
reisende wird das wohl kennen, im Abgasqualm der PKW s und LKW s die Mopeds wieder zu packen, die Kleidung zu
 
wechseln und die drängelnden Einweiser um etwas Aufschub zu bitten. Roland wurde gerade noch fertig, ich nicht ganz,
 
musste also Jogginganzug und einige andere Sachen mit einem Gummizug notdürftig befestigen. Wir fuhren 12 km, es war
 
bitterkalt. Den Betonboden eines Rohbaus in einem steinbruchartigem Gelände suchten wir uns aus für unsere erste
 
Freiluftübernachtung. Unsere Matten und Schlafsäcke bestanden den ersten Härtetest. Nur für die Ohren hätten wir uns
 
besser ausrüsten sollen. Morgens stellte sich wiedermal heraus, dass keiner von uns beiden schlafen konnte, weil der
 
andere so laut geschnarcht hatte. Ich konnte es jedenfalls nicht gewesen sein, da mir Dr. Obauer das Schnarchen im Januar
 
angeblich wegoperiert hatte.
 
Igonoumitsa 18.03.1996 kmSt. 16.681
 
 
 

Trüb war das Wetter, als wir gegen 8 Uhr 30 losfuhren. Die Strecke in Richtung Joannina fuhr ich schon

öfter, aber so schön kam mir das Panorama noch nie vor. Alle Berge rings um uns waren schneebedeckt.

In der Ferne konnten wir auch schon den Katarapass vermuten. Natürlich weiß. Wir frühstückten in einem 

kleinen Ort, es war sehr kalt und teilweise neblig, als wir an Joannina vorbei und bergaufwärts, Richtung 

Katara fuhren. Oben angelangt, waren wir mitten unter  Skskifahrer. Links und rechts meterhoch der Schnee.

Wir wollten am Pass eine kleine Straße in Richtung Grevena abbiegen. Wir vergewissern uns nochmal anhand

der Landkarte und fahren ab in die schneebedeckte Nebenstraße. Es war schwer mit unseren vollbeladenen 

Maschinen eine der beiden Spuren im Schnee zu folgen. Nach 2 km kommt uns einPolizeijeep entgegen und einer

der beiden Polizisten fragt uns, wo wir denn hinwollten. Als ich Grevena erwähne, schütteln beide den Kopf und

erklären, wir seien zu früh abgebogen. Wir kehren um uns gleich darauf stürzt Roland. Er klagte sofort über 

starke Schmerzen im Knie. Trotzdem fuhren wir weiter und es kam keine Tankstelle, und so blieb meine Maschine

stehen. Roland fuhr mit einem leeren Kanister weiter, kam aber bald mit Sprit zurück. 3km weiter konnten wir tanken.

Das Wetter und Roland`s Knie machten uns große Sorgen. Vor allem das Schalten bereiteten ihm Probleme. 

Zu Mittag in Grevena aßen wir ein Hähnchen und stellten fest, dass aus dem Kardanlager meiner BMW Öl austrat.

Das wird wohl nicht unser Tag werden, der 18.3.96. Wir erfuhren, dass in Saloniki eine BMW Werkstatt ist, und 

wollten heute noch unbedingt dieses Ziel erreichen. Den Chantera Pass mussten wir fast im Blindflug überqueren.

Es herrschte absoluter Nebel. Den Pass hinter uns, erreichten wir im  Nieselregen die Stadt Varia. Nach einem

weiteren Tankstopp kamen wir gegen 19 Uhr 30 in Saloniki an. wir nahmen gleich die erstbeste Absteige. Ich 

schaffte das Gepäck in den 1. Stock, verkettete die Mopeds und kümmerte mich dann um Roland, der mit einem ganz

dicken Knie im Bett lag.

19.03.1996 kmSt. 17.133

Am Morgen des 19.3. stand ich um 7 Uhr 30 auf, es war ein wichtiger Tag, was wird aus Roland`s Knie, was mache ich 

mit dem Kardanlager. Nach 5 km Uferstrasse, fragte ich einen Mann, der an einem Kiosk stand, nach der BMW Werkstatt.

Er startete sein Auto und fuhr vor mir her bis zu einem BMW Laden. Dort gab er mir seine Karte, er war Angestellter dieses

Ladens. .Der Laden öffnete erst um 9 Uhr.  Nach einer halben Stunde fuhren wir dann zur Werkstatt. Ein Mechaniker

bestätigte unsere Vermutung, dass ein Getriebesimmering kaputt sei. Viele Grüße an BMW Ring in Roth, wo ich unmittelbar

vor unserer Abfahrt, das Getriebe generalüberholen lies. Diese Ringtödelmechaniker haben mir sicherlich den Simmering

beim Einbau zerstört.Der griechische Mechaniker machte sich sofort an die Arbeit, während ich versuchte, zum Hotel Bristol,

unserer Unterkunft zurückzukommen. Da mir kein Taxifahrer helfen konnte, lief ich die 5 oder 6 km durch Saloniki und war

dank meines gut funktionierenden Orientierungssinn zurück. Roland war gerade dabei sich Umschläge zu machen, damit die 

Schwellung zurückgehe. 

Nachmittags versuchte er seine ersten Gehversuche. Wir brachten unsere dreckigen Klamotten zu einer Wäscherei und statteten

der Werkstatt einen Besuch ab. Meine BMW war komplett zerlegt. Die Reparatur, erfuhren wir, wird 3 Tage andauern. Das

Laufen bekam Roland ganz gut und er sagte, wenn das Laufen besser geht als das Fahren, laufe ich eben nach Indien. Na

seiner Figur würde es gut tun. 

Gegen abend, in Hafennähe, sahen wir 2 hochaufgepackte Motorräder, die Benedikt, 24, und Ole, 28, beide aus Dänemark,

gehörten. Sie waren unterwegs nach Afrika. Beide hatten die Schnauze voll, wegen des andauernden Regens durch Griechen-

land. Benedikt und Ole zogen dann auch ins Hotel Bristol. Sie verstauten ihre Tenere und Dominator, und wir gingen zusammen

zum Essen, wo wir sie zu Bier, Ouzo und griechischen Essen einluden. Sie hatten sich ein Jahr dafür vorgenommen und jeder

hatte DM 8.000 zur Verfügung. Vielleicht erfahren wir irgendwann, wie deren Abenteuer ausgegangen ist. Um 22 Uhr gingen wir

ins Bett.

20.03.1996 kmSt. 17.141

Heute besorgte ich für Roland eine Packung Elastobinden und holte die Wäsche ab (14 Teile für DM 45), da hätten wir fast neue

kaufen können. Dann machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag auf der Bude und hofften, dass morgen das Moped fertig

würde und wir dann unsere Reise fortsetzen könnten.

21.03.1996 kmSt. 17.147

Die BMW wurde fertig,aber nicht mittag, sondern erst gegen 17 Uhr. Der Mechaniker reparierte nicht nur den Getriebesimmering, 

sondern musste auch noch am Ölkühler etwas hartlöten. Ich bezahlte 48.000 Drachmen und fuhr zum Bristol, wo Roland mit den

beiden Dänen auf mich wartete. Er war den ganzen Nachmittag damit beschäftigt, unsere Utensilien ordentlich zu verpacken. Wir 

entschlossen uns noch abzufahren, obwohl es schon dämmerte. Um 18 Uhr verabschiedeten wir uns von Ole und Benedikt und 

liesen Saloniki hinter uns. es war trocken, aber kalt und nach einer Stunde erreichten wir Stavros, wo wir bei einem unfreundlichen

Wirt zu abend aßen. Nach einigen Telefonaten holte uns Helmut, ein Deutscher, den Roland vor 10 Jahren hier kennengelernt hatte,

ab, und wir quatschten noch 2 Stunden mit ihm und Marin, seiner griechischen Frau.

22.03.1996 kmSt. 17.238

Als wir am nächsten Morgen aufwachten, hörten wir als erstes den Regen aufs Dach prasseln. Das und sein Knie hindern Roland

auf die Beine zu kommen. Und so wird es 9Uhr30 bis wir endlich loskommen. Es regnet, bis wir Kavala erreichen, dann ist es nur 

noch kalt und windig. Vor Alexandropolis, kehren wir nochmal ein, um alte Souvlaki zu essen. Ein Amstel dazu und dann geht`s auf

in die Türkei. Vor der Grenze vertanken wir noch unsere restlichen Drachmen. Die Abfertigung geht schnell und um 14 Uhr 30 haben

wir türkischen Boden unter unseren Füssen. Hier wollten wir den Weg durch die Türkei festlegen. Die Wetterprognse für die nächsten 

Tage stand auf Regen und Schnee. Da ich 1982 schon mal 3 Tage mit meiner Honda 500 V4 (damals mit Gerd Meyer und Jürgen Werr)

bei Dauerregen am Schwarzen Meer unterwegs war, konnte ich darauf gern verzichten und wir entschieden uns für die südliche Route,

über Bursa, Eskeshir, Ankara, Sivas, Erzerum zur iranischen Grenze. Um 15 Uhr sind wir in Gelibolu und um 17 Uhr setzen wir mit der

Fähre nach Lapseki über. Nach 60 km erreichen wir Biga und quartieren uns in ein billiges Hotel ( DM 12 zu zweit) ein. Wir gehen noch

essen und liegen gegen 21 Uhr30 im Bett.

23.03.1996 kmSt. 17.710

 

Wir standen auf in Biga und es regnete. Roland wollte schon pausieren, ließ sich dann aber breitschlgen, in kleinen Etappen weiterzu-

fahren. die Straße führte uns weiter am Meer entlang, bergauf, bergab. Der Asphalt war äußerst glatt, sa er mit vielen Kießelsteinen

durchsetzt war. Es regnete bei 1-3 Grad und es bließ ein stetiger Nordwind. Der Wind war so stark von links, dass wir mit stetiger

Schräglage fahren mussten. So machten wir bis Bursa 2x Pause. In Bursa setzte starker Verkehr ein, die Straße war sehr dreckig, so

dass unsere Visiere bald mit einer braunen Dreckschicht bedeckt waren und wir mussten es immer wieder mit den Handschuhen

sauber wischen, um überhaupt etwas sehen zu können. Nach einem Tankstopp fuhren wir einen kleinen Pass hinauf und kehrten 

ein 3. Mal ein. Jetzt hörte es auf zu regnen und Roland meinte, das wars mit dem Regen. Er hatte recht gleich darauf schneite es so

stark, dass der Schnee auf der Straße als Matsch liegenblieb. Nach weiteren 80 km kehrten wir wieder ein. Wir waren jetzt kurz vor

Bözüyük und die Hochebene war erreicht. Wir befanden und zwar nur auf 900 m Meereshöhe, aber die 0 Gradgrenze

war unterschritten. Die letzten km vor Eskishir waren dann trocken und wir suchten uns eine Unterkunft.

 

Diesesmal von der besseren Klasse ( DM 35 fürs DZ ). Abends erholten wir uns in einem Hamam. Dort

wurden wir gründlich gewaschen und massiert und gleich waren die Strapazen vergessen. Ein Raki und ein

paar Biere sorgten dafür, dass wir schnell einschlfen konnten. 

Eskishir 24.03.1996 kmSt. 17.989

Heute war Sonntag, um 10 Uhr 30 gings weiter, kaum war Eskishir hinter uns, fing es wieder an stark zu schneien.

Links und rechts fuhren wir an kleineren und größeren Minaretten vorbei. Da jetzt die Matschfelder auf der Sraße

immer eisiger wurden, war es sehr gefährlich für uns und usere schwerbeladenen BMWs. Nur noch Busse hielten

ihre 110 km/h und spritzten uns von oben bis unten nass, wenn sie uns überholten oder uns entgegenkamen.

Wir fahren meist hinter einem Räumfahrzeug hinterher, so mit 60 km/h.so nach 40 km rasten wir, weiter geht`s,

der Schneefall läßt nach, dafür setzt der eisige Nordwind wieder ein. Er ist ziemlich konstant, aber wenn LKWs

entgegenkommen wird er stark böig. Die nächste Rast machen wir in Polati, 80 km vor Ankara. sofort werden wir 

wieder von ehemaligen Gastarbeitern begrüßt.Natürlich erregen wir Aufsehen mit unseren überladenen Motorrädern.

Man stellt uns immer dieselben Fragen, woher, wohin, kennst du Mannheim, Hamburg oder Freising. Habe dort 5 Jahre

gearbeitet. Deutschland ist gut, Leute waren gut, habe dort viel Geld verdient. Freundlich sind sie alle, auch die vielen

Arbeitslosen, die in den Kneipen den ganzen Tag Karten spielen und Tee trinken, die Kinder, die vor dem Lokal unsere

Motorräder ansehen, als wären es Fahrzeuge von einem andern Stern.Unser 3 oder 4 Tees dürfen wir natürlich nicht

bezahlen, als wir uns zur Weiterfahrt fertigmachen. Je näher wir Ankara kommen, werden Wetter und Straßen immer

besser, so dass wir schneller vorwärts kommen. Ankara ist auf vielen kleinen Bergen gebaut, ähnlich Rom. Wir um-

fahren die Hauptstadt der Türkei, die Sonne lässt sich blicken und die Themperatur liegt bei 12 bis 13 Grad. Bis 

Kiikkale führt uns die autobahnähnliche Strasse über einen kleinen Pass, von woaus wir einen Blick auf die schnee-

bedeckten Berge, in östlicher Richtung, werfen können. Auf einmal werden die Wolken wieder dichter, Regen und

Hagel begleiten uns bis wir gegen 18 Uhr nach km 2.500 in einem Motel in Yerköy unterkommen.

Unsere Mopeds können wir in einer Garage unterstellen, wir ziehen trockene Sachen an und gesellen uns zu den

Einheimischen, die jetzt schon merklich dunklere Haut haben. Obwohl sie nicht unsere Sprache sprechen, und wir

nicht die Ihre, unterhalten wir uns über Deutschland, die Türkei, unseren Plänen, vergangene und bevorstehende 

Sportereignisse. Bei Freundlichkeit und gutem Willen, braucht man nicht dieselbe Sprache sprechen, um sich zu

verstehen.

Yerköy 25.03.1996 kmSt. 18.506

Gegen 9 Uhr, nach einem Tee und einer Cola verlassen wir das nette, kleine Motel. Sofort verschlingen uns die 

dichten Wolken. Wir haben keine 10m Sicht, als wir den Pass zwischen Yerköy und Yozgat überqueren. Dass die

Strasse an manchen Stellen spiegelgltt ist, macht die Fahrerei nicht gerade einfacher. Bis Akdagmadeni kommen

wir dann doch zügig voran, tanken und kehren in Yavu (Belcik) ein. In freundlicher Atmosphere bleiben wir bis

nachmittag, da es draußen die ganze Zeit regnet, hagelt oder schneit. Die freundlichen Türken warnen uns auf

unserem Weiteren Weg vor der PKK, da es in Deutschland erst wieder Krawalle mit der Polizei gegeben hat. Wir 

sollen auf keinen Fall nachts fahren und möglichst die Stadt Agri meiden. Dort könnte auf uns geschossen werden.

 

 

Nach viel heißen Tee und einem Bier geht`s wieder raus in die Kälte und weiter nach Sivas. Weil es so kalt und 

unangenehm zu fahren war, ziehen wir in Erwägung, ab Sivas ein Stück mit der Bahn zu fahren. Da sich aber gerade

bei Sivas ganz kurz die Sonne blicken lies,  entschieden wir uns doch für die Motorräder. An Zara vorbei sind wir noch 

guten Mutes, unser Tagesziel, Erzincan, zu erreichen. Imranli lassen wir links liegen und dann fahren wir bei heftigem

Schneefall auf schmierigem Kopfsteinpflaster und Dunkelheit den Kizildagi Gecidi Paß hinauf. Es geht nur ganz langsam 

voran, das Schneegstöber wird immer dichter, unsere Visiere sind ständig voll Schnee und  beschlagen. Oft müssen wir

die Visiere öffnen, um überhaupt noch was zu sehen. Auch meine Brille stecke ich in meine Tasche. Es ist der reinste

Blindflug. Wir erreichen dennoch Refahiya, da gerade der Strom ausgefallen war, wären wir um ein Haar an der Absteige

direkt neben der Straße vorbeigefahren, weil  kein Licht brannte in dem verlassenen Nest. Es machte so einen verdreckten

Eindruck, dass wir weiterfahren wollten, aber es gab auf die nächsten 50km keine Alternative und so blieben wir. Das Bett

und die Toilette sind ein Brechmittel. Alles war stockfinster, weil wir mit Strom erst wieder am nächsten Morgen rechnen

konnten. Ich hatte auch keine Lust, nochmal zu den Mopeds runterzugehen und nach einer Taschenlampe zu suchen. Als

Roland die Toilette im Finstern nur nach dem Geruch suchte, hörte ich ihn auf einmal laut fluchen. Er war tatsächlich

 knöcheltief in die vollgeschissene Stehtoilette getappt. Da auch kein Wasser zur Verfügung stand, roch es in unserer

Schlafecke ganz erbärmlich. Wir konnten trotzdem einschlafen nach diesem harten Tag.

 

Beim Aufwachen, es war inzwischen hell, begrüßten uns viele kleine Tierchen, die mit uns in der löchrigen Matraze

geschlafen haben.

Refaiya 26.03.1996 kmSt. 18.960

Wir wollten hier nur noch weg, von dem hässlichsten Quartier, das wir je erlebt hatten. 

Es war bitterkalt, als wir die Stätte des Grauens verließen. Links und rechts zwischen meterhohen Schneewänden,

 

ging es den Sacaltutan Gecidi hoch. Seit Sivas kontrollieren Militärs alle Seitenstrassen zum wilden Kurdistan.

Sie sind alle schwer bewaffnet. Entlang der Strasse sehen wir immer wieder getarnte Bunker. Einige Panzer kommen

uns entgegen. Die Soldaten winken uns freundlich zu. Die politische Situation scheint zum Bersten angespannt. Wir

wissen nicht genau warum, haben wir uns zuwenig informiert ? Es ist mäuschenstill in diesen engen Schluchten. Die 

Angst vor Übergriffen der PKK läßt mir Schauer über den Rücken laufen. Es geht alles gut und wir erreichen Erzurum

um 13 Uhr 30 bei heftigem Schneegestöber, suchen ein Hotel und erholen uns von den bisherigen Strapazen.

Abends diskutieren wir noch mit einem Studenten aus Trabzon, er erklärt uns wieder die gefährliche Lage,

in der wir uns augenblicklich in dieser Gegend befinden und gibt uns den Rat, vorsichtig zu sein. Durch die 

derzeitigen Demonstrationen der PKK in Deutschland sei unsere Lage gefährlicher denn je.

Archiv für März 1996

Kabinett reagiert auf Kurden-Krawalle — Ausländer sollen bei schwerem

 

Landfriedensbruch automatisch in ihre Heimat abgeschoben werden

SZ vom 28.03.1996

Kabinett reagiert auf Kurden-Krawalle — Ausländer sollen bei schwerem Landfriedensbruch

automatisch in ihre Heimat abgeschoben werden
 Voraussetzung bleibt rechtskräftige Verurteilung zu einer Haftstrafe ohne Bewährung Strafen für

gewalttätige Ausländer sollen generell verschärft werden / Innenminister Kanther: Möglichkeiten

zur Verzögerung der Abschiebung abschaffen

Bonn (dpa/AFP) – Unter dem Eindruck der jüngsten Kurden-Krawalle will die Bundesregierung

die Abschiebung gewalttätiger ausländischer Demonstranten wesentlich erleichtern. Das Kabinett

beschloß am Mittwoch einen Maßnahmenkatalog, der die zwingende Ausweisung nach Fällen schweren

Landfriedensbruchs enthält. An die Bundesländer erging der eindringliche Appell, alle übrigen Möglichkeiten

zur Beschleunigung von Strafverfahren und zur Abschiebung, für die sie allein zuständig sind,

auszunutzen. Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) sagte, das Risiko für gewalttätige Ausländer,

in Deutschland ‚Randale zu begehen oder Polizisten zu verletzen‘, werde sich ‚außerordentlich erhöhen‘. Die

SPD will die Vorschläge der Koalition prüfen. Nach Auskunft Kanthers und Justizminister Edzard Schmidt-Jortzigs

(FDP) kam das Kabinett überein, schweren Landfriedensbruch künftig zu einem Pflicht-Ausweisungsgrund zu

machen, wenn der Täter rechtskräftig zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt wurde. Die Forderung aus

der Union, Gewalttäter auch ohne Urteil ausweisen zu können, wurde auf Druck der FDP nicht übernommen.

Dafür vereinbarte das Kabinett, ausländische Straftäter auszuweisen, wenn sie – unabhängig vom

jeweiligen Delikt – eine Freiheitsstrafe von mindestens drei (bislang fünf beziehungsweise acht) Jahren

erhalten. Überprüft werden müsse, ob der Ausweisungsschutz für verurteilte Straftäter, die im Besitz einer

Aufenthaltserlaubnis sind, beibehalten wird. Außerdem soll die Vorschrift des schweren

Landfriedensbruchs (Paragraph 125a Strafgesetzbuch) auf Fälle ausgedehnt werden, in denen es aus einer

verbotenen Demonstration heraus zuzu unbewaffneten Ausschreitungen kommt. Dies galt bislang als

‚einfacher‘ Landfriedensbruch. Bestraft werden soll künftig auch der erstmalige (bisher: mehrmalige)

Verstoß gegen ein politisches Betätigungsverbot. Zudem drängte das Kabinett auf eine rasche

Verabschiedung eines Gesetzentwurfs der Koalitionsfraktionen zur Einführung eines vorläufigen

Festnahmerechts und eines neün Haftgrundes zur Sicherung der Hauptverhandlung in beschleunigten

Verfahren, die sogenannte Hauptverhandlungshaft. Die Bundesregierung rief die Länder zu ‚konseqüntem

Gesetzesvollzug‘ auf. Dazu gehöre, Betätigungsverbote für Einzelpersonen und Verbote politischer

Organisationen durchzusetzen. Auch müsse Druck auf Busunternehmer ausgeübt werden, die gewalttätige

Demonstranten befördern. Daneben sollten die Behörden besser kontrollieren, ob sich Asylbewerber an

ihnen auferlegte räumliche Beschränkungen halten. Verfahren, die Abschiebungen verzögerten

(beispielsweise die nordrhein-westfälischen ‚Härtefallkommissionen‘), gehörten abgeschafft. Der

SPD-Fraktionsvorsitzende Rudolf Scharping kündigte an, seine Partei werde die Initiative der Koalition

prüfen. Es sei Auffassung der SPD, daß Gewalttäter und andere Kriminelle ihr Aufenthaltsrecht selbst

zerstörten. Wer dieses Recht mißbrauche, müsse Deutschland verlassen. Die SPD-Innenpolitikerin Cornelie

Sonntag-Wolgast meinte, die Absicht der Bundesregierung ändere nichts daran, daß auch Rädelsführer

Abschiebeschutz bekommen müßten, wenn ihnen Folter oder Todesstrafe drohten. In der Kurdenfrage

müsse die Bundesregierung energischer auf die türkische Regierung einwirken, eine politische Lösung des

Konflikts herbeizuführen. Der hessische Justizminister Rupert von Plottnitz (Bündnis 90/Die Grünen) kritierte

im Deutschlandradio die geplante Verschärfung des Ausländerrechts. Das jetzige Instrumentarium

gebe genug Möglichkeiten, ausländische Gewalttäter angemessen zu bestrafen. Die geringe Zahl der

Abschiebungen begründete Plottnitz mit den Schranken der Europäischen Menschenrechtskonvention, die

bei drohender Folter oder Lebensgefahr in der Heimat keine Abschiebung zulasse. Zwei Anschläge in Hannover

In Hannover wurden in der Nacht zum Mittwoch zeitgleich Brandanschläge auf ein türkisches Café und auf

ein deutsches Reisebüro verübt. Nach Angaben der Polizei wurden in beiden Fällen zunächst die

Fensterscheiben eingeschlagen und dann Brandsätze in das Innere geschleudert. Die Polizei hielt

eine Urheberschaft der kurdischen Arbeiterpartei PKK für möglich. Der mutmaßliche Anführer der

verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK für den Raum Stuttgart ist verhaftet worden. Wie das

Landeskriminalamt am Mittwoch mitteilte, werden dem 33jährigen Anstiftung zur gemeinschaftlichen

schweren Brandstiftung sowie Verstöße gegen das Vereinsgesetz vorgeworfen.

Terror-Kurden: Kinder in die erste Reihe!

Bild am Sonntag vom 24.03.1996, Seiten 12+13

Die feige Taktik im Straßenkampf gegen die deutsche Polizei

Bild am Sonntag vom 24.03.1996, Seiten 12+13

Bundesregierung will das Ausländerrecht verschärfen — Kohl: PKK-Terroristen

 

sofort in die Türkei abschieben

Bei schwerem Landfriedensbruch soll die Abschiebung zwingend

werden


Terror-Kurden — Kohl: Schärfer durchgreifen!

Bild vom 20.03.1996, S. 1

Terror-Kurden — Kohl: Schärfer durchgreifen!
 Die Bundesregierung will jetzt gegen Terror-Kurden mit aller Härte durchgreifen! Das hat Bundeskanzler

Helmut Kohl (CDU) gestern angekündigt.

Kohl: „Kein PKK-Mitglied darf in Deutschland weiter sein terroristisches Unwesen treiben. Wer seinen

Aufenthalt in Deutschland zu schweren Straftaten nutzt, muß rasch verurteilt und aus Deutschland

schnellstmöglich abgeschoben werden.“
 Der Kanzler forderte die Bundesländer auf, „mit aller Härte“, Recht und Gesetz Geltung zu

verschaffen. Es sei ein „absolut unerträglicher Zustand“, wenn die PKK glaube, je schlimmer man sich

in Deutschland auftführe, um so sicherer entgehe man der Abschiebung.
Kohl wörtlich: „In keinem zivilisierten Land Europas wird Vergleichbares zugelassen!“
 Aus Sorge vor weiteren Ausschreitungen hat Innenminister Manfred Kanther den Bundesgrenzschutz

(BGS) für die gesamte Woche in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt: „Alle verfügbaren Hubschrauber

stehen für kurzfristige Einsätze zur Bewältigung aktueller Lagen bereit.“
 In Stuttgart, Mannheim, Heilbronn, Ulm, Mainz, Ludwigshaien, Gießen und Frankfurt/Main wurden

Kurden-Demonstrationen verboten. 

Danach gingen wir noch in ein anderes Lokal, hörten türkische Musik und bekamen sogar ein Bier,

was in dieser Gegend normalerweise nicht möglich ist.

Erzurum 27.03.1996 kmSt. 19.222

Die Sonne schien, als wir gegen 8 Uhr 30 in Richtung Agri starteten. Vorbei an ruinenartigen Dörfern,

links und rechts schneebedeckte 3-4.000m hohe Berge. Steil  schlängelt sich die Strasse hoch zum

Sac Gecidi Pass. In Eleskirt machten wir die erste Rast. Ein Türke, der in Deutschland 24 Jahre gearbeitet

und nun seit 6 Jahren wieder zurück ist, warnte uns davor, Leute irgendwas zu fragen, wenn, dann nur

die Polizei. Als wir die Dorfstrasse weiterfuhren, wurden wir das erste Mal angepöbelt. Es waren junge 

Burschen, 20 bis 30 Jahre.

 

In Dogubayazit vertankten wir unser letztes türkisches Geld und dann machten wir uns auf

zur iranischen Grenze. Es war 14 Uhr, an der türkischen Seite war man uns freundlich gesinnt.

 

Nach einer Stunde waren wir abgefertigt. So einfach ging es dann auf der anderen Seite nicht.

Wir hatten den Eindruck, dass sich die Grenzer köstlich am Ärger der Grenzüberschreiter

amüsierten. Nach 4 Stunden hatten wir alle nötigen Stempel, die Schikane hatte ein Ende und

wir konnten einreisen. Es war wieder bitterkalt, dunkel und bei Schneefall erreichten wir das 

18 km entfernte Maku. Wir füllten alle unsere Benzinkanister auf, tankten unsere Maschinen voll,

insgesamt 45 Liter, und die kosteten sage und schreibe DM 2,00. Im Hotel bekamen wir zum

Abendessen Hähnchen und dann gings ins Bett.

Maku 28.3.1996 kmSt. 19.558

Es war schon nach 10 Uhr als wir endlich nach Eier und Tee weiterkamen. Bis Tabris wechselte

Sonne und Schneefall immer wieder. Dort schlugen wir südliche Richtung ein erreichten das 

wilde Kurdistan. Am Orumiyeh See vorbei erreichten wir Bukan. Die Kurden waren äußerst 

freundlich. Der Fahrer eines BMWs zeigte uns das beste Hotel im Ort. Unvorstellbar die 

Neugier der Leute. Wir sind für die meisten die ersten Touristen oder Deutsche und sie wollten

uns alle sehen. Wir waren ja weg von der Hauptverbindung, die Richtung Teheran führt. Nicht

allein unsere Motorräder, sondern diesesmal waren es vor allem wir, die bestaunt wurden. Sofort

füllte sich das Hotel. Der Besitzer wollte sie barsch hinauswerfen, als sie versuchten, uns möglichst

nahe zu kommen. Wir kamen uns vor wie Filmstars. Die Lage beruhigte sich erst, als wir die Motor-

räder bei einem Gemüsehändler in den Garten stellten und uns dann umzogen. Mit 5 Kurden führten

wir im Hotelfoyer Gespräche Politik, Familie und Tiere. Fotos wurden gezeigt und gemacht. Einer der

Kurden sprach English, so konnten wir uns verständigen. Trotzdem holten sie gegen 20 Uhr, Ramasani,

35-jähriger Englishlehrer aus Bukan. Er machte einen sehr sympatischen Eindruck und sprach akzentfreies

English. Um 21 Uhr kam dann der BMW Fahrer zurück, um uns abzuholen und seiner Familie vorzustellen.

Ramasani kam natürlich mit. In der Familie hatte ihm jeder was zu verdanken. Eine Essenstafel vom 

feinsten erwartete uns schon. Verwandte kamen auchnoch dazu, und das im besten Zwirn. Beim Abschied

tauschten wir noch Adressen aus, es gab noch Orangen und Gurken und wir versprachen, zurück in

Deutschland, Ramasani literarische Werke in deutscher, englischer und frnzösischer Sprache zu schicken.

Die Einladung für den nächsten Tag, an kurdischem Tanz und Plausch, teilzunehmen, mussten wir leider

absagen, da unser Transitvisum nur 7 Tage galt und Iran ein riesiges Land ist. Im Hotel zurück, warteten

schon wieder Leute, mit denen wir uns noch bis 0 Uhr 30 unterhielten und dann noch 2 Abschiedsfotos 

schossen. Rolands Geburtstag war schon angebrochen und er wünschte sich vom Wettergott für morgen

einen sonnigen Tag.

Bukan 29.03.1996 kmSt. 20.038

Um 10 Uhr ziehen wir die Vorhänge zurück, und siehe da es schneite. Heute geht es auf die Todesstrecke,

sie beginnt nach 35 km in Saqques und geht dann 190 km bis Sananda, kurvenreich und mit extremen 

Steigungen und Gefällen.

Nach dem von uns schon erwarteten Abschiedszeremomiel (noch mal essen, Fotos knipsen, Hände

schütteln, auch Frauen waren dabei), fuhren wir bei heftigem Schneegestöber um 11 Uhr 30 los.

In der Hektik hatten wir vergessen zu tanken. Zurück wollten wir nicht mehr und so kam es,

wie es kommen muss, wir fuhren die Tanks leer. Roland stand als erster, ich fuhr zurück, gegen-

über war ein kleines Haus, wir gingen hin, um um Hilfe zu bitten. Wir konnten es kaum fassen,

aber sofort kam ein netter Junge mit ein paar Flaschen Benzin. Glück gehabt. Wir froren ohne Ende,

der Schneefall ließ nicht nach. Nach 100 km erreichten wir einen kleinen Ort, in 2500m Höhe, Zarineh.

Wir machten halt an einem Teehaus, um uns aufzuwärmen. Das kleine Lokal füllte sich sofort mit

neugierigen Halbwüchsigen. Einer davon wollte mal einen deutschen Reisepass sehen. Ich öffnete

meine Tasche und... oh Schreck, Roland und mir war imselben Augenblick bewußt, wir hatten unsere

Pässe im Hotel vergessen. 

Ich machte mich mit dem nächsten Kleinbus auf, zurück nach Bukan, mein Geburtstagsgeschenk an 

Roland. Im Bus lernte ich einen Arzt aus Teheran kennen, der dann auch so freundlich war, mir 3 

Dollar zu wechseln, da ich keine Rials bei mir hatte. In dieser Gegend ist das Wechseln fast unmöglich.

Damit konnte ich dann auch wieder nach Zarineh fahren. Um 17 Uhr war ich zurück. Roland hatte 

inzwischen die Örtlichkeit gewechselt und befand sich im Wohnzimmer einer Familie und feierte mit

ihnen seinen Geburtstag. Gerade zeigte er den Kinder sein Schweizer Armeemesser mit all seinen

daran befindlichen Werkzeugen. Die Kinder und auch die erwachsenen waren begeistert. Roland

saß mitten im Raum, sein kaputtes Knie auf einem großen Kissen hochgelagert. Natürlich ließen uns

diese freundlichen Leute nicht weiterfahren und luden uns ein zu Speis und Trank (Tee). Je weiter der

Abend fortschritt, desto mehr füllte sich das Zimmer. Es sprach sich schnell herum, in dem kleinen Ort,

dass 2 Touristen eingetroffen sind. Ein Metreologe, der eine hier oben befindliche Wetterstation 

bediente, sprach englisch und so konnten wir uns sehr gut unterhalten. Er prophezeite uns auch gutes

Wetter für die nächsten Tage. Wir machten natürlich wieder viele Bilder von Oma, Opa, der Verwandtschaft,

und auch von Feride, einer sehr hübschen 18jährigen. Mir zogen sie dann einen kurdischen Anzug an und

wir hatten viel zu lachen bei Iranwhiskey. Die Großfamilie (9 Personen) schlief im vollgerauchten Wohnzimmer,

während sie mir und Roland das gesamte Schlafzimmer überließen. Da stand ein Spiegel und wir konnten sogar

Feride 

beobachten, als sie sich ihres Kopftuches entledigte.

 

 

 

 29.03.1996 Zarrinah KmSt. 20222

Um 9 Uhr 30, nach ausgiegigem Frühstück ließen sie uns ziehen. Es herrschte herrlicher Sonnenschein, wie es 
der junge Bursche vorraussagte. Im Sanadaj machten wir Rast, vor dieser Stadt wurden wir gewarnt, da hier 
ein Stützpunkt der PKK sein soll. Als wir uns kurz verpflegten, hatten wir auch das erste Mall den Eindruck, 
bedrängt zu werden. Einige Agressionen Jugendlicher waren unverkennbar, und so suchten wir schnellsten
das Weite. Weiter gings nach Hamadan. Dort stellte Roland fest, dass wieder Öl aus meinem Kardangehäuse
läuft, und das stärker, als es noch in Griechenland war. Auf einem kleinen Umweg erreichten wir gegen
17 Uhr 30 Borüjerd. Wir fanden gleich ein Hotel, gingen noch Essen und machten uns Gedanken über den
neuerlichen Ölverlust meiner BMW. Außerdem sollten wir irgendwann auch mal unser neuen Enduroreifen 
aufziehen.
30.03.1996 Borüjerd kmSt. 20.658

Herrliches Wetter lässt uns gutgelaunt weiterfahren. Die Ölgeschichte lassen wir mal auf sich

ruhen. Getriebeöl wird hin und wieder ergänzt, der verölte Hinterreifen sollte kein Problem sein.

Es war das erste Mal so richtig heiß in der Kombi. Bei einer Pause, erklärten uns ein paar Iraner,

dass vor kurzer Zeit 6 Radfahrtouristen hier durchgekommen sind. Dann erreichten wir Esfahan.

Die Stadt bedeutet Glanz und Gloria, überall ist es extrem sauber. Wir bummelten durch den Park,

sahen uns Moscheen mit prunkvollen Kuppelverzierungen an. Auf weitläufigen Kinderspielplätzen

tummelten sich Jung und Alt. Die Einkaufsstrassen stehen den in westlichen Ländern kaum nach.

Viele Frauen sehen wir unverschleiert.

Geschichte Isfahans

Es gibt Hinweise darauf, dass auf dem Gebiet Isfahans bereits in vorachämenidischer Zeit eine bedeutende

Stadt existierte. Historisch fassbar wurde Isfahan in der Zeit der Parther unter dem Namen Aspadana (auch:

 Sepahan) als Hauptstadt der Provinz Oberpersien. Zur Zeit der Sasaniden behielt Isfahan diese

Funktion, wurde aber darüber hinaus Münzprägestätte und Garnisonsstadt.

Im Jahr 640 wurde die Stadt von den Arabern erobert. Damit begann die islamische Geschichte Isfahans und

ein Aufschwung, der die Stadt später zum Sitz der bedeutenden persischen Herrscherdynastien machte. In

der Zeit vom 7. bis zum 10. Jahrhundert, während der Herrschaft der Umayyaden und Abbasiden,

wurde Isfahan, das an der Südroute der Seidenstraße liegt, bekannt für seine Seide und seine Baumwolle.

In dieser Zeit existierte ein großes Judenviertel (Yahudiyeh), das der Legende nach Ende des 6. Jahrhunderts

v. Chr. entstanden sein soll, als einige Juden, die der babylonische König Nebukadnezar II. aus 

Jerusalem vertrieben hatte, sich in Isfahan niederließen.

Nach der Eroberung durch die Seldschuken wurde Isfahan 1051 durch den Groß-Seldschuken Tughrul

Beg zur Hauptstadt des westlichen Seldschuken-Reiches (Persien und Irak) und blieb dies bis zur Teilung

des Sultanats im Jahre 1118. 1388 fiel die Stadt mit ihren damals 70.000 Einwohnern der Zerstörungswut

des türkisch-mongolischen Eroberers Timur Lenk zum Opfer. Im Jahr 1453 begann mit der Errichtung

des Darb-i-Imam-Schreins eine neue kulturgeschichtliche Blüte unter Dschahan Schah, einem Vertreter

der turkmenischen Stammesföderation Qara Qoyunlu. Bis Ende des 15. Jahrhundert galt Isfahan

aber noch als eine Provinzstadt mit weltgeschichtlich eher geringer Bedeutung.

Mit der Eroberung der Stadt durch die Safawiden im Jahr 1502 begann die größte Blütezeit der Stadt, die im

17. Jahrhundert ca. 600.000 Einwohner hatte. 1598 wurde Isfahan zur Hauptstadt des Safawiden-Schahs 

Abbas I., der für den Ausbau der Stadt Künstler und Handwerker (ca. 30.000) aus dem ganzen Land nach

Isfahan holte.

Innenhof Hotel Abbasi

Viele von ihnen kamen aus der Stadt Julfa und deren Umgebung

(heute im Nordwesten des Iran an der Grenze zu Aserbaidschan)

und waren christliche Armenier. Schah Abbas I. räumte ihnen

weitreichende Garantien und Privilegien für ihre Kultur und Religion

ein. Das armenische Viertel Isfahans heißt in Erinnerung an

die Heimatstadt Neu-Julfa. Die Armenier Isfahans bilden eine

kulturelle und religiöse Gemeinschaft und werden von den

muslimischen Einwohnern Isfahans und der Islamischen

Republik Iran nicht nur toleriert, sondern geachtet und gefördert.

Vor allem in der Zeit der Safawiden-Dynastie, im 16./17. Jahrhundert, entstanden die bis heute eindrucksvollen

Prachtmoscheen mit ihren für die persischen Sakralbauten typischen großenIwans (Bögen) rund um den

Imam-Platz im Zentrum der Stadt. Viele der großartigen islamischen Bauwerke stehen unter dem Schutz

des UNESCO-Weltkulturerbes.

Die umliegenden Felder wurden über Kanäle aus dem Zayandeh Rud mit Wasser versorgt. Zur Düngung

der Felder und für die Lederindustrie der Stadt wurde Taubenkot gebraucht. Reisende des 17.

Jahrhunderts berichten von mehreren 1000 Taubentürmen (Borj-e-Kabotar)im Umkreis der Stadt, von denen

noch etwa 100 erhalten sind.

1722 fiel Isfahan nach längerer Belagerung an aufständische sunnitische Afghanen. Unter den nachfolgenden

Dynastien der AfscharenZand und Kadscharen verlor Isfahan seinen Hauptstadtstatus an MashhadSchiraz 

und Teheran. Die große Bautätigkeit wurde dadurch beendet, aber in der Folgezeit wurden die Prachtbauten

Isfahans bewahrt und teilweise noch ausgebaut.

Seit 1850 ist Isfahan eine Eparchie der Armenisch-katholischen Kirche mit einem Bischofssitz.

Das historische Stadtbild ist durch Paläste, eine Vielzahl Minarette und die blauen Kuppeln der

 Moscheen geprägt. Herausragend ist die Prachtanlage des Imam-Platzes und die33-Bogen-Brücke

 (persisch: Si-o-seh pol) über den Fluss Zayandeh Rud.

Isfahan heute 

Das moderne Isfahan ist Universitätsstadt (siehe Universität Isfahan) und verfügt über einen eigenen Flughafen.

Es finden sich Fabrikationsstätten der Nahrungsmittel-, Stahl-, Öl- und Textilindustrie. Auch das Kunstgewerbe

ist verbreitet. Isfahan ist außerdem ein Zentrum der iranischen Atomindustrie mit Forschungsreaktoren und

Anlagen zurUrananreicherung.[3]

Der Basar, der sich im Norden an den Imam-Platz anschließt, ist einer der größten und eindrucksvollsten des

Iran und ist berühmt für seine Vielfalt und Qualität des Kunsthandwerks und der Teppiche. Nach der Stadt

ist auch der feine handgeknüpfte Perserteppich Isfahan benannt.

Isfahan unterhält seit dem Jahr 2000 eine Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Freiburg im Breisgau.

Isfahan ist der Hauptschauplatz des bekannten Romans Der Medicus von Noah Gordon (s. Lit.).

 

31.03.1996 Esfahan kmSt 21.017

Wir hatten eine problemlose Fahrt nach Perspolis bei gutem Wetter. Eimal wurde es einwenig knapp für

Roland, als ihn ein LKW-Fahrer fast übersehen hätte. Am Nachmittag kamen wir dort an, es herrschte 

viel Betrieb, wegen des morgigen Feiertages. Wir lernten Hussein kennen, er lud uns zur nächtlichen 

Wildschweinjagd ein, so mussten wir den kulturellen Teil auf den nächsten Tag verschieben. Um in sein

Dorf zu kommen, mussten wir 35 km östlich fahren. Zusammen mit seinen 9 Brüdern tranken wir erst

einmal Tee. Es wurde dann dunkel und wir fuhren los. Roland und ich mit den BMWs, 5 Iraner mit 2 Gewehren

in einem alten Jeep. Nach nochmal 30 km ostwärts über Schotter und durch moratiges Gelände hatten wir 

das Ziel erreicht, nun ging es zu Fuß durch Reisfelder und gebüschiges Terrain. Es war ganz schön

anstrengend und nach 2 Stunden kamen wir ohne Schuß zu den Fahrzeugen zurück. Aber unsere Freunde

gaben keineswegs auf. Sie setzten uns mit den Motorrädern als Treiber ein. Roland und ich mussten in ca. 

30 Abstand vor ihnen herfahren. Es ging durch Wasserläufe, Gräben, Schlamm und Geröll bei Mondlicht.

Plötzlich steckte ich im Schlamm fest und kam ohne Hilfe nicht mehr heraus. Hätten wir doch schon auf

unsere nagelneuen Enduroreifen gewechselt. Mit unseren abgefahrenen Sommerreifen, taten wir uns schwer.

Roland war außer Sichtweite und so halfen mir die Iraner aus dem Dreck. Auf dem Weg Roland zu suchen,

stand plötzlich eine dunkle Gestalt mit einem Knüppel in der Hand vor mir und stoppte mich. Hilfesuchend

sah ich mich nach dem Jeep um, der aber 300m weit hinter mir im Schlamm steckte. Ich hatte wirkich 

Angst, denn ich merkte an seiner Gestik, dass es hier nicht um einen Spaß ging. So wie ich ihn verstand,

wollte er natürlich wissen, was ich hier verloren hätte. Gott sei dank bekam Hussein den Jeep klar und bevor

mich dieser Typ vom Motorrad schlug, konnten sie die Situation klären. Mit dem letzten Tropfen Strit erreichten

wir frühmorgens ohne Beute das Dorf. Dort war von den Frauen schon ein Essen zubereitet worden, dazu 

tanken wir Iranwhiskey und Calcimlimonade und unterhielten uns bis es schon taghell war. Roland `s Messer

war dabei wieder die Attraktion. 

 

Persepolis 01.04.1996 knSt. 21.660

Wir liesen unser Gepäck bei unseren Freunden und brachen gegen 10 Uhr auf zu der antiken Stätte Persepolis.

Persepolis

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Hauptstadt des antiken Perserreichs; für weitere Erklärungen siehe Persepolis 

Koordinaten: 29° 56′ 4″ N52° 53′ 29″ O 

Karte: Iran
marker
Persepolis
Magnify-clip.png
Iran
Detail eines Reliefs der Apadana-Stiegenaufgänge

Die altpersische Residenzstadt Persepolis (persisch ‏تخت جمشيد‎ Tacht-e Dschamschid „Thron des Dschamschid“, 

altpers.: Parsa) war eine der Hauptstädte des antiken Perserreichs unter den Achämeniden und wurde 520 v.

Chr. von Dareios I. im Süden des heutigen Iranin der Region Persis gegründet. Der Name „Persepolis“ stammt aus

dem Griechischen und bedeutet „Stadt der Perser“; der persische Name bezieht sich auf Dschamschid, einen König

der Frühzeit.

Als man die frühere Residenz Pasargadae um 50 km hierher verlegte, wurde am Fuße des Berges Kuh-e Mehr oder

auch Kuh-e Rahmat (aus dem Arabischen), eine 15 ha große Terrasse angelegt. Über 14 Gebäude sind auf der Plattform

unter Darius I und seinen Nachfolgern, u.a. Xerxes, Artaxerxes I. und Artaxerxes II. errichtet worden. Weitere Paläste

wurden unmittelbar am Fuß der Terrasse ausgegraben. Die Palaststadt wurde 330 v. Chr. durch Alexander den Großen

 zerstört, aber ihre (teils wiederaufgebauten) Reste können auch heute noch besichtigt werden. Sie zählen zum 

Unesco-Weltkulturerbe und sind rund 60 km nordöstlich der Großstadt Schiraz auf der Hochebene von Marvdascht 

in der Provinz Fars (900 km südlich von Teheran) zu besichtigen.

Übersicht


Erste europäische Reisende besuchten die Ruinen der Palastanlagen schon im Mittelalter und zahlreiche Reliefs

wurden im Zug der Erforschungen in europäische Museen gebracht. Die ersten systematischen Ausgrabungen

erfolgten seit 1931 bis 1939 durch deutsche Archäologen, vor allem Ernst HerzfeldFriedrich Krefter und Erich

F. Schmidt. Seit 1939 wird Persepolis von iranischen Archäologen erforscht. Ein bedeutender Teil der

Grabungsdokumentationen und Fundumstände, Abklatsche von Inschriften und ein umfangreiches Fotoarchiv

der Ausgrabungen von Persepolis befindet sich heute im Ernst Herzfeld Nachlass in der Freer Gallery of

Art in Washington, DC.Archäologie und Entdeckungsgeschichte 

Geschichtliche Einführung 

 

Das Achämenidenreich wurde von Kyros II. dem Großen gegründet und reichte unter Dareios I. um 520 v. Chr.

von Kleinasien und Ägypten bis zum Indus.

Persepolis ist ein Glanzlicht der altpersischen Kultur und Politik der Achämeniden. Die Palaststadt ist noch heute

ein Identifikationsort für viele Iraner, obwohl oder gerade weil sie weit in die vor-islamische Zeit zurückreicht.

Nach 200-jährigem Bestand wurde sie 330 v. Chr. von den Truppen Alexanders des Großen in Brand gesteckt.

Bereits in der Antike wurde gerätselt, ob Alexander den Brand und die Plünderung initiierte. Es gibt Quellen, die

berichten, dass sich der Schatzmeister von Persepolis kurz vor Alexanders Ankunft in Persepolis ihm unterwarf

und alle Schätze anbot, in der Hoffnung, die Stadt retten zu können. Alexander schlug das Angebot jedoch

ab.[Nachträglich wurde die Zerstörung Persepolis’ als Rache für die Zerstörung der athenischenAkropolis während

der Perserkriege 480/79 vor Chr. gedeutet.

Der letzte Schah des IranMohammad Reza Pahlavi, ließ 1971 Teile von Persepolis zur 2500-Jahresfeier der

Iranischen Monarchierestaurieren und mit touristischer Infrastruktur, Parkplätzen und Geschäften ausstatten.

Die acht Jahre später einsetzende islamische Revolution ließ allerdings die Besucherzahlen auf etwa ein Zehntel

(einige Hundert pro Tag) der ursprünglichen Größe sinken.

Die kunstvollen Gebäude und Paläste entstanden auf einer künstlichen Terrasse von 300 × 500 Metern,

aus Stein gehauen und nur mit einer hohen Backsteinmauer umgeben.Militärische Verteidigung war hier

wegen der Weite des Landes und seiner guten Postverbindungen entbehrlich. Trotzdem besaß die Terrasse

eine lange Befestigungsmauer im Osten, die über den gesamten Berg verlief und die Stadt vor Angriffen aus

dem Osten schützen sollte. Im Süden und Osten war aufgrund der Höhe der Terrasse keine Mauer nötig.

Im Südwesten sind jedoch noch einige Zinnen erhalten. Gebaut wurde nicht durch Sklaven, sondern gegen

Entlohnung.

Sehr beeindruckend war – neben drei Palästen mehrerer Könige – der Hundert-Säulen-Saal, vor allem aber der

Audienzsaal Apadana mit 36 Säulen von knapp 20 Metern Höhe. Die Kapitelle der Säulen sind mit Stier- und

 Löwenmotiven verziert, den Symbolen der Könige; auch Vogelkapitelle und Keilschrifttexte in elamischer Sprache

 finden sich.

Die Reliefs der Apadana [Bearbeiten]

Apadana-Halle, oben: das Zeichen Ahura Mazdas bewacht von Löwen

Der nördliche, sowie der östliche Seitenaufgang zur Apadana sind mit diversen wunderbaren Reliefs geschmückt,

deren qualitativ hochwertige Steine den vernichtenden Brand großteils überstanden haben. Die

Darstellungen auf beiden Aufgängen sind sich sehr ähnlich und weichen lediglich in wenigen Punkten

voneinander ab, von der Nord-Ost-Ecke ausgehend sind die Motive punktsymmetrisch an den Fassaden

angebracht. Ob die Unterschiede zwischen den beiden Aufgängen chronologischen Ursprungs sind oder

durch die gleichzeitige Arbeit verschiedener Handwerkergruppen verursacht sind, bleibt umstritten.

Im Folgenden sollen die Darstellungen, ausgehend von der Nord-Ost-Ecke der Apadana als zentralem

Ausgangspunkt beschrieben werden. Die Reliefs auf den nächstgelegenen Aufgängen zeigen in

drei Registern angeordnete Soldaten, hohe Würdenträger, sowie Wagenlenker und an Zügeln geführte

Pferde. Die jeweils vorgelagerten, mittigen Aufgänge wiesen ursprünglich jeweils ein eine Audienzszene

zeigendes Relief auf. Diese wurden vermutlich zur Zeit Artaxerxes I. durch antithetisch angeordnete

Soldaten ersetzt (siehe Foto rechts), die alten Reliefplatten wurden in das Schatzhaus verbracht.

 Die äußeren Aufgänge zeigen in langen Reihen die Repräsentationen der 28 Völker wie Meder, Bewohner

von BabylonienArabien und Ägypten, ferner GriechenSkythen und Inder – kenntlich an ihrer Tracht sowie

typischen Gesten und Waffen, mit denen sie dem König die Gaben ihrer Länder zum Neujahrsfestbringen.

Es finden sich z. B. lange Faltengewänder aus Assyrien, einige Inder mit fein gewebten Überwurfmänteln, oder

 Syrer mit Leibrock und Stola.

Tor aller Länder, Astronomie und Königsgräber [Bearbeiten]

Nördlicher Treppenaufgang zur Apadana (Reliefdetail)
Persepolis, 2005

Der prächtige Haupteingang zum Areal und zu den zwei großen 

Säulenhallen wurde „Tor aller Länder“ genannt. Das Tor ist wohl auch

ein Symbol für die Toleranz, die den unterworfenen Völkern (von denen

einige mit Fars mittels Freundschaftsvertrag verbunden waren) ihre

eigene Lebensweise und Kultur beließ.

Die Lage und Ausrichtung zum Kuh-e-Rahmat scheint sorgfältig gewählt

zu sein: AmÄquinoktium (21. März), dem Termin des persischen

Neujahrsfestes, fällt das morgendlicheSonnenlicht durch das „Tor

aller Länder“ (doch war wegen des Berges eine Schneise

nötig). Die Archäoastronomie vermutet noch weitere kalendarische 

Funktionen der Anlage. Sie präsentiert sich nach mehreren Himmelsrichtungen

 – ist aber westlich dominiert, obwohl eigentlich Richtungen nach 

Sonnenaufgang zu erwarten wären. Das „Tor aller Länder“ wurde von Xerxes I.

nach seiner Thronbesteigung erbaut, der den Hauptzugang zur Palastanlage

vom Süden in den Westen verlegte und dafür eine doppelläufige Treppe bauen

ließ.

Paläste [Bearbeiten]

Der größte Palast in Persepolis ist der Apadana Palast, der von Dareios I. um 515 v. Chr. erbaut und von den

Nachfolgern erweitert wurde. Besonders Xerxes I. ließ zahlreiche Änderungen am Apadana vornehmen. Er verlegte

aufgrund des neuen Hauptzugangs von Persepolis vom „Tor aller Länder“, auch den Haupteingang des Palastes vom

Osten in den Norden. Dafür wurde extra ein neuer Portikus errichtet. Xerxes I. ließ anschließend das sogenannte

„Schatzhaus-Relief“, auf dem er als Prinz und sein Vater Dareios abgebildet waren, entfernen und ins Schatzhaus

bringen. Ersetzt wurde das Relief durch 8 persische Soldaten. Der Apadana-Palast beinhaltete

außerdem den Thron des Königs. Die Geschenkträgerdelegationen der Länder, die zum Persischen Reich gehörten,

sind am Ostportikus des Apadana-Palastes besonders fein ausgearbeitet. Zu sehen sind die Stellvertreter der

Völker, wie sie dem Perserkönig Geschenke bringen. Auffällig ist dabei, dass in ganz Persepolis

Kampfhandlungen gänzlich fehlen. Auch die Geschenkträgerdelegationen werden „händehaltend“ abwechselnd

von persischen und medischen Hofbeamten zum König geleitet.

Der „Dareios Palast“ ist der besterhaltene Palast in Persepolis. Hier sind die riesigen Tür- und Fensterrahmen noch deutlich

zu erkennen. Grund für den guten Zustand dieses Palastes ist höchstwahrscheinlich, dass die Grundstruktur

überwiegend aus massiven Steinblöcken errichtet worden ist. Sie sind mehrere Tonnen schwer, die Reliefs auf den

Innenseiten der Türrahmen noch relativ gut erhalten.

Über die „Straße der Armee“ gelangt man zum im Osten von Persepolis liegenden Palast von Xerxes I., dem

„Hundert-Säulen-Saal“. Den Namen erhielt der Palast durch die Tatsache, dass das Dach der Halle von einhundert

Säulen getragen wurde. Heute steht jedoch keine mehr davon. Im Hundert-Säulen-Saal wurden die meisten Spuren

eines Feuers gefunden, verbrannte Materialien sind im Museum ausgestellt. Dies ist insofern nicht verwunderlich,

da es Xerxes I. war, der in Athen die Akropolis hatte in Brand setzen lassen.

Während die fast 15 Hektar große Plattform nur ein einziges Königsgrab enthält, sind die anderen einige

Kilometer weiter in einer steilen Felswand untergebracht, dem Naqsh-i Rustam. Zu den Grabkammern von 

Artaxerxes II. und Artaxerxes III. führt nur ein steiler Aufstieg. Das Innere wurde früh geplündert und enthält

keine Reliefs (mehr). Außen sind jedoch Teile der Leibwache aus den „10.000 Unsterblichen“ zu erkennen,

der Eliteeinheit des Persischen Reiches, die ausschließlich aus Persern bestand.

Weitere archäologische Reste [Bearbeiten]


Ein Gutes hat der Brand bewirkt: Durch das Feuer wurden etwa 30.000 Tontafeln gehärtet und blieben über 2.500 Jahre bestens erhalten. So können heutige Archäologen viele Details nachlesen, bis hin zur Buchhaltung der Stadtverwaltung.

Teile des Palastareals wurden offenbar schon vor Dareios I. geplant. Der dritte, 25 Jahre regierende Achämenidenkönig ließ sich auch einen reich ausgestatteten Winterpalast im wesentlich milderen Klima von Susa errichten und eine

Fernstraße mit 22 Poststationen im Abstand von 24 km herstellen. Susa liegt 400 km westlich, bei der heutigen

Großstadt Abadan nahe der irakischen Grenze. Auch hier ist der größte Teil zerstört, ebenso wie die erste

altpersische Residenz Pasargadae nahe Persepolis.

Außerdem konnte durch die Tontäfelchen bewiesen werden, dass Persepolis nicht durch Sklaven erbaut worden ist.

Viele der Tontäfelchen enthalten Notizen über Essensrationen und Vergütungen der Arbeiter, welche aus dem ganzen

Land extra für dieses Riesenprojekt nach Persepolis bestellt worden waren. Der Grundlohn bestand aus ca. 30 Litern

Gerste im Monat, dadurch konnte täglich etwa 1 Pfund Brot gebacken werden. Zusatzrationen wurden bei besonderen

Anlässen oder gut verrichteter Arbeit verteilt, in Form von kleineren Mengen von Fleisch oder Wein.

Umgebung 

Kaum 4 km nördlich von Persepolis befindet sich Naqsh-i Rustam mit einer Galerie von vier Felsgräbern, die auf die Könige Dareios I. (522–485 v. Chr.), Xerxes I. (485–465 v. Chr.), Artaxerxes I. (464–425 v. Chr.) und Dareios II. (425–405 v. Chr.) zurückgeht. Ähnlich den beiden Großgräbern in Persepolis sind auch diese Gräber in senkrecht abfallende

Wandfluchten hineingemeißelt worden. 

 

 

 

 

Einer österreichischen Touristengruppe schlossen wir uns an. Die Führung fand in deutsch statt. Es
 
waren lauter ältere Leute, die unseren bisherigen Weg kaum fassen konnten. Nachdem wir genügend
 
Informationen über das Tal der Könige, den Reliefen und dem Feuerturm hatten, verließen wir die

Gruppe, holten unser Gepäck und fuhren in die nahegelegene Stadt Shiraz. Auf dem Weg dahin halfen
 
wir noch einem junge Iraner, der mit seinem Moped liegengeblieben war. 10 km vor Shiraz aßen wir zu
 
mittag und blieben bis 17 Uhr. Der Wirt erzählte uns viel über die gläugigen und nicht so ganz gläubigen
 
Iraner, über die USA, Deutschland, Spanien und Frankreich und wo er sich sonst noch überall aufgehalten
 
hat. Auch über eineeventuelle Revolution, Hinrichtungen und der Angst der Bürger vor dem Regime
 
sprachen wir.
 
Dann fuhren wir endlich in die Stadt. Herrlich gelegen, die Strasse führt über einen Berg und von dort
 
aus hat man Blick über die wunderbar gelegene Stadt. Überall haben sich Leute für ein Picknick eingerichtet.
 
Sie breiteten ihre Teppiche auf alle freien Plätzen, Strassenränder, Felsen links und rechts der Strasse aus.
 
Der 1. April ist im Iran der bedeutendste Feiertag. Um 20 Uhr trafen wir Hussein in der Stadt. Er empfiel
 
uns als weitere Route, Richtung Bandar-el-Bushehr, am persischen Golf, zu fahren und zeigte uns die
 
Polizeistelle, an der wir unsere Visas verlängern konnten. Das war unbedingt nötig, denn wenn noch zu
 
einigen Abenteuern eingeladen werden, reicht das 7-tägige Transitvisum nicht aus. Inzwischen hat sich
 
auch die Polizei für uns interessiert. 5 Polizisten stoppten uns und fingen an sich zu streiten, was sie mit
 
 
 
 
uns machen werden. Sie wurden sich nicht einig und beorderten ihren Vorgesetzten her. Dieser kam dann 
 
in Zivil an, der unsere Pässe konntrollierte und die Lage entschärfte. Hussein zeigte uns noch den Weg zum
 
Parkhotel, wo er als Manager arbeitete. Wir bekamen ein Zimmer und beratschlagten, wie wir weiterfahren
 
würden. Ich versuchte noch zu Hause anzurufen, bekam aber keine Verbindung.
 
Shiraz 02.04.1996 kmSt. 21.800
 
Wir waren schon um 8 Uhr auf der Polizeistation wegen der Visaverlängerung. Der zuständige Polizist war
 
sehr freundlich, weitgereist und behandelte uns absolut korrekt. Leider konnte er es uns nicht ersparen,
 
Passfotos anfertigen zu lassen. Diese Prozedur dauerte über 2 Stunden, die Kameras dazu waren Vorkriegs-
 
modelle, aber um 13 Uhr konnten wir unsere Pässe abholen mit einer 3-tägigen Verlängerung. In der
 
Zwischenzeit fuhren wir ins Hotel zurück, frühstückten mit Hussein und wechselten endlich unsere Reifen.
 
Spannend war es, ob die neuen Enduroreifen Michelin T 65 Platz genug unter den Schutzblechen hatten. Es
 
ging alles gut und wir waren von der Fahreigenschaft der jetzt umgerüsteten BMWs positiv überrascht und 
 
verließen gegen 15 Uhr Shiraz Richtung Westen. Oft wurden wir jetzt von der Polizei kontrolliert, die Leute 
 
wurden unfreundlicher. Bei einer Rast wurden wir von einem sehr dunklen Iraner aufgefordert sofort zu
 
verschwinden. Von anderen Gästen hörten wir "Faschisten" in unsere Richtung. Wir tranken unsere Cola
 
noch aus und verschwanden gerade noch im richtigen Moment, bevor die Situation zu eskalieren drohte.
 
Wir steuerten den See in der Nähe von Kazerun an, den uns Hussein wärmstens emppfohlen hatte. Aber
 
entweder waren wir ander falschen Stelle oder am falschen See, es war dort überhaupt nichts los. 40 km 
 
vor Firuzabad, es war inzwischen stockfinstere Nacht, campierten wir neben der Strasse in einem Geröllfeld.
 
Gerade als wir uns in die Schlafsäcke einrollten, kam uns im Mondlicht ein Nomade mit einem Knüppel in der
 
Hand besuchen. Wir erklärten ihm, dass wir hier nur schlafen wollten und er ging zurück zu seiner Schlaf-
 
stätte. Sein Hund war da nicht so einverstanden, er bellte die ganze Nacht.
 
 
 
 
Firuzabad 03.04.1996 kmSt. 22.205
 
Unsere Morgenrast machten wir ganz romantisch, direkt am Fluss in einer tiefen Schlucht kurz nach
 
Firuzabad. wir kochten Tee und holten noch eine Büchse Suppe mit Würstchen aus unserem Gepäck.
 
Kurz bevor wir wieder Shiraz erreichten, bogen wir in Richtung Kerman ab.
 

An 2 herrlich gelegenen Seen vorbei kamen wir dann nach Neyriz. Kurz danach begann ein

steiler Pass. Kurz vor der Passhöhe war auf 100 Meter die Strasse weggespült und es blieb

uns nichts anderes übrig, als wieder zurückzufahren und die alte ursprüngliche Schotterpiste

zu nehmen. 20km Staub und Geröll. Unsere Enduroreifen bestanden die erste Bewährungs-

probe. Das Abendessen nahmen wir in Sirjan zu uns, fuhren dann noch 100km und

campierten wieder in einem Geröllfeld. In kluger Vorraussicht stellten wir unser Zelt auf, denn

schon jetzt war es stürmisch und regnerischDen Reißverschluss vom Zelt ließen wir offen,

damit die Luft besser zirkulieren konnte.

Kerman 04.04.1996 kmSt. 22.770

Wir schliefen bis 8 Uhr, fuhren dann nach Kerman, um bei einem Motorradsammler zu früh-

stücken. Er war begeistert, als wir ihm unsere bisherigen Tourerlebnisse erzählten. Nachdem

wir noch unsere Postkarten von Esfahan auf den Heimweg schickten, fanden wir nicht mehr

aus Kerman heraus und fuhren dort 60km Umweg. Kerman ist das Tor zur Lutwüste,

aber der Weg dahin ist schwer zu finden.

Datei:Iran topo.jpg

 

Die Dascht-e Lut ist mit 166.000 km² die größte Wüste Irans, die im Iranischen Hochland liegt. Südwestlich liegt das Zagros-Gebirge,

das zur Aridität beiträgt. Im Norden schließt sich die zweite große iranische Wüste, die Kawir an. Durch diese Bedingungen ist der

jährliche Niederschlag geringer als 50 mm (bei einer potentiellen Verdunstung von 5.000 mm). Mit Oberflächentemperaturen bis zu 70,7 °C

im Sommer ist sie einer der heißesten Orte der Erde. Allerdings wurde bei der Rekordmessung von 70,7 °C eine Bodenmessung per

Satellit durchgeführt.

Während sich im Südwesten ein Abtragungsrelief gebildet hat, kommt es im Südosten dagegen zu einer Aufschüttung mit bis zu 200 m

hohen Dünen. Im Gegensatz beispielsweise zur Sahara wurden keine Funde gemacht, die eine frühere menschliche Besiedlung bezeugen.

Auch wurden bislang keine Fossilien oder andere Hinweise auf früheres Leben gefunden. Die Lut ist aufgrund dieser lebensfeindlichen

Konditionen auch heute noch menschenleer.

Im südlich der Lut gelegenen Gebirge leben Nomaden im Sommer, im Winter ziehen sie weiter Richtung persischer Golf.

                Es war wieder sehr kalt, als wir bei Sandsturm in 1800m Höhe in Richtung Zahedan fuhren. Die Sicht war

                so schlecht, dass wir weder ein Hinweisschild, noch irgendetwas von der Stadt Bam sahen.                

BAM 

Die Außenwände sind fast 3 km langen

Die Zitadelle und der Stadt Bam sollten zu einem der Höhepunkte unserer Reise nach Iran. Vor über 2000 Jahren aus den roten Lehm der Dasht-é Kavir Wüste, die sie umgibt, geformt, diese Hochburg sieht immer noch stolz darauf, heute diejenigen, die außerhalb der Mauern stehen.

Die Stadt und die Zitadelle

Aus irgendeinem unerklärlichen Grund wurde Bam verlassenen vor etwa 150 Jahren. Fast unglaublich nach all den Jahren, die Wände und die 28 Türme noch intakt sind, ist das kleine Tor in der Nähe des Parkplatzes der einzige Eingang. Obwohl die Wände intakt sind, hat sich die Stadt in eine Menge von all den Jahren zu leiden hatte.

Wenn Sie das Material, das verwendet zu konstruieren Bam ist zu betrachten, ist es sogar ein Wunder, dass so viel von der Stadt steht noch. Die rote Wüste Lehm, Stroh und "andere organische Materialien" gemischt, wie es aussieht kommen auseinander, wenn jemand nur sieht sie an. Und vielleicht ist es eine gute Sache, es nicht regnet hier sehr oft.

Man könnte meinen, dieses Material wird nicht sehr lange dauern Ein letzter Blick auf die Zitadelle, dann ist es Zeit zu gehen

Ein Bild ohne andere Touristen.  Dies ist Henk, kein Tourist.

Aber keine der schlechte Zustand der Stadt egal, es sieht absolut erstaunlich. Über die Wände wandern wir rund um die Stadt, angeregt durch neugierige kleine Details immer und immer wieder. Nach 15 Minuten zwei weitere Gruppen kommen und beginnen, zwischen den Gebäuden entfernt. Wir lassen sie, wir genug Bilder von der Stadt gemacht, ohne Touristen, starten wir in Richtung der Zitadelle.

Die Zitadelle ist in einem besseren Zustand, hat eine Menge der Restaurierung wurden in den letzten paar Jahren durchgeführt. In der Tat, sind sie immer noch daran zu arbeiten. Im Inneren der Zitadelle gibt es viele Gebäude: Ställe, ein öffentliches Bad, ein Gefängnis, Kaserne, zwei Moscheen, eine Karawanserei und mehr, alle aus dem gleichen roten Lehm geformt. Der höchste Punkt ist der Aussichtsturm. Von hier aus haben Sie eine tolle Aussicht.Außerhalb der Mauern sehen Sie Palmen und die Obstgärten der neuen Stadt Bam, die überraschend grün ist in der Mitte der Wüste.

Fantastische Farben

Wenn es Zeit zu gehen ist, müssen wir einen letzten Blick auf die Zitadelle. Das war großartig, in der Tat ein großes Highlight. Wow.

New Steine, die Zitadelle wiederherzustellen

Wenn es einmal in der Zitadelle überfüllt, weil die beiden anderen Gruppen in sickern starten, halten wir es für an der Zeit, raus und haben einige chai im Teehaus.

Schade das Erdbeben im Dezember 2003 hat die Stadt Bam völlig zerstört. Trotzdem sind wir froh, dass wir es gesehen habe,

 

 

bevor es zerstört wurde.

Die Fahrt war sehr anstrengend und bei Dunkelheit erreichten wir Zahedan. Wir fanden gleich ein Hotel,

stellten unsere Mopeds in den Keller neben eine 350er Enfield, die, Mats, einem Schweden, gehörte. Er

hat sie in Indien gekauft und war nun auf dem Weg in sein Heimatland. Mit Mats fand am Abend 

natürlich der übliche Informationsaustausch statt.

Zahedan 04.04.1996 Kmst. 23.340

Um 10 Uhr starteten wir, um frühzeitig mit den Grenzformalitäten am iranisch/pakistanischen Übergang

starten zu können. Es war noch eine gute Stunde, oder 90 km bis dahin. Um 11 Uhr 30, bei km 23.432

waren wir an unserem nächsten Teilziel. Bis jetzt hatten wir km 7.425 gefahren.

Für einen US Dollar schleußte uns ein junger Iraner von Station zu Station. Wir mussten zwar unsere

kompletten Utensielien ausbreiten, aber wir hatten nicht den Eindruck, dass sie uns so schickanierten

wie bei der Einreise in den Iran.

An der pakistanischen Seite wurden wir sehr freundlich empfangen. Es gab Tee mit Milch und wir plauderten

mit den Grenzern über unsere bisherige Reise. Die Zeit wurde noch um eine halbe Stunde vorgestellt, so dass

wir gegen 14 Uhr weiterfahren konnten, nachdem wir die Strassenseite nach links gewechselt haben.

Anfangs waren die Strassenverhältnisse ganz gut, aber es herrschte wieder der kalte Seitenwind vom Norden,

der Sand oft über die komplette Strasse wehte. Unsere Geländereifen erwiesen sich als sehr gut, das Wetter

wurde besser, die Strassenverhältnisse dafür schlechter, bis es dann in eine Schotterpiste  überging. Bei 

Dämmerung erreichten wir den Ort Dalbadin, recht belebt, mit Kneipen und einigen kleinen Hotels (natürlich 

weit entfernt vom europäischem Standard. Die Schlafzimmer waren offen und mit Matten oder Teppichen 

ausgelegt. Staubig war es überall, wir befanden uns ja mitten in der Wüste. In unserem ausgewählten

Guesthouse lernten wir einen Pakistani, namens Ashfiqu, kennen.

 

 

 

Anfangs reserviert, wurde er von Minute zu Minute immer redseeliger und er war neugierig, konnte er die

englische Sprache, hatte aber noch nie mit Europäern zu tun. Er lud uns zum Essen im Guesthouse ein

und erzählte uns dann, dass er ein wichtiger Beamter in Quetta sei und nun beauftragt, Bevölkerungs-

statisiken zu erstellen. Nach dem Essen gingen wir noch Tee trinken, dabei unterhielten wir uns über die

Unterschiede von pakistanischer und deutscher Heirat. Als ich dann ins Bett ging, wollte er von Roland

noch wissen, welche Geschlechtsverkehrspraktiken in unserer Heimat angewandt werden und ob er

schon mal einen Pornofilm gesehen habe.

05.04.1996 Dalbandin kmSt. 23.735

Am nächsten Morgen weckte uns Mr. Ashfaqu auf, dass wir das gemeinsame Frühstück nicht versäumen.

Sein Ton war wie am Vorabend. Es klang immer wie ein Befehl wenner etwas sagte, aber er war eigentlich

sehr nett. Nachdem wir seinem Wunsch nachkamen, sich mal auf eines unserer Motorräder setzen zu

dürfen, verabschiedeten wir uns. Er war wirklich den Tränen nahe und von den Erinnerungsfotos, mussten wir

ihm versprechen, Abzüge zu schicken. Außerdem wollte er noch eine Kleinbildkamera und deutsches Parfüm.

Der Nordwind blies uns wieder fast von der Strasse, als wir endlich wieder auf dem Weg in Richtung Quetta

unterwegs waren. Riesige Sanddünen versperrten uns immer wieder den Weg. Dann erreichten wir ein Gebirge

und sowohl das Wetter, als auch die Strasse wurde besser. Wir erreichten Nushki, ganz nahe der afganischen

 

Grenze. Beim Mittagessen lernten wir wieder einen Pakistani näher kennen, er durfte dann mit meiner BMW eine

Dorfrunde drehen, dafür ließ er das Gestell meiner Frontscheibe schweißen. Sie war inzwischen an mehreren 

Stellen gebrochen. Zum ersten Mal erlebten wir einen Schlangentomteur, wie er gleichzeitig 2 Kobras mit einer 

Flöte beschörte, aber soweit ich weiß, sind doch Schlangen taub und reagieren nur auf die Bewegung der Flöte.

 

Lebensweise der Kobra

 

Königskobras gehören zu den überwiegend tagaktiven Schlangen. Die Königskobra lebt einzelgängerisch

und geht Artgenossen wie auch dem Menschen eher aus dem Weg. Sie ist im Grunde genommen nur wenig

aggressiv und geht nur auf Konfrontation, wenn sie keinen anderen Ausweg sieht. Nur Weibchen, die ein

Gelege schützen, sind ausgesprochen aggressiv und angriffslustig. Bei Bedrohung richtet sich eine Königskobra

auf und kann dadurch eine Höhe von 100 bis 150 Zentimeter erreichen. Aus dieser Position kann sie blitzschnell

nach vorne schießen und zubeißen. Markantes Merkmal der Königskobra ist das hutartige Aufspreizen der

Nackenhaut. Dies wird durch verlängerte Halsrippen ermöglicht, die die lose Nackenhaut seitlich ausdehnen

können. Die Königskobra gilt als gute Schwimmerin und kann ebenso gut klettern. Königskobras können

fauchen. Dies wird durch Membranen in der Luftröhre hervorgerufen. Gelegentlich kommt es vor, das männliche

Königskobras trächtige weibliche Königskobras töten. Die Forscher sind sich nicht sicher, ob es sich um eine

Aggression der Männchen handelt oder ob es normal ist, dass die Männchen trächtige Weibchen töten.

[

Königskobra-1640.jpg (900×598)

Gegen 14 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Quetta. Die Stadt schockierte uns mit Großstadtverkehr, Stau und Qualm.

Alle LKWs waren bunt bemalt, wir bekamen ein kostenloses ununterbrochenes Hupkonzert. Was die LKWS und PKWs nicht

schafften, dafür sorgten Rad- und Mopedfahre und vor allem die Ritschas, vollkommenen Verkehrsstau.. Trotzdem fanden wir

das Hotel Marshum, in dem ein Australier mit seiner Moto Guzzi und ein schweizer Pärchen (Bea und Walter Burdr), übernachteten.

Die 3 waren auf dem Rückweg in den Iran. Da sie sich schon über ein halbes Jahr in Indien aufhielten, konnten sie uns natürlich

gute Ratschläge mit auf den Weg geben. Der Australier war auf dem Weg nach England und wollte uns im kommenden Juli

besuchen kommen. Das Hotel ist billig und taugt zum Schlafen.

Quetta 07.04.1996 kmSt  24.079

 
 
 
   
 
 
 
 
 
 
Nach dem Frühstück und Abschied von den 3en verließen wir Quetta. Es herrschte schon wieder reger Verkehr.

Nach 183 km längs der Bahn kamen wir in Quila Saifullah an, versorgten uns mit Obst und Cola und machten

dann außerhalb, abseits der Strasse unter hohen Bäumen eine Rast. Bis Zhob war die Strasse sehr schlecht.

Zhob ist ein dunkles Nest, nahe der afganischen Grenze. Im einzigen Guesthouse lehnte man uns ab und so bezogen

wir einen Unterschlupf, wie eine Höhle, wo wir gerade mal unser Matten ausbreiten konnten. Nach einer Stunde

Ruhepause gingen wir in einen Aufenthaltsraum. Alles war dunkel und dreckig. Mit einem Schuldirektor und einem

Architekten kamen wir dann in ein Gespräch. Dabei ließ sich eine gewisse Antipathie gegen Deutsche nicht leugnen.

Zhob war gehörte zur gefährlichsten Gegend in Pakistan, alle Männer trugen eine Kalaschnikow. der Architekt

begleidete uns dann in ein "Restaurant" und wir bestellten Steakfleisch. Jede Portion bestand aus 5 Brocken gegrilltem,

aber inzwischen kalt gewordenem Ziegenfleisch. Das alte Fett blieb beim Schlucken am Gaumen kleben. Unser

Begleiter erklärte uns einige Gebräuche in dieser Gegend, so sei lachen oder sogar nur lächeln ein zeichen der Angst.

Blutrache sei an der Tagesordnung  und Frauen haben ungefähr den Wert eines Esels. Wenn ein Mann eine Frau

erschießt, droht ihm höchsten als Strafe, dass er einen Esel an die Familie der erschossenen Frau abgeben muss.

Er erzählte uns noch von seinem Studium in Kanada, gegen 22 Uhr legten wir uns in unsere Höhle zum Schlafen.

Zhob 08.04.1996 kmSt. 24.412

 
Frühmorgens verließen wir Zhob auf schnellsten Weg. Nachdem wir anfangs recht schnell vorwärts kamen,
 
wurden wir nach einer Stunde, kaum hatten wir  Berge und bizarre Felsformationen erreicht, von einem frischen
 
Bergrutsch gestoppt. Wir wunderten uns schon, warum uns kein Auto entgegenkam. Wir befanden uns in einem 
 
dunklen, tiefeingeschnittenem Canyon. Links und rechts 50m hohe Felswände. Eine Aufräumungsmannschaft
 
war gerade damit beschäftigt, einen Kleinbus durch den kaum mehr passierbaren Straßenabschnitt zu schleppen.
 
Und dann mussten wir hinab ins Flussbett. Wir kreuzten den Fluss auf einerStrecke von 40 km bestimmt 30 Mal.
 
Dazu benötigten wir 5 Stunden. Die Wasserhöhe betrug immer etwa die Zylinderhöhe unserer Maschinen und wir
 
konnten beim Durchfahren die glatten Kieselsteine nicht ausmachen. Immer wieder rutschten wir ab und fielen
 
 
 
ins Wasser. Wir waren beide fix und alle vom ständigen Hochhieven der vollbepackten Maschinen und die Kondition 
 
verließ uns. Am schlimmsten war die Ungewißheit, wie weit wir im Fluß noch weiterfahren mussten, bis wir zurück
 
zur Strasse kommen. Völlig erschöpft erreichten wir den kleinen Ort Daraban. Die Mandarinen und das erfrischende
 
Cola waren köstlich. Nochmal drauf auf die Maschinen und nach kurzer Zeit erreichten wir Dera Ismael Khan. Wir
 
 
 
 
quartierten uns im Bloomhotel ein. Als wir gegen 19 Uhr im Ort spazieren gingen, sprach uns, aus einem Auto heraus,
 
ein Mannauf englisch an. Er war mit seiner Frau Dr.med. und den Kindern unterwegs und er lud uns, nach einem kurzen
 
Gespräch, zu sich nach Hause ein. Stolz zeigte er uns sein Haus, seinen Garten und die englische Einrichtung, während 
 
die Dienerschaft Essen vom Feinsten zubereitete. Achmed, 33 Jahre alt und der Neffe des ehemaligen Premierministers,
 
und jetzigen Oppositionsführers. Die Anlage war gut bewacht und es standen bestimmt 6 oder 7 Parabolspiegelantennen
 
im Garten. Nach dem Essen kamen noch 2 Majore und wir sprachen noch eine Weile über Pakistan und Deutschland, bevor
 
uns ein Diener wieder zurück in unser Hotel brachte.

Dara Ismail Khan 09.04.kmSt. 24.614

Bevor wir weiterfahren konnten, mussten wir erst den Schwingungsdämpfer an Roland`s Maschine reparieren, er war gestern

bei unserem bisher schwersten Streckenabschnitt in Mitleidenschaft gezogen worden. Am Westufer des Indus entlang ging es

dann bis zum 11,5km breiten Staudamm Chashma Barrage. Anschließend sahen wir auf beiden Seiten der Strasse viele

Moscheen, bevor wir über Miauwali,Talagang, Fateijang, Islamabad erreichten.

Gleich bauten wir unser Zelt im Touristcamp auf. Wir trafen ein Berliner Paar und einige Engländer, die auf ihre Visas für den

Iran warteten. Auf dem Basar tranken wir eine Cola und Roland wurde von einer Gruppe Pakistani in ein Gespräch verwickelt.

 

Zurück im Camp erfuhren wir, dass immer am Donnerstag bei der australischen Botschaft Bier ausgeschenkt wird. Das wäre

dann übermorgen, mal sehen ob bis dahin unsere Magen- Darmprobleme ein Ende haben.

Islamabad 10.04.1996 kmSt. 25.007

 

Heute ist relaxen angesagt. Beim Frühstück, Kaffee, letzte Büchsenstadtwurst und Brot machten uns die Berliner neugierig auf

das Halayagebirge. Mein Jugendtraum, der mich nicht mehr losließ, seit meinem 11 Lebensjahr, als ich im Erdkundeunterricht,

bei Herrn Pürner, das erste Mal vom Pamirknoten hörte. Die dunkelbraune Reliefkarte  mit den höchsten Bergen der Welt, wollte

mich nicht mehr loslassen und jetzt stehe ich direkt davor, zum Greifen nahe, unbeschreiblich. Wir unternahmen einen Stadtbummel

in Islamabad, schrieben ein paar Ansichtskarten und ich begann meinen ersten Zeitungsbericht. Außerdem ließen wir unsere BMWs

waschen, nach den Strapazen haben sie es verdient, mal richtig gereinigt zu werden. Wir lernten noch einen extremen Islamisten

kennen, Ein Österreicher, mit einem langen Bart. Er erzählte uns von seinem Glauben, dass er den Koran nahezu auswendig kennt

und von seiner Frau und den 5 Kindern. Wir wussten damals nichts von den Talibans, aber er war sicher einer von Ihnen. Nachmittags

sahen wir ihn dann nochmal mit seiner Familie, die ihm in gebührendem Abstand folgte.       

                                                                     

Als wir zurück ins Camp kamen, grillten die Engländer am Lagerfeuer einen großen Fisch. Es wurde ein lustiger Abend, ich weiß 

nicht mehr wer den Alkohol und das Gras herbrachte, Als wir dann die Schlafsäcke aufsuchten, lag Roland in meinem, er hatte sie

im Suff verwechselt.

Islamabad 11.04.1996 kmSt. 25.020

Wir hatten schon lange nicht mehr so gut geschlafen, packten unsere Sachen, verabschiedeten uns und verließen Islamabad.

Da Roland nur den Karakorum Highway fahren wollt, ich mir aber auch einige Seitentäler anschauen wollte,

geschlossen wir, einige Tage alleine zu fahren, um uns in Gilgit ein paar Tage später, wieder zu treffen. Bei 

Wah verabschiedeten wir uns voneinander, er fährt Richtung Abboddabad (Bin Ladens letzter Aufenthaltsort,

bevor er dort am 2.Mai 2011 getötet wurde), ich Richtung Peshawar. In der Nähe des Staudamms werde ich 

von der Polizei gestoppt und ich erfahre, dass diese Strasse nur mit Permit zu fahren sei. Ich muss wieder 

zur Hauptstrasse zurück, fahre bis Nowshera. Der Verkehr ist schon brutal in Pakistan, es gilt überall, dass 

das größere Fahrzeug Vorrang hat und das kleinere ausweichen muss. Da nunmal ein Motorrad kleiner als

ein Omnibus oder ein LKW ist, muss ich die Strasse auch hin und wieder in den Graben verlassen, wenn mir

überholende größere Fahrzeuge entgegenkommen. Hupen beim überholen heißt "go or die". Sie weichen

keinen cm ab von ihrer Linie. Ein Deutscher, der nicht rechtzeitig ausweichen konnte, wartet im Zourist Camp schon

8 Wochen auf seine Ersatzteile. Richtung Mardan geht es über einen hohen Pass, die Aussicht ist herrlich, schade,

dass es schon zu dämmern beginnt. Ich fahre am Swatfluss entlang, ab Mardan ist stockfinstere Nacht. Ich weiß 

gott sei dank nicht, dass ich mich im gefährlichsten Talibangebiet befinde. Ich hatte noch 100 km bis Minagora.

Ich war einsam unterwegs, fuhr auch nicht allzu schnell, da ich kaum etwas sah. Hin und wieder tauchte ein Auto

hinter mir auf, und wenn es nicht gleich überholte, kam ich mir schon verfolgt vor. Spätnachts erreichte ich die

Stadt und kehrte ins Hotel Pamir ein. Ich gehe noch außerhalb etwas essen (12 kleine Fleischspieße) und kehre

müde ins Hotel zurück.

 

Auf einer Höhe von 990 Meter (3.250 Fuß) über dem Meeresspiegel, Mingora und Saidu Sharif Partnerstädten ineinander

verschmolzen. Mingora ist die größte Stadt in Swat mit allen Hauptmärkten, Busse und Reisebusse steht, Hotels, Restaurants

und Einkaufsmöglichkeiten, während Saidu Sharif im Süden ist die administrative Hauptstadt des Swat.

Die Basare von Mingora sind faszinierend und einen Besuch wert für handgewebte Wollschals, Jacken und Mützen,

Kunsthandwerk aus Holz, alten Silberschmuck, alte Teppiche, Halbedelsteinen, Swati bestickte Tücher, trockene Früchte,

Honig und importierte elektronische Geräte. Das Heiligtum der Akhund von Swat, Residenz des ehemaligen Wali von Swat, Swat

Museum, Swat Serena Hotel und archäologischen Überreste der Butkara sind auch große Orte zu besuchen und sich an Saidu Sharif. 

Regierungstruppen wurden in heftige Kämpfe mit den Taliban engagiert, um ihre Besetzung der Stadt zu beenden. Die Stadt

wird derzeit von der Armee kontrolliert.

Minagora 12.04.1996 kmSt. 25.410

Heute wollte ich das Swat Valley nordwärts bis Kalam fahren und dann, wenn der Weg es zuläßt, über Gabrial in Kotgala auf

den Karakorum Highway stoßen.  Es glich einem Alpental im Frühjahr. Alles war grün und der Fluss rauschte steil mit wenig

Windungen zu meiner linken seite vorbei. In Bahrein ließ ich mir eine frischgefangene Forelle schmecken. Ich befand mich

auf etwa 1500 m, die Berge links und rechts waren allsamt 4000er. es wurde dunkler und merklich kälter. Die Saison hatte noch

nicht begonnen, das zeigten  mir die geschlossenen Hotels. Als ich den Ort verließ, lief mir ein Junge ins Motorrad, Trotz meiner

Vollbremsung streifte ich ihn noch mit meinem Vorderrad. Er stand aber gleich wieder auf und rannte weiter. Wie ich erfahren

habe, kann es tödlich sein bei so einem Vorfall zu halten. Ohne Schuldfrage wird man als Ausländer nach Selbstjustiz verurteilt.

Und die Strafen gehen bei Todesfällen bis zum Hängen. Ich fuhr weiter und hoffte hierher nicht mehr zurückkommen zu müssen.

Kurz darauf war Schluss, eine Schneelawine versperrte mir den Weg.

Wie man mir mitteilte, war auch ein PKW verschüttet. Auch ein Teil der Fahrbahn war mit ins Tal gerissen worden.

Ich musste also umkehren. Mit gemischten Gefühlen fuhr ich durch Bahrein, aber es passierte nichts. Nun probierte

ich den Shangla Pass, der mich zum Karakorum Highway führen musste. Den ganzen Pass hoch nahm ich einen

Pakistani mit, der sich zwischen mich und mein Gepäck hineinpresste. Oben am Pass war er zu Hause, bedankte

sich herzlich und ich war wieder alleine unterwegs. Der winter hat seine Spuren hinterlassen, die Strasse abwärts

war immer wieder unterbrochen, da Teile der Fahrbahn einfach weggespült waren. Kurz vor Besham ging es dann

durch einen Fluss. Ich rastete nochmal im Hotel Tash Mahal und war gegen 15 Uhr 30 am Karakorum Highway. Die

fantastische Aussicht veranlasste mich zur Unachtsamkeit und fast hätte mich ein Jeep über den Haufen gefahren.

Das Tal war eng und es lagen kleine und größere Steine auf der Fahrbahn, es war ein unheimliches Gefühl, an der 

nassen und schroffen Felswand entlang zu fahren. Die Steine sind ja alle mal runtergefallen und es könnten jeden

Moment neue kommen. Es ging immer wieder durch kleine Flüsse oder ich musste durch Wasserfälle fahren, die

von der Steilwand herunterkamen. Es war ein Erlebnis nasser Art. 2 Stunden brauchte ich bis Dasu und suchte mir 

ein Hotel. 2 18-jährige Burschen sperrten es für mich auf. Ich war der einzige Gast. Die beiden luden mich noch zum

Tee ein. um 8 Uhr lag ich schon im Bett, als es zu blitzen, donnern und regnen begann. Danach fielen noch 3

Gewehrschüsse. Ich schaute neugierig aus dem Fenster und konnte einige Leute, laut diskutierend, erkennen.

Die Lage beruhigte sich, um 23 kamen meine beiden Freunde nochmal, um eine Stunde miteinander zu reden..

ie

Dazu 13.04.1996 kmSt.25.684

Gegen 8 Uhr konnte ich aufbrechen. Nach 17 km konnte musste ich eine halbe Stunde warten.

Vor mir fanden die Auräumarbeiten statt. Das Gewitter heute nacht hat wieder einen Bergrutsch

verursacht und einen Teil der Strasse ins Tal gespült. Das Räumfahrzeug beförderte große

Steinbrocken einfach 70, 80 mhinunter in den Indus. In Chilas ließ ich ein weiteres Mal beide

Seiten meiner Scheibenhalterung schweißen. Sinnlos, nach 20 km riß die linke Seite wieder ab.

Am Kontrollpunkt Gilgit stand Roland nicht auf der Klatte, was mich schon einwenig beunruhigt hat,

Was mag da los sein? Ich quartierte mich ins Parkhotel ein, es war sauber und preiswert. Nach 

einigen Versuchen Babs, Rolands Frau in Deutschland zu erreichen, hatte ich Glück, doch sie

wusste auch nichts neues von ihm. Beim Essen im Hotel, traf ich 2 Deutsche, die im Rahmen der

Entwicklungshilfe Wasserwerke in Pakistan planen und bauen. Wir redeten noch den ganzen Abend 

miteinander, aber von Roland gab es keine Spur. Ich gab ihnen noch meine kaputte Scheibe mit,

um sie im Tourist Camp in Islamabad zu deponieren.

Gilgit 14.04.1996 kmSt.25.937

Nachdem Frühstück hab ich mein Motorrad auf etwaige technische Mängel überprüft und wartete auf eine Nachricht 

von Roland. Vor lauter Langeweile ging ich zum Bazar. Dann setzte ich mich auf mein Motorrad und fuhr am Fluss

Gilgit entlang bis zur Mündung in den Indus. Das klare blaue Felswasser vermischt sich nur ganz ungern mit dem

braunen Sandwasser des Indus. Der Gilgit zögert das solange als möglich hinaus.

 

 

 

Zurück im Hotel hab ich erstmal 2 Stunden geschlafen, bin dann nochmal zum Bazar zum Kaffeetrinken

gefahren. Um 17 Uhr suchte ich nochmal den Gilgit Checkpoint auf und hab nochmal nach Roland gefragt.

Dann befuhr ich eine der swinging Bridges in der Gegend um zum Hotel zurückzukehren. 5Minuten später 

kam Roland. er wartete schon seit 2 Tagen im Hotel Hunza Inn. 

 

 

Zusammen gingen wir dorthin und aßen mit Henriette und Sebastin, 2 holländische Flitterwöchler, zu abend

und tranken noch ein paar Tassen Tee.. Die beiden erzählten uns von ihre halbjährigen Weltreise. Dann gings

ins Parkhotel zum schlafen. Morgen solles ja ins Hunza Valley eitergehen.

Gilgit 15.04.1996 kmSt 25.983

Im Hunza Inn frühstückten wir, die Holländer verlegten gestern ihr Quartier nach Chald. Da es auf unserer Route liegt, besuchen

wir die Beiden. Aber es ist ein dreckiges Nest, was Sebastian in schlechte Laune versetzt, Henriette ließ sich überhaupt nicht mehr 

blicken. Weiter führte uns der Weg nach Karimabad.

Beim Bäcker machten wir Pause und versorgten uns mit frischgebackenem Brot. Hunza war der nächste Ort. Dort spielt sich das

Leben auf den Dächern ab. Wir trafen auf überwiegend helle Menschen mit roten Haaren.

 

 

 

Wir genossen bei der Fahrt die herrliche Sicht auf die 7-8000ter. Der 4700m hohe Khunjerab Pass, die Grenze von

Pakistan und China, war unser nächstes Ziel. Eine riesige Lawine, die schon vor Tagen abgegangen ist, stoppte uns

kurz nach Shachkatir. Einige allradbetriebene KFZ konnten die ca. 300m lange Passage durchfahren, wir mussten nach

der Hälfte kapitulieren. Später erfuhren wir, dass 50km weiter, eine noch größere Lawine abgegangen ist und die 

Strasse komplett blockierte. 5 LKWs waren angeblich verschüttet. Schon die kleineren Lawinen vorher, verhinderten,

dass große LKWs den Karakorum Highway passieren konnten, so auch die Benzin- und Dieseltransporter. Alle Tankstellen

auf unserem Rückweg bis Gilgit waren deswegen schon geschlossen. Unsere Tanks waren auch leer. Nun konnten wir

warten bis die Aufräumarbeiten beendet waren und Nachschub die hinteren Ortschaften erreichen konnten. Aber soviel

Zeit hatten wir nicht, es könnte ja Wochen dauern. In Hunza waren dann unser beider Tanks leer, wir machten einen

Tankwart ausfindig und nahmen ihn mit zu seiner Tanke. Er beteuerte immer wieder, keinen Sprit mehr zu haben. Roland

ging mit ihm zum gemauerten Tank, der Tankwart sperrte einen Deckel auf und man konnte in den leeren Benzinspeicher

mit Hilfe einer Leiter hinunterklettern. Das machten wir dann auch. Mit einem Schöpflöffel konnten wir die letzten Reste aus

Benzinpfützen in einen Behälter füllen. Das gewonnene Benzin schütteten wir über einen Melittakaffeefilter in die Tanks

unserer BMWs. Mit den insgesamt gewonnenen 18 Liter erreichten wir tagsdarauf Gilgit. Bei Dämmerung kamen wir an

den Rakaposhi, der angeblich gefährlichste Berg des Himalaya. Wir machten die Bekanntschaft von Mohammed Ali 

Rakaposh, dessen Vater Bergführer in dieser Gegend ist. Er selber studiert Chemie, in den Semesterferien führt er

hier einen Kiosk. In 5 Monaten hat er vor zu heiraten. Im gegenüberliegenden Hotel aßen wir noch 2 Zwerghähnchen und

gingen enttäuscht, weil wir heute ein Teilziel, den Khunjerab, nicht bezwingen konnten.

Bea und Walter stellten uns ein Foto vom erklommenen Khunjerab Pass zur Verfügung.

 

Rakaposhi 16.04.1996 kmSt. 26.230

Frühmorgens waren wir wieder auf der Strecke in Richtung Chilas. In Gilgit tankten wir die Maschinen und die

Kanister voll und bogen über eine Swinging Bridge in Richtung Skardu ab. Die Strasse war hier eng und kurvenreich,

auch der Belag wechselte oft. Wir bewegten uns auf der linken Seite des Indus und hatten herrlichen Blick auf die

kleinen Oasen, die meist auf der anderen Seite des Flusses waren und mit Tee- oder Reisanbau genutzt wurden.

Die Höfe waren über Hängebrücken erreichbar. Der Indus war dreckigbraun vom feinen Sand, der vom Nordwind

aus China über die Berge bis ins Industal geweht wurde. Auf dem letzten Streckenabschnitt vor Skardu begleiteten

uns hohe Sanddünen. Die staubige Stadt erreichten wir gegen 17 Uhr 30 und entschieden uns für das beste Motel

der Stadt, mit dem Namen "Alamal".

Roland kaufte noch ein paar Mineralsteine, danach gingen wir wieder Chicken essen und schliefen so gut es ging im 

verwanzten Zimmer.

Skardu 17.04.1996 kmSt. 26.498

Nocheinmal ließen wir uns von einem Mineralsteineexperten beraten, bevor wir zum Satparasee auf 2600m Höhe fuhren.

Wir trafen dort Wilf, einen ehemaligen Journalisten aus Minden. Er hat schon viel auf der Welt gesehen und gab uns 

wertvolle Tipps mit auf unseren Weg. Wir aßen wohlschmeckende Forellen aus dem 3 Grad kalten Gebirgssee. Die Fische 

waren bestimmt heilfroh aus dem eiskalten Wasser in die vorgewärmte Pfanne zu kommen.. Der See liegt in einem 

eingeschnittenen Tal und wir konnten beobachten, wie einige Lawinen donnernd in den See stürzten. Zurück in Skardu,

bezogen wir das shangria Hoten mit seinen Pagodengebäuden mit den feuerroten Dächern. Es lag etwas außerhalb der

Stadt und war bestimmt für Pauschaltouristen, für die es aber i.M. noch zu früh ist, und so waren wir  mit 4 Schweizern

die einzigen Gäste in einem doch weitflächigen Terrain. Die 2.900 Rp Übernachtungskosten handelten wir noch auf

die Hälfte herunter.

Shangria Hotel Skardu 18.04.1996 kmSt. 26.545

Roland hat es vorgezogen, noch einen Tag im Shangrila zu verweilen und dann auf dem Karakorum Highway ins Tourist

Camp nach Islamabad zu fahren. Ich zog es vor, noch ein oder zwei Seitentäler zu machen und verabschiedete mich von 

ihm. Es war sehr warm und so fuhr ich ohne Helm, das Ergebnis, bis Chilas brannte mir die Platte. Selbst im Seitenspiegel

sah ich, wie mir das Gesicht verbrannte. Mit Helm fuhr ich dann bis Besham. Für die 440 km brauchte ich doch 10 Stunden.

Dann aß ich 3 eier, machte einen Spaziergang und legte mich flach.

Besham 19.04.1996 kmSt. 26.985

Bei Thakotfuhr ich dann über die Swinging Bridge nach Rashang, dann nach Mansehra. dort passiert mir, kurz nach dem

Abbiegen in Richtung Muzaffarabad ein kleiner Unfall beim Überholen. Ich rutschte einfach vor dem überholten Auto auf

Rollsplit aus und lag mit meiner BMW auf der Strasse. In dem Auto saß zufällig ein Arzt, der mir gleich behilflich war . Mit 

ein paar Kratzern kam ich und auch das Motorrad glimpflich davon. Über den Babasar Pass erreichte ich Mussaffarabad.

Am Kundusfluss waren riesige Zeltlager für Flüchtlinge aus Kashmir eingerichtet. Viele Männer und Kinder fischten am

reißenden Fluss. Über einen rote, lehmigen Weg erreichte ich Kohela und machte Rast. Es war 14 Uhr und an der

Bushaltestelle stiegen einige Passagiere aus und bewunderten mein Motorrad, sie konnten es nicht fassen, dass

das Kashmirgebiet mit einem Zweirad aus dem weitentfernten Deutschland erreichbar sei. Bei meiner Weiterfahrt

verfuhr ich mich und kam, ohne eine Grenze zu passieren direkt ins Kriegsgebiet Kashmir. Viele Panzer, die meisten

defekt, säumten die Strassenränder.  Mir kam das schon sonderbar vor und nach 80 km wollte ich mich neu orientieren

und suchte in Uri eine Polizeistation auf. Sie schickten mich umgehend, auf dem selben Weg  aufdem ich gekommen war,

zurück nachKohela und bedeuteten mir, dass ich mich illegal in diesem Gebiet aufhalten würde. Ich machte mich also

auf den Rückweg und erreicht Murree gegen 19 Uhr und bei Finsternis. Hier war die Hölle los, unbeschreiblich dieser

Himalayaort, wo es heißt, es sei das St. Moritz des Himalayas, und das in Pakistan. Geschäfte, Leuchtreklame, Touristen,

englische Musik, sowohl Männer als auch unverschleierte Frauen tummelten sich in den Gassen und in den Restaurants.

Ich wusste vorher nicht, dass das in diesem Land überhaupt möglich ist. In meinem Hotel traf ich eine englische 

Jouenalistin mit ihrem Freund. Wir plauschten noch bis in die tiefe Nacht.

Murree, 20.04.1996 kmSt. 27.365

Nach ausgiebigem Frühstück fuhr ich dann die 48 km nach Islamabad zum Touristcamp. Roland quälte sich gerade

mühsam aus dem Zelt. Er hatte gestern bei seiner Rückfahrt auch einen Unfall, als er beim Überholen ein entgegenkommendes

Fahrzeug streifte, mit seinem rechten Knie. Es war dick geschwollen und bereitete unsagbare Schmerzen. Deshalb beschlossen

wir noch einen Tag zu verweilen. Abends saßen wir am Lagerfeuer mit Eva, Halmut aus Aachen, einem Flensburger und einem 

Innsbrucker. Wir grillten Hähnchen, Würstel und Knoblauchbrot. 

 
Islamabad 21.04.1996 KmSt. 27.365
 
Den ganzen Tag verbrachten wir in Islamabad, holten noch die Bilder für unseren Zeitungsartikel ab, dabei stellte 
 
Roland fest, dass er noch nicht die killos abgenommen hatte, wie er es sich vor unserer Abreise vorstellte. Nachts
 
hat es anständig gewittert und auch geregnet. Da wir das Moskitonetz schon mal vorsorglich verpackt haben, machten
 
uns die Viecher die Nacht zur Hölle.
 
Islamabad 22.04.1996 kmSt. 27.365
 
Es war Montag 10 Uhr als wir das Touristcamp verließen. Anfangs wolkig, aber nach 50 km brannte die Sonne
 
erbarmungslos auf uns herunter. Es wurde heißer und heißer, je näher wir der modernen Stadt Lahore kamen.
 
Eine Pause konnten wir uns nicht mehr erlauben, da morgen unser pakistanisches Visum ablaufen würde. 30 km
 
vor der Grenze, inmitten einer riesen Müllhalde, setzte starker Wind, Gewitter und Regen ein. Staub, Dreck und Plasik-
 
tüten wehten über die Strasse, die Sicht war sehr eingeschränkt. Trotzdem herrschte Markttreiben und Wasserbüffel
 
suchten nach einem trockenem Unterstand. Wir schafften es nicht mehr, die Grenze vor 16 Uhr zu erreichen und mussten
 
uns in einem Absteigerhotel, direkt an der Grenze, einquartieren.
 
Abends lernten wir noch den sympatischen Iraner, Shantia Dahrabi, kennen, der sich mit einem Kapital von 700 Rupien,
 
rund DM 20, und einigen Schmuckstücken und Münzen, anschickte, über Pakistan, Indien, Burma und Thailand nach
 
Indonesien zu kommen. 
 

 

 

Grenzstation Pakistan/Indien 22.04.1996 kmSt. 27.766

Um 9 Uhr waren wir am pakiatanischem Zoll die ersten zur Abfertigung. Hätten wir gewusst, was auf uns zukommt, vielleicht

wären wir umgekehrt. Im Hotel gaben sie uns noch den Tip, bei einem Zollbeamten Geld zu tauschen. Das machten wir auch,

und schwupps di wupps waren wir auf der Indischen Seite und hatten sofort ein indisches Lokal vor Augen, wo es King Fisher Bier

gab. Wir wussten noch nicht das uns bis dahin noch eine 4,5 Stunden andauernde Tortour bevorstand. Wir, und besonders unsere

Maschinen wurden einer kaum beschreibbaren Kontrolle unterzogen. Schuld daran, wurde uns erklärt, war ein schweizer Tourist,

dereine Woche zuvor, Waffen nach Indien, in einem Wohnmobil  geschmuggelt hatte. Dieser wurde erst in Indien dingfest gemacht.

Es wurde festgestellt, welche Grenzbeamten ihn passieren ließen und die wurden sofort vom Dienst suspendiert. 

Bei der Motorradkontrolle wurde mit einem Stecken im Tank gerührt, Vorder- und Rücklicht mussten wir abschrauben, Luftfilter wurde

untersucht und wir mussten auch noch die Luft aus den Reifen lassen. Dannwurden die leeren Maschinen gewogen. Beide BMWs

hatten, verglichen mit dem Fahrzeugschein, 8 kg zuviel. Wir mussten erklären warum, und wir konnten uns nur vorstellen, dass das

Mehrgewicht Sprit und Öl sein müsste. Das blieb uns dann, Allah sei dank, erspart, es auch noch abzulassen. Wir konnten wieder 

aufpacken und saßen un 14 Uhr bei unserem 1. Bier seit 26.März.

Amritsar erreichten wir gegen16 Uhr. An der 1. Ampel mussten wir anhalten, 30 Inder begutachteten unsere Maschinen und 

drückten auch an den vorhandenen Knöpfen. Da der Anlasserknopf leuchtend orange ist, drückte einer von ihnen drauf. Mein

Anlasser kreischte auf, ein letztes Mal, und er war tod. Da wusste ich auch noch nicht, dass es unwahrscheinlich schwer ist,

eine 2-Zylinder, 1000ccm Maschine mit Riesengepäck, anzuschieben. Aber wir hatten für den Rest der Strecke keine andere

Wahl. Später in Nepal befestigten wir ein Seil um die beiden Stoßdämpfer und Roland schleppte mich immer wieder an. In

Indien waren immer genug Leute vorhanden, um mich anzuschieben, in Nepal hingegen hielten sie erstmal die Hand auf für 

ein Bakkschisch. Nach 1,5 Stunden Stadtrundfahrt fanden wir ein Guesthouse und nahmen eine angenehme kalte Dusche.

Jetzt waren wir also in Indien angelangt, im Land der Tempel. und den schönsten aller Tempel. den Goldenen, haben wir

am Abend noch besichtigt.

Wir mussten dazu unsere Schuhe ausziehen und einen Turban aufsetzen.Viele Sikhs, mit Dochen und Schwertern bewaffnet,

begleiteten uns. Karpfen im Teich schnappten nach Sauerstoff. Einige Inder badeten in der Brühe, um sich Krankheiten zu

entledigen. Der Tempel selbst war prunkvoll eingerichtet und die Außenfassade bestand aus purem Gold. Der Tempel ist

durchgehend geöffnet und es ist ein beeindruckendes Erlebnis, die Athmophere zu genießen.

 

Harmandir Sahib

 
 

soll. Im Tempel selbst werden während der Tageszeit Verse aus demHeiligen Buch rezitiert. Diese Gesänge werden musikalisch untermalt und sind über

Lautsprecher in der ganzen Tempelanlage zu hören, was eine eindrucksvolle Atmosphäre schafft. Der Tempel ist immer geöffnet und wird täglich von tausenden Pilgern, darunter nicht nur Sihks,

besucht. Nachts ist es den Pilgern für maximal drei Tage gestattet, unter den Arkaden und in angrenzenden Räumen zu schlafen. In einem benachbarten

Gebäude wird für diese Zeitspanne auch einfaches Essen angeboten. Dem Glauben der Sikhs zufolge kann, wer im heiligen Wasser badet oder davon trinkt, sein persönliches Karma verbessern.

Die Anlage ist sehr gepflegt und wird täglich gewischt, im Tempelinneren sogar mit Milch.

In die Schlagzeilen kam der Tempel 1984 durch die Ausrufung des Staates Khalistan durch radikale Sikhs und der Stürmung des Tempels durch

Soldaten der indischen Armee in der Operation Blue Star. Als Reaktion auf die Erstürmung des Heiligtums und die Ermordung des Sikh-Anführers Jarnail Singh Bhindranwale wurde die indische

Ministerpräsidentin Indira Gandhi von ihren Sikh-Leibwächtern ermordet.

Weitere Operationen gegen Sikh-Extremisten im Tempel erfolgten im April 1986 (Operation Black Thunder) und im Mai 1988 (Operation Black

Thunder II). Im ersten Stock über dem Haupteingang zeigt ein Museum die Leidensgeschichte der Sikh unter den Hindus und Muslimen seit dem 17. Jahrhundert. Neben Waffen werden

auch Gemälde der wichtigsten Sikhmärtyrer und -gurus gezeigt. Besonderer Wert bei der Auswahl der Bilder wurde offensichtlich auf die Darstellung

der verschiedenen Folterarten vergangener Zeiten und das damit verbundene Leiden der Sikh gelegt.

 

 

 

 

Nach dem Verlassen des Tempels mieteten wir uns einen Fahrradritschfahrer, der uns in ein Restaurant brachte.

Als Gage durfte er mitessen und Bier trinken, was seiner Laune recht förderlich war. Er fuhr uns noch zurück in

unser Guesthouse und wir unterhielten uns noch lange mit ihm über Sitten und Gebräuche in Amritsa.

Amritsa 23.04.1996 kmSt. 27.810

 
Am nächsten Morgen starteten wir nach Dharamsala, Mc Leod Gany, dem derseitigen Domizil des Dalai Lama. Dabei
 
kamen wir wieder in den Genuß durch die Bergwelt des Vorhimalaya zu fahren. Kurz vor dem Ziel überrollte ich ein kleines
 
Brettchen, aus dem ein hässlicher Nagel herausguckte und mir den Vorderreifen duchstach, ein Plattfuss. War kein grosses
 
Problem, das von einem Reifenhändler mit einem Gummipfropf geflickt wurde. Wir nisteten uns in einHotel der besseren
 
Klasse ein und trafen am Abend zwei Ossis, Tobi und Claudia aus Görlitz, bzw Berlin. Mit ihnen verbrachten wir den Abend bei
 
reichlich Bier. 
 
 
Schule findet in Indien im Freien statt.
 
Dharamsala 24.04.1996 kmSt. 28.080
 
Am nächsten Morgen fuhren wir mit den beiden nach Bakzu und machten einwenig Trekking zu einem großen Wasserfall.
 
Nachmittags statteten wir dem Wunderheiler, angeblich Leibarzt des Dalai Lama einen Krankenbesuch ab. Aus Tausenden
 
von runden Kugeln, ich denke mal aus Dreck und Kuhtung, suchte er uns genau die, die wir zur Heilung unserer Blessuren
 
brauchten, heraus. Dazu müssen wir 4 Stück am Tag nehmen und Rolands Kniee, der Ellbogen und meine Schulter werden
 
inein paar Tagen schmerzfrei sein.
 
Dharamsala 25.04.1996 kmSt.28.099
 
Recht früh brachen wir auf, um Manali nachmittags zu erreichen. Die Strasse nach Mandi war eng und schlecht. Benzin konnten
 
wir uns nur privat besorgen. Vorbei am sehr schön gelegenen Mandi waren wir im Kulutal auf der Hauptstrasse, die uns am
 
Kulufluss entlang von Wäldern und Obstplantagen bis Manali führte. Die letzten 15 km waren Baustelle und nur auf einer Lehm-
 
piste zu befahren. Wir trafen beim Essen noch ein paar Engländer, mit denen wir bis 23 Uhr durch die Strassen von Manali 
 
zogen. Dabei hatte ich ein unvergssliches Erlebnis. Wir hatten schon einiges getrunken und waren eigentlich schon an dem
 
altenbärtigen Inder vorbei, der uns zu verstehen gab, dass er uns die Zukunft deuten könnte. Wir wollten ihn eigentlich nicht
 
beachten, bis er sagte, er weiß den Vornamen meiner Mutter. Das veranlasste mich doch zu verweilen. Ich ging ein paar Schritte
 
zurück zu ihm und forderte ihn auf, "tell me her name". Er sagte, her name is ann marie. Ich war schockiert. Leider ließ ich es bei
 
diesem kurzen Gespräch, weil die anderen weiterzogen. Ansonsten blieb mir Manali in schlechter Erinnerung, hauptsächlich 
 
vollgekiffte, gröhlende Israelis und Engländer.
 
Manali 26.04.1996 kmSt. 28.388
 
Von den gepriesenen  heißen Quellen waren wir genauso enttäuscht wie vom hölzernen Tempel. Manali, man kann dem
 
Reiseführer glauben, ist ein Dreckloch, aber es ist der Anfang zur Himalayafahrt über die höchsten Pässe (3x über 5000m)
 
nach Leh, aber nicht im April, die Strecke ist nur im Juli undAugust befahrbar. Wir probierten die Strecke, aber 10km nördlich
 
war Schluss, ein großer Schneewall versperrte die Weiterfahrt.

Wir fuhren zurück und gesellten uns zu den Engländern.

Manali 27.04.1996 kmSt 28.440

Wir brachen auf in das ehemalige englischen Ressort Simla.  Die Engländer wussten wo sie sich an den Wochenenden

zurückziehen konnten. Hier in über 2000m Höhe waren sie weit weg von der brütenden Hitze im Flachland Indiens. Herrlich

gelegen ihre Villen. Sehr steile Strassen und Gassen im ganzen Ort. Im Hotel Mimland kehrten wir ein. Zu Fuß machten wir

uns auf, die Stadt zu erkunden.

Simla

 

Die Hauptfußgängerzone The Mall liegt auf dem Grat und bietet eine gute Aussicht auf Stadt und den Himalaya. Bis zum 

Ersten Weltkrieg war The Mall für Inder verbotenes Terrain. Hier befanden sich Banken, Teesalons und Geschäfte der

britischen Kolonialgesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es auch Indern erlaubt, The Mall zu betreten, vorausgesetzt,

sie trugen keine indische Kleidung. Die Architektur Shimlas ist von Gebäuden im britischen Stil des 19. Jahrhunderts geprägt.

Ein achteckiger Musikpavillon aus dieser Zeit liegt an The Mall. Die zweitälteste protestantische Kirche Indiens, die Christ

Church, liegt am östlichen Ende von The Mall; sie wurde von 1846 bis 1857 erbaut und verfügt über einen Tudor-Turm, dessen

Glocken aus von den Briten erbeuteten Kanonen gegossen worden waren.

Auf dem höchsten Punkt der Stadt ist der Jakhu-Tempel gelegen, der dem Hindu-Gott Hanuman gewidmet ist.

 

Simla 28.04.1996 kmSt 28.608

Auf der Strecke nach Dehli über Chandigarh, Karnal und Panpat wurde der Verkehr immer dichter, überall, auch wo 

in der Karte keine Orte verzeichnet sind, treffen wir auf Menschen in Barracken und kleineren Ansiedlungen. Da

keine Kanalisation vorhanden ist, verrichten die Leute meist im Strassengraben ihre Notdurft. Es wird immer heißer,

wir fahren im kurzärmligen Hemd, der Fahrtwindist heiß wie ein Föhn in höchster Stufe. Bei einer Rast stellen wir fest,

dass sich an den Armen überall Blasen gebildet haben. In Dehli angelangt, kehren wir im Touristcamp ein und stellen

unser Zelt auf. Hier wollen wir einige Tage verweilen. Mit Ritschas lassen wir uns zur roten Mosche, ans Ghandigrab

und einfach ins Zentrum fahren. wenn man überhaupt von Zentrum sprechen kann. Denn hier herrscht überall

Ausnahmezustand. Eines Morgen lasse ich mich um 4 Uhr mit einer Fahrradritscha abholen und durch die noch

leeren Gassen kutschieren. Ich sehe viele Leute aus den Kanaldeckel kommen und sich waschen und Zähne

putzen. Auch einige Tode werden herausgeholt und einfach am Strassenrand abgelegt. Das sind die Menschen,

die heute Nacht in ihrem Heim, der Kanalisation, gestorben sind. Bis 5 Uhr, so wird mir erzählt werden die alle abgeholt.

 

Sehenswürdigkeiten

  • Rotes Fort (Lal Qila), Festungsanlage aus rotem Sandstein. UNESCO Weltkulturerbe, Eintritt 10 Rps. bzw. 250 Rps für Ausländer
  • Jamia Masjid, größte Moschee Indiens aus rotem Sandstein, erbaut von Shah Jahan, Eintritt frei, ein Minarett kann gegen Entgeld
  • bestiegen werden. Während der Gebetszeiten ist Nichtmuslimen der Zutritt verwehrt
  • Raj Ghat, Parkanlage mit Gedenkstätten der politischen Führer Indiens u.A. Mahatma Ghandi und Nehru, Eintritt frei
  • Jantar Mantar, eine der fünf Sternwarten des Jai Singh II (1699 - 1743) in der Nähe zum Connaught Place, die fast schon
  • futuristisch anmutenden Instrumente bilden einen interessanten Kontrast zu den umgebenden Hochhäusern. Eintritt 5 Rps.
  • bzw. 100 Rps. für Ausländer
  • Purana Qila (Altes Fort), Festungsanlage, Vorgängerbau des Roten Fort. Davor befindet sich ein kleiner See auf dem man Boote
  • ausleihen kann, Eintritt 5 Rps. bzw. 100 Rps. für Ausländer
  • Humayun Mausoleum, Grabmal des Humayun inmitten einer Gartenanlage, UNESCO Weltkulturerbe, Eintritt 10 Rps. bzw.
  • 250 Rps. für Ausländer
  • Safdar Jang Mausoleum, Grabmal des Safdar Jang inmitten eines weitläufigen Parks, das letzte grosse Monument der Moghulkaiser,
  • Eintritt 5 Rps. bzw. 100 Rps. für Ausländer
  • Lodi Gärten, Grabstätten der Sayyid- und Lodi Herrscher-Dynastien. Sehr schöne Parkanlage, Eintritt frei
  • Lakshmi Narajan Tempel, einer der wenigen typischern nordindischen Tempelbauten Delhis, Eintritt frei, Schuhe können kostenlos
  • am Eingang deponiert werden
  • Bahai House of Worship, spektakulärer Tempel in Lotusform der Bahai Religion, Eintritt frei, Schuhe können ebenfalss kostenlos
  • deponiert werden
  • Qutb Minar, Siegessäule (Turm) des Muhammed-e-Ghur aus rotem Sandstein, UNESCO Weltkulturerbe, auf dem Areal kann
  • man gut Papageien beobachten, Eintritt 10 Rps. bzw. 250 Rps. für Ausländer
  • Old Delhi mit seinen verwinkelten Altstadtgassen voller kleiner Geschäfte und Märkte [1]
  • Pahar Ganj, Basar Viertel mit unzähligen Hotels
  • Zoo, Direkt unterhalb des Purana Quila. Gute Möglichkeit um mit den Einheimischen in Freizeitstimmung in Kontakt zu kommen.
  • Gurdwara Bangla Sahib, Eines der wichtigsten religiösen Zentren der Sikhreligion in Delhi. Ausländer werden kostenfrei herumgeführt
  • und die Prinzipien der Religion erläutert. Zum Besucherempfngszentrum führt direkt links von der Schuhabgabe eine Treppe herunter,
  • dort können die Schuhe deponiert werden und man bekommt ein Tuch ausgehändigt um den Kopf zu bedecken. In der Langaarhalle
  • kann man gratis essen, auch die Küche wo die Speisen zubereitet werden kann man besuchen und sogar selber mithelfen. Eintritt frei,
  • nur wenige Minuten zu Fuss vom Connaught Place aus entfernt.

 

Auch für die Hygiene tat ich was, der Bart musste nach rund 7 Wochen, die wir jetzt unterwegs waren, weichen.

Klarkommen

Indien ist ein sehr weltoffenes Land. Viele Gepflogenheiten und Bräuche sind dem Europäer fremd und man könnte schnell durch seine

Unwissenheit anecken. In einem Land mit so großer Armut gibt es auch eine Kriminalitäts- und Korruptionsrate, die nicht mit der

Deutschlands zu vergleichen ist. In vielen im Handel erhältlichen Reiseführern gibt es Tipps, wie man dem Problem begegnen kann.

Grundsätzlich sollte man sich aber merken, dass keine Tätigkeit oder Handreichung umsonst ist. Ob man nun in Pushka ein Blume

geschenkt bekommt oder man von jemandem ein Bild machen will (hier sollte man unbedingt das Objekt vorher fragen, ob es fotografiert

werden will), für alles wird ein verhandelbarer Preis verlangt.

Im Grundsatz kann man sagen, dass das Klarkommen im Bereich Rajastan schwieriger ist als in den südlichen Staaten Indiens.

 

 

Datei:Jama Masjid.jpg

 

Dehli 01.05.1996 kmSt. 29.076

Am Mittwoch verabschiedeten wir uns von Dehli in Richtung Süden nach Agra. Die 200 km hatten wir in 2 Stunden,

bei wieder brütender Hitze hinter uns. Das erste Mal leisteten wir uns ein 5 Sterne Hotel mit Swimmingpool, in das 

wir gleich mal reinsprangen. Nachmittags besichtigten wir eines der Weltwunder, das Taj Mahal. Man kommt wirklich

aus dem Staunen nicht mehr raus. Völlig symetrisch ist diese Gragstätte errichtet worden, selbst die vielen Mosaike.

Leider wird das Weiß immer bräuner, der Umweltschutz ist in Indien nicht möglich.

 

Die Geschichte des Taj Mahal’s

Der Taj Mahal steht als einzigartiges Symbol der Liebe.Denn: Es wurde natürlich aus Liebe gebaut! Erbaut wurde er vom Maharaja Shah Jahan als Andenken an seine Hauptfrau, die bei der Geburt des 14. Kindes gestorben ist. Die Bauarbeiten starteten noch im gleichen Jahr – 1631 – und wurden 1653 beendet. Insgesamt 20.000 Personen arbeiteten daran.

Nur einige Jahre nach der Fertigstellung wurde Shah Jahan von seinem eigenem Sohn vom Thron gestürzt und war bis zu seinem Tod 1666 im Agra Fort inhaftiert. Von dort konnte er also nur aus der Ferne den Überresten seiner geliebten Frau und somit dem Taj Mahal erblicken. Nach seinem Tod wurde er neben seine Frau gebettet.

1983 wurde der Taj Mahal zum World Heritage ernannt. Im Laufe der Jahre litt das weisse Marmor erheblich unter der Luftverschmutzung, dem sauren Regen und letztendlich unter Vandalismus.

Seit 1994 dürfen nur noch Fahrzeuge, die die Luft nicht mehr verschmutzen, näher als 500 m an das Gebäude heran.

 

Architektur

Das Taj Mahal in Agra steht auf einer 100 m mal 100 m großen Marmorplatte. Es ist ein 58 m hohes und 56 m breites Gebäude, welches von einem 18 Hektar großem Garten umsäumt wird. Ein längliches Wasserbecken ist der Mittelpunkt dieses Gartens. Um das Hauptgebäude herum sind vier Minaretten errichtet. Diese sind leicht geneigt, damit sie im Falle eines Erdbebens vom Hauptgebäude weg stürzen. Clever, oder?

Das Gebäude besteht aus 28 verschiedene Arten von Edelsteinen und Halbedelsteinen, die in den Marmor eingefügt wurden.

 

Darauf sollte man beim Besuch achten

Von Samstag bis Donnerstag (= Freitag geschlossen) ist der Taj Mahal von morgens um 6 Uhr bis abends um 7 Uhr geöffnet. Ich empfehle dringend auch schon morgens, ca. 05:30 an einem der 3 Gates zu sein. Die Ticketcorner machen Punkt 6 Uhr auf. Tagsüber ist er sehr überfüllt und das Licht ist nicht so schön. Morgens ist die Luft noch sehr klar, das ist mittags bzw. abends nicht mehr so.

Ausserdem ist es wunderschön den Sonnenaufgang zu beobachten und die sich verändernden Farben des Tajs.

Der Eintritt ist mit 750 Rupie (= ca. 13 EUR) sehr teuer – klar! Somit besuchen sie den Taj Mahal meist auch nur einmal. Das ist auch ausreichend, denn es gibt noch einen kostenlosen Sunsetpoint (siehe unten). Es gibt drei Eingänge: Der Südeingang ist am leichtesten von Taj Ganj (=Stadtteil von Agra) zu erreichen, wobei die Schlangen am Ost-Tor am kürzesten sind. Das Westtor ist meist überfüllt durch Reisegruppen, die vom Agra Fort kommen.

Achtung! Rucksäcke am besten gleich im Auto/Hotel/Bus lassen. Größere Rucksäcke sind nicht erlaubt, ebenso wie Fotostative, Bücher oder Essen. Und das wird auch rigoros befolgt. Nur einen Fotoapparat mitnehmen, das reicht!

 

Das Abendessen nahmen wir in einem romantischen bei Vollmond in einem Rooftop Restaurant zu uns.

Agra 2.5.1996 kmSt. 29.076

Mit flauem Gefühl im Magen starteten wir am nächsten Morgen in Richtung Varanasi. Das gestrige Essen habe

ich absolut nicht vertragen. Kaum dass ich auf meine Maschine kam, dann das Anschleppen, ich war gleich fix

und fertig. Auf der Strecke nach Etwah entging ich nur knapp einigen Unfällen, ich sah alles doppelt und musste

hin und wieder den Strassengraben aufsuchen, um einen Geschäft nachzugehen. Roland, der hinter mir fuhr, sagte 

mir, so kommen wir nicht weiter und wir gingen in Etwah in ein einfaches Hotel, wo ich mich flachlegen konnte. Ich

schlief mit Unterbrechungen 24 Stunden. Roland versuchte einstweilen Bahnkarten zu besorgen, erstmal bis Jaunpur,

für den 3.5. nachmittag. Ich war zwar immer noch sehr geschwächt von meiner, wie ich glaube Amöbenruhr, aber mit 

dem Zug ging es dann schon.

Jaunpur 4.5.1996 kmSt. 29.200

Frühmorgens kamen wir hier am Bahnhof an, wir luden die Maschinen ab und machten uns auf den Weg nach Varanasi.

Nachdem wir dort ein Hotel bezogen hatten, machten wir uns auf zum Ganges. Wir ließen uns mit dem Boot an den

beliebten Stätten vorbeischippern. Wir sahen einige Sündenwaschungen und Verbrennungen. Das Wasser war,

zumindest an diesem Tag, nicht so verunreinigt, wie uns vorhergesagt wurde. Aber fürs Baden und vorallem fürs

Zähneputzen hatten wir nicht die große Lust. Da wir vor Antritt unserer Bootsfahrt vergessen hatten den Preis

auszufeilschen, wollte unser Bootsfahrer uns natürlich über den Tisch ziehen. Ich weiß nicht wie es Roland dann

fertigbrachte, er sprach von Woodoozauber, riß dem Bootsfahrer sogar ein Haar raus, jedenfalls brauchten wir auf

einmal überhaupt nichts mehr bezahlen. Dafür ließ sich Roland dann am Ufer des Ganges massieren, mir wars

noch nicht danach, ich hatte noch schwer mit meinem Magen zu kämpfen. Wir sahen uns noch eine Verbrennung aus

nächster Nähe an und suchten durch die verwinckelten Gassen an Kuhhindernissen vorbei wieder unser Hotel zu

finden.

Varanasi 5.5.1996 kmSt. 29.269

Heute war ein autofreier Sonntag, wir hatten Glück und konnten als Ausländer mit dem Motorrad fahren und hatten

noch dazu freie Strecke auf unserem heutigen Weg nach Nepal. Deshalb kamen wir gut voran. Über Ghazipur kamen

wir nach Ghorakhpur. Dort machten wir Bekanntschaft mit dressierten Elefanten, einer von ihnen fand mein Gepäck recht interessant.

Nachmittags erreichten wir bei Bhairahawa den Grenzübergang. Auf der indischen Seite war die Prozedur schnell erledigt, aber

die Nepalesen konnten mit dem Carnet de Passage nichts anfangen, weil ihrer Meinung nach kein Seite für Nepal vorgesehen

sei. Wir brauchten aber einen Einreisestempel für unsere BMWs, da Nepal ja unsere Endstation ist und wir in Kathmandu

keine Schwierigkeiten bei der Ausreise bekommen wollten. Nach langen Diskussionen bekamen wir einen Stempel in den 

Pass und hofften mal, dass das genügen würde.

Nach Butwal tauchten dann die heißgeliebten Berge des Himalaya in der Ferne auf. Als wir die dann endlich erreichten, 

wurde es schon dämmrig und wir hatten noch 150 km bergige Strecke bis Pokhara vor uns. Da die Strasse überwiegend

schottrig war, brauchten wir bis fast 23 Uhr dazu. Wir fanden eine schäbige Unterkunft und waren zu müde, noch etwas zu

unternehmen.

Pokhara 06.05.1996 kmSt  29.789

Hier verbrachten wir 3 Tage und erlebten den ersten Monsunregen. Alles war überschwemmt innerhalb von 3 

Stunden. Verkaufsbuden schwammen umher, aber es brach keine Panik aus. Die Einheimischen sind 

anscheinend so etwas gewöhnt. Kühe suchten sich Unterschlupf unter großen Bäumen.

Am nächsten Tag machten wir Stadtbesichtigung, die Normalität war wieder eingekehrt. In den Morgenstunden

konnten wir den Annapurna, Manaslu und den Dhaulagiri sehen. 

Das Pokharatal entstand durch eine Aufweitung des Setitales, dessen nordwestliches Ende die Stadt einnimmt. Der Talboden ist relativ

flach und sehr fruchtbar. In ihn haben sich Seti und die zahlreichen Seitenflüsse tiefe Schluchten eingegraben, die nur aus der Luft oder von

Aussichtspunkten sichtbar sind. Im Pokharatal gibt es eine weitere Stadt, die sich erst in jüngerer Zeit als Vorort von Pokhara entwickelt

hat: Lekhnath. Sie ist allerdings relativ weit verstreut und hat kein eigentliches Zentrum.

Vom südlichen Stadtrand und von den umliegenden Bergen bietet sich eine außergewöhnliche Aussicht auf den nahenHimalaja-Hauptkamm

mit den drei Achttausendern (DhaulagiriAnnapurnaManaslu), sowie zu dem zum Annapurnamassiv gehörenden "Matterhorn des Himalaja"

, den Stadtbild beherrschenden Machapuchhre (Nepali-Schreibweise: maachhaapuchchhare o. maachhaapuchchhre (Fischschwanz)) mit

knapp 7000 m. Diesen Namen hat der Berg wegen seiner kleinen Doppelspitze, die allerdings nicht von der Stadt aus zu erkennen ist.

Der Phewa-See wurde durch Aufstauung etwas vergrößert und ist durch den hohen Sedimentgehalt der Zuflüsse stark von Verlandung

bedroht. Das Stauwehr dient einem kleinen Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung, das sich in der fast 100 m tiefer liegenden Seitenschlucht

der Seti südlich des Sees befindet. Außerdem wird vom See Wasser zur landwirtschaftlichen Bewässerung im Pokharatal abgeleitet. Im See

wird auch Fischzucht betrieben. In der Nähe des Damms und am See befinden sich die meisten Hotels und Touristenunterkünfte (Lakeside

und Damside). Im Pokharatal unweit der Stadt gibt es eine ganze Reihe weiterer Seen, einige davon stark oder fast völlig verlandet. Die

bekannteren größeren Seen sind der Begnas Tal und der Rupakot Tal, etwa 10 km östlich vom Zentrum der Stadt. Auch im Begnas wird in

größerem Umfang Fischzucht betrieben. Keiner der Seen ist zum Baden geeignet, zumal es keine Strände oder geeignete Zugangsmöglich-

keiten gibt. Es ist jedoch möglich, Ruderboote zu mieten.

Nirgendwo sonst steigt der Himalaya so jäh von 1000 auf 8000 m an. Dieser krasse Gegensatz sorgt im Monsun für die annähernd höchste

Niederschlagsmenge des Landes (über 4000 mm p. a.). Selbst innerhalb des Stadtgebietes ist bezüglich der Niederschlagsmenge ein

Unterschied zwischen dem Süden und dem Norden der Stadt bemerkbar. Das Klima im Pokahratal ist subtropisch; bedingt durch die

Höhenlage sind die Sommer jedoch nicht so heiß, mit Temperaturen von 30-35° und die Winter sind mild und frostfrei.

 

 

Pokhara 08.05.1996 kmSt  29.860

Wir verließen Pokhara, um zum größten Nationalpark Nepals zu kommen, dem Chitawan. Wir nisten uns ein in einem 

Bungalow. Kaum haben wir im Restaurant ein Bier bestellt, kommt ein Angestellter, wer in dem Bungalow 167 wohnt.

Ja das ist unseres. Er ist  ganz aufgeregt und erklärt uns, dass er eben eine giftige Schlange beobachtete, wie sie durch

den Türspalt in unsere Wohnung eindrang. Sofort gingen 3 Wächter mit uns zur Wohnung. Wir schlossen auf, und sie

suchten nach dem Ungetüm. Auf jede Bodenerhebung schlugen sie mit Holzknüppel. In der Küche , unter dem Linoleum

wurden sie fündig. Die Schlange, ungefähr 75 cm, hatte keine Chance und musste 3 x tod sein, so oft schlugen sie auf 

das arme Tier ein.

Für den nächsten Tag buchten wir einen Führer, 21 Jahre alt, versprach er uns bei einer 20 km langen Wanderung, alle

Tierarten, die sich im Park befinden, zu sehen. Zuerst führte er uns zur Elefantenzuchtstätte, die Meute wurde gerade

gefüttert. 2 Zuchtbullen waren an den Vorderfüssen gefesselt, er erklärte uns, wie gefährlich diese Männchen sind. Die 

Elefantenkühe hingegen liefen mit ihrem Nachwuchs frei herum.

Wir drangen tief in den Urwald, mussten immer wieder Rücksicht auf die 2 belgischen Mädels nehmen, die uns begleiteten.

 

Über Chitwan National Park

 

 

Tiger in ChitwanDie meisten Menschen kennen und in Nepal für die höchsten schneebedeckten Gipfel der Welt, die berühmten Trekking-Routen und die interessante Kultur im Kathmandu-Tal, aber sie nehmen sich nicht die Zeit oder die Gelegenheit verpassen, um die südlichen Tiefland von Nepal zu besuchen, vor allem die " Chitwan National Park ", einen ganz anderen Aspekt des Landes. entdecken UNESCO im Jahr 1973 erstellt und aufgeführt als "" Weltkulturerbe seit 1984, "Chitwan National Park" (Malaria frei seit 1960) ist im südlichen Zentral-Nepal, nur fünf Stunden Busfahrt von Kathmandu oder Pokhara und ist bekannt zu einem der besten in Asien sein. Seine 932 km ² sind die Heimat für eine Reihe von bedrohten Arten und Säugetiere wie wilde Elefanten, ein Horn Nashorn, Affen, vier Arten von Hirschen, Lippenbären, Gaurs, Süßwasser-Delfine, Leoparden, Hyänen und der berühmten Royal Bengal Tiger. Es gibt auch Reptilien wie Krokodile, Schlangen, Schildkröten und Echsen, bunte Schmetterlinge und über 529 Vogelarten, die Chitwan ein Paradies zu machen für die Spezialisten. Die Vielfalt der Flora ist auch super. Es versteht sich von hohen Wiesen mit Seen Sal Wald mit verdrehten Reben. Die indigenen Völker "Tharus", ihre nahezu unverändert Art zu leben und ihre traditionellen Häuser können allein machen die Reise nach Chitwan lohnt und Sie über einigen Teilen Afrikas erinnern.


 

Über Chitwan Forest Resort

Unser Resort befindet sich in einer sehr bequemen und ruhigen Ort in Sauraha Dorf auf dem Weg zu den Elefanten Zucht-Zentrum gelegen und nur fünf Minuten, um den Fluss und Parkeingang entfernt. Sie werden einige der saubersten und besten Zimmer in dem Land, für jeden Geldbeutel zu finden, von einem Schlafsaal zu Deluxe-Familienzimmer mit AC, TV und Mezzanine, in denen Kinder schlafen können. Alle Zimmer, im traditionellen Stil Häuschen gebaut haben eine angehängte, gefliestes Bad mit 24-Stunden-heiße und kalte Dusche.


 
Wir servieren eine hervorragende Nepali, indische, chinesische und kontinentale Küche einschließlich einiger Spezialitäten der Schweiz wie "Raclette", die alle in einer super sauber und moderne Küche von gut ausgebildeten Koch gemacht. Genießen Sie auch die schöne Garten voller Bäume und Blumen, wo Sie zahlreiche Vögel, Schmetterlinge und andere Tiere beobachten können, während Sie eine Pause in einer Hängematte zu nehmen oder sitzen auf dem Balkon vor dem Zimmer, aus denen kann man auch sehen breite Palette von schneebedeckten Gipfeln an klaren Tagen wie Dhaulagiri, Annapurna, Manaslu und viele mehr. Chitwan Forest ResortDie Französisch Menschen schätzen die "Petanque" Boden, während trinken Pastis.Während der kalten Winterabenden wir auch Licht ein Lagerfeuer, um die sich die Musiker ihr Talent zeigen können. Die jungen freundlichen und dynamischen Mitarbeitern wird immer ihr Bestes tun, um Ihren Aufenthalt bei uns zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wir sind auch mehrsprachige sprechende (Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Nepali und Hindi) so nicht länger zögern, uns für die beste Erfahrung im Chitwan Nationalpark zu verbinden. 
 

 

Wir waren auf der Jagd nach den Rinozerussen, unser Führer erklärte uns, immer einen Baum in Sichtweite zu haben, auf

den wir klettern sollten, oder dass er uns mindestens Deckung gibt, bei einem eventuellen Angriff. Es kommen angeblich pro

Jahr 2-3 Personen im Park um, bei Angriffen von diesen Rinos.

Ein 8-Wochen altes hat er uns auch noch gezeigt, die Mutter kam bei der Geburt ums Leben.

Nachdem wir uns noch die Krokodilzucht angesehen haben und auch noch einen kurzen Ritt auf Elefanten erleben

durften, waren wir wieder zurück. Es war wirklich ein aufregender Tag.

Chitawan 10.05.1996 kmSt. 30.242

 
 
Unsere letzte Tagesetappe stand an, der Weg nach Kathmandu. Wir kamen gegen 14 Uhr an. Smog und Verkehrschaos in einem 
 
Kessel, auf  1300 Höhenmetern, mitten im Himalaya. Thamel heißt unser Anlaufpunkt. Dort ist der Treffpunkt aller Weitgereisten.
 
Wir zogen in ein Guesthouse und gleich bekamen wir Gesellschaft von einem Engländer, der mit seinem alten Landrover alleine auf 
 
Weltreise ist und hier schon Wochen auf eine Gelenkwelle wartet. Im Laufe der nächsten Tage erkunden wir Kathmandu und treffen
 
auch 2 Holländer, die mit ihren Maschinen in Richtung Australien unterwegs sind. 
 
Datei:Kathmandu, Nepal.JPG

 

Kathmandu (alter Name: Kantipur) liegt im Zentrum des dicht besiedeltenKathmandutales, einem in 1300 m Höhe liegenden Talkessel von

etwa 30 km Durchmesser. Die weiteren Städte im Tal, Lalitpur (Patan), Bhaktapur, Madhyapur-Thimi,Kirtipur und zahlreiche kleinere

Gemeinden bilden einen Ballungsraum von über 1,3 Million Einwohnern (2010, Zensus 2001: 915.071) Die umliegenden Berge haben

Höhen zwischen 2000 und 2700 m. Im Norden, und mehr noch im Westen, haben die Ausläufer der sehr dicht gebauten Stadt den Fuß

dieser Berge schon erreicht. Die Stadt erstreckt sich an der Nordseite des Bagmati. Der Kernbereich liegt zwischen den Flüssen Vishnumati

und Dhobi Khola. An der Südseite des Bagmati liegt die SchwesterstadtLalitpur (Patan).

Das Wasser der im Kessel zusammenlaufenden Flüsse wird einzig über den HauptflussBagmati durch eine Schlucht nach Süden

abgeführt, durch die sonst keine Verkehrswege führen. Die wichtigste und bislang noch einzige Verkehrsanbindung an das übrige Land

erfolgt über einen Pass im Westen der Stadt. Die extremen Monsunniederschlägeführen alljährlich zu zahlreichen Erdrutschen, so dass

Kathmandu immer wieder für einige Tage von der Außenwelt abgeschnitten ist. Eine zweite Straßenverbindung in den Terai, beginnend

in Dhulikhel, etwa 30 km östlich von Kathmandu, ist seit 1997 im Bau und annähernd fertig gestellt. Die prekäre Anbindungssituation der

Stadt wird damit deutlich verbessert werden.

Eine Straße nach Osten über Bhaktapur, Dhulikhel nach Tibet ist seit Jahren aufgrund von Erdrutschen und schlechtem Zustand

unmittelbar auf der tibetischen Seite nur bis zur Grenze befahrbar. Die Erdrutschstellen sind mit geländegängigen Fahrzeugen passierbar,

ansonsten müssen alle Transportgüter entladen, über mehrere Kilometer getragen und dann in LKW von der Gegenseite wieder verladen

werden. Im weiteren Verlauf ist die Straße nach Lhasa zwar nicht durchgehend befestigt aber gut befahrbar.

Mit ihnen unternehmen wir einen Ausflug an die tibetanische Grenze nach Kodari. Die Grenzer erlaubten uns, die 

Freundschaftsbrücke zu betreten, Das erste Mal im Leben hatten wir chinesischen Boden unter den Füssen.

Zurück in Kathmandu suchten wir eine Spedition, die unsere Maschinen zurück nach Deutschland befördern sollte.

Der Chef der Atlas Spedition wollte sich persöhnlich um unser Anliegen kümmern. Bei einem gemeinsamen Essen,

erklärte er uns, dass wir die BMWs in Holzkisten verpacken müssten. Das Holz dazu ließ er uns gleich am nächsten

Tag besorgen und wir machten uns an die Arbeit, alles sorgfältig zu zerlegen und zu verpacken. Alles was wir für

unseren Entspannungsurlaub in Thailand nicht mehr brauchten kam in die Kiste. Die Kisten wurden zum Flughafen

gebracht und im Zollhaus eingelagert. Der Rückflug unserer Maschinen sollte am 31. Mai stattfinden. Freundlicherweise

wollte das alles die Atlasspedition übernehmen. Blind vertrauten wir deren Chef das Bargeld von DM 3.200 an.

 

Wir unternahmen am 14.5. einen sogenannten Mountainflug, bei dem wir mit einem 20sitzigem Flugzeug ganz nahe an die 8000er

Gipfel gebracht wurden. Die 99$ waren gut  investiert. Den Everest Gipfel waren wir auf 300 m nahe gekommen. Erst 2 Tage zuvor

ereignete sich dort eine Tragödie.

 

Unglück am Mount Everest (1996)

 
 

Beim Unglück am Mount Everest wurden am 10. und 11. Mai 1996 mehr als 30 Bergsteiger bei dem Versuch, den Gipfel des Mount Everest zu erreichen, von einem

Wetterumschwung überrascht. Fünf Bergsteiger auf der Südseite und drei auf der Nordseite des Berges kamen dabei ums Leben. Obwohl es immer wieder zu Todesfällen

bei der Besteigung des Mount Everest kommt, fanden die Ereignisse 1996 weltweite Medienbeachtung, da einerseits mehrere erfahrene Bergführer kommerzieller 

Expeditionen unter den Opfern waren und andererseits einige der Überlebenden in der Folgezeit ihre Erlebnisse veröffentlichten. Erwähnenswert sind hier vor allem die

Berichte des amerikanischenJournalisten Jon Krakauer, des britischen Regisseurs Matt Dickinson sowie des kasachischen Bergführers Anatoli Bukrejew. Angesichts der hohen

Opferzahl an einem einzigen Tag wurden nach dem Unglück insbesondere die Vorgehensweisen von kommerziell operierenden Organisationen am Mount Everest in Frage

gestellt.

 

Wer das erste Mal nach Kathmandu kommt, sollte nicht geschockt sein. Wenn man das Flughafengelände verlässt,

taucht man in eine andere Welt ein. Ungewöhnlich für die meisten ist zunächst einmal der Linksverkehr auf den Strassen.

Aber das ist von allem das harmloseste. 

 Auf den Straßen herrscht für uns das totale Chaos. Die nicht immer im besten Zustand befindlichen Strassen teilen sich

Autos, Fahrräder, Mopeds, Kühe und viele Fußgänger. Es grenzt an ein Wunder, dass hier nichts passiert. Vielleicht aber

deshalb, weil an allen Ecken gehupt wird was das Zeug hält. Wie durch ein Wunder gelang es unserem Bus sich

unbeschadet durch dieses Gewirr zu kämpfen.

 Am Straßenrand findet man meist riesige Müllberge, zum Teil offene Kanalisation und häufig ein Wirrwarr aus

Stromleitungen. Selbst in der Innenstadt ist man von dem Chaos nicht sicher. Die kleinen Autos stoßen fürchterliche

Wolken aus und an allen Ecken sieht man, wie der Müll verbrannt wird. Dies führt dazu, dass man die Luft in Kathmandu

im wahrsten Sinne des Wortes riechen und schmecken kann. Sehr oft sieht man  Bewohner von Kathmandu die sich mit

einem Mundschutz vor der Luft schützen.

In den letzten beiden Jahren hat sich der Zustand, vor allem was Autoabgase angeht, jedoch deutlich verbessert. 2004

sieht man kaum noch die dreirädrigen Tuk-Tuk's durch die Strassen fahren.

 Das das Wasser von Kathmandu nicht zu genießen ist, braucht wohl nicht mehr extra erwähnt zu werden. Selbst zum

Zähne putzen solltet ihr Wasser aus einer verschweißten Flasche nehmen. 

Trotzdem ist Kathmandu eine Stadt, die einen in kürzester Zeit gefangen nimmt. Das Leben pulsiert in den Strassen der

Stadt, an jeder Ecke gibt es neue interessante Dinge und Ereignisse zu bestaunen. Überall nimmt man köstliche und

fremdartige Gerüche war. Im wahrsten Sinne des Wortes eine Orgie für alle Sinne. Wenn man erst wieder zurück in der

Heimat ist, sehnt man sich sofort zurück in dieses impulsive Leben.

Durbar Square:

Der Durbar Square, eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt, ist der Platz vor dem alten Königspalast Kathmandus,

dem Hanuman Dhoka mit seinen zahlreichen Tempeln und Pagoden. Rund um den Platz gibt es davon über 50 Stück. Seit

kurzem muss man als Tourist Eintritt zahlen, wenn man den Durbar Square betreten möchte. Der Eintrittspreis beträgt 200

Rupies. Wer vorhat während seines Aufenthaltes in Nepal den Platz noch einmal zu besuchen, sollte sich auf der Rückseite

des Tickets das Datum notieren lassen, damit der Betrag bei einem erneuten Besuch nicht noch einmal bezahlt werden

muss.

Sobald man den Durbar Square betritt, kann man davon ausgehen, dass sich sofort jemand als Fremdenführer anbietet.

Wer keinen Führer möchte ignoriert die Anfragen am besten oder sagt sofort, das kein Führer benötigt wird. Lässt man

sich einmal auf ein Gespräch ein, ist es meist sehr schwierig, den selbsternannten Führer wieder los zu werden.

Der Durbar Square ist autofrei. Es ist wohltuend einmal ohne den Verkehr auf den Strassen und ohne das ständige

Gehupe über den Platz zu gehen. Um den ganzen Durbar Square mit allen Tempeln, Pagoden, Plätzen und Palästen

anzuschauen, sollte man sich genügend Zeit nehmen. Nicht nur die Bauwerke sind sehenswert, auch das Leben ringsherum

bietet einiges. Jeder wichtige Hindugott hat auf dem Durbar Square einen Tempel und viele gläubige Hindus bringen dort

ihr Opfer dar.

Der höchste Tempel des Durbar Square ist der Taleju-Tempel, der in den Hanuman Dhoka-Palast integriert ist.  Der

Tempel ist der Göttin Taleju, einer Erscheinungsform von Durga, bzw. Kali geweiht. Sie war die Schutzgöttin der

Malla-Könige, die mit Blutopfern verehrt wurde. An der Seite des Eingangs zum Palast befindet sich eine Statue

Hanumans, des Affengenerals, die ständig von der Bevölkerung mit Blumengirlanden geschmückt wird. Hanuman

gilt als Schutzgottheit der ehemaligen Mallakönige Kathmandus.

Der Jagannatha-Tempel gehört mit zu den ältesten Gebäuden auf dem Platz. Die erotischen Holzschnitzereien im

Dachbereich sind vor allem berühmt. Der Tempel, der zunächst Vishnu geweiht war, trägt heute die Widmung an

Jagannatha, den "Herrn des Universums".

Nicht weit von dem Tempel entfernt steht eine 3 Meter grosse Steinstaue von Kala Bhairava, dem "Schwarzen

Schrecklichen".  Er ist eine Manifestation Shivas, jedoch in seiner zerstörerischen Form. das wird symbolisiert durch

seine 6 Arme, sein drittes Auge auf der Stirn, seine Krone mit 5 Schädeln und seine Schädelkette.

Seitlich der Statue befindet sich die achteckige Chyasin Dega-Pagode, die Krishna dem Hirtengott  geweiht ist.

Diese Pagode fällt besonders durch ihre ungewöhnliche Form auf.

Der Osten des Durbar Square wird beherrscht vom Maju Deval, einem Tempel zu Ehren Shivas. Auf der einen Seite,

in nördliche Richtung schließt sich der Shiva-Parvati-Tempel an, ein kleines, aber sehr schönes Gebäude, das gerne

von Saddhus als Kulisse für Fotos genutzt wird. Im oberen mittleren Fenster der Vorderfront sieht man ein aus Holz

geschnitztes und bunt bemaltes Paar (Shiva und Parvati), die von oben aus dem Fenster gelehnt auf den Platz

runterschauen.

In südliche Richtung vom Maju Deval befindet sich der Trailokya Mohan Mandir, ein Tempel zu Ehren Vishnus,

der hier auch in seiner Erscheinungsform als Narayana verehrt wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Menschen am Durbar Square

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kumari Chok:

Direkt neben dem Trailokya Mohan Mandir befindet sich der Palast der Kumari, einer "lebenden Göttin". Hier verlässt man den Durbar Square. Der Palasthof wird durch ein kleines holzverschnitztes Tor betreten, das von zwei Löwen bewacht wird. Der Hof ist das Zentrum des Palastes, der mit tollen Holzschnitzereien ausgestattet ist.

Die Kumari gilt in Nepal als die Inkarnation der jungfräulichen Göttin und wird unter den Töchtern der Newar-Kaste der Shakya ausgewählt. 
Nach der Wahl lebt die Kumari hier im Palast und darf diesen nur zum Indrajatra-Fest verlassen. Sie wird dann in einem prunkvollen Wagen durch die Stadt gefahren.
Während dieses Festes bestätigt die Kumari jährlich auch den König in seinem Amt, indem sie ihm die Tika, ein farbiges Zeichen auf die Stirn drückt, und ihn so als Inkarnation des Gottes Vishnu bestätigt.

Wenn die Kumari ihre erste Menstruation bekommt oder auf eine andere Weise Blut verliert, gilt sie als unrein und wird zurück zu ihrer Familie gebracht. Einen Mann findet eine ehemalige Kumari selten, da eine Legende besagt, das ein Mann der eine ehemalige Kumari heiratet, früh stirbt und der Familie Unglück bringt.

 Wenn man Glück hat, zeigt sich die Kumari während der Besichtigung des Palastes in einem Fenster des Innenhofes. Das Fotografieren ist dann jedoch strengstens untersagt. Es gibt jedoch vor dem Palast Postkarten zu kaufen.

Kumaripalast

 

 

 

Altstadt Kathmandus:

Wenn man den Durbar Square in nördliche Richtung verlässt, kommt man direkt in die Altstadt Kathmandus. In den engen Gassen herrscht immer ein reger Betrieb. Ausser den vielen Menschen versuchen Rikschas, Motorräder und einige Autos ihren Weg zu finden. Zwischen dem ganzen Gewimmel wird alles verkauft, was man sich vorstellen kann. Besonders für den Einkauf von Obst, Gemüse und jeglicher Art von Gewürzen ist es hier ein Paradies. In den Gassen findet sich außerdem in jeder Nische und an jeder Ecke auch noch eine kleine Gebetsstätte für verschiedene Götter.

Die Altstadt liegt im Groben zwischen dem Durbar Square im Süden, der Kantipath im Osten, der Tridevi Marg im Norden und dem Bagmati im Westen. Hauptplätze in der Altstadt, wo es immer was zu erleben gibt sind der Indra Chowk, der Asan Tole und Chetrapathi.

In der Stadt finden sich viele so genannte Musikhäuser, in denen sich die Bevölkerung am frühen Morgen und am Nachmittag zum musizieren und zum rauchen trifft. In einigen dieser Musikhäuser wird wirklich toll musiziert, wenn der Beginn morgens um 6:30 Uhr einen auch schon einmal  aus dem Schlaf reisst. Wenn man sich aber an diese Art des Weckens gewöhnt hat, ist es sehr schön und beruhigend.

Altstadt von Kathmandu

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

Kathmandu 19.05.1996 kmSt 30.591

Heute verlassen wir Nepal mit dem Flugzeug nach Ko Samui in Thailand, dort treffen wir auf Schappi aus Lauf mit seiner Familie.

Wir waren nochmal mit dem Atlaschef essen und konnten uns von unseren Motorradkisten verabschieden. 

Frankfurt 1.6.1996

Wir kamen aus Thailand um 13 Uhr am Frankfurter Flughafen an. Unsere Kisten sollten schon mit dem Flieger aus Nepal

um 10 Uhr gelandet sein. Es War leider nicht so. Unser Atlaschef, der Name dieses Betrügers ist übrigens K.P.

Thapaliya Atlas Cargo Packers & Movers Monaco Export & Import Thamel Kathmandu,

hat uns übers Ohr gehauen. Er hat das Geld eingesteckt und die Maschinen einfach stehengelassen. 

Nach vielen Telefonaten über Anwalt und Botschaft, bekamen wir unsere Maschinen am 9 September 1996 nachgeliefert.  Es

war nur dem Umstand zu verdanken, dass wir in Kathmandu einen deutschen Angestellten der Lufthansa, kennengelernt

hatten. Obwohl wir seinen Namen nicht mehr wussten, konnten wir Kontakt zu ihm aufnehmen. Er organisierte dann den

Rückflug, der uns dann nochmal DM 3.800 gekostet hat.

Was war geschehen:

da die Spedition keine Zahlung an die Fluggesellschaft geleistet hat, wurden die Kisten aus dem Zollgebäude ins Freie

befördert. Dort füllte im Juni ein Sandsturm die Hohlräume in den Kisten auf. Im Juli und August kam dann der Monsuregen

und verdichtete das Ganze. So wogen die Kisten dann um über 100kg mehr. 

Als wir die in Nepal nochfrischgeputzten Motorräder in Nürnberg in Empfang nahmen, waren sie und die beigepackten 

Koffer mit einer Dreckkruste überzogen. 

Wir freuten uns trotzdem riesig, dass das Abenteuer noch positiv geendet hatte.

Willi Dumhard

 

Einige indische Impressionen

 

 

x

 

 

 

 

 

Nach oben