Herzlich willkommen auf unserer Webseite,
viel Spaß beim Lesen unerer bisherigen Erlebnisberichte in
Tschechien, Rumanien, Ukraine, sowie in Bolivien (nur
Reisebericht ohne Bilder) und in Laos und ein Urwaldabenteuer im
Tai - Nationalpark in der Elfenbeinküste
Ab 4.8.12 Livebericht in die Türkei, ab Jan 12 Livebericht Afrika
vom Nordosten nach Westen
Alle Beschreibungen von Städten und antiken Plätzen, die lila geschrieben
sind, habe ich aus dem Internet übernommen, also, so hoffe ich, Herr von
Guttenberg, dass hier kein Plagiatsverstoss vorliegt. Sollte sich trotzdem
jemand daran stossen, werde ich diese Passagen umgehend wieder entfernen.




Lang, lang ist´s her, neidisch habe ich 1985 auf dem Baba
Campingplatz in Bodrum die Rentner, Waltraud und Wolfgang
mit dem Wohnmobil beobachtet, damals, ich war 34 jahre alt.
Das Rentnerpaar erzählte mir, dass sie schon 8 Monate über
Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Jugoslawien, Griechen-
land in die Türkei gekommen sind. Ohne einen zeitlichen Plan
waren sie unterwegs, unvorstellbar für mich, der in 4 Wochen
Jahresurlaub, mit seiner Kawasaki 1100 GPS, möglichst die
ganze Türkei und dann noch Griechenland, erkunden wollte.
Und da entstand das erste Mal die Idee, im Rentenalter, in
Ruhe mal ganz um den Erdball zu kurven. Natürlich sollte
das mit dem Motorrad geschehen. Nach weiteren Kurztrips,
in die Länder Südeuropas, unternahm ich dann, 1996 meine
1. längere Reise mit meinem Freund Roland Schuster.

links, mein Freund Roland Schuster ist ausgewandert nach Campo, Südportugal, leider im März, 2020 versorben
Wir fuhren mit unseren BMWs R 100 R auf dem Landweg
nach Nepal. 10 Wochen Zeit hatten wir für diese 16.000 km.




Grenze und Endstation Nepal/Tibet
Später, im Nov. 2000, unternahm ich mit meinen Freunden

Bernd Uhl verstorben jan 21 Heimo Dallhammer Jürgen Steinke
Heimo Dallhammer, Jürgen Steinke und Bernd Uhl eine
Expedition in Pampas und die Anden Bloiviens (2000)
und dann 2003/2004 nach Laos mit Jürgen Werr, Gerd
Meyer und Heimo Dallhammer.


Heimo Dallhammer Gerd Mayer

Jürgen Werr ganz rechts
2007 war es dann Mexico mit dem Geländewagen, wieder
mit Heimo, Tonda Kinkal und Franky Braun.



Tonda Kinkal Franky Braun
Zwischendurch ging`s mit meinen Freuden jährlich nach
Rumänien , bzw. in die Ukraine zum Endurofahren.
Dieter Buchner

Horst Hösselbart (leider schon verstorben)

Gerhard Keil

Jörg
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Ralf Bauer

Franky, mein Sohn Denis, Heimo, Horst Hösselbarth (leider schon verstorben), Gerhard Keil

mein Sohn Denis
auf der Straße unterwegs mit

Bernd Uhl und Werner Jarosch (leider schon verstorben)

Ronny Trötsch
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mit den Schdammddischlern auf Forellentour mit Kerstin und Gerhard


Kerstin und Gerhard

Mein Traum, die Welt zu umrunden, wurde immer konkreter,
nur das Motorrad musste dem Auto weichen, aus Gründen
der Bequemlichkeit, der geschundenen, alten Knochen und
nicht zuletzt, dass ich seit 2007 verheiratet bin und meine
Frau Amon auch recht reiselustig ist. Zu zweit und im Alter
von 61 bzw. 54 tu ich`s doch lieber den Bodrumer Rentnern
gleich und reise bequem mit dem Wohnmobil. Dieses, ein
2001er grüner Mercedes Sprinter, haben wir uns vor 2 Jahren
zugelegt und sind schon recht fleißig mit ihm unterwegs
gewesen. In Hamburg hat er uns zwar mal stehengelassen
mit defektem Steuergerät, aber lieber hier in Oldgermany,
als in der Sahara.
Soweit, so gut, nun stehen wir also kurz vor dem Start,
nicht ganz, denn Amon muss noch bis Dezember arbeiten
und so fahren wir erstmal über Mailand, Kroatien, Albanien
und Griechenland in meine heißgeliebte Türkei. Dort gebe ich
mir erstmal 4 Monate Zeit, ein 2006 erworbenes Doppelhaus
zu verkaufen. Im Dezember fliege ich dann nochmal kurz
nach Deutschland, um dort die Zelte für unbestimmte Zeit
abzubrechen und mit Amon zuerst einmal in Richtung
Elfenbeinküste, ihrem Heimatland, aufzubrechen.

Sabai dii Laos !
Am allwöchentlichen Motorradstammtisch entstand an irgendeinem Mittwochabend im März 03 die Idee, mal wieder eine
Motorradsafari zu organisieren, nachdem die letzte Expedition, Bolivien, nun schon über 2 Jahre zurücklag. Schnell war die
passende Mannschaft gefunden, die in den letzten 2 Wochen des Dezembers das Unternehmen starten sollte. Aus den
Zielvorschlägen, Kolumbien, Mexiko, Kenia und Laos, entschieden wir uns für das letzte und dort sollte es der Norden, da
er gebirgiger und uns zum Enduro fahren reizvoller erschien als der Süden. Relativ billige Flugtickets nach Bangkok
ergatterten wir im Mai für den Dezember, als SARS in aller Munde war und daher sich niemand nach Südostasien wagte.
Nachdem ich über eine nette Chatbekanntschaft, Evita, aus einem Grafenwöhrer Reisebüro, eine recht interessante
Auto- und Motorrad -Vermietungsadresse (Asia Vehicle Rental Co., Ltd) in Vientiane, der Hauptstadt von Laos, erfuhr,
begann die Vorbereitung der Reise. Mit Joe Rumble, einem Australier, und Chef der Vermietung, begann nun ein reger
E-mail Verkehr mit dem Ergebnis, dass er uns zum ausgemachten Termin 2 Honda 250 Enduro Baja und einen Toyota
Allradjeep Hilux bereitstellte.
Natürlich wären uns unsere eigenen Schlammreiter KTM`s lieber gewesen. Aber es steht in keinem Preis-
Leistungsverhältnis, den Lufttransport nach Laos zu bezahlen, um 14 Tage damit herumzufahren.

Früh am Morgen, gegen 8 Uhr, machten wir uns fertig, gespannt auf die für uns bereitgestellten Motorräder.
Der Zustand konnte als o.k. bezeichnet werden. Nachdem wir noch € 800,- gegen Kipp 10 Millionen getauscht
hatten, starteten wir gegen Mittag los.
Wir waren alle Millionäre.


Ba Na Pang, ca. 50 km nördlich Vientiane, bogen wir nach rechts ab und machten zum 1. Mal mit dem roten Staub

laotischer Offroads Bekanntschaft. Wir erreichten ein Hochplateau und hatten einen wunderbaren Ausblick weit
hinein in die Mekongebene. Auf steinigem Boden fuhren wir durch dichte Kiefernwälder. Kaum zu glauben, dass
die Bäume auf diesem nährstoffarmen Boden gedeihen können. Nach 3-stündiger Rundfahrt erreichten wir wieder
das Dorf Ba Na Phang.

Heimo und Gerd, die durch Losentscheid am 1. Tag auf den Mopeds sitzen durften, waren mit einer roten
Staubschicht paniert. Je näher man dem Äquator ist, desto schneller wird der Tag zur Nacht und so war es
schon finster, als wir weiter in Richtung dem größten Wasserreservoir Asiens, dem Nam-Ngum Stausee fuhren.
Auf beiden Seiten der Straße, in den kleinen Dörfern, brannten kleine Feuer, ,auf denen Hähnchen und
andere Tierchen gegrillt und feilgeboten wurden. Mit den Wegweisern bekamen wir immer wieder mal ein
Problem und so fanden wir Na Nam, wo wir unser 1. Nachtquartier aufschlugen, nicht gleich auf Anhieb.
Da es stockfinster war, erkannten wir erst am nächsten Morgen, welch herrlichen Seeblick wir von unserem
netten Guesthouse hatten. Nach dem Auspacken, bestellten wir noch hervorragend schmeckenden Seefisch,
tranken einige Bierlao und versuchten auch den gewöhnungsbedürftigen Reisschnaps.

Mikel, ein australischer Traveller und seine thailändische Freundin erzählten uns noch was sie in den letzten
Wochen in Laos erlebten. Es war 1 Uhr als wir uns dann schlafen legten.
Am nächsten Morgen, beim frühstücken auf der Terrasse, hatten wir einen herrlichen Blick auf den See mit
schwimmenden Inseln, die uns am Abend zuvor die Dunkelheit verborgen hatte.



Die Motorräder wechselten ihren Driver und weiter ging es gen Norden. Die ersten Berge kommen in Sicht. Bei
Hin Houp, inzwischen auf der Straße 13, überqueren wir den ersten größeren Fluss, den Nam Lik. Wir hielten
an und genossen den Blick von der Brücke in die schmale Schlucht nach Osten und nach Westen. Kinder
tummelten sich im Wasser und erfreuten sich ausgelassen im kalten Nass.



In Tha Heua, am nördlichen Ende des Stausees, machten wir Halt, um den Markt zu besuchen.

Es war gerade Mittagszeit und wir wollten sehen, was es dort so alles zu essen gab. Die Auswahl war riesengroß,
herrlich dicke Seidenraupen, Engerlinge, die versuchten, sich vom Brett zu machen, auf dem sie auf Interessenten
warteten.

Oder sollten es doch Fledermäuse, Ratten, Eichhörnchen oder igelähnliche Wesen sein, die wir uns an Ort und Stelle hätten
zubereiten lassen können ?

Wir entschieden uns für Obst, das auch so exotisch und lecker war. Keiner von uns hatte je solche Früchte gesehen.
Unmittelbar am Ortsausgang von Tha Heua, trafen wir die Entscheidung, die Hauptstraße Richtung Luang Prabang
zu verlassen und durch die Restrict Area nach Phongsavan zu gelangen. Grobe Steine, Steile Auf- und Abfahrten,
schmale Brücken verlangten eine konzentrierte Fahrweise. Braune Teiche hatten ein Lotusblütenkleider an.

Freundliche Kinder bestaunten uns in den Dörfern.



Viele bewaffnete Laoten waren zu Fuß oder mit Militärlastwagen, russischer Bauart, unterwegs. Die Bewaffnung bestand
überwiegend aus Kalaschnikows.


Ob sie geladen waren, konnten wir nicht feststellen. Die wenigen Zivilisten, die wir in dieser Gegend trafen, begrüßten
uns freundlich, machten aber sorgenvolle Gesichter, als wir weiter Richtung Osten fuhren. Nach 70 km wollten wir
eigentlich nach Norden abbiegen. Die Leute an der dort vorhandenen Verpflegungsstation rieten uns jedoch so
gestenreich ab, dass wir weiter der Offroadstraße Richtung Osten folgten.

Nach weiteren 30 km erreichten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit Xaisomboune, glaubten uns schon für kurze Zeit in
Phonsavan, da wir die Orientierung verloren hatten. Xaisomboune liegt unterhalb des höchsten Berges von Laos, dem
Phou Bia mit seinen 2818 Metern.

Als wir anhielten, um uns zu beratschlagen, was wir tun, sprach uns ganz überraschend ein Deutscher an, der
wie sich herausstellte, schon seit 5 Jahren hier lebte, um seine Doktorarbeit zu schreiben, über seltene Bäume.
Er erklärte uns, wenn wir nicht im Gefängnis landen wollten (restrict area), müssten wir uns umgehend bei der
Polizeistation melden. Wir folgten seinem Rat, worauf uns vorsorglich erstmal unsere Pässe abgenommen wurden.
Daraufhin wurde uns ein Hotel zugewiesen.
Da wir uns aber frei bewegen konnten, stärkten wir uns in einem von ein paar Mädchen geführten Restaurant. Es gab
Rinderschuhsohle, Pommes und Salat. Der Tag war sehr anstrengend und gegen 23 Uhr fielen wir müde in unsere
Kojen. Tagsdarauf, unsere Pässe wurden uns im Hotel wieder ausgehändigt, mussten wir die 100 km nach Tha Heua
wieder zurückfahren. Dort bogen wir nach rechts ab und waren mittags in Vang Vieng. Wir waren schon sehr enttäuscht,
da wir die Strecke von Xaisonboune über Tha Viang schon gerne erkundet hätten. In einem Restaurant fragte ich, was es
zu essen gäbe, worauf die Chefin in laotisch mit einem nicht endenden Wortschwall mir dies zu erklären versuchte.
Ich verstand natürlich überhaupt nichts und bestellte. Wir bereuten es nicht, sie stellte einen Wocktopf mit kochendheißer
Suppe in die Mitte des Tisches und brachte uns Kräuter und rohes Rindfleisch, war wir dann mit unseren Stäbchen im
Suppentopf garten. Satt verließen wir Vang Vieng, dort wollten wir auf dem Rückweg Silvester feiern, in eine herrliche
karstige Bergwelt, die ich aber erst auf dem Rückweg beschreiben werde, da sie in der Nord-Südrichtung noch imposanter
erscheint. Bei Dunkelheit erreichten wir das dreckige Nest und Verkehrsknotenpunkt Phon Khoun. Da dort die Auswahl an
Guesthäuser sehr mager ist, 2 an der Zahl, hatten wir die Entscheidung schnell getroffen, aßen ein paar Happen und
versuchten schnell einzuschlafen. Wir hatten bis dahin schon gelernt, wie kurz die Nächte bis zum 1. Hahnenschrei sind.
Da das Dorf um die 1500 m hoch liegt erreichte das Thermometer nachts für solche südlichen Breitengrade unglaubliche 0
Grad Celsius.
Entschädigt wurden wir am nächsten Tag dafür. Wir hatten nur eine Halbtagesetappe durch eine herrlich zerklüftete
Bergwelt bei Sonnenschein und erreichten um die Mittagszeit Phonsavan. Nach einem Indischen Curry, machten wir
uns auf ins Tal der Tonkrüge.



Es gibt 3 Plätze, auf denen man das Kulturerbe besichtigen kann. Der 1. ist leicht zu finden und auch der größte,
beim 2. und 3. suchten wir 2 Stunden bis wir sie fanden. Im Großen und Ganzen waren wir einwenig enttäuscht,
viele Krüge sind auch beschädigt von amerikanischen Bomben aus dem Vietnamkrieg. Pongsavan war der
Schauplatz der schlimmsten Bombardements des letzten Indochinakrieges.

Überall sehen wir Bombenkrater, die teils als Wasserreservoirs genutzt werden. Die Laoten sind sehr einfallsreich
hinsichtlich der Verwendung von Bombenschrott. Was nicht an Vietnam verkauft werden konnte, findet Verwendung
als Eingangsportal von Wohnhäusern, als Blumentöpfe, Wasserbehälter, Futtertröge, sogar als Grillstation haben wir
welche gesehen. Abends gingen wir auf Empfehlung in ein vietnamesisches Restaurant und bestellten ganz normal
Fleisch vom Schwein mit Reis, geschmacklich war es ja ganz gut, aber einige Stücke waren zäh wie Leder, aber wenn
man lange darauf herumkaut wie auf Kaugummi, kann man es irgendwann mal runterschlucken. Wie sich später
herausstellte, waren es die Zitzen einer Muttersau.
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Weiter ostwärts, in der Nähe von Muang Kham besichtigten wir am nächsten Tag Tham Phiew, eine Höhle, in der1968 400
Frauen und Kinder keine Überlebenschance hatten, als eine amerikanische Phosphorbombe direkt am Eingang der Höhle
einschug. Noch heute ist alles ausgebrannt, soweit man in die Höhle vordringen kann. Es stimmt uns nachdenklich, wenn
wir an das Schicksal der dort lebenden, sicherlich unschuldigen, Bergbevölkerung denken.


Wir folgen weiter der Straße 6 jetzt in Richtung Norden. Sie ist jetzt sehr schmal und wird an vielen Stellen
ausgebessert. LKW dürfen hier nicht fahren, aber Busse kommen uns schon hin und wieder mal entgegen,
ausgerechnet immer in unübersichtlichen Serpentinen.

Eine kurze Stippvisite im kleinen Travellerdorf Nam Neun, den letzten Pass hoch nach Phan Lao, wo die Straße 1 auf
die 6 trifft. Nach einer kurzen Rast, wir nahmen eine scharfe Suppe zu uns, bogen wir nach rechts ab in Richtung Sam
Neua. Der Bau der 92 km langen Straße dorthin wurden als Beitrag zum Wiederaufbau von der deutschen Regierung
bezahlt. Hier trifft man wieder mal die deutsche Gründlichkeit, die Straße ist in einem hervorragenden Zustand, die
beste in Nordlaos. Schnell sind wir in Sam Neua.




Es ist der Abend des 22. Dezember.
Wir fanden direkt neben dem Markt ein gutes Guesthouse, in dem wir für 2 Nächte unser Lager aufschlugen.
Tags darauf brachen wir früh auf zu 5 zugänglichen Höhlen von Vieng Xai.
4 davon sind kleinere, Aufenthaltsorte der laotischen und vietnamesischen Führungsspitze während des von 1964
bis 1973 tobenden Krieges. Jede Höhle besitzt mehrere Räume, wie Konferenzraum, Küche, Toilette, Schlafraüme
für Familienangehörige und Bedienstete, sowie einen Emergencyraum mit der Möglichkeit, bei einem chemischen
Angriff, ihn luftdicht abschotten zu können. Für reine Luft hätte dann ein russisches Luftfiltergerät gesorgt, um den
Raum für längere Zeit bewohnbar zu halten.

Zu solch einem Ernstfall kam es jedoch nie. Da die Amerikaner keine Bodentruppen einsetzen konnten, wollten sie die
geheimen Aufentshaltsorte vernichten, indem sie das umliegende Agrarland mit Bombenteppichen belegten und auf
verdächtige Stellen mit Raketen schossen. Wie nah sie damit ihren Zielen manchmal waren zeigt ein Höhleneingang,
der fast verschüttet mit Gesteinsbrocken ist. Eine Rakete bohrte sich während einer Konferenz, bei der die
Führungsspitze Vietnams und Laos komplett anwesend war, etwa 10 Meter über dem Höhleneingang in den Fels.
Den Konferenzteilnehmern fuhr damals sicher ein riesen Schreck in die Glieder.
Die 5. Höhle hat riesige Ausmaße und bot bis zu 5000 Soldaten Platz. Sie heißt Elefantenhöhle,

weil sich vor dem Krieg in dieser Gegend große Elefantenherden aufgehalten haben. Unser Guide erklärte uns, dass
es in Ostlaos keine Elefanten und auch kein anderes Großwild mehr gäbe. Die wenigen Tiere die der Krieg verschonte,
sind nach dem Krieg Opfer von Blindgängern geworden. Heute gibt es nur noch ganz vereinzelt in Nationalparks Großwild.

Überhaupt fiel uns auf, dass es in diesem Land nur ganz wenige wilde Tiere gibt. So sahen wir auf der ganzen Tour nur
eine einzige lebende Schlange und sonst nur lebende und tote Tiere auf den Märkten, die zum Verzehr bestimmt waren.
Sogar Plagegeister, wie Fliegen und Moskitos fehlen hier.
Wir ließen Viang Xai und die Höhlen hinter uns.
Am Rückweg zu unserer Unterkunft sahen wir zufällig einen Rot-Kreuz-Wagen auf der Straße stehen. Nun konnten wir
ein Stück abseits der Straße Männer in hellen Anzügen beobachten, wie sie mit Minensuchgeräten, Schaufeln und
Plastikeimern nach über 30-Jahre alten, von Gras und Erde überdeckten, Blindgängern suchten, um diese dann zu
entschärfen, um das Land wieder bewirtschaften zu können.

Der Boden muss dabei Dezimeter für Dezimeter abgesucht werden. Es handelte sich hier um Europäer, die Laoten
anlernten, Amerikaner haben wir bei dieser Arbeit nicht entdecken können. Vor dem Essen badeten wir noch in
einem 17 km entfernten Sulfatquellbecken mit einheimischen Kindern, die uns ansahen, als wären wir von
einem andern Stern.

Es wurde noch eine lange Nacht, denn Julian, ein Belgier, traf spät abends mit seiner Honda Baja 250 noch hier ein
und gesellte sich zu uns. Er bereist Laos fast jedes Jahr für 3-4 Monate. Bei viel Laobier und Reisschnaps erzählte er
uns seine Erlebnisse. Es war wieder mal 1 Uhr, noch zwei Stunden bis zum ersten Hahnenschrei.
Am nächsten Tag, es war der 24. Dezember fuhren wir die gut ausgebaute Straße 6 wieder bis Phao Lao zurück, zum
Frühstück gab es wieder scharfe Nudelsuppe wie bei der Herfahrt vor 2 Tagen im selbigen Lebensmittelladen. Die Wirtin
erkannte uns gleich wieder, vor Freude schenkte sie uns auch gleich einen Reisschnaps ein.

Das war gerade wieder das richtige, nach der schweren Nacht zuvor. Sie wünschte uns damit frohe Weihnachten.
Der Straßenzustand auf den folgenden ca. 140 km bis Vieng Kham war sehr schlecht, immer wieder grober Schotter,
tiefe Löcher und Auswaschungen, die uns nur langsam vorwärts kommen ließen. So war es schon finster, als wir in
Vieng Kham ankamen. Da wir aber unbedingt erst in Nong Khiao Station und Weihnachten feiern wollten, rechneten
wir mit noch harten 40 Nachtkilometern. Das Christkind beschenkte uns glücklicherweise mit einem unerwartet guten
Straßenbelag und so benötigten wir nur noch eine knappe Stunde zu unserem Ziel. Hier angekommen, bezogen wir
ein einfaches Guesthouse und ließen uns unser Weihnachtsmal, Ananas, Hähnchen mit Pommes, auf der Hofterrasse
schmecken. Laute, nicht gerade weihnachtliche Musik aus der Nachbarschaft begleitete uns zur Stromabschaltung
gegen 23 Uhr. Wir waren am Nam Ou, dem 2.längsten Fluss von Laos und von Travellern erfuhren wir, dass sich ca.
30 km flussaufwärts nördlich von Vieng Khan ein reizvolles Dorf befand, das nur auf dem Flussweg zu erreichen ist.
Also charterten wir frühmorgens eine Piroge und ließen uns dort hin bringen.


Es hatte sich gelohnt, die Hütten mit ihren Gärten waren nah ans Ufer gebaut, idyllische kleine Wege führten durchs Dorf.
Verliebte Aussteigerpaare genossen die Romantik und fühlten sich sichtbar wohl in diesem abgelegenen Stück Erde.
Einig machten den Eindruck, nicht seit gestern hier zu sein. So kann ich mir den Beginn der Flower Power Zeit in Goa
(Indien) in den 60er Jahren vorstellen. Nachdem wir unsere knurrenden Mägen versorgt hatten, gaben wir dem Skipper
das Kommando zur Rückfahrt. Heute war Halbzeit und wir wollten noch über die Nord-Südachse in den Westteil Laos
gelangen.

In jedem Dorf ist eine andere Tracht Tradition. Die Jugendlichen stehen beiderseits der Straße und werfen sich kleine Stoffb
älle zu. Wenn wir langsam mit unseren Motorrädern zwischen ihnen durchfahren, winken sie uns zu, halten wir aber an,
rennen sie scheu davon. Erst wenn wir länger stehen bleiben und ihnen Bilder aus anderen Dörfern auf unseren
Digitalfotos zeigen, verlieren sie ihre Scheu und wollen dann auch fotografiert werden.


Nach 4 Stunden Fahrt erreichten wir Oudom Xay, die Provinzhauptstadt. Wir gönnten uns eine Sauna mit darauf folgender
1-stündiger Ganzkörpermassage. Sonst entdeckten wir in der Stadt nichts Sehenswertes. Es war laut bis spät in die Nacht
hinein. Unser Unterkunft stellte sich als Stundenhotel heraus, was wir aber erst spät in der Nacht am Türschlagen und dem
lauten Gekichere irgendwelcher Damen bemerkten. Wie immer um 3 Uhr morgens begannen die Gockel mit ihrem
Kickerih-kih. In allen Stimmlagen versuchten sie sich zu übertrumpfen. Leicht übermüdet bestiegen wir frühmorgens
unsere Fahrzeuge. Die Straßen im Westen des Landes sind überwiegend schlechter, als die im Osten, das merkten
wir am heutigen Tag, als es noch nordwärts ging nach Boh Ten. Dort befindet sich die Grenze nach China.

Dort stellten wir unsere Fahrzeuge ab und arrangierten uns mit den freundlichen Grenzbeamten, dass wir zu
Fuß ein halbe Stunde ins Land China marschieren konnten. So haben wir mal den Fuß nach China setzen dürfen.

Weiter gings auf immer schlechter werdenden Straßen westwärts nach Luang Nam Tha. Hier folgten wir unserem
Reiseführer, in dem das Fischerhaus besonders empfohlen ist.Einem hervorragendenFisch, fast grätenlos, folgten
ein paar Bier und dann gingen wir alle 4 zum Barbier. Es war lustig, wie wir nebeneinander im Freien die Haare
geschnitten bekamen. Ich setzte noch einen drauf und ließ mir meinen Wochenbart rasieren, wusste aber nicht,
dass dies hier, ganz ohne Hilfsmittel, wie z.B. Rasierschaum, geschehen sollte. Es waren Höllenqualen und ich hätte
sicher meine intimsten Geheimnisse preisgegeben, wenn sie einer wissen hätte wollen. Ich dachte während der
schlimmsten Rasur meines Lebens nur noch an den Marderpfahl bei den Indianern.

Zurück im Fischerhaus, wo wir auch im dazugehörigen Guesthouse Quartier bezogen, setzten wir uns mit sauberem
Haarschnitt an einen Tisch. Nicht nur Lautstärkepegel merkten wir, dass wir nicht die einzigen im Lokal waren.
Hinter uns feierten einige Chinesen ausgelassen. Es floss Whiskey und Reisschnaps in Strömen und schnell war
der Bann gebrochen und wir saßen mit ihnen an einem Tisch und feierten zusammen. Für uns bestellten sie noch
zusätzliches Essen, was es war, konnten wir nicht so leicht definieren. Einer, der Chef der Gruppe fing dann mit
seiner Stärke und Schnelligkeit an zu protzen.
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Er war wirklich gut drauf, machte u.a. einen Spagat aus dem Stand, hebelte unseren Heimo, der bestimmt kein
Leichtgewicht mit seinen 95 kg ist, aus, dass er ruckzuck am Boden lag. Dort befand ich mich nach einem missglückten
Kopfstand dann auch. Es eskalierte nicht, wir sangen Weihnachtslieder in deutsch und chinesisch. Der Abend ging zu
Ende, die Chinesen verabschiedeten sich, se hatten noch einen langen Heimweg. So haben wir unseren Teil zur Völkerver-
ständigung beigetragen. Sowohl wir, als auch unsere chinesischen Freunde, werden diesen Abend lange in Erinnerung
behalten. Wir gingen noch auf der Flanierroad von Luang Nam Tha spazieren, nahmen noch eine Kleinigkeit Gegrilltes zu
uns, trafen am Straßenrand Marktfrauen aus dem umliegendem Hochland, denen wir noch Souveniers abkauften.

Die Nacht war kurz bis zum 1. Hahnenschrei und wir konnten die beste Unterkunft unserer Reise nicht lange geniesen.
Schon waren wir wieder unterwegs in Richtung Westen, Richtung Houang Xai am Mekong, an der thailändischen Grenze.
Heute waren sie da, die langersehnten Wasserdurchfahrten.


oder die schmalen Brücken, Baumstämme in Längsrichtung mit 20cm breiten Spalten und der rote Staub, der in jede Ritze
dringt.

Freundlich und mit lauten Sabai dii Rufen begrüßen uns die Kinder in den Bergdörfern, aber auch Frauen, besonders
die jungen, heben zaghaft ihre Hand, um uns zurück zuwinken, wenn wir langsam durch die Dörfer rollen.

In Houng Xai, nach 180 km trifft einen fast der Schlag, so laut und tourimäßig geht dort die Post ab. An diesem Tag haben
sich dort so ca. 20 Teilnehmer der Malaysia – Jeep – Challange eingefunden. Die Teilnehmer ließen gerade ihre Fahrzeuge
von Laoten säubern und stellten sich abends mit nicht enden wollenden Prozedere vor, indem sie mit den gewienerten
Jeeps die Hauptstraße auf und ab fuhren. Wie wir später erfahren haben, sind sie tagsüber dieselbe Route wie wir von
Luang NamTha nach Houng Xai gefahren. Es wurde uns erzählt, dass dabei mehrere Schweine, Hühner und Hunde,
Gott sei Dank keine Kinder, ihr Leben lassen mussten, als sie mit über 100 Sachen durch die Dörfer rasten. Dass
die Bewohner uns trotzdem so freundlich gesinnt waren, grenzt schon an ein Wunder. Wir erlebten einen

atemberaubenden Sonnenuntergang am Mekong, aßen noch in einem Uferrestaurant und gingen dann schlafen, es war
der 27. Dezember und ab morgen sollte es dann südwärts gehen.
Früh machten wir uns auf den Weg, wir mussten 80 km zurück und dann die Abzweigung nach rechts finden. Ich war mir
sicher auf dem Herweg die Weggabelung in Richtung Muang Houn, auf der Straße 2 von Oudom Xai nach Pak Beng schon
erkanntzu haben. Jedoch, als wir diesem Weg folgten, landeten wir nach 2 km in einem Braunkohleabbau. Es ging nicht
weiter. Auch mit Landkarte bewaffnet im Büro des Werkes konnte uns nicht geholfen werden. Das 2. Mal, dass wir nicht,
wie vorher geplant, weiterfahren konnten. Wir mussten zurück nach Luang Nam Tha. Meine Stimmung war auf dem
Tiefpunkt. Da passt dann auch noch mein Ausrutscher auf der Weiterfahrt dazu. Um einen LKW zu überholen,
muss man hier im Blindflug durch die rote Staubwolke, dann mit hupen am LKW vorbei sein Glück versuchen. Meistens
klappt es ja, aber heut gings mal daneben. Ich vermute, dass ich bei dem beschriebenen Manöver auf einen großen
Stein gefahren bin, Resultat, ich lag plötzlich unter meiner Maschine im roten Staub. Glück im Unglück, nur der Spiege
l zerbrochen, Schürfungen an Knie und Ellbogen. Am späten Nachmittag kamen wir am Fischerhaus, in Luang Nam Tha,
an. Ein Radfahrer aus dem Allgäu stärkte sich gerade. In 6 Wochen will er von Bangkok über Chang Rai, dann in Nord-Süd
Richtung durch Laos wieder zurück zu seinem Ausgangspunkt Bangkok kommen. Nach seinen 13 Bananen während seiner
Tagesetappe hatte er großen Appetit auf scharfe Nudelsuppe. Er beschwerte sich auch heftig über die rücksichtslose
Fahrweise der Malaysiatruppe, sie hätten ihn fast vom Fahrrad gefahren. Bei einer Wasserdurchfahrt passierte ihm
ein Sturz, das ist für einen Radfahrer natürlich besonders unangenehm. Wir fanden ein anderes Guesthouse, da das
Fischerhaus voll besetzt war. Bei unserem nächtlichen Bummel durch das Dorf wurde ausgerechnet unserem Gerd
Ganjha (Gras) und Opium von einer in Bergbewohnertracht gekleideten Frau, angeboten. Und Gerd hat ja wirklich mit
solchen Sachen nichts am Hut.
Nach sehr gutem und reichlichen Essen, gingen wir früh zu Bett. 3 Stunden Hahnenweckkonzert stimmten uns ein, für die
längste Etappe nach Luang Prabong.
Bei Nebel und ganz leichten Nieselregen fuhren wir gegen 8 Uhr los. Die anfangs sehr schlechte Straße wird, je weiter
wir gen Süden kommen, immer besser. Das wussten wir, denn wir fuhren bis Pak Muong die Straße 1, die wir auch
hochgekommen waren. Dort trafen wir einen Deutschen mit seiner thailändischen Freundin, die auf ihrer Afrika Twin einen
Trip durch Laos machten. Er lebt in Bangkok und lebt vom Textilexport. Vorher in einem Bergdorf versuchte sich Heimo
als Wilhelm Tell. Ein Einheimischer stellte ihm seine Armbrust zur Verfügung, Heimo traf auf 6m genau ins Ziel. Er
rechnete aber nicht mit einem so enormen Rückschlag.
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Als ich ihn ansah, glaubte ich zuerst er hat die Armbrust verkehrt herum gehalten.

Am Nam Ou entlang gelangen wir schneller als erwartet nach Luang Prabang. Hektik, Business, mehr Touris als
Einheimische, Handelspraktiken, schlimmer als im tiefsten Orient, über 100% Handelspanne waren üblich.
Abends fuhren wir Richtung Flughafen, um dem hektischen Treiben zu entfliehen. In einem kleinen
Bretterverhaurestaurant wurde uns zum 1. Mal „Ma“ angeboten. Wir wussten was das bedeutete und ich bestellte
mir eine Portion mit Salat. Es schmeckte mir von Bissen zu Bissen immer besser, als ich den unbegründeten
Eckel hinter mir gelassen hatte, und jeder wollte mal probieren. Die Einheimischen waren sehr freundlich,
denn in dieser Gegend war nichts vom Tourismus zu spüren. Sie luden uns ständig ein, mit ihnen
Schnaps zu trinken. „Ma“ heißt übrigens Hund.
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Auf ein Bier waren wir noch in einer kleinen Kneipe. Wir freundeten uns sehr schnell mit dem Wirt an. Er erzählte uns von
seinem größten Problem, dass er es bei seinen 2 kleinen niedlichen Töchtern, die mit der Mutter im Gastraum spielten,
noch nicht zu einem Sohn gebracht hatte. Wir verrieten ihm die Lösung, dass er es das nächste Mal mit angezogenen
Socken probieren sollte. Er erzählte es sofort seiner Frau, worauf wir alle einen lustigen Abend verbrachten. Er besorgte
mir dann auch noch ein altes Nummernschild, nach dem ich schon die ganze Zeit vergeblich suchte, denn so ein
Nummernschild hab ich einer guten Bekannten (Frau Manuela Campero) in Deutschland versprochen, um ihre
Sammlung zu ergänzen.

Am Schluss merkten wir, dass er es sehr eilig hatte, er hat es in dieser Nacht noch mit Socken probiert. Da die
Weihnachtszeit hier die absolute Hauptsaison ist, mussten wir in einem ganz einfachen Guesthouse unterkommen.
Am nächsten Morgen charterten wir ganz früh ein Boot, das uns am Mekong zu den Pak-Ou Höhlen bringen sollte.
Auf dem Weg dorthin mussten wir einen Zwangsaufenthalt in Bang Sang Hay (Whiskey Village) einlegen. Der Motor
ging immer wieder aus, unser Bootsführer füllte Sprit aus verschiedenen Behältern nach, er blies, saugte, schraubte
und wir kamen Meter um Meter vorwärts.

Ich merkte, dass sich Heimo, unser Kfz-Meister schon intensiv damit beschäftigte, hier mal einzugreifen.
In Whiskey Village konnten wir Reisschnaps pur, mit Wurzel- und Kräuterextrakten und sogar mit eingelegten
Skorpionen oder Kobras probieren. Nur die Weiterfahrt zu den angestrebten Höhlen rettete uns vor dem
alkoholischen Exidus. Nach einigen Stops (Motor ging einfach wieder aus) erreichten wir tatsächlich noch Pak Ou.
Treppauf bahnten wir uns einen Weg durch die Massen von Touristen. In den dunklen Höhlen ließen wir
1000de von Buddahs, sitzend, stehend, liegend, in allen Größen, auf uns einwirken. Raus aus den dunklen
Höhlen in die gleißende Sonne,

Drauf aufs Boot und auf die andere Seite, dort wo der Nam Ou den Mekong mit seinem Wasser speist (der Mekong hat
es bitternötig in der Trockenzeit), hier gibt es einige Terrassenrestaurants, die auf die hungrigen Höhlenbesucher warten.

Gegen 14 Uhr gaben wir unserem Skipper das Kommando zum Aufbruch zurück nach Luang Prabang. Jetzt ging es auf
einmal ohne Motorstottern. Abends machten wir einen Stadtbummel und kauften einige Souvenirs. In einem Internetcafe
erfuhren wir vom fürchterlichen Iranerdbeben und dass es in Deutschland schneit. Es war der 30.12.03,morgen wollten
wir in Vang Vieng Silvester feiern. 15 km nach Luang Prabang bogen wir nach links zu den bekannten Tad Sae
Wasserfällen ab. Wir waren früher als die Bootsleute da und hatten noch Zeit ausgiebig zu frühstücken. Die Abwechslung
bestand darin, dass wir heute wieder mal fried eggs aßen, gestern gabs scambled eggs, die es dann erst wieder morgen
gibt. Mit der Piroge ging es dann 10 Minuten flussabwärts, was für unseren Bootsmann Schwerstarbeit bedeutete, denn
durch alle Ritzen drang das Wasser herein, und unser Steuermann war mehr mit seinem Eimer beschäftigt, als dass er
das Boot steuern musste.

An den Wasserfällen wadeten wir durch das kühle erfrischende Wasser, stiegen hoch zur Fledermaushöhle und
waren auf dem falschen Weg zum Elefantencamp, merkten es und gingen zurück zum Ausgangspunkt.

Dort scherzten wir mit den kleinen Guides, die begeistert vom Riesen Gerd (1.95m) waren. Unser Boot brachte uns
zurück zu unseren Fahrzeugen und ab gings durch eine gigantische Bergwelt in Richtung Vang Vieng. Als wollte sich
Laos mit den landschaftlichen Highlights von uns verabschieden, so empfand ich die Szenerie der folgenden 250
Kilometer. Eine Schlucht nach der anderen, man hat den Eindruck, hier ist die Welt zu Ende, und doch findet die Straße
wieder einen Ausgang. Zum Abschluss, als die Karstbergriesen in Bergzwerge übergehen, ragen linker Hand zwei
Bergspitzen in die Höhe, so gleichmäßig anreizend, wie der Busen einer schönen Frau. Nun wird das Tal breiter und
wir erreichen den
Trubel Vang Viengs, ein Superlativ an Lautstärke. Es war der Silvesterabend.
Wir dachten schon, keine Unterkunft zu finden, weil sich alle Touristen von Laos hier in Vang Vieng versammelt haben.
Aber diese kleine Stadt ist auf so was vorbereitet. Schnell hatten wir ein Guesthouse gefunden, frisch geduscht ließen
wir uns wie auf einem Jahrmarkt an den Restaurants, Adventure Agenturen und Souvenirständen vorbeischieben. In
einem Gartenlokal zeigten uns die Laoten, dass auch sie Silvester feiern konnten. Den ganzen Abend verbrachten sie
bei Musik, Tanz, Ansprachen oder Ehrungen. Insgesamt waren sie jedoch die Minderheit. Warum dann schlagartig
um 23 Uhr 30 alles vorbei war, und nur noch wir und ein paar Engländer feierten in einem Lokal ohne jegliche Böller
und Leuchtraketen, ist mir bis heute ein Rätsel. Zwei Stunden des neuen Jahres waren noch nicht vorbei und auch
wir waren auf unseren Zimmern. Am nächsten Morgen, den 1.1.2004, hab ich nicht mal einen Hahn schreien hören,
als würden sie Anstand zeigen, und uns die letzte Nacht in Laos ausschlafen lassen. Das letzte Teilstück nach
Vientiane nicht mehr vergleichbar mit den täglichen landschaftlichen Attraktionen, die sich jeden Tag aufs Neue zu
steigern versuchten. Unser Ausgangspunkt, Asia Vehicle Rental war schnell gefunden. Joe Rumble war da als wir
in seinen Hof fuhren. Auch die Bezahlung ging reibungslos vonstatten. Wir hatten nicht mal eine Anzahlung leisten
müssen. Es war Vertrauenssache und Joe stand zu seinem Wort. Er war nur leicht überrascht, als wir ihm die
zurückgelegte Strecke auf der Landkarte zeigten. Auto und Motorräder waren natürlich etwas röter, als wie er sie
uns übergeben hatte. Aber es war nur trockener Staub, wir hatten nicht einen Tag Regen. Wen es interessiert,
wir bezahlten pro Motorrad am Tag 18 US $ und für den Toyota 480 US $ die Woche. Alle Fahrzeuge überstanden die
Tour ohne technische Probleme, o.k., wenn man davon absieht, dass das eine Motorrad die letzten 2 Tage ohne
anschieben nicht mehr ansprang. Ich glaube, damit kann man leben. Um 15 Uhr fuhr uns dann wieder ein Fahrer
von Joe Rumble, nachdem er uns seine Geschichte erzählt hatte, wie er von Australien über Indien, dann Afrika, als
Agrarmann hierher kam und vor 10 Jahren Fuß fasste, nach Udon Thani, Thailand zurück (kostenlos). Wir flogen
am nächsten Tag nach Phuket, um unsere herrliche 15-tägige Rundfahrt in Ruhe ausklingen zu lassen.

Einige Randdaten unserer Reise:
Wir legten in 15 Tagen 2834 km zurück, die Straßen sind insgesamt gesehen besser als wir annahmen. Gewechselt
haben wir am Start in Vientiane jeder € 200,-, zusammen € 800,-, dafür bekamen wir Kipp 10.000.000. das war ein Koffer
voller Geld, weis sie nur 2.000 Scheine haben. Einmal tanken, Kipp 200.000, macht 100 scheine, und nachdem man es
gezählt hat, zählt der Gegenüber nach. Man hofft es stimmt, sonst geht die Prozedur von neuem los. Das Geld reichte für
Sprit, Verpflegung, Übernachtungen und Bootsfahrten, alles was dazugehörte. Für den Rest kauften wir noch ein paar
Souveniers.
Für den Flug Nürnberg-Istanbul-Bangkok-Udon Thani und zurück waren ca. € 800,- fällig aber gebucht 6 Monate voraus.
Hätten wir 3 Wochen invoraus gebucht, hätte es das doppelte gekostet, da Dezember Hauptsaison in Thailand und Laos
ist.
Das Visum kostet proTag 2US Dollar, ist ohne Probleme an der grenze lösbar und kann in Vientiane verlängert werden.
Die Freundlichkeit, hauptsächlich der Jugendlichen, habe ich noch in keinem andern Land so ehrlich herzlich empfunden,
wie hier in Laos. Auch 20-30jährige erwidern jedes Winken. Ältere Personen sind schon reservierter, aber nicht
unfreundlich, die von ihnen erlebten Kriegsnöte sind s.icherlich nicht zu vergessen.
Das Essen: Devise manchmal, Augen zu und durch, besonders bei "Ma". An flotten Geschichten wir wohl keiner ganz
vorbeikommen.
Was würden wir anders machen:
Eine Woche mehr einplanen für dieselbe Tour, wenn möglich, kleine Geschenke (kein Geld) für die Kinder in den
Bergdörfern mitnehmen.
Angaben nach besten Wissen und Gewissen
Willi Dumhard
und dann flogen wir noch für eine Woche nach Thailand, Phuket, um zu relaxen. Dort wo wir wohnten, wurden ein
Jahr später, von dem fürchterlichen Zunami, alle Buden weggerissen.




Die Route Bolivien Nov/Dez 2000




Irgendwann an einem Mittwoch im Sommer 2000 entstand am Motorradstammtisch eine Diskussion, mal auf einen
anderen Kontinent ein Enduroabenteuer zu starten. Schnell standen die Teinehmmer, das Ziel und der Zeitpunkt
der Reise fest. Bernd Uhl, Jürgen Steinke, Heimo Dallhammer und ich wählten Bolivien für 3 Wochen mit
Start im November aus.
Wir organisierten Tickets für Hinflug 17.11., Rückflug 4.12. aus, losten aus, wer wann auf dem Motorrad, und wer
wann im Jeep sitzt ( das verhindert Diskussionen bei der täglichen Wahl des betreffenden Fahrzeuges). 2 Motorräder
(1x 200er und 1x 600er Endurohonda und ein Toyota Landrover wurden für die besagte Zeit in La Paz über `s Internet
gebucht. Die Abfahrt rückte schnell näher und sorgte schon für einige Nervosität, da es ja unsere 1. Überseetour war.
Dann ging`s los. Treffpunkt war der 17.11. um 5 Uhr 30 zum Weißwurstessen bei Heimo in Nürnberg. Heimo`s Frau
Heidi war dabei sehr besorgt und wollte ihn auf einmal nicht ziehen lassen. Als das dann geklärt war fuhr uns Jürgen
mit dem Leihmondeo nach Frankfurt zum Flugplatz. Bei der Gepäckaufgabe lässt sich Bernd erwischen, wie er sein
Pfefferspray vom Hand- ins Hauptgepäck verstauen will. Natürlich wird ihm die "gefährliche" waffe sofort abgenommen.
sonstiges einchecken war problemlos. Nach 9stündigen Flug erreichten wir pünktlich um 13 Uhr 45 Chicago bei leichtem
Schneefall. Das 1. Mal wurden wir mit einer Raucherzone konfrontiert (1 stickiger Raum von 9 qum. Bei Sonnenunter-
gang starteten wir weiter Richtung Miami, das wir nach 2 Stunden erreichten. Um 23 Uhr 30 erfolgte der Start nach
La Paz mit einer kleineren Maschine, da der dortige Flugplatz auf 4000m Höhe liegt und für große Maschinen
nicht anfliegbar ist. Gott sei dank ließ sich Heimo morgens um 5 Uhr erweichen, mir seinen Fensterplatz zu
überlassen und ich konnte einen herrlichen Sonnenaufgang über Südamerika erleben. Unter mir erwachte das
weite Amazonasbecken, ich erkannte die Lichterkette von Porto Velio und dann die mächtigen Nebenflüsse
des Amazonas. Sehr beeindruckend dann die ersten schneebedeckten Andenberge, und nach 28 Stunden
kamen wir müde am kleinen Flughafen in La Paz an.
Wir holten unser Gepäck und wurden von Massillio (Chef des des Hondastützpunktes in La Paz) mit seinem
Toyotalandrover freundlich empfangen und ab ging`nach La Paz City. Es war noch zu früh zum Geldwechsel
und so setzte uns Massillio am San Franzisko Platz ab, gab uns 200 Boliviar und 1,5 Std zur Erkundung.
Jürgen setzt erste Mails nach Deutschland ab, während wir das morgentliche Treiben im Center
von La Paz beobachteten. Strassenverkäufer bieten uns Uhren, Versteinerungen, Charrangos und sogar
irgendwelche getrocknete Tierembrios von Lamas an. Weiter waren sehr viele Indios zum betteln auf den
Plätzen. Um 10 Uhr 30 holt uns Masillio ab. Wir fahren zu seinem Geschäft und lernen Nusillio, den
Mechaniker, kennen. Wir checken die Motorräder, die 200er hat erst 400km, die 600er 13000km.
Auf dem Weg zur Tanke stellt Heimo, unser Kfz-Meister, fest, dass die 200er zuwenig Leistung hat ( lag aber
an der extremen Höhe, 3600m). Bei der 600er, die Jürgen fährt, geht gleich der Sprit aus. Heimo tankt
und bringt Jürgen einen Kanister voll Sprit. Wir fahren steil bergauf in ein Armenviertel. Dort wird beim
Toyota noch mit eine Kardanwelle eingebaut und los kann`s gehen mit unseren 3 Fahrzeugen.
Die Hälfte der Fahrzeugmiete (1200 US Dollar) haben wir angezahlt und Masillio begleitet uns noch bis zum
Ortsende La Paz in Richtung Corioco hoch oben auf über 4000 Meter.
Samstag 18.11.2000 Km 90
Wir tanken noch unsere Vehicel voll, bevor wir uns auf eine der schönsten und gefährlichsten
Strecken der Welt begeben. Den Toyota steuert Bernd, ich bin Beifahrer, Heimo hat die 200er und
flucht über die geringe Leistung, Jürgen fährt die 600er.
Inzwischen sind wir auf 4600 Meter, breite Teerstraße, Hunde links wie rechts. Nach 30 km wird die
Straße enger und der Teer hört auf. Ab hier beginnt der Linksverkehr, das ist in Bolivien so
geregelt, dass bei Gefällstrecken der bergabfahrende an der Bergseite und der bergauffahrende an
der Abgrundseite fährt. Wir wir später erlebten, liegt das aber auch immer wieder im Ermessen des
Fahrers, man muss höllisch aufpassen, auf welcher Seite einem Fahrzeuge entgegenkommen.
Wir wurden diesbezüglich auch von Masillio schon gewarnt.
Man kann es sich garnicht vorstellen, dass wir uns auf der Hauptverkehrsader zwischen Brasilien und Bolivien befinden.
Immer wieder gibt es haarstäubende Ausweichmanöver, wenn uns Busse oder LKW`entgegenkommen.
Da wir bergabfahren müssen wir vorerst nicht auf die brüchigen Randstreifen unmittelbar am Rand
der 100-300m tiefliegenden Schlucht ausweichen.
Aber selbst LKWs müssen an Bussen oder anderen LKWs vorbeikommen, auch wenn der bergabfahrende manchmal
weit zum nächsten Ausweichplatz zurückstoßen muss. Top Gear Bolivia Von rechts stürzen Wasserfälle auf die Sraße,
die diese in Rutschpisten verwandeln, links ind der Schlucht liegen immer wieder ausgebrannte Autowracks. in 3 Stunden
überwinden wir 3400 Höhenmeter, dabei kommen wir durch verschiedene Indiodörfer, wo uns Pollos, Meerschweinchen
und andere Speisen angeboten werden. Unseren Durst stillen wir mit Pepsi oder Cocacola.
Gegen 17 Uhr erreichten wir Yoloso, ein weiteres Indiodorf, vo dort ging es dann wieder auf 1750 Meter nach
Corioco. Auf den letzten Kilometern nahmen wir einen Kalifornieer mit. Er lebtschon seit 15 Jahren in dem Ort
und kümmert sich um die Wasserturbinen im Tal. Er freut sich genauso wie wir über die Bekanntschaft und empfielt
uns das Hotel Esmiralda, das von einem Deutschen geleitet wird. Die letzten Meter durch Coroiko gestalten
sich sehr stei und eng. Wir duschen noch und fallen todmüde in die Betten. Ganz früh morgens mache ich mich
auf und erklimme einen kleinen Berg, von wo ich eine herrliche Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge ,
die wir gestern herabgekommen sind, habe. Es ist leicht bewölkt, Wolenfetzen ziehen durchs Tal. Es ist
jetzt 6 Uhr 40 und der Sonntag 19.11. wartet auf uns.
Sonntag 19.11.2000 km 150 Welch ein Tag
Die grandiose Berg- und Talfahrt findet bis zum Abend ihre Fortsetzung. Links weiter der tiefe Abgrund,
recht die Felswand.
Jedes Ausweichen verstzt uns einen Adrenalinstoß. Nach 20km fährt Heimo, heute auf der 600er, einen Platten.
Vorderrad raus, flicken, einbauen, weiterfahren, wieder Platten, weil man beim Reifenaufziehen ja nicht unbedingt Luft
in den Schlauch pumpen muss (Heimo). Glück im Unglück, die nächste Reifenwerkstatt ist nur 4km weiter. Die flicken
den Reifen und so können wir nach 2 stunden weiterfahren. Um 12 Uhr kleine Pause in einem Indiodorf, und in
Caranavi machen wir dann Mittagspause. Auf der Weiterfahrt geraten in eine Verkehrskontrolle, weiter kein
Problem, nur entdeckt der Polizist ein Cocablatt, aber nach kurzer Diskussion läßt er uns weiterfahren. Bernd,
der heute auf der 200er unterwegs ist, fährt ständig mit offenem Visier, sein Gesicht ist von einer
Staubkruste überzogen, er ist schwärzer als die Indios. Um 17 uhr 30 kommen wir in St. Pecho an und
wählen eine einfache, billige Unterkunft. Obligatorische Dusche und dann gehen wir zum Essen.
Montag 20.11.2000 km 205 mein erster Motorradtag
Nach Kaffee und Lomo (Rindfleischfilet wurde, glaube ich, "längs geschnitten" also nicht wie bei uns in
Medaillons) brachen wir gegen 8 Uhr auf. Der Weg wurde merklich besser, die Landschaft war nur noch
hügelig. Nach 40km kehrten wir ein, während sich Bernd einen Olateller (eine Art Giros) schmecken ließ,
reichte uns 3 ein Cocatee und ein Glas Bier. Nachdem wir unsere Fahrzeuge vollgetankt (natürlich aus
Fässern) hatten, fuhren wir jetzt im absoluten Flachland auf ca. 300m Meereshöhe. Yucuma war
erreicht und ich konnte das vorher abgegangene vordere Schutzblech meiner 200er wieder
montieren lassen. wir ließen uns einstweilen frische frische Ananas und irgenendein nichtdefinierbares Tier (vielleicht
Papgei) servieren. Dann ging`auf der sandigen Pampa weiter Richtung heutigen Zielort Rurrenabaque. Es war gefährlich
sandig und 40 km vor R. war die Luft von Bernd`s 600er Vorderrad wieder raus. Wir versuchten es mit Luft aus der
Dose, doch es reichte nur für 500 Meter. Es gab nur eine Möglichkeit, Rad nach R., flicken lassen, und wieder zurück.
Das besorgten Jürgen und Heimo, während Bernd und ich in sengender Hitze zurückblieben und den gierigen Mücken
unser Blut zur Verfügung stellten. Ab und zu wurden Kühe, Stiere und Schaafe den Weg entlang zur nächsten Weide
getrieben. Endlich gegen 18 Uhr kamen unsere beiden Freunde zurück und wir konnten unseren Weg
nach R. fortsetzen.
Kurz vor R. hatten wir einen Unfall mit einem Huhn, das dabei leider sein Leben verlor. Gerade bei Sonnenuntergang
erreichten wir das Hotel Beni. Unsere durchschwitzten Körper freuten sich auf eine kalte Dusche, leider hatte das
Hoten an diesem Tag kein fließend Wasser und wir konnten uns nur mitabgestandenem Wasser aus einem Eimer
behelfen. Dann folgte das Abendessen. Dazu gingen wir in den kleinen Ort, Die Beleuchtung fand an diesem Abend
auch nicht statt und wir konnten uns nur im Taschenlampenlicht bewegen. Es waren einige Grills aufgebaut, Heimo
entschied diesmal den Platz für unser Gourmetessen. "Oh hier gibt`s Klasse Schaschlik" und schon hatten wir die
Plätze eingenommen. Als es dann serviert wurde, rümpfte als erster unser etepetete Jürgen die Nase `das ess
ich nicht`. Wie sich bei dei Obduktion herausstellte, handelte es sich bei "Heimo`Schaschlick um einen gefüllten
Dickdarm. Wenn man den Inhalt rausdrückte, war das Produkt undefinierbar und Jürgen,Bernd und Heimo
bestellten sich Lomo, ich aß das "Schaschlick", allerdings nicht gerade mit Appetit auf mehr. Dazu gab es kostliches
Cervesse. Danach buchten wir noch für den nächsten Tag einen Dschungeltrip, bei dem wir garantiert Krokodile
und fremartige Vögel sehen werden. Danach kehrte ich zurück ins Hotel und musste feststellen, dass uns
150US Dollar fehlten. Die anderen kamen dann nach einer Stunde auch zurück.
Dienstag 21.11. km 85
Der Jatleg plagt mich noch immer. Um 21 Uhr werde ich müde und ab 4 Uhr kann ich nicht mehr schlafen. Nun ist
es 5 Uhr 30, ich sitze auf dem geplasterten Hof des Hotels und kann nicht raus zum Rio Beni, der an Rurrenabaque
vorbeifließt. Es ist bewölkt und heute nacht hat es stark gewittert. Um 7 Uhr konnte ich endlich raus und ging in ein
nahes Lokal zum frühstücken. Es fing an zu regnen, blitzen und donnern. Kurz vor 8 Uhr kehrte ich tropfnass ins
Hotel zurück. der Dschungeltrip fiel ins Wasser. wir überbrückten den Vormittag mit Cervessa im Hotel. Es kam
uns vor, als würde es Petrus nicht nur regnen lassen, sondern es mit Eimern runterschütten. Die Kanalisation
im Ort, die nur aus Gräben am Wegrand bestand, war völlig überfordert. Beim Versuch um die Mittagszeit eine
bessere Lokalität als unser Hotel zu finden, bin ich mit einem Fuß durch ein Brett gekracht und stand bis zum
Knie in der Scheiße. Alle Wge waren komplett unter Wasser. Als wir dann ein kleines Lokal gefunden hatten,
ließ der Regen nach. Wir bekamen American Breakfast (Jürgen, Heimo), Filet Mignon (ich) und Bernd
fastete. Nach unserem ersten Singani (Schnaps, nur verdünnt mit Sprite genießbar) und einigen Cervessas,
gingen wir zurück ins Hotel und entschlossen uns zum Aufbruch. die nächsten 30km bis Reyes waren fast
gänzlich unter Wasser. Unsere Stiefel und Hosen waren rot vom Schlamm. Beim tanken wurde uns mitgeteilt,
dass der Weg nach St. Rosa unter Wasser steht und deshalb gesperrt ist. Laut meinen Informationen gab
es eine Umgehung, die uns 26 km durch tiefe Wasserlöcher in den Dschungel führte und dann an einem
Einödhof endete. Wir trafen dort eine Frau mit ihren 2 Kindern an, die uns freudlich erklärte, dass wir
zurück mussten. Gleich darauf rutschte Heimo mit dem Jeep in einen Graben, konnte sich aber dank Allrad
und Differezialsperre ohne Fremdhilfe befreien. Um 17 Uhr kamen wir wieder in Reyes an, quartierten uns
einem guten Hotel ein und gingen zum Essen. Dabei tauchten glücklicherweise die vermissten 150 US
Dollar wieder auf, die ich Bernd zur Aufbewahrung gegeben hatte. Erhatte sie in seinem Brustbeutel vestaut.
Erste Anzeichen von Alzheimer. Ich musste dehalb meine Freund zum Abendessen einladen. Bei freundlicher
Athmosphere gab`s Hähnchenteile mit Pommes und natürlich Cervessa. Wir gingen dann auf einem
parkähnlichen Platz spazieren und beobachteten die Dorfjugend, wie sie sich stundenlang auf ihren Mopeds
und Enuros um den Dorfplatz jagten. Es war ein Höllenlärm, wie sie der weiblichen Jugend imponierten. um
21 Uhr 30 ginen wir dann schlafen.
Mittwoch 22.11. km 306
Es ist 7 Uhr, Bernd und ich liegen bei herrlichen Sonnenschein in den Hängematten und wir warten auf Heimo
und Jürgen damit wir nach St.Rosa aufbrechen können. Dieser kleine Ort ist dann schnellerreicht. Beim
Frühstück erkundigen wir uns über die Beschaffenheit des ungefestigten Weges nach Santa Ana. Die
freundlichen Leute zeigten immer wieder, dass wir zurückfahren sollten, wir konnten das aber erst nach
65 km glauben, dass wir uns auf der falschen Strasse befanden, in Richtung Yata. Wir machten Rast im
Casablanca Restaurant, es war wie im Wilden Westen, wir waren in der Llanosebene, hier ist Rinderzuch
angesagt, wir sahen die echten Cowboys. Wir aßen hervorragende Steaks. Von Santa Rosa bis
zum Casablanca fuhren wir in riesige Schmetterlingsschwärm hinein, links und rechts der Straße lagen in
den Tümpeln Krokodile. Wir konnten sie nur an den Augen und Nasenlöchern ausmachen. Ab und zu
zeigten sie sich auch in ihrer vollen Größe (so 1 Meter bis 2,5 Meter) Als ich dann vom Casablanca
losfuhr, bemerkte ich einen Abzweig nach Santa Ana, unserem eigentlichen Tagesziel. Ich fuhr rein in
den Weg, merkte aber kurz darauf, dass die anderen mir nicht folgten. Grund, ohne, dass ich das
mitbekam, erfuhren sie im Casablanca, dass diese Route unbefahrbar sei. Heimo der heute auf der
600er unterwegs war fuhr mir nach und hatte einen Ausrutschter mitten in einer großen Schlamm-
pfütze. Wir fuhren zu zweit zurück ins Casablanca, wo Jürgen und Bernd im Jeep auf uns warteten.
Wir beschlossen weiter nach Jata zu fahren und dort nach rechts Richtung Santa Ana abzubiegen.
In Jata angekommen wurde uns mitgeteilt, dass es die in der Karte eingetragene Strasse nicht mehr
gibt und die einzige Möglichkeit, um nicht ganz nach St. Rosa zurückfahren zu müssen, die vorher
von mir eingeschlagene Route. Wir probierten es, aber die Stimmung war gegen mich. Laut Karte
haben wir ca. 100km bis Santa Ana. Sowie wir uns das zu hause immer vorgestellt haben, Schlamm,
tiefe Wasserlöcher, Engstellen, Furten, Grenzzäune öffnen und wieder schließen. Die Angst irgendwo
in der Pampa übernachten zu müssen, machte sich breit. Wasservorrat hatten wir genug. Nach
30km trafen Jürgen und Bernd einen Reiter, Heimo einen Bewohner eines Urwaldhauses. Beide
rieten uns ab weiterzufahren, da der Weg an einem Berg enden würde. Nun war die Stimmung
völlig am Boden, wir mussten umkehren, das Vertrauen auf meine Streckenführung war dahin.
Für mich war das eben ein Abenteuer, für die anderen ein Grund, sowas nicht mehr zu aktzeptieren.
Für mich war es eben eine Expetizion, für die andern ein Ausflug. sie wollten ab jetzt nur noch Haupt-
straßen befahren. Da auf solcher Tour auch mal was passieren könnte und ich nicht die Verant-
wortung für so ein Unglück übernehmen wollte, gab ich die Streckenführung ab und wollte nur noch
als Passagier mitfahren. Ich dachte sogar an einen Abbruch und eine Rückfahrt nach La Paz. Wir
fuhren also zurück ins Casablanca und dann nach St. Rosa und übernachteten in einem Hotel.
Donnerstag 23.11. km 230
Von St. Rosa ging`s dann in Richtung St. Borgia. Auf einer Brücke sahen wir unten im braunen
Wasser 14 Krokodile. eins davon, ca.3 Meter, reagierte selbst, auf unsere Wurfgeschosse,
mit stoischer Ruhe. Nach 87 km mit einigen Wasserdurchfahrten kamen wir in St. Borgia an.
Wir aßen Fisch zumittag und setzten unsere Fahrt fort. Es wurde, trotz Hauptstraße, der schwierigste
Teil unserer bisherigen Strecke. Heimo und Bernd waren auf den Motorrädern und es fing an zu
regnen. Die Lehmstraße wurde zur Rutschbahn. Beide lagen mehr im Dreck, als dass sie auf den
Mopeds saßen. Bernd war völlig überanstrengt und einem Kollaps nahe. Als Jürgen ihn dann ablöste,
saß er völlig fertig, sprachlos neben mir im Jeep und japste nach Luft und Wasser. Ein einheimischer
junger Motorradfahrer aus Trinidad überholte uns, lud sein Gepäck im Jeep ab, und half Jürgen
und Heimo die richtige Spur durch die tiefen schlammigen Furchen zu finden. Auch dem Jeep wurde
alles abverlangt. Selbst durch lange tiefe Passagen mit Aufsetzen wühlte er sich mit seinem Allrad
durch. Als ich durch ein tiefes Wasserloch fuhr, flog Bernd gegen die Windschutzscheibe, riss den
Innenspiegel ab und verlor seine Brille. Dabei testete er auch das Dach mit seinem Kopf auf Stabilität.
Gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit kamen wir in San Ignacio, 76km vor Trinidad, an. Im Hotel
Plaza trafen wir Petra, aus Erlangen, die hier ein Jahr verbringen will. sie ist architektin und will hier ihre
Doktorarbeit schreiben, dafür würde sie sich dann unbegrenzt in Bolivien aufhalten können. Mit ihr wurde
es noch ein feuchtfröhlicher Abend mit einigen Bieren, 2 Flaschen Singani und 3 Flaschen Sprite und
Cola. Mit einigen Promillen legten wir uns schlafen, um am nächsten Tag mit schwerem Kopf aufzuwachen.
Freitag 24.11. km 95
Die Strecke nach Trinidad setzte sich so fort, wie tagszuvor nach San Ignazio. Tiefe Furchen im roten Lehm,
ausgefahren von schweren LKW`s beim gestrigen Regen. 30km vor Trinidad zweigt eine Straße ins Isoboro
Secure ab. Sie ist aber noch nicht vollständig durchgehend. es folgen 3 spektakuläre Fährfahrten über den
Marmore und 2 seiner Nebenflüsse. der Marmore mündet dann irgendwo in den Amazonas. dei letzten 10km
sind geteert. In Trinidad empfängt uns ohrenbetäubender Lärm von 2 Radfahrern. Wir holen uns Geld an
einem Bankautomaten und beziehen das Hotel Beni. es ist Mittag 12 Uhr. Nachmittags Spaziergang und Essen
(Chateau Briand) am Plaza. Dann nehmen wir uns eine Siesta bis 18 Uhr. danach machen wir auf
Kultur und besichtigen eine Kirche und einige Läden. Dann landen wir auf dem Volksfest
und lassen uns ein Pollo schmecken. Um 21 Uhr gehen wir ins Hotel und lassen den Tag ausklingen.
Samstag 25.11. km 260
Frühmorgens um 7 Uhr starten wir vom Tourendpunkt zurück in Richtung San Borgia. Es ist bewölkt
und hin und wieder regnet es ganz leicht. aber die Erinnerung an die 200 km lange Regenfahrt
vor 2 Tagen an selber Stelle lassen uns Böses befürchten in der Lehmhölle Boliviens. Doch das
Glück ist uns hold, schnell erreichen wir San Ignazio, machen eine kurze Rast und erreichen
San Borgio gegen 15 Uhr 30. Im Hotel Casablanca gehen wir essen und machen die Bekanntschaft
eines Israeli, derPeru und Bolivien bereist. In English tauschen wir die jeweiligen
südamerkanischen Erlebnisse aus und legen uns dann bis 18 Uhr flach. Um 20 Uhr folgt der
obligatorische Plazabesuch, um den die Jugendlichen wieder auf ihren Mopeds ihre Runden drehen. Um
22 Uhr 30 gehen wir schlafen.
Sonntag 26.11. km 220 Tag der Pannen
Wiedermal ein Platten, diesmal an der 200er bei km 75. Gleichzeitig stellt Heimo an der 600er
einen Radlagerschaden am Vorderrad fest. Trotz vorsichtiger Fahrweise kam er nur noch
bis San Pecho. Heimo baut das Vorderrad aus und er ind ich fahren 10 km weiter, Einheimische
erklärten uns, dass dort eine gute Reifenwerkstatt sei, und uns dort vielleicht geholfen werden
kann. Auf dem Weg dorthin fuhren wir mit dem Auto noch einen Platten. Leider mussten wir
feststellen, das das Ersatzrad eine falsche Größe hat und so nicht passt. Das 2. Ersatzrad
hatte einen kaputten Mantel. Der Moteur wusste sich aber zuhelfen und klebte in den kaputten
Mantel ein Stück Schlauch. der reifen wurde dann auf die alte Felge gezogen. Ein Radlager für die 600er
bekamen wir nicht. Nach 3 Stunden waren wir zurück in San Pecho und hatten Glück, dass uns Bernd
und Jürgen noch kannten, denn sie hatten mit einigen Einheimischen um die Wette gesoffen.
wir zerlegten die 600er, sodass sie ain den Jeep passte. Heimo saß hinten mitten im Gepäck
und wir fuhren die 68 km über den Andenpass nach Caranavi. Am Hinweg war diese
Straße noch halbwegs o.k., aber die Unwetter der letzten Tage haben Teile der Straße
abgerissen und in einen fast unfahrbaren Zustand gebracht. In Caranavi hatten wir
unverschämtes Glück, denn wir bekamen ein passendes Radlager für die 600er und Heimo machte
sie wieder fahrbereit.
Es dämmerte bereits, wir aßen noch ein Pollo und bezogen das beste Hotel am Ort, es hatte sogar
Swimmingpool. Nach ausgiebigem Bad aßen wir noch ein hervorragende Hühnersuppe. Ich besuchte noch
einen Frisör und ließ mir die Haare schneiden und den 10-Tagesbart rasieren.
Montag 27.11. km 215 Bemerkung: das Schnarchen meines Zimmergenossen Jürgen nimmt von
Nacht zu Nacht zu.
Um 6 Uhr weckt uns der Wecker aus dem Nachbarzimmer. Um 7Uhr 30 konnten wir den
wohl anstrengensten Teil unserer Tour in Angriff nehmen. Wir waren auf der Gold-Route. Für
die ersten 75km bis Guanlay benötigten wir 2 Stunden, dann kamen steile Auf- und Abfahrten,
sowie Flußdurchfahrten, die Heimo und Bernd auf den Mopeds alles abverlangten. Die nassen
glitschigen Lehmpassagen liesen sich nicht umgehen und sorgten dafür, dass die
Motorradklamotten die rote Lehmfarbe annahmen. Jürgen und ich hatten es da im Jeep schon
einfacher, wenn er sich die rote Pampe quälte.
Nach weiteren 3 Stunden und 35 km erreichten wir Mapiri, dort stärkten wir uns für die Weiterfahrt.
Kurz danach, verfehlten wir uns dann bei der längsten Flussdurchquerung (900m). Erst dachten
Jürgen und ich die anderen sind schon durch und beeilten uns, sie einzuholen. Wir wunderten
uns, dass sie nicht auf uns warten und hatten dann Zweifel, ob sie nicht hinter uns sind, wie
es dann auch war. Die Verzögerung entstand daraus, dass Heimo auf seiner 600er eine
einheimische Schönheit aufsitzen lies und ein Stück mitnahm. Die 600er nahm ihm das übel und
bestrafte ihn mit einem Rahmenbruch hinter der Sitzbank, trotzdem konnte er aber weiterfahren.
Nun warteten die steilsten Auf- und Abfahrten auf uns. Nachdem wir, Jürgen und ich uns ein k
östliches Eis gegönnt und eine halbe Stunde gewartet haben, fuhren wir auch weiter in der
Hoffnung, die beiden am heutigen Endpunkt Consata (1200m Meeresköhe) wieder zu treffen.
Das war dann auch so, die beiden saßen schon mit Einheimischen beim Cervessa, als wir bei
Dunkelheit Consata erreichten. Wir konnten nicht mehr rekonstruieren, wie die beiden
an uns vorbeikamen. Wir gesellten uns dazu in dem gemütlichen Lokal, Gottesanbeterinnen hingen
majestätisch an den Wänden. Um 22 Uhr bezogen wir eine ganz einfache Unterkunft mit Dusche
und Toilette im Freien. Ein Bier noch (Verfallsdatum längst vorbei) und dann ging`s ins Bett.
Vielleicht lags am letzten Bier, Heimo und ich trafen uns 2x an der Toilette, was für den
Wartenden nicht angenehm war, weil es in Strömen regnete. Mir schwnte nichts gutes für den
morgigen Tag.
Dienstag 28.11. km 290
Beim Frühstück fragte uns die Hauswirtin, obwir ihren Sohn ein Stück mitnehmen können, er
hat einen Goldnugget und will ihn in La Paz verkaufen. auf dem Weg zum 1. Pass (3000m)
wollten wir unsere Spritvorräte ergänzen, sie hatten aber nur noch 20 Liter, besser als
garnichts. Wir fuhren weiter Richtung Sorata und kamen auf 4270m, bei herrlicher
Sicht auf die schneebedeckten 6000er. Mittags kehrten wir in Sorata ein. Wir wollten noch eine
Grotte besichtigen, doch die Zeit wurde langsam knapp und so fuhren wir weiter über den
nächsten Pass nach Achacachi und von dort aus zum Titticacasee, den höchsten
schiffbaren See der Welt. Die letzten 50km waren geteert und so kamen wir schnell nach
Carabaca von wo aus wir mit dem Fährboot nach Copacopana übergesetzt wurden. Von
nun an nahmen die Missverständnisse ihren Lauf. Geplagt von Magenproblemen fuhr ich
vor den anderen los in Richtung Copacopana Stadt (40km), um schnell ein Hotel zu finden.
Ich fuhr an diesem Tag die 200er, die sowieso in 4000m Höhe ihre Leistungsprobleme
hatte. Mit den Gedanken, die holen mich schon ein, hatte ich den Ortsrand erreicht.
Ich wartete ein angemessene Zeit, hielt es aber nicht mehr aus und fuhr zum Hotel
Amassador, stellte mein Moped ab und checkte ein. Mehrmals führ ich durch die kleine
Stadt um die anderen zu finden, keine Chance. Da es schon nachts und außerdem bitterkalt war,
machte ich mich mit dem Taxi auf zurück zur Fähre, vielleicht hatten sie ja eine Panne. Ich
konnte sie aber auch jetzt nicht finden. Um 23 Uhr war ich zurück im Ambassador, ließ
meine 200er vor dem Hotel stehen, damit die anderen sie sehen konnten, wenn sie
vorbeikommen sollten. das Hotelpersonal gab mir zu verstehen, dass sie aufpassten.
Mittwoch 29.11. km 230
Nachts gegen 2 Uhr 30 konnte ich aus Angst um das Motorrad nicht mehr schlafen und
tastete mich im finstern vor in Richtung Ausgang, um festzustellen, das die Bolivianer mein
Moped in den Eingangsbereich gestellt haben.
Es war so und ich schlief bis 6 Uhr morgens. Dann legte ich die Schlüssel am Empfang, weil
noch niemand da war, und verlies das Hotel und fuhr wieder zur Fähre, es war
bitterkalt, die schneebedeckten Berge im gleißenden Sonnenlicht vor mir. Total durchfroren
kam ich wieder an der Fähre an. Ich tankte und fuhr wieder zurück.
Meine letzte Hoffnung, sie müssen ja irgendwann am Hafen in Copacopana erscheinen war
richtig. Statt froh zu sein, uns wieder getroffen zu haben, kam es zum großen Streit mit
gegenseitigen Schuldzuweisungen.
Auch die andern waren nachts nochmal unterweg um mich zu suchen.
Wir frühstückten und fuhren mit einem lauten Uraltboot hinaus zur Sonneninsel
(1,5 Std.). Dort besteigen wir die von Inkas angelegten Terrassen. In 4100m Höhe
japsen wir nach Luft. am Rückweg besichtigten wir noch die Ruinen des Tempels Beel
Cohaino und fuhren dann zurück nach Copacopano. Unsere Stimmung war
immer noch gedrückt von den gestrigen Odyssee. Wir aßen in einem Strandlokal Titicacafisch,
bummelten noch durch den Markt und kauften noch das ein- oder andere Andenken.
Mein Magen rumorte weiter und so musste ich immer wieder ein Örtchen aufsuchen.
Nun fuhr ich das 6. Mal die Strecke zurück zur Fähre. Die 120 km nach La Paz fuhren
wir in Jeans, aber auf 4100 m Höhe ist es sehr kalt, so um den Gefrierpunkt
und wir kamen durchfroren am Alto Plano; dem Flughafen und Ärmstenviertel von La
Paz an. Es blitzte und donnerte als wir zum Zentrum fuhren. Im dichten Verkehr kamen
wir nur langsam vorwärts und erreichten das Hotel Latina gegen 19.Uhr 30 im Dunkeln.
Wir checkten ein, ließen uns die Stiefel putzen und machten noch einen Bummel am San
Franzisco Platz. Menschenmassen, Verkaufsbuden boten ihre Waren an, immer auch
die Föten von Lamas, die Glück für Familie und Besitz bringen sollen. Polizisten an allen
Ecken zeigte ihre Präsenz und uns, dass sich La Paz in einem gefährlichen Zustand befindet.
Um 22 Uhr 30 kehrte wir ins Hotel zurück.
Donnerstag 30.11.
Wir brauchten US Dollar für Massimo und mussten zur Bank. Nach einigen Hin und
Her bekamen wir unsere Dollars. Dann besuchten wir nochmal den Hexenmarkt, wo
anscheinend Tag und Nacht der Teufel tobt. Um 10 Uhr 30 steuerten wir mit dem
Toyota unser letztes Ziel an, den Chakaltaya. Das ist der Hausberg von La Paz,
dort kann man in 5500m Höhe fast das ganze Jahr Skifahren. Das war was
besonderes für unseren Skilehrer, dem Heimo. Die Anfahrt über den Alto Plana kannten
wir ja schon und von dort aus ging`s sehr eng und steinig, teils auch im Schnee hinauf
zum Gipfel. Bernd, unser heutiger Fahrer wurde höhenkrank. Ihm wurde speiübel und
er hatte starke Kopfschmerzen. Am Endpunkt deWeges, auf 5270m, erfuhren wir, dass
heute der Skibetrieb eingestellt ist, wegen Tauwetter. So blieb es bei einer Besichtigung
der Piste und der Liftanlage.
Heimo war natürlich enttäuscht, keine Schwünge auf dem höchsten Skigebiet der Welt,
unternehmen zu können. So traten wir den Rückweg an.
Zurück im Hotel setzten wir uns mit Massimo in Verbindung, der dann nach einer
Stunde bei uns war. Er besichtigte seine ramponierten Motorräder und den Toyota.
Es machte den Eindruck, dass er den Zustand (Ritzel, Kettenrad, Stoßdämpfer,
an beiden Mopeds, Rahmen an der 600er) so erwartet hatte und er froh war, als wir ihm
erzählten, welche Tour wir gefahren sind, dass nicht noch mehr an den Fahrzeugen
kaputt war.. Allein unsere letzten 3 Tage, die sogenannte "Goldtour", macht er
geführte 7-tägige Endurotouren.
Wir brachten die Fahrzeuge zurück in den Hondastützpunkt, bezahlten die 2. Hälfte
der Fahrzeugmiete, verabschiedeten uns recht herzlich, dass wir auch Werbung für
Massimo`s Geschäft machen würden, und fuhren mit dem Taxi wieder zum
Hexenmarkt. Wir gingen nochmal zusammen in ein Cafe, Heimo undJürgen sahen sich
noch eine Folklorefestival an, während Bernd und ich ins Hotel zurückkehrten.
Freitag 1.12
Frühmorgens holt uns ein bestelltes Taxi ab und bringt uns zum Flughafen. Über Miami,
Chicago flogen wir nach München.
Willi Dumhard
Reisebericht Elfenbeinküste vom 08.05.12 21 Uhr 30 bis 20.05.12 17 Uhr
Achim, Tonda, Willi
Abschied nehmen am Motorradstammtisch am Kuhnhof von Bernd, Klaus, meiner Frau
Amon. Gerd und Jürgen. (Bernhard der Wirt, im Hintergrund)
Letztes Kotelett und Kanonenbräubier bei Bernhard.

Nachdem wir Amon noch heimgebracht haben, gings dann endlich zur langersehnten Afrikatour. Im Wechsel von 2
Stunden fuhren wir die Autobahn Richtung Heilbronn, Karlsruhe, Basel. Bei Moulehouse verliesen wir Deutschland
und die Autobahn. Es wurde schon hell und wir kamen gut voran auf den gutausgebauten Landstrassen in Frankreich.
Wir konnten von 175 Euro 120 sparen, bei einem Zeitverlust von 2 Stunden.
Bordeaux erreichten wir gegen 15 Uhr, dann nutzten wir die Autobahn bis Arcachon, der

angeblich höchsten Düne der Welt (120 Meter).
Da meine Wandersgenossen sich das Spektakel, sie zu besteigen, nicht nehmen liesen, musste
ich natürlich mit.
Ich war ja schon mal oben, 1977, aber da war ich noch gut bei Luft. Ich habs trotzdem überstanden.

Nach nochmal 2 Stunden erreichten wir bei Sonnenuntergang Biaritz, eine der schönsten und
teuersten Buchten am Atlantik.

Wir fanden Gott sei Dank für unser Gespann keinen Parkplatz und gingen dann außerhalb in einem
Pizzaservice essen und gönnten uns auch noch eine Flasche Bordeaux.
Es war inzwischen 23 Uhr und stockfinster als wir Frankreich bei San Sebastian verliesen. Die
Pyrinähen lagen hinter uns als es dämmerte, Madrid liesen wir links, Lisabonn rechts liegen. Nun
hatten wir Portugal erreicht, kein Verkehr auf der Autobahn, die wir aus Kostengründen besser
verlassen hätten. Wir zahlten für 140 km € 47. Punktgenau, um 14Uhr erreichten wir die Raststätte
bei Ribero, den Treffpunkt mit Roland Schuster, meinen alten Freund, mit dem ich 1996 die
Motorradtour nach Nepal machte und der seit 2 Jahren mit seiner Manu in Südportugal, im
Gebiet Campo sein Aussteigerquartier bezogen hat. Wir stellten unseren Hänger in einer seiner
Stammkneipen ab, was besser für unseren Nissan war, denn die Steigungen und Rough Roads
bis zu seinem Domizil, wären stark an die Substanz von Auto und Hänger gegangen. Schon
so hatten wir für die 8 km zu seiner Ranch schwer zu kämpfen.

Nachmittags zeigte uns Roland dann die Umgebung, Santa Clara d Velhu mit dem Staudamm.
Wir kehrten noch kurz bei der Aussteigerin Birgit, in ihrer Windmühle, in der sie schon 16 Jahre
allein mit Hunden und Katzen wohnt, ein. Dann gings zurück zu Rolands Haus, in dem Paul,
sein Hausmeister, einen Schweinskopf, der ein Schäuferle sein sollte, gebraten hatte.

Er schmeckte aber trotzdem, und zum Waschen ging es dann mit dem Mercedes GL runter zum
See, 50 Höhenmeter auf 90 Meter Weg. Wenn Roland das jeden Tag zum Waschen per Klettertour
unternimmt, sehe ich das als Grund, dass er sch 10 kg abgenommen hat, seit er da unten lebt.
Abends gings dann in den für die Althippies neugegründeten Campoclub. Das ist ein netter Treff,
in dem viel getrunken, geraucht und palavert wird. Wir trafen dort auf Karin aus Nürnberg
(Exfreundin von Günther Senft aus Lauf) und ihren Mann. Sie reisen viel in der Welt herum und
haben am See ein Haus uns ein 1 tonnenschweres Boot. Sie luden uns für den nächsten Morgen
zu einer Bootstour mit Barbecue ein, was aber aus unerklärlichen Gründen dann nicht stattfand.
Wir gingen dafür auf den spektakulären Markt nach Santa Clara (besteht aus 3 Verkaufsbuden).
Sehr schmackhafte portugiesische Ochsenkotlett gab es dann in der Ribero Raststätte. Eigentlich
wollten wir das Pokalendspiel Bayern gegen Dortmund bei Roland ansehen. Wir änderten unser
Vorhaben, packten zusammen und verabschiedeten uns von Roland und seinen Genossen und
brachen um 15 Uhr des 12.Mai auf, um die 23 Uhr Fähre in Algeciras noch zu erreichen. Das
gelang uns dann auch, indem wir die schönen Städte Faro, Sevilla und Cadiz links und rechts
liegen liesen. Gerade noch rechtzeitig um 22Uhr löste ich die Fährtickets und kaum waren wir
auf dem grossen Schiff, legte dieses ab vorbei am hellerleuchteten Gibraltar in Richtung Ceuta,
Afrika.

Wir genossen noch einen Liter tschechisches Bier und legten nach einer guten Stunde in
Ceuta an.


Dort versorgten wir uns noch mit Zigaretten und dem Nissan tankten wir voll für die bevorstehende
Nachtfahrt in Richtung Tanger und dann Rabat. Es ging steil in die Berge und der dichte Nebel machte
die Fahrt nicht einfacher, aber unser Nightrider Tonda hatte auch hier noch seinen Spaß.
Bei Rabat ging die Sonne auf und wir steuerten schon Richtung Casablanca, Tonda und ich schliefen,
als Achim den Wegweiser nach Marakesch übersah, so fuhren wir dann einen kleinen Umweg und
Landstrasse, statt Autobahn. Die Sahara war erreicht, Sand, Sand und nochmal Sand. Kurz vor
Marakesch erreichten wir wieder die Autobahn, also auch von Marakesch nichts zu sehen, schade,
bei der nächsten Tour.
Nachmittags erreichten wir Agadir, unbedingt baden war angesagt, aber nichts als Kloaken, und das
verdarb uns dann letztendlich den Badespass, wir fuhren weiter. es wurde wieder Nacht, und gegen
24 Uhr wollten wir dann endlich in El aalun neben dem Auto am Srand nächtigen.


Da es hier auch nicht sehr einladend war, verliesen wir nach kurzem Abendessen (Dosen) und
selbst zuberreiteten Tee (nachmittags von freundlichen Marokaner "günstig" gekauft, mit 2 gegen 1
Stimme die Örtlichkeit und unser Nightrider Tonda fuhr weiter bis zur Dämmerung. Tonda hatte es
am besten im Griff und auch die besten Nerven, wenn entgegenkommende LKWs und Busse an
der Mittellinie kleben blieben.

In der Nähe von Dahkla probierten wir es dann am nächsten Nachmittag. Wir gingen ab von der
Landstrasse auf die Sandpiste in richtung Atlantik, nichtweit, vielleicht 500 Meter und schon saßen
wir fest, tiefeingegraben in den Sand.

Vor allem die kleinen Räder des Anhängers. Jetzt half nur noch Schaufel und Eimer. Tonda und
Achim schaufelten, sie legten die Räder von Anhänger und Nissan frei. Bei dieser Teufelshitze
bekam ich schon im Stehen keine Luft. Tonda war auch ganz schön fertig, er versprach sofort
das Rauchen aufzugeben, was er tatsächlich bis zur Elfenbeinküste durchhielt. Wir legten die
Auffahrbleche vor die kleinen Anhängerräder und schafften das Gespann tatsächlich aus dem
gröbsten Sand, aber wir mussten ja auch wieder zurück, was wir auch sofort probierten. Achim
und Tonda schoben, während ich mit Vollgas bei Allrad, Sperre und Untersetzung das tiefe Sandloch
durchquerte. Es klappte, wir stellten den Hänger ab und fuhren mit dem Nissan den Pistenweg zum
Strand. Dort nahmen wir das wohlverdiente Bad.

Dann gings weiter, der Sprit wurde knapp, weil wir schon über 400km keine Tankstelle vorfanden.
Wir schütteten unsere 5l Reserve in den Tank und nach 10 km kam eine Tankstelle. Um 19 Uhr
erreichten wir die Grenze, die aber schon seit 18 Uhr geschlossen hatte. Also war eine Zwangs-
übernachtung angesagt. Wir aßen noch Curryhähnchen, sehr fein. Tonda machte noch Saharatee,
den wir heute mittag von freundlichen Marrokaner "günstig" erworben hatten. Achim und ich
schliefen im Hotel und Tonda im Auto, unser Guardian.

.

Das Gebiet zwischen Westsahara und Maurethanien ist stark vermient, wenn man vom Weg ab-
kommt, kann man schnell mal in die Luft fliegen.

Inzwischen hatten wir ja schon mehr als 5.000 km zurückgelegt und es war inzwischen der 15.
Mai, als wir morgens die Grenzformalitäten für die Ausreise aus Marokko und die Einreise nach
Maurethanien erledigten. Das dauerte 4 Std und um 13 Uhr starteten wir frohgelaunt die 450 km
Richtung Noackchott.

Dort kamen wir gegen 18 Uhr an, wiedermal richtiges Verkehrschaos.

Nach 1 Std waren wir dem entflohen , es wurde finster und wir suchten ein weiteres Nachtquartier,
das wir dann so 80 km östlich Noakchott in einem großen Beduinenzelt fanden. Die Eigentümer
waren sehr freundlich und wir verbrachten eine ruhige Nacht (mal abgesehen von Achim s
Schnarchen).
Am nächsten Morgen starteten wir nach Aleg und Guerou nach Kiffa. Die Gegend war nicht mehr
mit der Westsahara zu vergleichen. Die Vegetation wurde mehr und mehr, Menschen und Tiere
konnten wieder leben, bis auf die, die neben der Straße überfahren, tod, verwesten. Es waren
überwiegend Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch Kamele. Da es selbst für Geier noch zu
trocken ist, dauert die Verwesung eben sehr, sehr lange. Es lag wirklich so alle 10 km ein Kadaver.
Kiffa war erreicht (ein einheimischer roter Buggy kam uns dort sogar entgegen) und wir waren
frohen Mutes, unser Tagesziel, Ayoun el-Atrous 200 km entfernt, noch zu erreichen, es war ja
erst 16 Uhr.Doch nach 20 km war es vorbei mit der guten Straße.

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km kamen wir voran, es wurde dunkel und an der
nächsten Polizeistation war Schluss, es war 100km vor unserem Ziel. Man verwehrte uns den
Weiterweg. Achim und ich suchten uns im Freien unser Nachtquartier, während Tonda sich `s
wieder im Auto bequem machte.

Das war in dieser Nacht bestimmt die bessere Lösung, es brach ein Gewitter aus, das immer
wieder kräftige Regenschauer hervorbrachte, bei denen Achim und ich unser Klamotten, Schlafsack
und Matte unser einem kleinen Vordach in Trockenheit bringen mussten, was uns aber nur teilweise
gelang. Es war eine wirklich unruhige Nacht zum 16. Mai, da wir Gesellschaft von die schwulen
Brüdern hatten, die uns erst gegen 4Uhr unsere Ruhe liesen.
Am Morgen brachen wir sehr früh auf
und es waren noch weitere 60 km Rough Road, aber die
Landschaft wurde attraktiver, Felsformationen erschienen in unserem Blickfeld

und wir erreichten trotz ständiger Polizeikontrollen am nächsten Mittag Mali, das problematischste
Land unserer Reise, wegen den politischen Unruhen. Ein Anruf von Tonda, von Marokko aus,
bestätigte der tschechische Botschafter, dass wir möglichst am 19. Mai das Land verlassen haben
sollen, da am 20.5 Neuwahlen sind und mit Unruhen zu rechnen sei. Sollte es soweit kommen,
sollen wir seine Frau anrufen, denn er sei da nicht mehr in Mali. Der Grenzübertritt war dann
relativ einfach bis wir zum Zoll kamen, das waren einfach korrupte Militärs, die uns dann trotz
Telefonat mit der Frau des Botschafters und einem hochrangigen Polizeichef 6Stunden festhielten
und 100.000FF ca. €166 abnahmen, damit wir weiterfahren konnten. Um uns herum wurde es
immer grüner und wir kamen noch bis zur nächsten Stadt Diema, es war wieder dunkel und auf
der Suche nach einem Nachtquartier kam es noch zu einer Auseinandersetzung mit einem
Zivilisten, der sich als Militär aufspielte und mir der Kragen platzte, da er all unser Gepäck
kontrollieren wollte. Nachdem ich und auch der Typ ein wenig zurückruderte, wurden wir uns
doch noch einig und wir verbrachten ein laute Nacht neben der Hauptstrasse. Der weitere Weg
durch Mali war unproblematisch, die Strassen gut und keinerlei Kontrollen mehr. Bamako

kündigte sich an, auf den Schutthalden suchten die Kühe nach fressbarem, die Fahrzeuge, die
uns da entgegenkamen
hatten anscheinend den Tüvtermin leicht überschritten.

Wir überquerten den Niger


und erreichten bei Einbruch der Dunkelheit Siskasso, gingen noch fein essen (Hähnchen) und
schliefen in einem guten Hotel, mal abgesehen von den Moskitos, besonders bei Tonda im Auto.
Tagsdarauf am 19.05. erreichten wir nach einer guten Stunde, gegen 9 Uhr unsere letzte Barriere
die Grenze zur Elfenbeinküste. Die Grenzformalitäten waren jetzt schon Routine. Wir wurden
freundlich behandelt, auch an der Zollstation, nur eben 100 Euro nahm er uns auch ab. Schon um
12 Uhr konnten wir weiterfahren. Die Strasse wurde verdammt schlecht, immer wieder setzte der
Anhänger in den tiefen Löchern auf, ein Stossdämpfer ist schon stark deformiert. In Ferkessedougou
trafen wir sicher die schlechtere Wahl, auf der Hauptstrasse zu bleiben, die Umgehung über
Korthoge, erfuhren wir, wäre viel besser gewesen. Nachdem wir Honig und eine Kiste Mango zum
Spottpreis von € 1,60 ergatterten, beschlossen wir in Tafire, unser nächstes und letztes Nachtquartier
zu beziehen.

Wir stoppten um 17 Uhr vor einem einladenden Restaurant, wo mir die Übertragung des Champions-
leageendpiels Bayern gegen Chelsea zugesichert wurde. Ich kontrollierte unser Gespann und
musste einen Plattfuss am hinteren linken Rad feststellen.

Die Ursache für das grosse Loch im Reifen muss eine 10er Schraube gewesen sein. 100 Meter
zurück war ein Reifendoktor, der sich sofort der Sache annahm. Für umgerechnet 5 Euro dichtete
er den Reifen, und er hat 100%ige Arbeit geleistet, der Reifen hält heute noch.
Wir aßen gutes, gebratenes Ziegenfleisch auf Zementpapier und tranken schon ein paar Flags
(Biersorte) bis sich das Lokal füllte und das Endspiel begann. Es waren vielleicht 25 Personen
+ wir drei. Achim und ich waren die absolute Minderheit an Bayernfans.


Trotzdem wurde es eine lustige Veranstaltung. Ich merkte, dass meine leicht provozierende Art,
nicht Agressionen verursachte. Da das spannende Spiel, wir wissen ja jetzt den Ausgang, einmal
den Einen und dann den Anderen vorne sah, jubelte auch der ganze Saal oder enen Achim und ich.
Leider waren wir dann doch die Verlierer und nahmen am Schluss Abschied von den enthusias-
tischen Chelsea-Fans.
Wir nächtigten in der im Hotel, wo dieses mal auch Tonda ein Zimmer bezog.
Am 20.5. , unser letzer Fahrtag, ging es weiter auf miserabler Strasse in Richtung Hauptstadt
Yamoussoukro. Das ist wirklich, besonders um den nachgebauten Petersdom, eine tote Stadt.
Trotz dass es Sonntag war zählten wir nur 3 Besucher. Der Eintritt beträgt € 1,65. ich erreichte,
dass ich mit dem Buggy vor den Petersdom


stellen durfte, wir machten ein paar Fotos und weiter ging es, auf 80 km langer, nun etwas besserer
Landstrasse, dafür regnete es jetzt stark, ein gutes Zeichen für den Beginn der Regenzeit.
Gegen 15 Uhr erreichten wir die Autobahn, wo wir dann die letzten 150 km nach Abidjan schnell
vorankamen und um 17 Uhr unser Ziel Port Boigy erreichten.


Es waren 8.589 km, auf denen wir 1.140 Liter Diesel zum Durchschnittspreis von € 1,25 brauchten,
was € 1427 ausmachte. Schmiergelder in Höhe € 300, Maut € 150. Essen, Trinken und Übernachten
€ 360, Gesamtkosten € 2.237.
Nun warten wir auf die Zollgebühren.
Willi Dumhard
es folgen einige Bilder von unserem Aufenthalt.
Willi Dumhard
































WR Teil 2
Abfahrt 4.8.12 16 Uhr Minna 215.711 Tageskilometer (306) Mot 21.013
Barschaft € 550
Essen € 20 Flughafengebühr € 6
Hallo liebe Freunde,
am 4.8.12 nachmittags, gegen 16 Uhr erfolgte der langersehnte Start. Tagsüber waren
Freunde bei uns, es fand ein kleines Restetrinken statt, bevor es dann endlich, anfangs
in kleinen Schritten, losging.

In Freising gingen Amon und ich in einem sehr schönen Weingarten noch Shrimps essen,
danach lieferte ich sie am Flughafen Münchenab, damit sie 2 Tage ungestört mit ihrer
Tochter und ihrer Enkelin in Mailand verbringen kann. Ich hingegen machte mich auf, noch ein
paar Freunde, auf dem Weg dorthin, zu besuchen.
Zurest steuerte ich Lechbruck an, dort am Hochbergle 2 hat mein langjähriger Freund
Norbert Rüttinger, ein Restaurant mit angeschlossenem Bungalowdorf. Mit ihm verbindet
mich eine seit 1973 andauernde Freundschaft, als wir damals beide als Ausbilder
bei der Bundeswehr, Transportbatallion 270, in Nürnberg tätig waren. Er lies mir von
seinem Koch Manfred noch eine Hochberglelendenpfanne servieren. Als keine andern
Gäste mehr anwesend waren, wurde das Rauchverbot aufgehoben (hallo Tina) und wir
plauderten noch bis in die späte Nacht über länst vergangene Zeiten und die dazuge-
hörenden Erlebnisse. Dann verbrachte ich meine 1. Nacht in der Minne.
5.8.12 216017 (340)
€ 1000 abgehoben in Lechbruck
€ 120 Strafe
€ 32 Zigarretten
Tanken 216178 72l € 75 Mot 3l € 3
Gegen 9 Uhr 30 ging ich rüber ins Lokal und machte mich über die heißen Weißwürste
her. Nach der Verabschiedung fuhr ich über Füssen, an den Königsschlössern

Hohenschwangau und
Neuschwanstein (im Augenblick von einem Plastikkleid überzogen, wegen
Renovierungsarbeiten) vorbei, machte kurz Halt beim imposanten Lechfall

und steuerte Lechaschau an, wo ich mich von Wolfgang und seiner Mutter, genannt
Oma, verabschiedete. Oma feierte vor kurzen ihren 90.Geburtstag. Wolfgang war bis vor
11 Jahren mit seiner damaligen Frau Regina, Pächter meiner Stammkneipe in Lauf,
die Kunigundenberggaststätte mit dem herrlichen Biegarten. Wir erinnerten uns an
manch feuchtföhlichen Abend dort. Jetzt hat er sein Hobby (Poker) zu seinem Beruf
gemacht, bei dem er sehr erfolgreich zu sein scheint, er ist die Nr. 7 in Österreich.
Nach einem Kaffee mache ich mich startklar, es kommen einige Alpenpässe auf die
Minna zu.

Während ich mich zum Hahntennjoch (1900m) hochschraube, singt Nena gerade
"ich fahr mit dir, wohin du willst", ein bischen spät, Nena,du warst mal mein Schwarm,
jetzt hole ich doch Amon in Mailand ab und mache mit ihr die Reise.

Imst ist erreicht, und ich Dummkopf gehe den Österreichern in die Falle, denn gleich
nach Imst steht, dass der Autobahnabschnitt bis Landeck vignettenfrei sei, so verstand
ich das jedenfalls. Als ich kurz vor Landeck die Autobahn verlasse, werde ich von der
Polizei gestoppt. Nicht dass ich wüsste, einen Fehler gemacht zu haben, klärt mich ein
junger arroganter Polizist auf, dass sich die Vignettenbefreihung nur auf einen Besuch
des Rasthofes bezieht, und das auf dem Verkehrszeichen erklärt sei. Ich entschuldige
mich, dies mißverstanden zu haben, aber er geht keinen mm ab, mir eine Strafe von
€ 120,--, aufzubrummen. Jedes Verhandeln sei zwecklos. Ihm haben Sie in
Deutschland, eimal den Führerschein abgenommen, erzählt er mir. Äußerst verkrault
bezahle ich die Strafe und bekomme dafür eine Quittung. (Liebe Österreicher, wenn einer
unter den Lesern meines Berichtes ist, meine Kontonr. ist 0760115600 BLZ 76040061
Commerzbank, euch geht es so gut, da muss man einem armen deutschen Rentner nicht
das Geld aus der Tasche ziehen.) Als er mir mit einem freundlichen Lächeln, noch einen
schönen Tag wünscht,sage ich ihm, dass ich ihm nicht das Gleiche wünsche und seinen
Fingerabdruck auf der Quittung dem Woodoozauber übergebe. Er solle sich auch nicht
wundern, und an mich erinnern, wenn ihm oder seiner Familie in den nächsten Tagen,ein
Unglück ereilen sollte. Sein Lächeln erstarrte nur kurz, und er sagte mir, dass er an einen
solchen Unsinn nicht glaube. Mir geht es zwar ebenso, aber ich bin überzeugt, ein paar
Gedanken wird er sich schon darüber machen. 120 Euro ärmer mache ich mich auf den
Weg in Richtung Schweiz..
Aufnahmeprüfung für österreichische Gendarmeriebeamte |
(eingesandt von: Angie) |
1. | Wer gewann den II. Weltkrieg und wer wurde Zweiter? |
2. | Woraus wird ein Silberdollar hergestellt? |
3. | Erklären Sie Einsteins Relativitätstheorie oder schreiben Sie Ihren Namen in Blockbuchstaben! |
4. | Buchstabieren Sie: a) Hund b) Katze c) Kartoffel |
5. | Wann beginnen die Zehn-Uhr-Nachrichten? |
6. | Wie viele Gebote wurden Moses ungefähr übergeben? |
7. | Es gab 6 Könige mit dem Namen Georg. Der Letzte war Georg der sechste. Wie hießen die anderen fünf? |
8. | Schreiben Sie die Zahlen 1 - 10 nieder (für jede Zahl außerhalb der Reihenfolge wird ein Punkt abgezogen!) |
9. | Wer erfand den Otto Motor? |
10. | Welches Instrument spielte Philipp, der Flötist? |
11. | Verstehen Sie Newtons Gravitationstheorie? Antworten Sie mit Ja oder Nein! |
12. | Von welchem Land ist Berlin die Hauptstadt? (Nicht mehr als eine Seite schreiben!) |
13. | Bezeichnen Sie die nicht passende Persönlichkeit: a. Martin Luther b. Der Papst c. Jack the Ripper d. Kardinal König |
14. | Ein Ziegelstein wiegt 1 Kilo und einen halben Ziegelstein. Wie viele kg wiegt nun ein Ziegelstein? a. 1,5 kg b. 2 kg c. 3 kg |
15. | Vasco da Gama unternahm drei Seereisen. Auf einer davon starb er, auf welcher?a. auf der ersten b. auf der zweiten c. auf der dritten |
16. | Wer erbaute die großen Pyramiden?
a. die VOEST Alpine b. die Pharaonen c. Lego |
17. | Ist das "Ei des Kolumbus"
a. das Ei einer bestimmten Vogelrasse b. ein speziell gekochtes Frühstücksei c. ein Körperteil eines großen Seefahrers? |
Nach einem Tankstopp und Zigarettenkauf in Samnaun (ich muss ja die 120 Euro wieder
irgendwo einsparen),erreiche ich St. Moritz, Amon s Traumwelt, so gegen 16 Uhr 30.
Am feudalen Kempinskihotel vorbei und schon war ich in Majola.

Dort abwärts, in den engen Kurven, dachte ich an die Zeit vor 4 Jahren, als ich den und
die umliegenden Pässe mit meiner Yamaha Fazer und Amon als Sozia, befuhr. Der
Majolapass ist von der Südseite her, immer noch einer der geilsten Pässe auf jeder
Motorradtour und das sehnte ich mir in diesem Moment herbei. Den Comersee erreichte
ich gegen 18 Uhr. Da es Sonntag ist, bekam ich kein frisches Pane und suchte mir am
Ufer des Sees eine Pizzeria. Fündig wurde ich schon im ersten Ort, konnte sogar mit
dem Womo dort nächtigen (4 Euro). Nach dem Essen und ein paar Viertele, zog ich mich
dann in die Minna zurück.

6.8.12 216823 (622)
tanken 216823 69l €95
Grenze Slowenien/Kroatien 18 Uhr 40 216871
Maut € 25 Essen € 35
um 9 Uhr geht es weiter am See entlang, da ich Zeit habe, wähle ich die Seestrasse.
Es geht durch viele Dörfer und immer dem See entlang. Normalerweise wählt man ja
aus Zeitgründen die Autostrada und fährt direkt zum Ziel. Ich kauf mir ein frisches
Pane und frühstücke am untersten Zipfel des Sees auf einer Bank in einem kleinen Dorf.

Gegen12 Uhr komme ich in Santa Maria Hoe bei Mawa, Amon s Tochter, Alen, ihr

Freund und Cheryl, der Enkeltochter, an. Cheryl ist am 1.1.11 geboren und hat sich
schon ganz gut entwickelt. Als Willkommensgeschenk überreicht mir Amon 200ml
CK Parfüm, weil wir uns ja solange nicht gesehen haben. Das zum Thema kürzer
treten, damit uns auf unserer Reise das Geld nicht ausgeht. Um 13 Uhr geht es dann
los, in Bergamo auf die Autobahn, an Brescia, Verona und Venedig vorbei bis Triest
und schon sind wir an der Grenze zu Slowenien. Auf der Landstrasse fuhren wir weiter
und erreichten um 18 Uhr 40 Kroatien.

Wir fahren hungrig an mehreren Spanferkelspießbratereien vorbei, lassen
Rijeka hinter uns, genießen die herrliche Aussicht auf das Hafenbecken bei
Sonnenuntergang. Kurz vor Crkvenjca verlassen wir die Hauptstrasse in
Richtung Meer nach Jabolinska. Auf einer Seeterrasse lassen wir uns Fisch-
suppe, mit Käse und Schinken gefüllten Tintenfisch schmecken. Amon
bestellt sich noch das Gericht vom Nachbarstisch, lies es dann aber einpacken,
weil sie schon übersättigt war. Amon s Wein müsste natürlich wieder ich trinken,
weil er nicht lieblich genug war. Nach dem kostenlosen Schnaps verließen wir
Jabolinska in Richtung Senj. Nach 50 km erreichten wir einen
luftigen Schlafplatz am Meer auf N 44`57`096 E014`55.692`.
7.8.12 216979 (202)
Eintritt Krkafälle € 30
Campingplatz € 20, Oliven- und Lavendelöl € 16
Einkauf € 14
Es wurde dann doch eine laute Nacht, denn direkt neben uns parkten noch 2
ungarische Autos mit jungen Leuten. Sie wollten aber nicht ausruhen, sondern
veranstalteten eine Saufparty mit lauter Musik, bevor sie uns kurz vor Sonnen-
aufgang verliesen. Wir fahren gegen 9 Uhr ab. Die ersten 140 km an der Küste
entlang, eine Insel löst die andere ab. Ich bin ja diese Strecke schon häufiger
gefahren, aber immer mit Zeitdruck, diesmal sah die Küste ganz anders aus,
einfach zum Genießen. Kurz vor Zadar biegen wir nach einer großen Brücke nach
links ab und fahren durch schwer kriegsgeschädigtes Land. Die meisten zer-
bombten Häuser zwar sind neu aufgebaut aber auch sehr viele Ruinen sind noch
Zeugen des unsinnigen Krieges.
Wir erreichen gegen 13 Uhr Skradin, an den Krkafällen, unser Tagesziel.

Hier war ich vor 42 Jahren das erste Mal, und vor 27 Jahren das letzte Mal. alles hat sich
geändert, Kommerz ist eingezogen, wer will s verdenken, dass die Kroaten damit viel Geld
verdienen können. Das Wasser und die Fälle sind noch immer ein grandioses Spektakel.
Wir beziehen Quartier hoch über Skradin, machen das Motorrad startklar und fahren zum
Bootssteg. Durch den romantischen Cannon erreichen wir das ehemalige Campinggelände,
das ersetzt ist durch Restaurants und Tummelplatz. Die Bootsfahrt und der Eintritt kosten pro
Person € 15. Die Badezone ist mit einem Sperrseil von den Fällen getrennt. Wir schwimmen
bis dorthin im erfrischenden Wasser und laufen danach den 1900m langen Wanderpfad
über Hängebrücken durch die Fälle. Wir kommen dabei sogar an den oberen See.
Die hier ansässigen Pflanzen und Tiere sind auf Tafeln beschrieben. Unten wieder
angekommen, nehmen wir noch ein Bad und stellen uns in die Menschenschlange
für die Bootsrückfahrt an. Nach einer guten Stunde sind wir wieder am Ausgangspunkt.
Wir kaufen bei einer Bauersfrau noch Olivenöl und Lavendelöl. Sie hat vor 2 Monaten
ihren Mann verloren (Lungenkrebs). Zurück am Camp kocht Amon Miraculi orginal.
Der Campingplatzbesitzer kommt noch auf einen Sprung bei uns vorbei, und teilt
uns mit, dass er das beste Olivenöl verkauft (€ 18), unseres hat € 16 inklusive
Lavendelöl gekostet.

8.8.12 217181 (300)
Ladegerät Foto € 55
Essen € 45
Einkauf € 10
7 Uhr 30, wir waren wieder auf der Straße. Weiter gings durchs Hinterland in Richtung Split. Dort brauchten wir
1 Stunde, um die Stadt wieder zu verlassen. Nach 230 km war Dubrovnik erreicht und 8 km danach bezogen wir
Quartier. Das Camp befand sich nicht direkt am Meer und das bescherte Amon eine schlechte Laune. Doch
nach dem Essen, Wienerle mit Gemüse aus Lenis Garten, fuhren wir mit dem Motorrad den 1 km zum Strand.
Amon war geschlagene 1,5 Std im Wasser, während ich mir mal ein Bier genehmigte. Gegen 19 Uhr fuhren wir
nach Dubrovnik.

Dort besichtigten wir die grandiose Altstadt. Der komplette Innenstadtbereich ist mit Marmor gepflastert und
so plank poliert,

dass man meint, er hätte geregnet. Wir kauften noch ein Ladegerät für den Foto (€ 55), weil wir unseres
zuhause vergessen hatten. Wir schlenderten durch die engen Gassen, Amon prüfte die Klamottenpreise
(alles viel zu teuer).

Im Lokanta, am Hafen, gingen wir essen (Seafood-Topf, leider alles nur lauwarm). Zurück am Motorrad fuhren
wir noch, bei hell erleuchteten Strassen, durch Dubrovnik und dann zurück zum Camp.
9.8.12 217481 (388)
Camp € 20
Wechsel 180 € in Albanien
Tanken 51l € 65
Wir kamen los, so gegen 8 Uhr 30. Aber wegen des dichten Verkehrs und den engen Strassen durch
Montenegro, brauchten wir fast 5 Stunden für die 186 km zur albanischen Grenze. Außerdem fuhren
wir die komplette Bucht von Kotor ab.


Ein kurzer Fotostopp an einer kleinen attraktiven Insel, kurz vor der Grenze zu Montenegro.

An der Grenze zu Monte Negro wollten die Grenzer meine grünen Versicherungkarten sehen. Ich wusste nicht

mehr, wo ich die verstaut habe, glaubte schon, ich muss das Motorrad abladen, fand sie aber dann
doch noch in der PC-Tasche. Gegen 14 Uhr war dann Albanien erreicht. Dieses Land war ja bis
vor nicht allzulanger Zeit

für Ausländer gesperrt. Bei meinem 1.Griechenlandurlaub 1970 mit Walter Riedel, versuchten wir einen
illegalen Grenzübertritt bei Nacht auf einer Schotterpiste vom Ochrieder see herkommend. In unserem
jugendlichen Leichtsinn bedachten wir damals sicherlich nicht die Folgen einer Festnahme durch die
albanischen Grenzer. Gestoppt mit Maschinengewehren erklärten wir, dass wir uns hoffnungslos verfahren
hätten, ließen uns die Grenzposten wieder zurückfahren. Nun ein ganz anderes Bild, die Albaner waren
ausnahmslos freundlich und hilfsbereit. Die Strassen durchgehend, bis auf die letzten 10km, in hervor-
ragendem Zustand. Im 2.großen Ort Lehze wechselten wir € 180 gegen Leke 22.500. Wir wollten noch
bis Vlore fahren, entschieden uns aber in

Dürres erst einmal ein Meerbad zu nehmen. Wir fanden im Süden der Stadt, ein Hotel, an dem wir gleich
eingeladen wurden, auch den Parkplatz für unser Nachtquartier benutzen zu können. Am Strand setzte ich
mich zu ein paar jungen Leuten, die Bagammon spielten und fand sofort Anschluss, während Amon das
Meer genoss. Die Verständigung führten wir in English, bis sich eine Albanerin, die in Bremen lebt und dort
erst ihr Abitur gemacht hat, dazukam. Sie erklärte mir gleich die schönsten Plätze Albaniens (südlich von
Vlore und Sarande Strände, Im Landesinneren herrliche Wasserfälle und natürlich die Kulturstadt Tirana
mit dem weltberühmten Museum.

Als wir dann frischgeduscht, mit Schlauch, im Hotelrestaurant erschienen,
lernten wir die nette Albanerin Liliane, die in Berlin studiert und jetzt in Amerika lebt, kennen. Auch sie
ist stolz auf ihr wunderschönes Albanien und rät uns mehr Zeit für dieses Land aufzubringen um es
richtig kennenzulernen. Sie bestellt uns albanische Spezialitäten, die ausnamslos lecker schmeckten.
Amon bekam ihre Fischsuppe und albanischen Salat und Ciwapcishi, ich Mosch, gekochter Fleischtopf.
Wir tranken noch einen trockenen Wein dazu.
Danach fuhren wir noch 74 km Richtung Vlore und nächtigten an einer Tankstelle.
10.8.12 217869 (272)
Schmuck € 5 Fähre € 10 und € 60
Essen €35
Tanken 218037 80l € 105
Grenze Griechenland 13 Uhr 30 218060
Um 9 Uhr hatten wir Vlore erreicht. Ab hier ging es bergauf und bergab, enge Kurven, gute Strasse,
ein Pass war wie das Stilfser Joch in Miniaturausgabe, aber 1000 Höhenmeter warens auch.




Saranda erreichten wir um die Mittagszeit. Immer hatten wir Aussicht auf tolle Buchten. Nach Saranda folgten
wir 30km einer schmalen Strasse bis zu einer Fähre (ca 50m Flussüberquerung), €10

Danach 10 km Schotterpiste zur griechischen Grenze.

Weiter ging es dann nach Igonoumitsa

und im Bauch der großen Fähre nach Korfu € 60.

Auf der Überfahrt kam Amon mit einem 52jährigen Griechen ins Gespräch, er wollte sie auf seinen
Landsitz einladen, als ich dann dazustieß, war ihm das schon einwenig peinlich und sein Haus wäre
dann doch zu klein.

Großmäulig sprach er dann von seiner Gönnerin, Angela Merkel, die für seine Pension sorgte. Außer
seinem Landsitz auf Korfu, hätte er noch ein Haus in Athen. Gott sei es gepriesen, dass es sich bei
dem Wichtel, um eine Ausnahme handelt.


In Kerkyra verließen wir das Fährschiff und fuhren durch die grünen Olivenwälder beidseitig der
Strasse nach Arillas. Wie oft habe ich in meiner Korfuzeit 1985 diesen Weg gefahren, um einwenig
Geld neben meiner Wasserskischule zu verdienen, indem ich Touristen vom Flughafen nach Arillas
und wieder zurückbrachte. Trotzdem kam mir die Strecke vor, als fahre ich sie zum 1.Mal. In Arillas
angekommen war das dann schon anders.

Die Lokalitäten, der Strand, das war vom Juni bis Oktober 85 meine Heimat. Wir machten gleich Halt bei
Georges Lokal (damals mein Stammsitz). An der Rezeption eine nette Dame, die Frau von Vasilis, dem
Sohn von Georges. Vasilis war damals 13, jetzt 40. Klar, dass er sich an die Zeit nicht mehr erinnern kann,
und sein Vater, der jetzt so ca 70 ist, wäre im Moment verreist. Schade, wir hätten bestimmt alte Zeiten
aufleben lassen können. Amon und ich, wir gingen noch ein bischen schwimmen und dann bei Vasilis essen.
Die Nacht verbrachten wir im Wohnmobil, so habe ich auch 1985 meine 1.Nacht hier verbracht, mein
Weggefährte war allerdings mein Rottweiler Beo-Wulf.

11.8.12 218141 (74) Mot 21109
Tanken Mot 6l € 11
Einkauf € 10
Essen € 28
Am Morgen holt Vasilis Frau Infos über Google ein, wo wir einen guten Standplatz finden können. In
Paleokastricia, eigentlich dem schönsten Flecken Korfus, mit seinen glasklaren Buchten, ist der
Campingplatz zu weit vom Wasser entfernt.


und so fahren wir weiter nach Roda, ganz im Norden Korfus und werden fündig. Die nette Besitzerin (führt
den Platz schon seit 25 Jahren und gibt deshalb dieses Jahr 25% auf die Platzmiete) empfängt uns
freundlich und erinnert sich noch an den Anruf von heute morgen. Der Platz ist sauber und gepflegt.
Zum Meer müssen wir aber trotzdem mit dem Moped fahren (600m).

Nachdem wir Babs und ihren Mann aus Heidelberg kennenlernten (auch schon seit 20 Jahren
Stammgäste hier) fuhren wir zum Strand und von dort aus über Sidari wieder nach Arillas. Auf dem
Weg dahin, in Afiotos, hat Amon ein Kleid und ein Handtuch ins Auge gefasst.
In Arillas wollte ich doch nochmal nach dem Lokal von Thomas sehen, dessen Sohn mir 1985 große
Schwierigkeiten bereitete, weil er mir meine kompletten Utensielien aus meinem Boot stahl. Aber das
Lokal war verpachtet und deshalb in anderen Händen. Ich aß noch Giros und Amon ging schwimmen,
dann fuhren wir zurück nach Roda. Dort schwamm ich noch eine Runde im Pool, bevor wir zum Essen
gingen. Die griechischen Tavernen

laden ein. Amon aß eine Grillplatte, die ihr nicht so sehr bekommen sollte. Am Camp zurück,
genehmigte ich mir noch eine halbe Flasche Wein.
12.8.12 218215 (0)
Campingplatz € 37
Amon geht`s nicht gut, Magenprobleme, die ganze Nacht schon, aber jetzt schläft sie. Ich verrichte
derweil die Abspühlarbeiten. Gegen Mittag gehen wir einkaufen, Amon macht dann leckeres Hähnchen
mit Rosmarien und Tymian. Nachmittas steuern wir bei Kassiopolis, eine schöne Badebucht, an.
Amon geht es erst wieder besser, als ich mich doch noch breitschlagen lasse nach Afionthos zu fahren,
wo sie ihr Kleid, das es in keinem anderen Geschäft zu kaufen gibt, als dort, doch noch zu besorgen.
Sie hat sich in verschiedenen Kaufläden umgesehen. Es dämmert schon, der Sprit wird knapp, als wir
endlich den Laden erreichen. Jetzt gibt`s ein Problem. Angeblich war das Kleid gestern noch billiger zu
haben, und da versteht Amon keinen Spaß. Der Chef wird geholt, und sie erhält das einzigartige Kleid
nun doch für € 35 und ist so glücklich, dass sie gleich noch ein zweites kauft. Es ist schon dunkel, als
wir unser Camp erreichen. Ich verlade noch das Motorrad, wir wollen morgen früh in
Richtung Athen starten, danach lasse mir den Rest des Weines noch schmecken.

13.8.12 unser 5. Hochzeitstag

218215 (584) Mot 21228
Fähre € 60 Maut € 36 Essen € 25
Wir kommen doch erst um 10 Uhr los, sind um 12 Uhr 15 bei km St. 218263 an der Fähre und um 14 Uhr 30 in
Igonoumitsa. Amon geht es wieder schlechter, während der Fahrt quer durch Griechenland, über Lamia schläft
sie fast die ganze Zeit.
1
Wir steuern den Hafen von Rafinio, im Osten von Athen, an, ein Tip von Babs und ihrem
Mann, vom Camp in Roda. Dort wären Fährschiffe günstig zu den griechischen Inseln zu bekommen. Da es
schon finster ist in Rafinio, suchen wir einen Schlafplatz in der Nähe des Hafen und gehen noch zum Thailänder
essen. Amon legt sich danach gleich hin, während ich mir noch ein Viertele in einer Taverne, direkt über dem
Hafen, genehmige. Ich beobachte dabei die Entladung einer gerade angekommenen Fähre.

14.8.12 Di 218799 (67)
Maut € 3 Einkauf € 25
Essen € 25
Fähre nach Kos € 300
Um 7 Uhr mach ich mich auf zu den Agenturen. Fähren gehen nur nach Ios, Naxos, Mykonos und einigen
anderen kleinen Inseln, aber nicht nach Chios oder Kos. Wir fahren gleich nach Piräus und lösen einTicket
für den morgigen Abend in Richtung Kos (€ 300).

Den einzigen Campingplatz in Athen N 38`00.556`E 023`40.332`fanden wir mit Hilfe des Navis. Er war
sauber, zentral gelegen, nur einige Äste der Olivenbäume hatten was gegen unsere Minna, und so ver-
klemmte sich ein Zweig unter einer Solarplatte und schon ist die Solaranlage außer Funktion. Während
wir jeden Tag fahren, wird das nicht so problematisch sein, aber wir wollten den Kühlschrank auch während
unserer Standzeit in der Türkei nutzen, da muss ich wohl eine Reperatur vornehmen lassen. Mit Hilfe des
Gärtners konnten wir die Minna wieder befreien. Zu allem Unglück, fällt mir auch noch das Motorrad beim
Abladen von der Vorrichtung. Die beschädigten Plastikteile kann ich aber mit Kabelbinder wieder befestigen.
Wir frühstücken und fahren dann in die Innenstadt und wollen der Akropolis einen Besuch abstatten.

Die Beschilderung dorthin ist gelinde gesagt, beschissen, sodass wir auf dem Nachbarsberg, dem Theater
ankommen. Das wird aber nur bei Aufführungen geöffnet. Dort erfahren wir auch, dass man zur Akropolis
nur noch hochlaufen kann. Da wir feststellen, dass sich der Akku noch in der Ladestation im Wohnmobils
befindet, müssen wir sowieso nochmal zurückfahren. Das gestaltet sich nicht so einfach, erst mit Hilfe des
Navis finden wir den Campingplatz wieder.

Wieder zurück am Fusse der Akropolis, entscheiden wir, nicht, wie es einige Fantasten tun, hochzulaufen.
Das waren noch andere Zeiten, 1970 und 1971, als, wir, mein Freund Walter Riedel und ich bei unserem
ersten Griechenland und Türkeiurlaub, jeweils hier direkt an der Akropolis unser Schlaflager aufschlugen.
Die Hitze macht es, mir zumindest, unmöglich. Da ist es im Funnytrain

schon angenehmer, sich an den Sehenswürdigkeiten, durch die schmalen Gassen der Altstadt,
durchs Botschaftsvierten, dem Basar und an den Ausgrabungen vorkutschieren zu lassen.
Immer wieder hält er auch an, um Fotos machen zu können, oder auch einen Trip auf eigene
Faust, dann steigt man einfach im nächsten wieder zu.

Ich bin ein wenig unruhig, weil ich gerade sehe, dass falschgeparkte Motorräder einfach aufgeladen
und weggefahren werden, bin mir nicht sicher, ob der Stellplatz von unserer Maschine so glücklich
gewählt war. Und so fahren wir zum Akropolismuseum, unserem Ausgangspunkt zurück.
X


Moped steht noch da und wir fahren damit die Altstadtgassen ab, bevor wir zum Abendessen in eine Taverne
gehen. Danach besuchen wir noch den Marktplatz, und Amon kann sich im eizigartigen Kleid von Korfu
präsentieren.

Während Amon noch durch die Einkaufsstrassen bummelt, beobachte ich das Treiben am Platz. Einige
junge Puncker besetzen dort ein Denkmal. Wir besuchen noch eine Kirche, aus der laute Musik ertönt,
und bezahlte, gespendete Kerzen von einem Angestellten der Kirche, sobald sie im Sandgefäß von
den Touristen plaziert sind, sofort wieder weggenommen werden, um Platz für weitere Spendekerzen
zu schaffen.
A
Wir fahren zurück zum Camp und lassen die Athener Eindrücke vor dem Wohnmobil noch
auf uns einwirken. Dann lese ich in meinem e-book, "der Junge, der Träume schenkte", und Amon
sortiert die Fotos. Die Nacht ist laut, der Campingplatz befindet sich unmittelbar neben der Hauptstrasse.
15.8.12 Mi 218866 (160) Mot 21287 Einkauf € 10 Camp € 30 Essen € 15
Tanken 218867 90l € 136 Mot 4l € 7
Eine Stunde fahren wir zum Isthmos von Korinth. Amon sieht den beeindruckenden Kanal zum 1.Mal
und kann es nicht fassen, dass der ohne Maschinen gebaut werden konnte.

Ich erinnere mich an eine Motorradtour von 1982, als unsere Gruppe, bestehend aus 5 Motorrädern
und 1 VW-Bus (Jürgen Werr, Heimo Dallhammer, mit seiner späteren Frau Heidi, Gerd Meyer,
Bernd Uhl, Hubert und Sanne im VW Bus, in Monte Negro, in der Nähe von Titograd, bei einer
Polizeikontrolle, auseinandergesprengt wurde, und wir uns auf dieser Brücke, durch Zufall, nach
3 Tagen, wieder zusammenfanden. Ich kam mit Gerd aus der Richtung Patras, die anderen aus
Richtung Athen.



Nach der Besichtigung, ging es zum Baden ins nebenliegende Loutraki.
Auch hier habe ich eine Erinnerung, als ich mich mit meinem Freund Charly Kraus, 1974, hier aufhielt. Es
herrschte Krieg zwischen Griechenland und der Türkei. Es ging um Cypern. Die Grenzen waren geschlossen.
Die Touristen saßen fest. Die Hotels waren nur notbesetzt. Für uns war es ein Vorteil. Wir konnten Swimming-
pools und sogar Schlafzimmer benutzen, obwohl wir nur für Strandurlaub eingerichtet waren. Wir waren mit
einem Uralt R4 (Anschaffung DM 200) und Zelt unterwegs. Wir hatten eine schöne Zeit und machten uns im
Gegensatz zu den anderen Hoteltouristen keine Sorgen. Nach 14 Tagen war der Krieg vorbei und alles
normalisierte sich, auch wir verließen damals Griechenland über Parga, Igonoumitsa und fuhren um
Albanien herum nach Jugoslawien, die Küstenstrasse zurück.
In Loutraki badeten wir und genehmigten uns ein Pizza zum Abschied vom griechischen Festland.

Um 16 Uhr waren wir an der Blue Star Ferry 2 und wurden freundlich empfangen.

Ich parkte die Minna am Oberdeck und bekam sogar Stromanschluss. Wir luden unsere Kühltasche und die
2 Matten aufs Freideck und warteten auf das Ablegen Richtung Kos. Das Schiff war sauber, ich konnte sogar
duschen. Beim Ablegen ging die Sonne gerade über Athen unter, Nachts wurde es kühl und es war gut, dass
Amon eine Decke mitgenommen hat.



Eine Insel nach der anderen zogen an uns in der Dunkelheit vorbei. Ich hatte das gar nicht mehr so in
Erinnerung, als wir (Gerhard Scharrer,

Peter und Susanne Roth, Horst Schenkel und Erwin Kier) 1991 von
Piräus durch die Ägäis in Richtung Kusadasi und Bodrum mit einer 23 m Jonker, Baujahr 1908, segelten.
Jede Nacht legten wir an einer andern Insel an und kamen in der Meerenge von Samos in einen Sturm, der
uns das Foggsegel zerfetzte und uns fast zum Kentern brachte. Mit Müh und Not erreichten wir nachts den
Hafen von Kusadasi. Dort konnte das Schiff dann repariert werden.
In dieser Nacht war das Meer ruhig. Wir legten in Siri und 3 weiteren Inseln an, bevor wir bei Sonnenaufgang
Kos erreichten.


16.8.12 Do 219026 (108)
Tanken 219106 24l € 37
Einkauf € 30 Auscheck Griechenland € 8
Ticket nach Bodrun € 280
Zigarretten 3 Stangen € 33
Gleich nachdem wir auf Kos angekommen sind, machte ich mich auf ein Fährticket nach Bodrum zu
organisieren. Das war nicht einfach, denn in dem einzigen offenem Büro, erklärte man mir, es sei nicht
möglich 3,20 m hohe Gefährte nach Bodrum zu verschiffen. Außer evtl. eine Agentur, die aber erst um
8 Uhr aufmacht. Wir warteten bange Minuten, pünktlich um 8 Uhr machte das Büro auf. Positiv war die
Antwort auf meine Frage, aber es würde € 200 kosten. In dem Moment kam der Herr von der anderen
Agentur herein, der mich hierher geschickt hatte. Er plauderte mit der hießigen Angestellten, ich ver-
stand natürlich kein Wort. Nachdem der Herr wieder gegangen war, fragte mich die Dame nochmal
nach den Maßen der Minna, und schon war der Preis auf € 280. Verdammt nochmal, wieder eine Spende
an das krisenseschüttelte Griechenland. Das war natürlich die Vermittlungsgebühr. Da es wahrscheinlich
die einzige Möglichkeit war, Bodrum zu erreichen, mussten wir in den sauren Apfel beissen und löhnen.
Wir lösten das Ticket und fuhren quer durch Kos. Ich weiss nicht, ob`s am Ärger lag, aber ich fand nicht`s
besonderes an Kos. Zurück, gingen wir in der Nähe des Jachthafen an den Strand zum Baden. Amon
kochte im Womo Tintenfisch. Ich rief Mucky in deutschland und Fatma, ihre Schwester in Calikjavik (Nähe
Bodrum) an und vereinbahrte ein Date für heute abend.
Als die Zeit gekommen war brachen wir auf zum Hafen, warteten 1,5 Std. bis die Zollabfertigung begann.
Die Griechen machen wirklich ein Gescheiß für nichts. dann geht`s auf die Minnifähre. Die Minna passt
wirklich nur ganz knapp drauf, nicht nur in der Höhe, auch in der Länge. Wir haben Glück gehabt, dass
kein anderes Auto mehr an Bord musste. aber die € 280 sind sicherlich für mehrere Autos kalkuliert.




Hoher Wellengang auf der Überfahrt. Der türkische Zoll ist freundlich, ich bekomme sogar noch ein
Comment (wenn ich ohne Fz nach Deutschland fliegen will) und es dauert trotzdem 1 Stunde
bis wir abgefertigt sind. Ich kauf mir noch 3 Stangen LM für € 33, dann fahren wir die 20 km zu Fatma.
Wir treffen sie am Markt, sie besorgt mir noch eine Türksell Telkarte für € 40 Tel. 0049-5346831639
und fahren zu ihr nach Hause. Sie wohnt idyllisch, etwa 60m über dem Meer und hat von der Terrasse
Ausblick über ihren Swimmingpool auf`s Meer und der schön gelegenen Kleinstadt.

Fatma hat schon das Essen vorbereitet, wir unterhalten uns über die jeweiligen Pläne, ihr Mann Hermann
ruft noch aus Deutschland an. Mucky und Stefan erkundigen sich auch nach unserem Wohl.

Amon kann ihren heissgeliebten I-Pad anschließen, während ich noch 67, meist unsinnige Mails, lösche.
Nach dem Obstnachtisch und einer Flasche Wein (nur für mich) gehen wir in die von Fatma vorbereiteten
Betten. 2. Nacht schon nicht in der Minna geschlafen.
17.8.12 Fr 219135 (554)
Einkauf € 15
Nach dem Früstück verlassen wir den angenehmen Aufenthaltsort. Fatma ist traurig, weil wir nicht länger
bei ihr bleiben konnten. Aber sie bekommt ja bald wieder Gäste. Übrigens ist es ein guter Tip, wer einen
Urlaub in Bodrum plant, sich mit Fatma in Verbindung zu setzen. Sie hat ein wunderschönes Apartement
für 2 Personen zu vermieten. Ab vom Bodrumer Trubel und doch nicht weit, einmal eine Bodrumer Disco-
nacht zu erleben.
Wir machen noch Station in Marmaris. Ich war noch nie hier.



Seltsam, denn meine Bodrumer Zeit, hättesich auch hier abspielen können. Es lag nämlich nur an einem
Münzwurf, als wir,(Jutta, Sanne,Hubert und ich, im Mai 1985 in Pamukkale eine Münze entscheiden ließen,
ob unser nächstes Ziel Bodrum oder Marmaris heißen sollte. Die Münze entschied damals für Bodrum.
Und dort stellte ich dann die Weichen fürdie nächsten Jahre. 1986 eröffnete ich dort meine 2. Wasserski-
und Parasailingschule Challenger.



Ali war mir damals eine große Hilfe. Mein treuer Gefährte Beo-Wulf war natürlich mit von der Partie.
Marmaris hat man schön mit Grünanlagen hergerichtet, aber als Nr 1 in der türkischen Ägäisküste würde
ich es nicht bezeichnen, da würde ich Bodrum die Nr 1, Marmaris die Nr. 2 und Kusadasi die Nr. 3 verleihen.
Danach ging es weiter, die Küstenstrasse entlang, nach Kalkan und Kas. Zwischen den beiden Orten, die
herrliche Buch mit glasklarem türkisem Wasser. Zum 3. Mal kamen Amon und ich hier vorbei, und es war
immer nur zum Fotografieren und Bestaunen, diesmal legten wir einen Badestopp ein. Es war herrlich, aber
schon spätnachmittag und so schafften wir es gerade noch, vor Einbruch der Dunkelheit, nach Beycic, in
unser Haus. Meine Befürchtung, dass es bewohnt sein könnte, erfüllte sich nicht. Wir statteten Filiz und
Achmed, den Verwaltern der Anlage noch einen Besuch ab. Mit ihnen begutachteten wir die in Auftrag
gegebenen Reperaturarbeiten und es stellte sich heraus, dass nicht alles erledigt ist. Wir holten die
wichtigsten Wohnutensielien aus dem Womo ins Haus und legten uns schlafen.
Ab dem 13.8. kehrt der Alltag ein. Von unserem Nachbarn,Talat Tekim, bekommen wir Internetzugang,
der auch ab und zu funktioniert. Nachmittags gehen wir meist in Ciraly baden,und tagsüber erledigen

wir die Besorgungen. Wir kaufen in Kumluca einen Kühlschrank. Am 21.08. bekommen wir Besuch von
der Fam. Natter aus Bruck bei Schwandorf. Sie hatten vor einem Jahr unser Haus besichtigt, und sich
aber dann für ein anderes in Belek entschieden. Für 25.08. haben wir ein Treffen in Belek angesagt.
Dort angekommen, verlies mein deutsches Handy das türkische Netz (deutsche Handies gehen nur
ca. 8 Tage, dann schalten sie automatisch ab, man kommt also nicht umhin, bei längeren Aufenthalten,
ein türkisches Handy zu kaufen. Wir mussten also unverrichteter Dinge, nach unserer Strandbesichtigung,
wieder zurück nach Beycik fahren. Na, vielleicht können wir unser Rendevous ein ander Mal nachholen.
Am 23.8. fuhren wir östlich von Kumluca in eine schöne Bucht, die nur von Einheimischen besucht wird.


Leider ging es verflucht steil den Waldberg hinab und für die Minna gab es keine Wendemöglichkeit. Ich
musste also wieder zurückstossen, Das war nichts für unser geliebtes Auto, Die Kupplung stank schon
fürchterlich und gab dann den Geist auf. Ich konnte den Rückwätsgang nicht mehr rausbekommen und
saß fest auf halber Höhe. was machen? Mein Prinzip in solchen Situationen ist ruhig bleiben und Ruhe
ausstrahlen, obwohl ich innerlich schon mit Abschleppdienst, hohen Reperatuarbeiten und anderen
Unannehmlichkeiten spekulierte. Aber die Minna erholte sich wieder nach einer 10-minütigen Verschnauf-
pause und ich konnte sie dann doch auf die Strasse zurücksetzen. Die Kupplung funkioniert auch wieder,
selbst der Gestank hat sich nach 2 Tagen verfüchtigt.
Aber ein anderes Problem stand an. Die Solaranlage zeigte rot, das heißt Störung. Sollte es an den ein
Jahr alten Batterien liegen? Ich baute mal eine aus und wollte sie mit meinem Ladegerät aufladen, aber
sie wollte nicht geladen werden. Also ab nach Kumluca, in eine Reperaturwerkstatt. Dort bauten sie beide
Batterien aus und luden sie 24 Stunden. Nach dem Wiedereinbau, zeigten sie zwar fast volle Ladung, aber
die Solaranlage immer noch rot. Ok, brauch ich neue Batterien, und zwar Gelbatterien, die würden den
Fehler beheben. Aber sie kosten € 500. Das war mir zu teuer und ich werde eine ander Lösung suchen.
Wie gesagt ruhig bleiben und Ruhe ausstrahlen, so fuhr ich zurück zum überlegen, ja Heimo, deine Hilfe
bräuchte ich. Zu Hause passierte erst mal nichts, ich sah immer wieder mal nach der Kontrolllampe und siehe
da nach 2 Tagen leuchtete sie grün, somit glaube ich, dass die Solaranlage wieder funktioniert.
Hier in Beycik haben wir inzwischen Levent aus Terikova kennengelernt, er hat eine Boutik in einem 5-Sterne
Hotel und der Sohn seins Schwiegervaters ist Bürgermeister in Terikova. Er besuchte uns eines Abends, sah
sich das Haus an, und wollte uns beim Verkauf behilflich sein. Nach ein paar Tequillas fuhr er dann mit
seinem Roller wieder heim und vergaß seine Handtasche, in der sich eine große Barschaft und sein
Revolver befand. Spät nachts kam er dann nochmal und holte die Tasche ab.
Ein anderer Levent wohnt ein Stück unterhalb von uns, in einem großen blauen Haus, ist Immobilienmakler
und lebt mit seiner Freundin aus Jamaika und der gemeinsamen 4jährigen Tochter dort. Sie haben anscheinend
einige Probleme miteinander.
Am 29.8. fahren wir ins Krankenhaus nach Kemer, Amon hat eine Allergie. Ein netter Arzt behandelt sie, gibt
ihr eine Spritze und Medikamente und sie ist gleich auf dem Weg der Besserung.
Am 30.8. lernen wir den Christian aus Darmstadt, aber Österreicher, kennen. Er führt hier ein Lokal mit seiner
Frau Sybil (Türkin). Er arbeitet hier noch als Bergführer und das Lokal macht einen kompetenten Eindruck.
Alle Essen werden frisch gemacht. Am nächsten Abend veranstaltet er einen türkischen Abend, wir sind nur
kurz dabei, weil mich andem Abend starke Magenschmerzen plagen.
Am nächsten Tag lernen wir am Strand von Phaselis, Malte kennen. Er ist mit dem Liegefahrrad unterwegs
und fuhr damit 2.500 km in der Osttürkei. Er ist aber auch körperlich angeschlagen und am Ende seiner
Reise. Wir empfehlen ihm zur nächsten Übernachtung Ciraly anzusteuern, dort finde er sicher eine
Möglichkeit zum Übernachten, aber es sind halt 25km und 360 Höhenmeter hätte er auch noch zu meistern.
Als wir ihn dann bei Dämmerung verlassen, glauben wir nicht, dass er das heute noch bewerkställigen wird.
Aber wir treffen ihn dann am nächsten Tag mit 3 türkischen Mädels aus Istanbul und arrangieren, dass er mit
uns nach Dalaman fahren kann, wenn wir Mucky und Stefan besuchen. Das haben wir für 2.9. geplant.
Bevor wir dann Richtung Dalyan starten konnten, bekamen wir noch Besuch von Roberto, er ist ein Aussteiger,
der im Leben schon viel erlebt und an verschiedenen Orten, unter anderen in Italien lebte und hier sein
Wunschziel gefunden hat. Er will ein Geschäft mit Granatäpfelextrackt über das Internet aufziehen. Als er
sich verabschiedete, starteten wir, holten den Malte um 15 Uhr in Ciraly mit seinem Fahrrad samt Gepäck ab
underreichten unser Tagesziel, Kas, gegen 18 Uhr 30. Wir fuhren noch die im Westen vorgelagerte Halbinsel
ab, auf der Suche nach einem Nachtquartier. Fündig geworden, badeten wir noch, um dann frisch zum Essen
und Bummeln nach Kas, in die idyllische Innenstadt zu fahren.
Am nächsten Morgen brachen wir auf und frühstückten wir in Kalkan bevor wir uns nach Dalyan aufmachten,
ins Haus von Mucky und Stefan, unsere Freund aus Lauf. Amon und ich hatten noch einige Unstimmigkeiten,
das Haus, in dem wir vor 2 Jahren das 1. Mal waren, zu finden. Damals hatten wir den Rollerunfall, der uns doch
einige bleibende Narben bescherte.

Mucky empfing uns mit offenen Armen, wir tranken und unterhielten uns, bevor ich mich gegen
17 Uhr 30 aufmachte, Malte am Flugplatz zu bringen und Stefan dort abzuholen. Stefan kam
pünktlich um 19 Uhr aus München in Dalaman an. Wir tranken noch ein Begrüßungsefes und
brachen auf nach Dalyan. Abends gingen wir noch in das Stammlokal der Weigts zum Essen,
und zurück macht Stefan noch ein Willkommensfeuer im Garten, aber nach 2 Efes ziehe ich
mich in die Minna zurück zum Schlafen. Nach ausgedehntem Frühstück, wie das bei Mucky
und Stefan so üblich ist, fahren wir mit den Mopeds zu einem Restaurant in den nahen Bergen.
Wir sitzen auf einer Terrasse direkt neben dem klaren Quellwasser und wgen es sogar hinein-
zuspringen, sogar Amon überwindet sich zum Sprung. Es ist sooo kalt und sie kann nicht
einmal stehen. Eine Forelle muss auch noch dran glauben, weil Mucky und Amon Hunger
haben.
Weitere Entspannung finden wir am Pool eines Hotels, Bekannte von Stefan und Mucky.

Für den nächsten Tag arrangieren wir eine Bootsfahrt zum nahegelegenen Stausee auf der Titanic für
Arme mit Kapitän Ali. Er zeigt uns eine untergegangene antike Stadt, nistende Kormorane und macht
sich, natürlich nur freundschaftlich an Mucky und Amon ran. Mit seinen Sexerlebnissen, hauptsächlich
mit Engländerinnen und Hollerdeinnen prahlt er sich und verliert dadurch an Ansehen seiner heutigen
weiblichen Gäste.

Wir nehmen hin und wieder ein Bad im warmen See, reinigen unsere Haut mit Schwefelsohle und besuchen
auch noch ein Hamam.

Auf dem Rückweg macht uns Ali noch ein paar Kunststücke vor, setzt sich immer wieder verschiedene
Fratzenmasken (Geschenke seiner Weiber) auf,

während uns Mucky am Steuer sicher an unseren Ausgangspunkt zurückbringt.

Nachdem Ali ein passables Mittagessen serviert hat, uns mit Efes und Raki verorgte, sind die € 130
einigermaßen gerechtfertigt.
Nachts wird es nochmal laut an unserer Minna, während wir schon schlafen, hat ein Anlieger (er ist
der heimliche Bürgermeister von Dalyan), die Polizei verständigt, dass hier (wir) anscheinend
Terroristen nächtigen. Wir müssen aus unserer Minna aussteigen, Pässe vorzeigen und die
Unannehmlichkeit aufklären. Mucky und Stefan, auch durch den Lärm alarmiert, kamen auch
noch dazu und konnten unsere Angaben bestätigen.
Am nächsten Morgen verließen wir nach einem feudalem Frühstück, Mucky`s und Stefan`s angenehme
Stätte in Richtung Beycik.
Vielen Dank Euch beiden für die schönen Tage bei Euch.
Kekova statteten wir noch einen Besuch ab, wir waren vor 3 Jahren mal hier mit einem kleinen Boot
von Hafen von Demre aus. Wir hatten den Ort als kleine idyllische Insel in Erinnerung. Das muss
aber zur Winterszeit gewesen sein, denn jetzt kamen un schon während der Anfahrt Reisebusse
mit unzähligen Touristen entgegen. Aber es waren auch noch genügend zugegen in Kekovo.

Wir setzten uns in ein kleines Restaurant in Nähe des romantischen Hafens, tranken ein
Efes und fuhren weiter nach Kumlucak.

Da es Donnerstag war, also Markttag, ergänzten wir noch unsere Vorräte und kamen bei Dunkelheit
zu unserem Haus.
Nun ist wieder eine Woche vergangen, wir schreiben inzwischen den 12. 9. Amon`s Abreise ist morgen.
Da sie Alanya noch nicht gesehen hat, wollen wir das heute nacholen.
Wir verlassen gegen 10 Uhr Beycik und erreichen das 200km entfernte Alanya um 13 Uhr 30. Dort
nutze ich gleich mal die Touristeninformation und erkundige mich nach einer Überfahrt nach Cypern.


Dabei wird mir mitgeteilt, dass ich mit meiner Minna die Fähre in Tascu (Hafen von Silifke) benutzen sollte.
Das reicht mir einstweilen und ich kenne meinen nächsten Anlaufpunkt. Der Preis soll ca. € 170 sein.
Den nachmittag nutzen wir mit einem Strandaufenthalt am östlichen Stadtrand, mit Blick auf die Burg, von
Alanya.


Leider brechen wir etwas zu spät zu derselben auf, und erreichen sie erst, als es schon sehr dunkel ist.
Amon bestätigt mir, dass es nicht übertrieben war, sich einen atemberaubenden Ausblick auf Alanya, zu
verschaffen.






Was erstaunlich für die Türkei ist, man verlangte keinen Eintritt und auch keine Parkgebühr. Wir
konnten die Minna also kostenlos den steilen und sehr engen Burgberg hochquälen.

Zum Essen wollten wir zum 60km entfernten Side fahren, dort war ich noch nie und neugierig,
ob die Erzählungen, die ich bisher über die Stadt mit ihren antiken Stätten, stimmten. Ich war überrascht,
als wir bei Nacht langsam im Stau daran vorbeifuhren. Vor allem die Größe dieser alten Stadt hat mich
sehr beeindruckt.

Das Essen war dann nicht mehr so berauschend und gegen Mitternacht machten
wir uns auf das letzte Teilstück für Amon`s Weltreise Teil 1, zum Flughafen Antalya.
Ein letztes Mal, vorerst, verbrachten wir zusammen 2Stunden in der Minna, bevor ich
mich von Amon in der Flughalle verabschiedete.
Nachdem sie gegen 4 Uhr abgeflogen ist, zog ich mich wieder in die Minna zurück, schlief
ein paar Stunden und holte meinen Freund Tonda, der sich ja auch mal unser Türkeiprojekt
ansehen wollte, dann beim Arival ab. Wir fuhren durch Antalya und durch die Küstenorte
Beldibi, Göynik, Kemer und Kiris nach Beycik. Er ist das 1. Mal in der Türkei und sehr beeindruckt,
vor allem von der Bergwelt.
Im Haus angekommen, wollte er sich gleich an ein paar Reparaturen machen. Das konnten
wir dann aber verschieben auf die nächsten Tage und machten uns einen gemütlichen
Nachmittag.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Kemer, um einige Besorgungen vorzunehmen und Tonda
wollte unbedingt gleich mal ins Meer. Er sagte mir, er hätte noch nie so warmes Wasser
vorgefunden, wie hier. Das erlebte er dann noch häufig, vor allem in Ciraly.
Er unternahm auch weite Wanderungen, auch auf den 2360m hohen Tahtali,



nach Olympus,




Phaselis



und eine "kleine Tour" von Beycik an den nahegelegenen Strand auf sich. Die letztgenannte
Strecke wird er wohl nie mehr vergessen, den die kleine Tour ging durch Canons, über Berge

und durch dichte Wälder. Er ging wirklich an seine Grenzen. Am Abend rief er mich an, dass
ich ihn unten an der Hauptstrasse abholen solle. Ich fand ihn in einem Zustand vor, der mich
an die Tourtur im Tainationalpark erinnerte, nur hatte er hier nicht mit seinem Trolly zu kämpfen.

Für das leibliche Wohl sorgte meist Tonda, wenn nicht besuchten wir eines der 3 Restaurants in unserer
Nähe. Wir bestellten Pide, Adanakebab oder Hähnchen.

Bei Ali im, Baumrestaurant Rivera Park, aßen wir ausgezeichnet zubereitete Forelle. Dorthin begleitete uns
meine Nachbarin Luise.

Zu Ali komme ich schon viele Jahre, vor 2 Jahren war ich hier mit Serpil und Azize,
Rechtsanwältin in Mannheim. Zu beiden habe ich noch guten Kontakt. Azize half mir in rechtlichen Angelegen-
heiten gegen meinen Mietnomaden Serhat Oral.

Last not least waren wir auch bei Sibel und Christian (Bergführer in Beycik) in deren Restaurant. Dort werden östereichische,
deutsche und türkische Schmankerl serviert. http://www.tripadvisor.com/Restaurant_Review-g297962-d2713567-Reviews-Sibel_s
Four_Seasons_Cafe_Restaurant-Antalya_Turkish_Mediterranean_Coast.html
Am nächsten Tag fuhr Tonda mit Luise nach Antalya um sich die berühmten Wasserfälle und die Altstadt von
Antalya anzusehen.
Er kam abends begeistert zurück.







An seinem letzten Tag stattete Tonda der verfallenen Stadt Laodikea einen Besuch ab.
"Das charmante Bergdorf !" Beycik - diese ungewöhnlich schöne Region wird auch als türkische Schweiz bezeichnet.
Gegründet wurde Laodikea 45 n. Chr.
Laodikeia - es gibt sie noch Bauten aus längst vergangenen Zeiten die an Orten, die nicht einmal so abgelegen sind, ohne
Gitter und Kassenhäuschen in der Landschaft stehen. In Beycik, einem kleinen
Bergdorf
im Herzen des Beydaglari Nationalparks am Fusse des Tahtali-Berges
gelegen, liegt Laodikeia.
Die Stadt wurde zeitgleich mit der Stadt Olympos gegründet. Den einzigen Hinweis
findet man in Patara auf einem Stein, der wohl als Wegweiser diente. Soweit es
entziffert werden konnte, wurde Laodikea 45 n. Chr. zwischen Korykos und Phaselis
gegründet.
Laodikeia, oder aber auch Furuncuk/Gavurpazari genannt wurde in Hanglange auf einem Felsplateau etwa an der
südlichen Seite des Tahtali-Berges gebaut und liegt auf ca. 1000 m Höhe und etwa 70 Grad Ost Bei der Wahl des Ortes
muss wohl die Sicherheit und die Wasserstelle in der Nähe eine große Rolle spielt haben Der Bau der Stadt war sehr
schwierig, bedingt durch die Lage und den steinigen Boden. Man hat es aber geschafft, eine Art Wasserkanal zu bauen
Ein, im südlichen Teil gebautes Gebäude ist heute noch gut erhalten. Die Bauweise lässt auf einen Versammlungsort
schliessen. Am Eingangstor befand sich bis vor kurzer Zeit eine Löwenabbildung die aber jetzt leider zerstört ist.
in starkes Erdbeben etwa 141 n. Chr. war das Ende von Laodikeia.
Nordwestlich davon,findet sich ein Turmbau, der bis zum 2. Stock noch gut erhalten ist. Im oberen Stockwerk ist ein 3.75 m
langer Steinblock eingebaut. Auf einem Felsenstück befindet sich die Agora, die von 4 Seiten mit Steinen gemauert ist. Im
Innenbereich nördlich und westlich finden sich Bauwerke mit Säulen oder Stoas genannt. Ein Bauwerk im nördlichen Teil
von Laodikeia weisst Ornamente auf und könnte ein Verwaltungsgebäude gewesen sein.
Die Privathäuser liegen in steiler Hanglange und hatten 2 Stockwerke. Die Strassen waren eng und wegen der
unzugänglichen Lage mit Stufen gebaut. Im westlichen Teil an einem Bachbett ist noch so eine Straße relativ gut
erhalten. Die Stadt wurde in der römischen Zeit von fast allen Bewohnern verlassen, gilt aber immer noch als
besterhaltene Stadt mit hellenistischer Architektur.
Warum die Stadt aufgegeben wurde ist auch trotz intensiver Nachforschungen unsererseits unklar. Wir vermuten dass
ein starkes Erdbeben etwa 141 n. Chr. die Bewohner zwang Laodikeia zu verlassen. Das würde auch die doch ziemlich
zerstörten Gebäude auf der Seite in der Nähe des Bachbettes erklären. Bitte lesen: Der Weg in die alte Stadt ist unwegsam
und steil und nur für erfahrenen Bergwanderer empfehlenswert.
In Beycik gibt es ortskundige Bergführer, die Sie gegen Gebühr gerne begleiten. Bitte nehmen Sie dazu mit uns Kontakt auf,
wir leiten Ihre Anfrage gerne weiter.
Laodikeia Koordinaten: Latidutde 36.30.45 Longitude 30.27.32




Als ich Tonda am nächsten Tag nach Antalya brachte, natürlich mit dem Motorrad, sagte er mir zum Abschied,"ob er mich wohl jemals
wiedersehen werde". Das sollte aber nach meiner Änderung der weiteren Pläne, wesentlich schneller geschehen, als einer von uns
in diesem Augenblick gedacht hätte.
WR Teil 3
04.10.2012
Abfahrt 221.396 (341) Mot 23.488
Hallo Freunde,
um 15 Uhr ging es dann nochmal kurz nach Kemer. Die Halterung der Rückfahrkamera wackelte wie
ein Kuhschwanz und ich versuchte sie in einer Werkstatt zu fixieren, leider mit nur halben Erfolg. Nach kurzer
Zeit baumelte das Ding schon wieder gegen die Windschutzscheibe.

Antalya erreichte ich gegen 16 Uhr. Von dort aus war im im Clinch mit meinem Navi. Dieses versuchte mich
immer wieder, nach links, in Richtung Denizli zu führen. Nach Karte war aber der schnellere Weg über
Afyon nach Istanbul. Genervt gab ich kurz nach Dinar auf und folgte der Navistimme. Ich tankte nochmal
68 Liter Diesel bei km 221.632. Ein grauhaariger Türke sprach mich an, dass er in Lauf an der Bertleinschule
als Lehrer tätig war. Ich fragte ihn, ob er eine Ruth Kurzer kennen würde, eine alte, Entschuldigung, junge
Klassenkameradin aus Hersbrucker Zeiten, von der ich wusste, dass sie auch dort im Lehrdienst stand. Er
bejahte und freute sich riesig etwas von seiner alten Wirkungsstätte zu hören.
Dann fuhr ich die schmale, kurvenreiche Landstrasse noch ca. 100km bei Dunkelheit, stellte mich dann
vor ein kleines schmudeliges Restaurant, bestellte noch ein Pide und legte mich dann schlafen.
Es gewitterte einige Stunden und kräftige Regenfälle prasselten auf die Minna.
05.10.2012
221.737 (830)
Die Luft war frisch und klar, als ich mich gegen 8 Uhr auf den Weg in Richtung Istanbul machte. Zuvor
überprüfte ich mein Navi, und siehe da, der Fehler lag wiedermal bie mir. Ich hatte bei den Einstellungen
Mautstrassen ausgenommen, deshalb spielte es die ganze Zeit verückt, denn es wollte mich einfach nicht
nach Istanbul, auf die teueren Mautstrassen führen.
Über Civril nach Sivasli und dann eine Abkürzung nach Banaz, kam ich nach Büyükoturak. Hier bog
ich links in den Nationalpark ab, von dem ich aber überhaupt nichts sah. Ich weiß wirklich nicht, warum
man dieses Gebiet als Millipark ausweißt. Die Stasse durch den Park wird auch i.M. als 4-spurige Autobahn
ausgebaut. So musste ich eine Umleitung nach der anderen durch weisslehmrigen Schlamm fahren. Der
nächtliche Regen bewirkte, dass der schlüpfrige Weg mit steilen Auf- und Abfahrten einer Rutschbahn
glich.

Ein LKW kam dabei ins leicht vom Weg ab und musste geborgen werden, er versperrte die komplette
Fahrbahnbreite.

Mit Hilfe eines Baggers, konnte er nach 90 Minuten geborgen werden, und ich konnte weiterfahren.

Dann ging`s flott über Kütaya, Bozüyük (Mittagessen Döner) nach Adapazari. Ab hier dann
mautpflichtige Autobahn. Dabei probierte ich mal die leere Mautkarte vom vorigen Jahr, und
siehe da, ich fuhr kostenlos bis zur Mautstell Babaeski, 200km östlich von Istanbul. Durch Istanbul
kam ich in 90 Minuten. Hin und wieder ertönte ein Alarmsignal an den Kontrollstationen, aber die
Schranke ging immer auf und ich konnte meine Fahrt bis zur bulgarischen Grenze, Malko Tarnovo,
fortsetzen. Es war schon finster, als ich die Grenzstation erreichte. Die Abwicklung ging rasch vorüber.
An der bulgarischen Grenze wurde die Minna durchleuchtet, aber nach der obligatorischen,
kostenpflichtigen Reinigung (€ 2), ich glaube wegen Maul- und Klauenseuche, schaffte ich es noch
bis zur nächsten Tankstelle (9km).
In Gramatico genehmigte ich mir ein bulgarisches Bier, die netten Wirtsleute brachten mir dazu
kostenlos ein perfektes Abendessen (Hackfleischspieße). Da ich noch nicht die nötige Bettschwere
erreicht hatte fuhr ich noch weiter bis Burgas. Allerdings musste ich noch eine der gefürchteten
Polizeikontrollen über mich ergehen lassen, war aber nicht so schlimm, lediglich Passkontrolle.
In Burgas, etwa um 23 Uhr angekommen, parkte ich mein Womo unmittelbar an der Fußgängerzone.
Mich überraschte das muntere Treiben in den Cafes und Restaurants in der belbten Innenstadt. Nach
Cafe und Eis ging ich zurück und schlief wunderbar und ohne Störung. N 42`29,779 E 27`28,236.
6.10.12
222.567 (165)
Da ich noch ein paar Tage am schwarzen Meer verweilen wollte, suchte ich nördlich von Burgas
einen Campingplatz. Ich wurde aber nicht fündig. Einige kleine Plätze fuhr ich an, aber die meisten
waren schon geschlossen, oder so schlecht, dass ich lieber in freier Natur übernachtet hätte. Auch
plagte mich langsam das schlechte Gewissen, noch keine Vignette gekauft zu haben. Das holte ich dann
schleunigst nach und fuhr beruhigt (wusste ja gar nicht welche Strafe mich wieder erwartet hätte, ohne
dieses Pikkerl.
Dann erreichte ich Stadt Varna, die mich nicht sonderlich begeisterte. 30 km nördlich davon, wollte ich
die Suche nach einem Campingplatz schon einstellen, als ich doch noch ein Schild sah. Nach einer
kurzen Besichtigung, war mir klar, hier noch einige Tage zu verbringen. www.lagunavillageresort.com
n 43.306169 e 28.052269.Freundlich, sauber und der nötige Komfort. Nachdem ich das Womo aufgebaut
hatte, ging ich mal gleich in die Snackbar und lies mich mit hausgemachten Kaviar verwöhnen. Danach
testete ich den Strand und das Wasser, nach 27 Grad in der Türkei, kamen mir die 20 Grad des Schwarzen
Meeres eiskalt vor. Ich blieb noch eine Weile und ging dann hoch zur Minna. Was war das? Bisher war ich
der einzige Gast hier und in Bulgarien wohl das einzige Womo, wie ich dachte. Aber nein, gerade ist noch
eines gekommen, und ich traute meinen Augen nicht, aus Deutschland und eine Laufer Nummer.
Wir machten uns schnell bekannt, Marianne und Hans aus Neuhaus. Abends plaschten wir noch bei
Weizen- und Efesbier.
07.10.12
222.732 (179) Mot 23501 (13)

Leider verließen mich die beiden schon am nächsten Tag wieder, sind halt noch keine Rentner
und ich weiß, da hat man`s irgendwann eilig nach Hause zu kommen. Sie wollten sich noch Constanza
und die Karpaten ansehen. Wir machten aus, uns zu Hause mal zu treffen.



Auch ich hatte plötzlich den Drang weiterzufahren. Nachdem ich die Umgebung noch einwenig
mit dem Motorrad erkundet hatte, noch ein Bad nahm und mich nochmal in der Snackbar dem
köstlichen Kaviar hingab, packte ich meine Sachen und fuhr in Richtung Grenze.
Mir fiel auf, das sich das Geräusch in der Lenkung, das ich zum 1.Mal kurz nach der bulgarischen
Grenze bemerkte, immer lauter wurde. Ich hielt an, um nachzusehen, ob irgendwo etwas tropft, konnte
aber nichts feststellen und fuhr weiter.

Es war wieder mal dunkel als ich an der Bulgarisch/rumänischen Grenze ankam. Anfangs glaubte
ich, dass ich es mit freundlichen Grenzern zu tun hätte. Aber es waren scheinheilige Typen. Die
bulgarische und rumänische Grenze sind in einem Gebäude. Sie konntrllierten den Innenraum,
spiegelten den Unterboden und suchten vergeblich nach Hohlräumen. Nachdem sie ergebnislos
ihre Such abbrachen waren sie schon nicht mehr so freundlich. Sie schickten mich 100m zurück,
wo ich angeblich Geld wechseln könnte, um die Fährfahrt über die Donau zahlen zun können. Die
Wechselstube war aber schon geschlossen. Ich konnte dann weiterfahren zur Zahlstelle. Da ich den
Umtauschkurs nicht genau wusste, in Euro zahlen musste, wurde ich natürlich wiedermal beschissen.
Die Donauüberquerung kostete also € 60, statt € 30. Die Fähre legte nach einer Stunde an, ich
konnte nicht erfahren, warum wir noch 2Stunden warten mussten. dann kam noch ein grosser LKW,
und wir legten gegen 1 Uhr endlich ab. Meine Minna war dann das letzte Auto, das die Fähre wieder
verlassen konnte. Vor mir noch der LKW, von dem eiligst mehrere Kartons abgeladen wurden. Bei
dieser Arbeit wurde ich immer wieder mißtrauisch beäugt. Die Kartonagen waren sicherlich die
Gebühr, dass die Fähre auf den LKW so lange wartete. Bei dem Verlassen der Fähre setzte der
Motorradträger der Minna nochmal mit einem kratzenden Geräusch heftig auf.
Nun war ich also in Rumänien angelangt, fuhr noch 20km und parkte gegenüber einer Tankstelle
für den Rest der Nacht.
8.10.12
222.911 (490)
Ich schlief bis 9 Uhr, erreichte dann schnell die Autobahn und Bukarest. Dort fuhr ich durch die Innenstadt
und am Palast vorbei, ging in einen Imbiss zum Mittagessen und machte mich auf in Richtung Karpaten.

Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart
In den vier Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Stadt um mehr als das Doppelte ihrer
Einwohnerzahl. Vor allem in den peripheren Bereichen wurde Bukarest zu einer riesigen Baustelle.
Die Stadtfläche verdreifachte sich in dieser Zeit auf 21.700 Hektar. Es zog insbesondere Bauern in die
Stadt, die hier in den großen Industriebetrieben ihre neuen Arbeitsplätze fanden. Sie brachten ihre
ländliche Lebensweise in die Millionenstadt mit und bestimmen ihr Bild bis heute.[39] Um der starken
Wohnungsnachfrage entsprechen zu können, setzte die kommunistische Staatsführung ein
umfangreiches Wohnungsbauprogramm in Gang.
4. bis 6. Juli 1966 stattfindenden Konferenz des Warschauer Paktes verabschiedet wurde. Am Gewährleistung
des Friedens und der Sicherheit in Europa“) die von einer in der Zeit vom
4. März 1977 erschütterte ein Erdbeben das Gebiet um Bukarest. Dabei starben insgesamt über
1.500 Menschen. Durch die Erschütterungen wurde auch die historische Bausubstanz in Teilen
zerstört.
Mit den Aufräumarbeiten begann eine neue Phase der Stadtentwicklung, die sich durch einen radikalen
Umbau der Innenstadt auszeichnete. Denn nach dem Erdbeben sah Nicolae Ceaușescu die Möglichkeit,
die traditionelle urbane Struktur großer innerstädtischer Bereiche fast vollständig mit einem kolossalen
politischadministrativen Zentrum zu ersetzen. An ihre Stelle traten neue Symbole monumentaler
Machtdemonstration. Kern und dominierendes Element ist der Parlamentspalast, mit dessen Bau
ca. 70.000 Arbeiter beschäftigt waren. Die Stadt erhielt zudem eine funktionierende U-Bahn.
Mitte Dezember 1989 begann in Timișoara der Volksaufstand gegen Nicolae Ceaușescu. Dieser erreichte
am 21. Dezember Bukarest, weil das Ceaușescu-Regime eine öffentliche Kundgebung vor das Zentralkomitee
der Rumänischen Kommunistischen Partei bestellte, um ihren Rückhalt in der Bevölkerung nach den Unruhen
in Timișoara zu präsentieren.[42] Die staatlich organisierte Demonstration schlug jedoch ins Gegenteil um
Securitate-Truppen, Scharfschützen und mit Panzern ausgerüstete Armeeeinheiten richteten innerhalb eines
Tages ein Massaker in der empörten Menschenmenge an. Es kam zu Bränden im ehemaligen königlichen Palast
und in der Universitätsbibliothek. Einen Tag später, am 22. Dezember 1989, verkündete der staatliche
Fernsehsender TVR Rumänien als befreit. Allein in Bukarest gab es rund 500 Tote. Nach dem Aufstand stellte
sich heraus, dass in Bukarest einige Bunkersysteme und Tunnel bestehen, manche davon stammen aus dem
Mittelalter. Aus dem ehemaligen Gebäude des ZK führt beispielsweise ein Fluchttunnel von der Zone Calea
Victorei bis zur U-Bahn Universitate. Zudem hat der Parlamentspalast einen großen Bunker mit verschiedenen
Ausgängen. Ein Jahr später kam es auf demUniversitätsplatz erneut zu Protesten, die sich gegen die Wahl von
Ion Iliescu zum rumänischen Staatspräsidenten richteten. Die Demonstrationen wurden jedoch von den
herbeigerufenen Bergarbeitern aus dem Jiu-Tal gewaltsam aufgelöst („Mineriaden“).
Am 30./31. Mai 1990 erschütterten erneut zwei Erdbeben der Stärke 6,7 bzw. 6,0 die Stadt. 1995 wird Bukarest
ständiger Sitz derSECI. Am Ende der 90er Jahre besucht Papst Johannes Paul II. bei seinem Rumänienbesuch die
rumänische Hauptstadt. Bei einem Fest der Versöhnung zwischen der orthodoxen und katholischen Kirche
überreichte der Papst dem Patriarchen Teoctist I. auf der zentralen Bukarester Piața Unirii am 14. Mai 1999
symbolisch eine namhafte Spende für den Bau der größten orthodoxen Kathedrale an der Piața Unirii.
Die intensive Bautätigkeit in der historischen Altstadt seit der Jahrtausendwende geschieht zum Teil auf Kosten
der historischen Bausubstanz. Ein Symbol für diesen Konflikt ist für viele das Bürohochhaus Cathedral Plaza.
2006 fand in Bukarest der 11. Gipfel der Internationalen Organisation der Frankophonie statt. Im Jahr des rumänischen
EU-Beitritts starb der fünfte Patriarch Teoctist I. Vier Tage nach seinem Tod erfolgte am 3. August 2007 seine
Beisetzung in der Patriarchenkirche. In der Zeit vom 2. April bis 4. April 2008 war die Stadt Gastgeber des
XX. NATO-Gipfels.

Mit Gerd Mayer und Jürgen Werr überquerten wir diese 1981 in Richtung Türkei. Diese Strecke,
am Balea Stausee vorbei, wollte ich nochmal genießen, hatte ich sie von damals noch in sehr guter
Erinnerung, als Supermotorradstrecke mit griffigem Belag und wunderbaren Kurven. Mein
kreischendes Lenkgetriebe wird das schon noch überstehen.
Ich wurde nicht entäuscht.



Geheimtipp: Das Eishotel "Balea Lac"

Während die einen sich bei Minusgraden am liebsten in der Sauna aufwärmen, zieht es hartgesottene Reiselustige
erst recht in die Kälte. In Eishotels können die Winterfans in Iglu-ähnlichen Räumen übernachten, die komplett aus
Schnee und Eis gebaut wurden. Sogar die Betten bestehen aus Eis!
In vielen Teilen der Welt gibt es inzwischen so genannte Eishotels. In Alaska, Kanada, Schweden oder Finnland werden
dafür jeden Winter Tonnen von Eisklötzen und Schnee zu kunstvollen Hotels umgewandelt, in denen die Gäste im
arktisch-kühlen Ambiente unvergesslichen Urlaub machen können.
Auch in Rumänien hat in diesem Winter wieder ein Eishotel im Fagaras-Gebirge eröffnet. Das Eishotel "Balea Lac" hat
sich in den letzten Jahren zum echten Geheimtipp unter Kältefans entwickelt. Das versteckt gelegene Hotel wird jedes
Jahr aufs Neue komplett aus Schnee und Eisblöcken im Iglu-Stil gebaut. Selbst die Betten bestehen hier aus Eis!
Doch die Gäste müssen natürlich nicht frieren. Sie können sich in kuscheligen Fellen und Decken einmummeln und
tragen spezielle, kälteabweisende Funktionskleidung. Ein Sprecher des Eishotels erklärte: "Die Gäste hüllen sich in
Pelze und thermische Kleidung und genießen es, dass alles gefroren ist. Ich denke, Eis bringt nicht so viel Spaß,
wenn man es von der Windschutzscheibe kratzen muss!"
An Luxus fehlt es in der frostigen Unterkunft nicht. Das Hotel ist mit einer schicken Eisbar und einem Restaurant
ausgestattet. Besonders praktisch: Das reichhaltige Frühstücksbuffet muss bei den kalten Temperaturen natürlich
nicht gekühlt werden.


Dann der Pass.




Oben am Tunnel in 2039 Metern -3 Grad und Schneedecke. Aber es war doch sehr nebelig bei
der Abfahrt.



Die Sichtverhältnisse waren nicht mehr optimal. Es ging nun Richtung Sibiu, Hermannstadt.




Geschichte
Vermutlich 1147 erreichten die ersten deutschen Siedler die Gegend; sie ließen sich auf dem Hügel über dem Zibin-Fluss,
der heutigen Oberstadt, nieder. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1191 unter dem Namen
praepositum Cibiniensem; eine Propstei entstand. Ab 1223 ist der lateinische Name „Villa Hermanni“ belegt.
Dies leitet sich wahrscheinlich von der Bezeichnung der kölnischen Siedler ab, die ihren neuen Ort nach einem
ehemaligen Kölner Erzbischof benannten.
1241 wurde die Stadt während des Mongolensturms zerstört, erholte sich jedoch rasch. Im 14. Jahrhundert
entwickelte sich Hermannstadt zu einem wichtigen Handelszentrum. Es war eine der wichtigsten Städte in
Siebenbürgen – vielleicht sogar die wichtigste, da sie nicht nur Zentrum von Handel, Verwaltung und Kirche war,
sondern auch die größten Befestigungen in ganz Siebenbürgen besaß.
Gegen die Bedrohung durch die Türken ließ die Stadt drei Mauerringe (die teilweise noch erhalten sind) mit
39 Türmen und mehreren großen Toren errichten. Hermannstadt widerstand mehrfach Belagerungen durch
die Türken, denen es nie gelang die Stadt einzunehmen, weswegen die Stadt auch als Bollwerk der Christenhei
bezeichnet wurde. Jedoch verheerten die durchziehenden und vor der Stadt lagernden Heere wieder und wieder
das gesamte Umland. Nur einmal gelang es durch eine Finte dem ungarischen Fürsten von Siebenbürgen,
Gabriel Báthory, die Stadt zu besetzen, zu plündern und alle deutschen Bewohner der festen Mauern zu verweisen
– eine bittere Lehre, die danach zu noch größerer Wachsamkeit und Misstrauen der Deutschen führte.
Hermannstadt war das politische Zentrum der Siebenbürger Sachsen und Sitz der Universitas Saxonum, einer Art
Siebenbürger Parlament, das sich bis 1878 um siebenbürgisch-sächsische Belange kümmerte und ein Symbol der
politischen Einheit und Unabhängigkeit der Siebenbürger Sachsen war.
Erst nachdem Siebenbürgen Österreich angegliedert wurde, fielen durch einen Erlass Kaiser Josephs II. im Jahr 1781
die alten Gesetze, nach denen sich in der Stadt keine anderen Nationen ansiedeln durften. Dadurch konnten nun auch
Ungarn und Rumänen innerhalb der Stadtmauern Besitz erwerben. Als erstes ließ die Witwe von Gergely Bethlen ein
spätbarockes Palais neben dem reformierten Pfarrhaus in der Fleischergasse errichten, heute bekannt als „Das Haus
mit Karyatiden“. In der Folge konnten auch die Rumänen erstmals Kirchen in der Stadt errichten, so etwa 1788 die
Biserica din groapa und die Biserica dintre Brazi. Im 18. Jahrhundert genoss Hermannstadt unter anderem den Ruf,
östlichste Stadt Europas mit Postanbindung zu sein.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam das selbst damals noch hauptsächlich von Deutschen bewohnte Hermannstadt, das
politisch jahrhundertelang ungarisch bzw. österreichisch gewesen war, durch den Vertrag von Trianon 1920 zu Rumänien.
Auch danach blieb die Stadt weiterhin deutsch geprägt. Erst Ende der 1930er Jahre verloren die Siebenbürger Sachsen in
ihrer Metropole die absolute Mehrheit.
Die Einwohnerzahl beträgt aktuell etwa 170.000 Einwohner.
Die ethnische Struktur der Bevölkerung:
- 95,0 % Rumänen
- 2,0 % Ungarn
- 1,6 % Deutsche
- 1,4 % andere
18 % der Bevölkerung haben einen Hochschulabschluss.
Ende 2007 wohnten in Sibiu 1427 Deutsche evangelischer Konfession. Damit gibt es hochgerechnet insgesamt
etwa 2000 deutsche Einwohner (1,6 %) in der Stadt.
Bis zur Rumänischen Revolution 1989 lebten trotz massiver Auswanderung seit Mitte der 1970er Jahre etwa 20.000
Siebenbürger Sachsen in Hermannstadt. Ihr Bevölkerungsanteil sank nach 1990 schnell und stetig, bis er mit etwa
1,6 % hinter den der Ungarn zurückgefallen war. Die Ortstafeln und die touristischen Informationen sind rumänisch
und deutsch beschriftet. Auch behördlich wird die Stadt heute als Sibiu/Hermannstadt geführt.
Die deutschsprachige Hermannstädter Zeitung erscheint wöchentlich. Es gibt deutsche Kindergärten, Grundschulen,
mehrere Gymnasien mit Deutsch als Unterrichtssprache (Muttersprache), darunter das Brukenthal-Lyzeum, das
landesweit höchstes Renommee genießt, an denen ein deutschsprachiges Abitur möglich ist, das auch von deutschen
Universitäten anerkannt wird. Des Weiteren gibt es als Ausbildungsstätte für deutschsprachige Erzieherinnen und
zukünftige Lehrer das Pädagogische Lyzeum. An insgesamt vier Oberschulen (Lyzeen) ist Deutsch die
Unterrichtssprache. An der städtischen Universität sind auch deutschsprachige Studienfächer belegbar. Vorhanden
sind außerdem eine evangelisch-theologische deutsche Fakultät, in der die evangelische Kirche A.B. in Rumänien
ihre Pfarrer ausbildet. Zudem gibt es die Evangelische Akademie Siebenbürgen (EAS) in Neppendorf, sowie ein
Altenheim (Carl-Wolff-Altenheim), das von der deutschen Bundesregierung zur Stabilisierung der deutschen Minderheit
Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gebaut wurde und heute unter der Trägerschaft des Dr.
Carl-Wolf-Vereins betrieben wird. Daneben finden sich drei private deutschsprachige Verlage (Honterusverlag, Hora
Verlag und Schiller Verlag), in denen regelmäßig neue Publikationen erscheinen und eine moderne Druckerei
(Honterus-Druckerei) im Besitz der deutschen Minderheit, die nach westlichem Standard produziert.
Überdies wurden nach dem Exodus der Mehrheit der Siebenbürger Sachsen wichtige Kunstgegenstände, Kultgeschirr,
Kirchenbücher, Matrikel, Folianten, Papiere u. v. m. aus den aufgelösten evangelischen Gemeinden und verlassenen
Dörfern in die bischöflichen Archive, Lager und Bibliotheken verbracht, zusammengetragen und gesichert. Im
Kultur- und Begegnungszentrum „Friedrich Teutsch“ befindet sich das Zentralarchiv der deutschen Minderheit mit
einem großen Bestand historischer Materialien und Dokumente. Es bildet einen Schatz von unschätzbarem Wert,
der seit Jahren – finanzkräftig von der Volkswagenstiftung unterstützt – aufgearbeitet und archiviert wird. Das
Landeskirchliche Museum der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien befindet sich ebenfalls dort.
Schließlich ist das Bezirkskonsistorium des Kirchenbezirkes Hermannstadt als wichtige Institution der deutschen
Minderheit in der Stadt ansässig, sowie der evangelische Bischof der Siebenbürger Sachsen (Christoph Klein), der
eine der letzten großen Integrationsfiguren der deutschen Minderheit in Siebenbürgen darstellt.
Nicht zu unterschätzen ist weiterhin die Tatsache, dass die Stadt seit dem Jahr 2000 wieder von einem deutschen
Bürgermeister (Klaus Johannis) regiert wird. Die Partei der Deutschen Minderheit DFDR stellt die Mehrheit im Stadtrat
(seit 2004 die absolute Mehrheit) und so haben die verbliebenen Siebenbürger Sachsen wieder Verantwortung für ihre
Stadt. Dieser Tatsache wird u. a. zugeschrieben, dass in den vergangenen Jahren derart viele Direktinvestitionen aus
dem deutschsprachigen Ausland nach Sibiu gingen.
In diesem Zusammenhang befinden sich auch etwa 100 deutsche Manager (teilweise mit Familien) dauerhaft in der
Stadt und bilden inzwischen eine kleine Gemeinde vonExpatriates.

Dort unternahm ich einen kleinen Stadtbummel, zum Abendessen war es noch zu früh, sodass
ich dann noch ein paar km machte und auf dem Parkplatz einer Raststätte Nachtquartier bezog.


9.10.12
223.401 (468)
Über Ludjoy (Frühstück am Marktplatz) erreichte ich Caransebes, unser Endurorevier von 2002 bis
2007.
Zuvor bekam ich die Minna einer Komplettwäsche für € 30. Ich glaube, das hat sie sich verdient.
Natürlich besuchte ich in Slatina Timis, Vally, unseren langjährigen Freund und Besitzer von Motel ......
Wir begrüßten uns herzlich, er zeigte mir sein neuangeschafftes Wohnmobil, das er in München, vor
einer Woche, für € 3080 erworben hatte. Wir tranken noch einige Ursusbiere und zeigten uns die
jeweiligen Internetseiten (natürlich mit Hilfe von Edgar, seinem Sohn), sodass wir immer wiedermal
Kontakt aufnehmen können. Er lud mich noch zum Abendessen ein, und danach verabschiedeten
wir uns gegen 17 Uhr 30 und ich brach auf und erreichte noch über Timisora die Grenze nach Ungarn.
Kurz nach Szegedin stellt ich mich auf einen Parkplatz und ging in die dazugehörige Raststätte zum
Essen. Die 2 kleinen Stücke Gänseleber kosteten inklusive eines Bieres € 12. Als ich bei der Bezahlung
leichten Protest anmeldete, erwiderte der Kellner, ich hätte dafür eine doppelte Portion Kartoffelbrei
bekommen.
Na gut, wenn`so war. Ich ging leicht verärgert zum Schlafen in die Minna.
10.10.12
223.869 (468)
Heute kam ich erst um 10 Uhr weg, habe meine vorläufig letzte Nacht in der Minna gut verbracht. Ein wenig
Sorgen macht mir die Lenkung schon, sie benötigt nun immer mehr Kraftaufwand. Aber bei der Kontrolle
kann ich keinen Flüssigkeitsverlust feststellen.
An Budapest vorbei schlage ich die Richtung Bratislawa ein, dier Grenzübergang zur Slowakei war kein
Problem. In Bratislawa wollte ich eigentlich Pause machen, fand aber überhaupt keinen Parkplatz.
Bratislava: Sehenswürdigkeiten-Bummel
durch die Altstadt
29. Juni 2010
Die Altstadt von Bratislava (zu Deutsch Preßburg), der Hauptstadt der Slowakei, nimmt
im Verhältnis zum gesamten Stadtgebiet nur einen kleinen Teil ein. Viele der rund 427.000
Einwohner leben in den Neubaugebieten, wie zB. in Petržalka am anderen Ufer der Donau.
Die Altstadt von Bratislava präsentiert sich den Besuchern gegenüber offen und auf
sympathische Weise. Vor allem im Sommer herrscht ausgelassene Stimmung in den
Gastgärten bis spät in die Nacht. Tagsüber lädt die Altstadt zum Bummeln und Shopping ein.
Die Slowakische Hauptstadt ist nur rund eine Stunde von ihrer Partnerstadt Wien entfernt
und gut mit Auto, Eisenbahn und Schnellboot erreichbar. Wir machen einen kleinen
Streifzug durch die Stadt um zu sehen, welche Sehenswürdigkeiten Bratislava zu bieten hat.
Weithin sichtbare Sehenswürdigkeit: Die Burg
Eines der Wahrzeichen der Stadt an der Donau ist die Burg Bratislava (Bratislavský hrad).
Sie thront westlich der Altstadt von Bratislava auf einem 85 Meter hohen Felsen und ist weithin
sichtbar.

Die Burg Bratislava westlich der Altstadt
Bereits seit der Kupfersteinzeit ist der Burghügel besiedelt. Die Burg wurde ab dem 13. Jahrhundert
zu einer Festung ausgebaut. Ab 1740 war sie auch die Residenz von Maria Theresia in der
ungarischen Reichshälfte. Anfang des 17. Jahrhunderts brannte die Burg Bratislava bis auf die
Grundmauern nieder und wurde erst zwischen 1953 und 1968 wieder originalgetreu aufgebaut.
Der gotische Martinsdom
Zu den bekanntesten sakralen Sehenswürdigkeiten in Bratislava zählt der Martinsdom. Er ist im
gotischen Stil zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert errichtet und umgebaut worden. Zwischen
1563 und 1830 wurden Könige des Königreichs Ungarn im Martinsdom gekörnt. Sie stammten aus
dem Hause Habsburg.
Barocke Palais im Stadtzentrum
Das Bild des Stadtzentrums bestimmen einige Palais im Barockstil. Um 1760 wurde das Palais
Grassalkovich erbaut und ist heute die Residenz des Präsidenten der Slowakei. Im benachbarten
Erzbischöflichen Sommerpalais ist heute der Sitz der Regierung. Die großzügigen Gärten laden
zum Verweilen ein.

Der Garten des Palais Grassalkovich, heute Residenz des Präsidenten
Rathaus am Hauptplatz
Wenn man in Bratislava Sehenswürdigkeiten bei einem Altstadtbummel besichtigt, dann kommt man am
Alten Rathaus nicht vorbei. Das Gebäude am Hauptplatz ist eines der ältesten aus Stein gebauten Gebäude
in Bratislava.

Altes Rathaus und Rolandsbrunnen
Das ursprünglich gotische Alte Rathaus wurde erstmals 1370 urkundlich erwähnt. Direkt davor
steht am Hauptplatz der Maximiliansbrunnen, auch Rolandsbrunnen genannt. Er ist – wie könnte
es anders sein – der älteste Brunnen in Bratislava.
Das Michaelertor
Das Michaelertor (slowakisch Michalská brána) gehört ebenfalls zu den ältesten Gebäuden der
Stadt. Es ist das einzige Stadttor, das von der mittelalterlichen Befestigungsanlage von Bratislava
übrig geblieben ist.

Das Michaelertor
Der Turm ist 51 Meter hoch. Darin befindet sich das Waffenausstellung des Städtischen
Museums. Von 1753 bis 1758 wurde der Turm im barocken Stil neu errichtet. Damals wurde
auch die Statue des Erzengels Michael auf die Spitze des Michaelerturms gesetzt. Direkt im
Tordurchgang ist ein Bronzering mit den Entfernungsangaben zu anderen bedeutenden Städten
eingelassen.

Bronzering mit Kilometerangaben zu anderen Städten im Michaelertor
Lustig: Die Bronzefiguren in der Altstadt
Tag ein, Tag aus stehen oder sitzen sie im Zentrum von Bratislava: Die lebensgroßen Bronzefiguren.
Der Paparazzo macht in der Laurinská Straße mit seiner Kamera Jagd auf Passanten. Der Glotzer „Čumil“
schaut aus dem Gulli-Loch heraus und den Damen unter den Rock. Da ist der „Schöne Náci“ schon
wesentlich eleganter, er lüftet freundlich seinen Hut zum Gruße.

Bronzefigur "Paparazzi"
Wahrzeichen aus den 1980er Jahren: Die Nový Most
Weithin sichtbar ist die “Neue Brücke” über die Donau zu sehen. Sie liegt am Rande der Altstadt von
Bratislava. In 80 Metern Höhe befindet sich auf dem Pylon ein scheibenförmiges Restaurant. Wegen
ihres markanten Aussehens zählt die Brücke heute zu den Wahrzeichen von Bratislava. Die Nový Most
verbindet das Neubaugebiet Petržalka mit der Altstadt von Bratislava.

Wahrzeichen von Bratislava aus den 80ern: Die Nový Most
Kurzbesuch zahlt sich aus
Die Hauptstadt der Slowakei hat einige schöne Plätze zu bieten. Bei meinem Besuch im Juni konnte
die Altstadt mit ihrem mediterranen Flair punkten. Die bis spät in die Nacht geöffneten, gut
besuchten, Gastgärten verbreiten Urlaubsstimmung. Auch wer in Bratislava Sehenswürdigkeiten
mit “Altertumswert” sucht, kann diese hier finden. Vor allem die renovierten Palais und Gebäude
aus der K & K Zeit verleihen der Altstadt ein besonderes Flair.
Bratislava ist ab Wien innerhalb von einer Stunde erreichbar. Dank Schengen gibt es keine
Grenzkontrollen. Auch der Euro hat bereits als Zahlungsmittel Einzug gehalten. Für
einen guten Überblick über die Sehenswürdigkeiten in Bratislava ist ein Tag ausreichend. Die
interessantesten Plätze konzentrieren sich im Zentrum der Altstadt.
In Brno verweilte ich nur ganz kurz, ich wollte jetzt mein Tagesziel, Stribro, erreichen. Vorbei an
Prag, durch Pilsen erreichte ich gegen 19 Uhr 30 Stribro/Svinna meinen Freund Tonda. Peter, sein
Sohn und Automechaniker begutachtete gleich mal den Schaden an der Lenkung. Er gab mir den
Rat, nicht mehr weiterzufahren, um eventuell die Servopumpe noch zu retten. Ich befolgte seinen
Rat und übergab ihm die Minna bei kmst. 224.688. Er versprach, sie wieder gesund zu machen,
für den nächsten Abschnitt meiner Reise.
Wir gingen noch zum Essen nach Stribro. Am nächsten Tag fuhr mich Tonda nach Lauf zurück.
Am 11.10. brachte mir Tonda die Minna im gesundrepariert nach Lauf.
Vorbereitung
Wie oft zählte ich die Tage, seit dem Sommer 88, als ich die Tour zum ersten Mal in Erwägung zog. Mit meinem Freund
Stefan Weigt kam ich damals auf die Idee, die Motorradkarriere mit 45 (also 1996) mit einer unvergesslichen Tour zu
beenden.
Ursrünglich sollte es in insgesamt 4 Monaten von Deutschland nach Italien (Genua), Fähre nach Tunis, durch die Sahara
bis zur Elfenbeinküste (hatte ich damals schon eine Ahnung, dass ich irgendwann mal eine Frau von dort heiraten sollte,
was dann 2007 ja auch geschah?) ,dann nach Westen bis Dara Salam (Tansania). Dort wollten wir mit einem Schiff nach
Sri Lanka, nach Indien und von dort aus nach Nepal. Die Rückfahrt war dann über Indien Pakistan, Iran und die Türkei
geplant. Und das in 4 Monaten. Politische Unruhen in Afrika und Sri Lanka und die Zeit zum Anderen, veranlassten mich,
die Wegstrecke leicht zu ändern. Außerdem stieg Stefan aus familiären Gründen nach 3 Jahren aus. Mein neuer
Reisepartner wurde Roland Schuster. Er erklärte sich 1992 bereit, die Tour mit mir zu wagen. Am Anfang war sein
Mitwirken etwas halbherzig, aber je näher der geplante Abfahrtstermin, der 15.3.96 rückte, desto aktiver beteiligte er sich
an der Vorbereitung.Seine Idee war auch die Auswahl der Motorräder, die wir 1992 kauften. Im Hinblick auf die Tour
entschied sich Roland für die BMW R100R. 1995 wollte ich sie noch gegen Enduros tauschen, aber er glaubte, dass
die Strassenversion, mit Enduroreifen ausgerüstet, die bessere Lösung sei. Ich war da einwenig skeptisch, aber wir
blieben dabei.
Visas, Devisen, Reiseschecks, Landkarten, alles ist eingepackt, die Motorräder stehen startbereit bei Roland auf
dem Bauernhof. Zum Winken bereit standen Barbara, Roland`s Frau, Schappi, Geschäftspartner von Roland,
Anni, die eine besondere Verbindung zu Indien hat, sie ist Halbinderin, und Norbert Rüttinger, Bundeswehrkollege aus
alten Zeiten, der sogar aus Ochsenfurt anreiste, um bei unserem Start dabei zu sein.
An diesem 15.3. hatte ich noch einen schweren Arbeitstag, besonders deshalb, weil mein Kopf kurz vor dem Bersten
stand, denn die Nacht vor der Abreise feierten wir ausgelassen mit unseren Freunden und Bekannten. Wein, Bier und
Schnaps floss in rauhen Mengen. die Strafe, das weiss wohl jeder, folgt am nächsten Tag. In diesem Zustand musste
ich beruflich noch mehrere Termine wahrnehmen, die geistig und körperlich viel von mir abverlangten.
Um 15 Uhr 30 verabschiedete ich mich noch in Lauf von meinem 7jährigen Sohn Denis. Das tat am meisten weh, ihn
jetzt 3 Monate nicht mehr zu sehen. Aber wir waren beide tapfer beim Abschied, hatten wir doch am Wochenende zuvor
reichlich über die bevorstehende Zeit gesprochen.

Und das kam dann heraus:
Die Reise
Reichenschwand 15.03.1996 15Uhr15 kmSt. 16.007
Ja, endlich, nun ist es soweit.
Um 15 Uhr 45 waren wir auf der Autobahn in Richtung München. Hier fuhr ich in Gedanken schon 100 mal, denn immer
wenn ich vorher hier unterwegs war, wusste ich, dass hier unsere Tour beginnen würde.
herrliches Wetter begleitete uns bis zur Landeshauptstadt. Der dortige Verkehrsstau konnte unsere gute Laune nicht trüben.
Eher schon, dass es nach München neblig und vor allem kälter wurde. Durch Garmisch dachte ich schon ans Abendessen
und an eine Übernachtungsmöglichkeit. Kurz vor Mittenwald betankten wir unsere Maschinen, wobei der Tankwart meinte,
nach Mittenwald wäre es 12 Grad wärmer. Ich dachte, er wollte uns nur motivieren, aber er behielt tatsächlich Recht. Es wurde
merklich wärmer. Über den Zirler Berg, Innsbruck erreichten wir den Brenner schon bei Dunkelheit. In Bozen Nord wollten wir
die Autobahn in Richtung Welschenhofen (Gasthof Rosenheimer Gut, dort hatte ich 1993 beim Skifahren unvergessliche
Erlebnisse als Dolomiten Willi) verlassen. Die Ausfahrt war jedoch gesperrt und wir fuhren weiter bis Trento. 12 km weiter, in
Vattaro, liesen wir uns eine Pizza schmecken und konnten auch dort noch übernachten. Es war 21 Uhr und der Tacho zeigte
505 km.
Vattaro 16.03.1996 kmSt 16.512
Die Nacht, im Ehebett mit Roland, war sehr laut. Wir eruierten das und es muss wohl so gewesen sein, dass keiner von uns
beiden schlafen konnte, weil der andere so laut geschnarcht hatte. trotzdem waren wir beide wieder fit für die Weiterfahrt.
Bei bedecktem Himmel über den Passo di Sommen (1348m), erreichten wir Vicenca.
Es wurde immer dunstiger und Regen setzte ein, als wir die Autostrata erreichten. Roland streifte sich die
Regenkombi über und verlor dabei seine geliebte Militärjacke. Der Regen begleitete uns bis Venedig, wo wir
um 11 Uhr eintrafen. Bei Minea Lines lösten wir die Tickets nach Igonoumitsa und danach fuhren wir in ein
Cafe und liesen uns ein paar Bierchen schmecken. Leicht angeheitert kamen wir um 14 Uhr zur Paßkontrolle.
Tageskm. 162. Wir befestigten unsere BMW s, damit sie auch rauhe See unbeschadet überstehen können.
Raus aus den Motorradklamotten, in bequemer Kleidung, mit Schlafsack, Matte und Waschzeug, bezogen
wir unseren gebuchten Pullmannsitz. Anschließend besuchten wir das Restaurant und machten Bekanntschaft
mit Alen, einem 46 Jahre alten Truckfahrer aus England. Sein 38-Tonner war mit war mit Krankenhausutensilien
für Griechenland beladen. Er war ein angenehmer Sprachgeselle und bald lud er uns in seine 4-Bett Kabine zum
Schlafen ein. Frühmorgens, als ich die Zelle verließ, lag er mit einem Handtuch überm Gesicht in seinem Bett. Kein
Wort verlor er über die lauten nächtlichen Geräusche, aber man merkte ihm an, dass er schon bereute, uns in seine
Kabine eingeladen zu haben. Um 11 Uhr sitze ich im Aufenthaltsraum und beobachte die großen Tankschiffe, die
uns entgegenkamen. Wir fahren entlang der italienischen Küste, auf der anderen Seite währen wir nun auf der Höhe
von Dubrovnik. Nach einer Dusche gesellte ich mich zu Roland und Alen, die sich schon wieder ein paar Bierchen
schmecken ließen. Wir saßen am Ausguck, als Roland, der mit den besten Augen, auf einmal "Land in Sicht" rief.
Zuerst sahen wir die schneebedeckten albanischen Berge, die ja nicht einmal 2000m hoch sind. Wie wird das wohl
morgen in Griechenland sein, bei der Überquerung des hohen Katarapasses.
Rechter Hand tauchte Korfu auf und ich hatte Zeit in meinen Erinnerungen an 1985 (Gründung meiner 1. Wasserskischule
und der aufregenden Bekanntschaft mit den dort ansässigen Bagwanis) zu schwelgen. Auch meine damalige Flucht im
September 85 mit meinem Bottweiler Beo-Wulf beschäftigten mich, während wir am hellerleuteten Castell vorbeizogen.
Um 22 Uhr 30 war der Hafen von Igonoumitsa erreicht und es begann die Hetze im Laderaum der Fähre. Jeder Motorrad-
reisende wird das wohl kennen, im Abgasqualm der PKW s und LKW s die Mopeds wieder zu packen, die Kleidung zu
wechseln und die drängelnden Einweiser um etwas Aufschub zu bitten. Roland wurde gerade noch fertig, ich nicht ganz,
musste also Jogginganzug und einige andere Sachen mit einem Gummizug notdürftig befestigen. Wir fuhren 12 km, es war
bitterkalt. Den Betonboden eines Rohbaus in einem steinbruchartigem Gelände suchten wir uns aus für unsere erste
Freiluftübernachtung. Unsere Matten und Schlafsäcke bestanden den ersten Härtetest. Nur für die Ohren hätten wir uns
besser ausrüsten sollen. Morgens stellte sich wiedermal heraus, dass keiner von uns beiden schlafen konnte, weil der
andere so laut geschnarcht hatte. Ich konnte es jedenfalls nicht gewesen sein, da mir Dr. Obauer das Schnarchen im Januar
angeblich wegoperiert hatte.
Igonoumitsa 18.03.1996 kmSt. 16.681
Trüb war das Wetter, als wir gegen 8 Uhr 30 losfuhren. Die Strecke in Richtung Joannina fuhr ich schon
öfter, aber so schön kam mir das Panorama noch nie vor. Alle Berge rings um uns waren schneebedeckt.
In der Ferne konnten wir auch schon den Katarapass vermuten. Natürlich weiß. Wir frühstückten in einem
kleinen Ort, es war sehr kalt und teilweise neblig, als wir an Joannina vorbei und bergaufwärts, Richtung
Katara fuhren. Oben angelangt, waren wir mitten unter Skskifahrer. Links und rechts meterhoch der Schnee.
Wir wollten am Pass eine kleine Straße in Richtung Grevena abbiegen. Wir vergewissern uns nochmal anhand
der Landkarte und fahren ab in die schneebedeckte Nebenstraße. Es war schwer mit unseren vollbeladenen
Maschinen eine der beiden Spuren im Schnee zu folgen. Nach 2 km kommt uns einPolizeijeep entgegen und einer
der beiden Polizisten fragt uns, wo wir denn hinwollten. Als ich Grevena erwähne, schütteln beide den Kopf und
erklären, wir seien zu früh abgebogen. Wir kehren um uns gleich darauf stürzt Roland. Er klagte sofort über
starke Schmerzen im Knie. Trotzdem fuhren wir weiter und es kam keine Tankstelle, und so blieb meine Maschine
stehen. Roland fuhr mit einem leeren Kanister weiter, kam aber bald mit Sprit zurück. 3km weiter konnten wir tanken.
Das Wetter und Roland`s Knie machten uns große Sorgen. Vor allem das Schalten bereiteten ihm Probleme.
Zu Mittag in Grevena aßen wir ein Hähnchen und stellten fest, dass aus dem Kardanlager meiner BMW Öl austrat.
Das wird wohl nicht unser Tag werden, der 18.3.96. Wir erfuhren, dass in Saloniki eine BMW Werkstatt ist, und
wollten heute noch unbedingt dieses Ziel erreichen. Den Chantera Pass mussten wir fast im Blindflug überqueren.
Es herrschte absoluter Nebel. Den Pass hinter uns, erreichten wir im Nieselregen die Stadt Varia. Nach einem
weiteren Tankstopp kamen wir gegen 19 Uhr 30 in Saloniki an. wir nahmen gleich die erstbeste Absteige. Ich
schaffte das Gepäck in den 1. Stock, verkettete die Mopeds und kümmerte mich dann um Roland, der mit einem ganz
dicken Knie im Bett lag.
19.03.1996 kmSt. 17.133
Am Morgen des 19.3. stand ich um 7 Uhr 30 auf, es war ein wichtiger Tag, was wird aus Roland`s Knie, was mache ich
mit dem Kardanlager. Nach 5 km Uferstrasse, fragte ich einen Mann, der an einem Kiosk stand, nach der BMW Werkstatt.
Er startete sein Auto und fuhr vor mir her bis zu einem BMW Laden. Dort gab er mir seine Karte, er war Angestellter dieses
Ladens. .Der Laden öffnete erst um 9 Uhr. Nach einer halben Stunde fuhren wir dann zur Werkstatt. Ein Mechaniker
bestätigte unsere Vermutung, dass ein Getriebesimmering kaputt sei. Viele Grüße an BMW Ring in Roth, wo ich unmittelbar
vor unserer Abfahrt, das Getriebe generalüberholen lies. Diese Ringtödelmechaniker haben mir sicherlich den Simmering
beim Einbau zerstört.. Der griechische Mechaniker machte sich sofort an die Arbeit, während ich versuchte, zum Hotel Bristol,
unserer Unterkunft zurückzukommen. Da mir kein Taxifahrer helfen konnte, lief ich die 5 oder 6 km durch Saloniki und war
dank meines gut funktionierenden Orientierungssinn zurück. Roland war gerade dabei sich Umschläge zu machen, damit die
Schwellung zurückgehe.
Nachmittags versuchte er seine ersten Gehversuche. Wir brachten unsere dreckigen Klamotten zu einer Wäscherei und statteten
der Werkstatt einen Besuch ab. Meine BMW war komplett zerlegt. Die Reparatur, erfuhren wir, wird 3 Tage andauern. Das
Laufen bekam Roland ganz gut und er sagte, wenn das Laufen besser geht als das Fahren, laufe ich eben nach Indien. Na
seiner Figur würde es gut tun.
Gegen abend, in Hafennähe, sahen wir 2 hochaufgepackte Motorräder, die Benedikt, 24, und Ole, 28, beide aus Dänemark,
gehörten. Sie waren unterwegs nach Afrika. Beide hatten die Schnauze voll, wegen des andauernden Regens durch Griechen-
land. Benedikt und Ole zogen dann auch ins Hotel Bristol. Sie verstauten ihre Tenere und Dominator, und wir gingen zusammen
zum Essen, wo wir sie zu Bier, Ouzo und griechischen Essen einluden. Sie hatten sich ein Jahr dafür vorgenommen und jeder
hatte DM 8.000 zur Verfügung. Vielleicht erfahren wir irgendwann, wie deren Abenteuer ausgegangen ist. Um 22 Uhr gingen wir
ins Bett.
20.03.1996 kmSt. 17.141
Heute besorgte ich für Roland eine Packung Elastobinden und holte die Wäsche ab (14 Teile für DM 45), da hätten wir fast neue
kaufen können. Dann machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag auf der Bude und hofften, dass morgen das Moped fertig
würde und wir dann unsere Reise fortsetzen könnten.
21.03.1996 kmSt. 17.147
Die BMW wurde fertig,aber nicht mittag, sondern erst gegen 17 Uhr. Der Mechaniker reparierte nicht nur den Getriebesimmering,
sondern musste auch noch am Ölkühler etwas hartlöten. Ich bezahlte 48.000 Drachmen und fuhr zum Bristol, wo Roland mit den
beiden Dänen auf mich wartete. Er war den ganzen Nachmittag damit beschäftigt, unsere Utensilien ordentlich zu verpacken. Wir
entschlossen uns noch abzufahren, obwohl es schon dämmerte. Um 18 Uhr verabschiedeten wir uns von Ole und Benedikt und
liesen Saloniki hinter uns. es war trocken, aber kalt und nach einer Stunde erreichten wir Stavros, wo wir bei einem unfreundlichen
Wirt zu abend aßen. Nach einigen Telefonaten holte uns Helmut, ein Deutscher, den Roland vor 10 Jahren hier kennengelernt hatte,
ab, und wir quatschten noch 2 Stunden mit ihm und Marin, seiner griechischen Frau.
22.03.1996 kmSt. 17.238
Als wir am nächsten Morgen aufwachten, hörten wir als erstes den Regen aufs Dach prasseln. Das und sein Knie hindern Roland
auf die Beine zu kommen. Und so wird es 9Uhr30 bis wir endlich loskommen. Es regnet, bis wir Kavala erreichen, dann ist es nur
noch kalt und windig. Vor Alexandropolis, kehren wir nochmal ein, um alte Souvlaki zu essen. Ein Amstel dazu und dann geht`s auf
in die Türkei. Vor der Grenze vertanken wir noch unsere restlichen Drachmen. Die Abfertigung geht schnell und um 14 Uhr 30 haben
wir türkischen Boden unter unseren Füssen. Hier wollten wir den Weg durch die Türkei festlegen. Die Wetterprognse für die nächsten
Tage stand auf Regen und Schnee. Da ich 1982 schon mal 3 Tage mit meiner Honda 500 V4 (damals mit Gerd Meyer und Jürgen Werr)
bei Dauerregen am Schwarzen Meer unterwegs war, konnte ich darauf gern verzichten und wir entschieden uns für die südliche Route,
über Bursa, Eskeshir, Ankara, Sivas, Erzerum zur iranischen Grenze. Um 15 Uhr sind wir in Gelibolu und um 17 Uhr setzen wir mit der
Fähre nach Lapseki über. Nach 60 km erreichen wir Biga und quartieren uns in ein billiges Hotel ( DM 12 zu zweit) ein. Wir gehen noch
essen und liegen gegen 21 Uhr30 im Bett.
23.03.1996 kmSt. 17.710
Wir standen auf in Biga und es regnete. Roland wollte schon pausieren, ließ sich dann aber breitschlgen, in kleinen Etappen weiterzu-
fahren. die Straße führte uns weiter am Meer entlang, bergauf, bergab. Der Asphalt war äußerst glatt, sa er mit vielen Kießelsteinen
durchsetzt war. Es regnete bei 1-3 Grad und es bließ ein stetiger Nordwind. Der Wind war so stark von links, dass wir mit stetiger
Schräglage fahren mussten. So machten wir bis Bursa 2x Pause. In Bursa setzte starker Verkehr ein, die Straße war sehr dreckig, so
dass unsere Visiere bald mit einer braunen Dreckschicht bedeckt waren und wir mussten es immer wieder mit den Handschuhen
sauber wischen, um überhaupt etwas sehen zu können. Nach einem Tankstopp fuhren wir einen kleinen Pass hinauf und kehrten
ein 3. Mal ein. Jetzt hörte es auf zu regnen und Roland meinte, das wars mit dem Regen. Er hatte recht gleich darauf schneite es so
stark, dass der Schnee auf der Straße als Matsch liegenblieb. Nach weiteren 80 km kehrten wir wieder ein. Wir waren jetzt kurz vor
Bözüyük und die Hochebene war erreicht. Wir befanden und zwar nur auf 900 m Meereshöhe, aber die 0 Gradgrenze
war unterschritten. Die letzten km vor Eskishir waren dann trocken und wir suchten uns eine Unterkunft.

Diesesmal von der besseren Klasse ( DM 35 fürs DZ ). Abends erholten wir uns in einem Hamam. Dort
wurden wir gründlich gewaschen und massiert und gleich waren die Strapazen vergessen. Ein Raki und ein
paar Biere sorgten dafür, dass wir schnell einschlfen konnten.
Eskishir 24.03.1996 kmSt. 17.989
Heute war Sonntag, um 10 Uhr 30 gings weiter, kaum war Eskishir hinter uns, fing es wieder an stark zu schneien.
Links und rechts fuhren wir an kleineren und größeren Minaretten vorbei. Da jetzt die Matschfelder auf der Sraße
immer eisiger wurden, war es sehr gefährlich für uns und usere schwerbeladenen BMWs. Nur noch Busse hielten
ihre 110 km/h und spritzten uns von oben bis unten nass, wenn sie uns überholten oder uns entgegenkamen.
Wir fahren meist hinter einem Räumfahrzeug hinterher, so mit 60 km/h.so nach 40 km rasten wir, weiter geht`s,
der Schneefall läßt nach, dafür setzt der eisige Nordwind wieder ein. Er ist ziemlich konstant, aber wenn LKWs
entgegenkommen wird er stark böig. Die nächste Rast machen wir in Polati, 80 km vor Ankara. sofort werden wir
wieder von ehemaligen Gastarbeitern begrüßt.Natürlich erregen wir Aufsehen mit unseren überladenen Motorrädern.
Man stellt uns immer dieselben Fragen, woher, wohin, kennst du Mannheim, Hamburg oder Freising. Habe dort 5 Jahre
gearbeitet. Deutschland ist gut, Leute waren gut, habe dort viel Geld verdient. Freundlich sind sie alle, auch die vielen
Arbeitslosen, die in den Kneipen den ganzen Tag Karten spielen und Tee trinken, die Kinder, die vor dem Lokal unsere
Motorräder ansehen, als wären es Fahrzeuge von einem andern Stern.Unser 3 oder 4 Tees dürfen wir natürlich nicht
bezahlen, als wir uns zur Weiterfahrt fertigmachen. Je näher wir Ankara kommen, werden Wetter und Straßen immer
besser, so dass wir schneller vorwärts kommen. Ankara ist auf vielen kleinen Bergen gebaut, ähnlich Rom. Wir um-
fahren die Hauptstadt der Türkei, die Sonne lässt sich blicken und die Themperatur liegt bei 12 bis 13 Grad. Bis
Kiikkale führt uns die autobahnähnliche Strasse über einen kleinen Pass, von woaus wir einen Blick auf die schnee-
bedeckten Berge, in östlicher Richtung, werfen können. Auf einmal werden die Wolken wieder dichter, Regen und
Hagel begleiten uns bis wir gegen 18 Uhr nach km 2.500 in einem Motel in Yerköy unterkommen.
Unsere Mopeds können wir in einer Garage unterstellen, wir ziehen trockene Sachen an und gesellen uns zu den
Einheimischen, die jetzt schon merklich dunklere Haut haben. Obwohl sie nicht unsere Sprache sprechen, und wir
nicht die Ihre, unterhalten wir uns über Deutschland, die Türkei, unseren Plänen, vergangene und bevorstehende
Sportereignisse. Bei Freundlichkeit und gutem Willen, braucht man nicht dieselbe Sprache sprechen, um sich zu
verstehen.
Yerköy 25.03.1996 kmSt. 18.506
Gegen 9 Uhr, nach einem Tee und einer Cola verlassen wir das nette, kleine Motel. Sofort verschlingen uns die
dichten Wolken. Wir haben keine 10m Sicht, als wir den Pass zwischen Yerköy und Yozgat überqueren. Dass die
Strasse an manchen Stellen spiegelgltt ist, macht die Fahrerei nicht gerade einfacher. Bis Akdagmadeni kommen
wir dann doch zügig voran, tanken und kehren in Yavu (Belcik) ein. In freundlicher Atmosphere bleiben wir bis
nachmittag, da es draußen die ganze Zeit regnet, hagelt oder schneit. Die freundlichen Türken warnen uns auf
unserem Weiteren Weg vor der PKK, da es in Deutschland erst wieder Krawalle mit der Polizei gegeben hat. Wir
sollen auf keinen Fall nachts fahren und möglichst die Stadt Agri meiden. Dort könnte auf uns geschossen werden.

Nach viel heißen Tee und einem Bier geht`s wieder raus in die Kälte und weiter nach Sivas. Weil es so kalt und
unangenehm zu fahren war, ziehen wir in Erwägung, ab Sivas ein Stück mit der Bahn zu fahren. Da sich aber gerade
bei Sivas ganz kurz die Sonne blicken lies, entschieden wir uns doch für die Motorräder. An Zara vorbei sind wir noch
guten Mutes, unser Tagesziel, Erzincan, zu erreichen. Imranli lassen wir links liegen und dann fahren wir bei heftigem
Schneefall auf schmierigem Kopfsteinpflaster und Dunkelheit den Kizildagi Gecidi Paß hinauf. Es geht nur ganz langsam
voran, das Schneegstöber wird immer dichter, unsere Visiere sind ständig voll Schnee und beschlagen. Oft müssen wir
die Visiere öffnen, um überhaupt noch was zu sehen. Auch meine Brille stecke ich in meine Tasche. Es ist der reinste
Blindflug. Wir erreichen dennoch Refahiya, da gerade der Strom ausgefallen war, wären wir um ein Haar an der Absteige
direkt neben der Straße vorbeigefahren, weil kein Licht brannte in dem verlassenen Nest. Es machte so einen verdreckten
Eindruck, dass wir weiterfahren wollten, aber es gab auf die nächsten 50km keine Alternative und so blieben wir. Das Bett
und die Toilette sind ein Brechmittel. Alles war stockfinster, weil wir mit Strom erst wieder am nächsten Morgen rechnen
konnten. Ich hatte auch keine Lust, nochmal zu den Mopeds runterzugehen und nach einer Taschenlampe zu suchen. Als
Roland die Toilette im Finstern nur nach dem Geruch suchte, hörte ich ihn auf einmal laut fluchen. Er war tatsächlich
knöcheltief in die vollgeschissene Stehtoilette getappt. Da auch kein Wasser zur Verfügung stand, roch es in unserer
Schlafecke ganz erbärmlich. Wir konnten trotzdem einschlafen nach diesem harten Tag.

Beim Aufwachen, es war inzwischen hell, begrüßten uns viele kleine Tierchen, die mit uns in der löchrigen Matraze
geschlafen haben.
Refaiya 26.03.1996 kmSt. 18.960
Wir wollten hier nur noch weg, von dem hässlichsten Quartier, das wir je erlebt hatten.
Es war bitterkalt, als wir die Stätte des Grauens verließen. Links und rechts zwischen meterhohen Schneewänden,

ging es den Sacaltutan Gecidi hoch. Seit Sivas kontrollieren Militärs alle Seitenstrassen zum wilden Kurdistan.
Sie sind alle schwer bewaffnet. Entlang der Strasse sehen wir immer wieder getarnte Bunker. Einige Panzer kommen
uns entgegen. Die Soldaten winken uns freundlich zu. Die politische Situation scheint zum Bersten angespannt. Wir
wissen nicht genau warum, haben wir uns zuwenig informiert ? Es ist mäuschenstill in diesen engen Schluchten. Die
Angst vor Übergriffen der PKK läßt mir Schauer über den Rücken laufen. Es geht alles gut und wir erreichen Erzurum
um 13 Uhr 30 bei heftigem Schneegestöber, suchen ein Hotel und erholen uns von den bisherigen Strapazen.
Abends diskutieren wir noch mit einem Studenten aus Trabzon, er erklärt uns wieder die gefährliche Lage,
in der wir uns augenblicklich in dieser Gegend befinden und gibt uns den Rat, vorsichtig zu sein. Durch die
derzeitigen Demonstrationen der PKK in Deutschland sei unsere Lage gefährlicher denn je.
Archiv für März 1996
SZ vom 28.03.1996
Kabinett reagiert auf Kurden-Krawalle — Ausländer sollen bei schwerem Landfriedensbruch
automatisch in ihre Heimat abgeschoben werden
Voraussetzung bleibt rechtskräftige Verurteilung zu einer Haftstrafe ohne Bewährung Strafen für
gewalttätige Ausländer sollen generell verschärft werden / Innenminister Kanther: Möglichkeiten
zur Verzögerung der Abschiebung abschaffen
Bonn (dpa/AFP) – Unter dem Eindruck der jüngsten Kurden-Krawalle will die Bundesregierung
die Abschiebung gewalttätiger ausländischer Demonstranten wesentlich erleichtern. Das Kabinett
beschloß am Mittwoch einen Maßnahmenkatalog, der die zwingende Ausweisung nach Fällen schweren
Landfriedensbruchs enthält. An die Bundesländer erging der eindringliche Appell, alle übrigen Möglichkeiten
zur Beschleunigung von Strafverfahren und zur Abschiebung, für die sie allein zuständig sind,
auszunutzen. Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) sagte, das Risiko für gewalttätige Ausländer,
in Deutschland ‚Randale zu begehen oder Polizisten zu verletzen‘, werde sich ‚außerordentlich erhöhen‘. Die
SPD will die Vorschläge der Koalition prüfen. Nach Auskunft Kanthers und Justizminister Edzard Schmidt-Jortzigs
(FDP) kam das Kabinett überein, schweren Landfriedensbruch künftig zu einem Pflicht-Ausweisungsgrund zu
machen, wenn der Täter rechtskräftig zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt wurde. Die Forderung aus
der Union, Gewalttäter auch ohne Urteil ausweisen zu können, wurde auf Druck der FDP nicht übernommen.
Dafür vereinbarte das Kabinett, ausländische Straftäter auszuweisen, wenn sie – unabhängig vom
jeweiligen Delikt – eine Freiheitsstrafe von mindestens drei (bislang fünf beziehungsweise acht) Jahren
erhalten. Überprüft werden müsse, ob der Ausweisungsschutz für verurteilte Straftäter, die im Besitz einer
Aufenthaltserlaubnis sind, beibehalten wird. Außerdem soll die Vorschrift des schweren
Landfriedensbruchs (Paragraph 125a Strafgesetzbuch) auf Fälle ausgedehnt werden, in denen es aus einer
verbotenen Demonstration heraus zuzu unbewaffneten Ausschreitungen kommt. Dies galt bislang als
‚einfacher‘ Landfriedensbruch. Bestraft werden soll künftig auch der erstmalige (bisher: mehrmalige)
Verstoß gegen ein politisches Betätigungsverbot. Zudem drängte das Kabinett auf eine rasche
Verabschiedung eines Gesetzentwurfs der Koalitionsfraktionen zur Einführung eines vorläufigen
Festnahmerechts und eines neün Haftgrundes zur Sicherung der Hauptverhandlung in beschleunigten
Verfahren, die sogenannte Hauptverhandlungshaft. Die Bundesregierung rief die Länder zu ‚konseqüntem
Gesetzesvollzug‘ auf. Dazu gehöre, Betätigungsverbote für Einzelpersonen und Verbote politischer
Organisationen durchzusetzen. Auch müsse Druck auf Busunternehmer ausgeübt werden, die gewalttätige
Demonstranten befördern. Daneben sollten die Behörden besser kontrollieren, ob sich Asylbewerber an
ihnen auferlegte räumliche Beschränkungen halten. Verfahren, die Abschiebungen verzögerten
(beispielsweise die nordrhein-westfälischen ‚Härtefallkommissionen‘), gehörten abgeschafft. Der
SPD-Fraktionsvorsitzende Rudolf Scharping kündigte an, seine Partei werde die Initiative der Koalition
prüfen. Es sei Auffassung der SPD, daß Gewalttäter und andere Kriminelle ihr Aufenthaltsrecht selbst
zerstörten. Wer dieses Recht mißbrauche, müsse Deutschland verlassen. Die SPD-Innenpolitikerin Cornelie
Sonntag-Wolgast meinte, die Absicht der Bundesregierung ändere nichts daran, daß auch Rädelsführer
Abschiebeschutz bekommen müßten, wenn ihnen Folter oder Todesstrafe drohten. In der Kurdenfrage
müsse die Bundesregierung energischer auf die türkische Regierung einwirken, eine politische Lösung des
Konflikts herbeizuführen. Der hessische Justizminister Rupert von Plottnitz (Bündnis 90/Die Grünen) kritierte
im Deutschlandradio die geplante Verschärfung des Ausländerrechts. Das jetzige Instrumentarium
gebe genug Möglichkeiten, ausländische Gewalttäter angemessen zu bestrafen. Die geringe Zahl der
Abschiebungen begründete Plottnitz mit den Schranken der Europäischen Menschenrechtskonvention, die
bei drohender Folter oder Lebensgefahr in der Heimat keine Abschiebung zulasse. Zwei Anschläge in Hannover
In Hannover wurden in der Nacht zum Mittwoch zeitgleich Brandanschläge auf ein türkisches Café und auf
ein deutsches Reisebüro verübt. Nach Angaben der Polizei wurden in beiden Fällen zunächst die
Fensterscheiben eingeschlagen und dann Brandsätze in das Innere geschleudert. Die Polizei hielt
eine Urheberschaft der kurdischen Arbeiterpartei PKK für möglich. Der mutmaßliche Anführer der
verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK für den Raum Stuttgart ist verhaftet worden. Wie das
Landeskriminalamt am Mittwoch mitteilte, werden dem 33jährigen Anstiftung zur gemeinschaftlichen
schweren Brandstiftung sowie Verstöße gegen das Vereinsgesetz vorgeworfen.
Bild am Sonntag vom 24.03.1996, Seiten 12+13
Die feige Taktik im Straßenkampf gegen die deutsche Polizei

Bild vom 20.03.1996, S. 1
Terror-Kurden — Kohl: Schärfer durchgreifen!
Die Bundesregierung will jetzt gegen Terror-Kurden mit aller Härte durchgreifen! Das hat Bundeskanzler
Helmut Kohl (CDU) gestern angekündigt.
Kohl: „Kein PKK-Mitglied darf in Deutschland weiter sein terroristisches Unwesen treiben. Wer seinen
Aufenthalt in Deutschland zu schweren Straftaten nutzt, muß rasch verurteilt und aus Deutschland
schnellstmöglich abgeschoben werden.“
Der Kanzler forderte die Bundesländer auf, „mit aller Härte“, Recht und Gesetz Geltung zu
verschaffen. Es sei ein „absolut unerträglicher Zustand“, wenn die PKK glaube, je schlimmer man sich
in Deutschland auftführe, um so sicherer entgehe man der Abschiebung.
Kohl wörtlich: „In keinem zivilisierten Land Europas wird Vergleichbares zugelassen!“
Aus Sorge vor weiteren Ausschreitungen hat Innenminister Manfred Kanther den Bundesgrenzschutz
(BGS) für die gesamte Woche in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt: „Alle verfügbaren Hubschrauber
stehen für kurzfristige Einsätze zur Bewältigung aktueller Lagen bereit.“
In Stuttgart, Mannheim, Heilbronn, Ulm, Mainz, Ludwigshaien, Gießen und Frankfurt/Main wurden
Kurden-Demonstrationen verboten.
Danach gingen wir noch in ein anderes Lokal, hörten türkische Musik und bekamen sogar ein Bier,
was in dieser Gegend normalerweise nicht möglich ist.
Erzurum 27.03.1996 kmSt. 19.222
Die Sonne schien, als wir gegen 8 Uhr 30 in Richtung Agri starteten. Vorbei an ruinenartigen Dörfern,
links und rechts schneebedeckte 3-4.000m hohe Berge. Steil schlängelt sich die Strasse hoch zum
Sac Gecidi Pass. In Eleskirt machten wir die erste Rast. Ein Türke, der in Deutschland 24 Jahre gearbeitet
und nun seit 6 Jahren wieder zurück ist, warnte uns davor, Leute irgendwas zu fragen, wenn, dann nur
die Polizei. Als wir die Dorfstrasse weiterfuhren, wurden wir das erste Mal angepöbelt. Es waren junge
Burschen, 20 bis 30 Jahre.
In Dogubayazit vertankten wir unser letztes türkisches Geld und dann machten wir uns auf
zur iranischen Grenze. Es war 14 Uhr, an der türkischen Seite war man uns freundlich gesinnt.

Nach einer Stunde waren wir abgefertigt. So einfach ging es dann auf der anderen Seite nicht.
Wir hatten den Eindruck, dass sich die Grenzer köstlich am Ärger der Grenzüberschreiter
amüsierten. Nach 4 Stunden hatten wir alle nötigen Stempel, die Schikane hatte ein Ende und
wir konnten einreisen. Es war wieder bitterkalt, dunkel und bei Schneefall erreichten wir das
18 km entfernte Maku. Wir füllten alle unsere Benzinkanister auf, tankten unsere Maschinen voll,
insgesamt 45 Liter, und die kosteten sage und schreibe DM 2,00. Im Hotel bekamen wir zum
Abendessen Hähnchen und dann gings ins Bett.

Maku 28.3.1996 kmSt. 19.558
Es war schon nach 10 Uhr als wir endlich nach Eier und Tee weiterkamen. Bis Tabris wechselte
Sonne und Schneefall immer wieder. Dort schlugen wir südliche Richtung ein erreichten das
wilde Kurdistan. Am Orumiyeh See vorbei erreichten wir Bukan. Die Kurden waren äußerst
freundlich. Der Fahrer eines BMWs zeigte uns das beste Hotel im Ort. Unvorstellbar die
Neugier der Leute. Wir sind für die meisten die ersten Touristen oder Deutsche und sie wollten
uns alle sehen. Wir waren ja weg von der Hauptverbindung, die Richtung Teheran führt. Nicht
allein unsere Motorräder, sondern diesesmal waren es vor allem wir, die bestaunt wurden. Sofort
füllte sich das Hotel. Der Besitzer wollte sie barsch hinauswerfen, als sie versuchten, uns möglichst
nahe zu kommen. Wir kamen uns vor wie Filmstars. Die Lage beruhigte sich erst, als wir die Motor-
räder bei einem Gemüsehändler in den Garten stellten und uns dann umzogen. Mit 5 Kurden führten
wir im Hotelfoyer Gespräche Politik, Familie und Tiere. Fotos wurden gezeigt und gemacht. Einer der
Kurden sprach English, so konnten wir uns verständigen. Trotzdem holten sie gegen 20 Uhr, Ramasani,
35-jähriger Englishlehrer aus Bukan. Er machte einen sehr sympatischen Eindruck und sprach akzentfreies
English. Um 21 Uhr kam dann der BMW Fahrer zurück, um uns abzuholen und seiner Familie vorzustellen.
Ramasani kam natürlich mit. In der Familie hatte ihm jeder was zu verdanken. Eine Essenstafel vom
feinsten erwartete uns schon. Verwandte kamen auchnoch dazu, und das im besten Zwirn. Beim Abschied
tauschten wir noch Adressen aus, es gab noch Orangen und Gurken und wir versprachen, zurück in
Deutschland, Ramasani literarische Werke in deutscher, englischer und frnzösischer Sprache zu schicken.
Die Einladung für den nächsten Tag, an kurdischem Tanz und Plausch, teilzunehmen, mussten wir leider
absagen, da unser Transitvisum nur 7 Tage galt und Iran ein riesiges Land ist. Im Hotel zurück, warteten
schon wieder Leute, mit denen wir uns noch bis 0 Uhr 30 unterhielten und dann noch 2 Abschiedsfotos


schossen. Rolands Geburtstag war schon angebrochen und er wünschte sich vom Wettergott für morgen
einen sonnigen Tag.
Bukan 29.03.1996 kmSt. 20.038
Um 10 Uhr ziehen wir die Vorhänge zurück, und siehe da es schneite. Heute geht es auf die Todesstrecke,
sie beginnt nach 35 km in Saqques und geht dann 190 km bis Sananda, kurvenreich und mit extremen
Steigungen und Gefällen.
Nach dem von uns schon erwarteten Abschiedszeremomiel (noch mal essen, Fotos knipsen, Hände
schütteln, auch Frauen waren dabei), fuhren wir bei heftigem Schneegestöber um 11 Uhr 30 los.
In der Hektik hatten wir vergessen zu tanken. Zurück wollten wir nicht mehr und so kam es,
wie es kommen muss, wir fuhren die Tanks leer. Roland stand als erster, ich fuhr zurück, gegen-
über war ein kleines Haus, wir gingen hin, um um Hilfe zu bitten. Wir konnten es kaum fassen,
aber sofort kam ein netter Junge mit ein paar Flaschen Benzin. Glück gehabt. Wir froren ohne Ende,
der Schneefall ließ nicht nach. Nach 100 km erreichten wir einen kleinen Ort, in 2500m Höhe, Zarineh.
Wir machten halt an einem Teehaus, um uns aufzuwärmen. Das kleine Lokal füllte sich sofort mit
neugierigen Halbwüchsigen. Einer davon wollte mal einen deutschen Reisepass sehen. Ich öffnete
meine Tasche und... oh Schreck, Roland und mir war imselben Augenblick bewußt, wir hatten unsere
Pässe im Hotel vergessen.
Ich machte mich mit dem nächsten Kleinbus auf, zurück nach Bukan, mein Geburtstagsgeschenk an
Roland. Im Bus lernte ich einen Arzt aus Teheran kennen, der dann auch so freundlich war, mir 3
Dollar zu wechseln, da ich keine Rials bei mir hatte. In dieser Gegend ist das Wechseln fast unmöglich.
Damit konnte ich dann auch wieder nach Zarineh fahren. Um 17 Uhr war ich zurück. Roland hatte
inzwischen die Örtlichkeit gewechselt und befand sich im Wohnzimmer einer Familie und feierte mit
ihnen seinen Geburtstag. Gerade zeigte er den Kinder sein Schweizer Armeemesser mit all seinen
daran befindlichen Werkzeugen. Die Kinder und auch die erwachsenen waren begeistert. Roland
saß mitten im Raum, sein kaputtes Knie auf einem großen Kissen hochgelagert. Natürlich ließen uns
diese freundlichen Leute nicht weiterfahren und luden uns ein zu Speis und Trank (Tee). Je weiter der
Abend fortschritt, desto mehr füllte sich das Zimmer. Es sprach sich schnell herum, in dem kleinen Ort,
dass 2 Touristen eingetroffen sind. Ein Metreologe, der eine hier oben befindliche Wetterstation
bediente, sprach englisch und so konnten wir uns sehr gut unterhalten. Er prophezeite uns auch gutes
Wetter für die nächsten Tage. Wir machten natürlich wieder viele Bilder von Oma, Opa, der Verwandtschaft,
und auch von Feride, einer sehr hübschen 18jährigen. Mir zogen sie dann einen kurdischen Anzug an und
wir hatten viel zu lachen bei Iranwhiskey. Die Großfamilie (9 Personen) schlief im vollgerauchten Wohnzimmer,
während sie mir und Roland das gesamte Schlafzimmer überließen. Da stand ein Spiegel und wir konnten sogar
Feride
beobachten, als sie sich ihres Kopftuches entledigte.





29.03.1996 Zarrinah KmSt. 20222
Um 9 Uhr 30, nach ausgiegigem Frühstück ließen sie uns ziehen. Es herrschte herrlicher Sonnenschein, wie es

der junge Bursche vorraussagte. Im Sanadaj machten wir Rast, vor dieser Stadt wurden wir gewarnt, da hier
ein Stützpunkt der PKK sein soll. Als wir uns kurz verpflegten, hatten wir auch das erste Mall den Eindruck,
bedrängt zu werden. Einige Agressionen Jugendlicher waren unverkennbar, und so suchten wir schnellsten
das Weite. Weiter gings nach Hamadan. Dort stellte Roland fest, dass wieder Öl aus meinem Kardangehäuse
läuft, und das stärker, als es noch in Griechenland war. Auf einem kleinen Umweg erreichten wir gegen
17 Uhr 30 Borüjerd. Wir fanden gleich ein Hotel, gingen noch Essen und machten uns Gedanken über den
neuerlichen Ölverlust meiner BMW. Außerdem sollten wir irgendwann auch mal unser neuen Enduroreifen
aufziehen.

30.03.1996 Borüjerd kmSt. 20.658
Herrliches Wetter lässt uns gutgelaunt weiterfahren. Die Ölgeschichte lassen wir mal auf sich
ruhen. Getriebeöl wird hin und wieder ergänzt, der verölte Hinterreifen sollte kein Problem sein.
Es war das erste Mal so richtig heiß in der Kombi. Bei einer Pause, erklärten uns ein paar Iraner,
dass vor kurzer Zeit 6 Radfahrtouristen hier durchgekommen sind. Dann erreichten wir Esfahan.
Die Stadt bedeutet Glanz und Gloria, überall ist es extrem sauber. Wir bummelten durch den Park,
sahen uns Moscheen mit prunkvollen Kuppelverzierungen an. Auf weitläufigen Kinderspielplätzen
tummelten sich Jung und Alt. Die Einkaufsstrassen stehen den in westlichen Ländern kaum nach.
Viele Frauen sehen wir unverschleiert.


Geschichte Isfahans
Es gibt Hinweise darauf, dass auf dem Gebiet Isfahans bereits in vorachämenidischer Zeit eine bedeutende
Stadt existierte. Historisch fassbar wurde Isfahan in der Zeit der Parther unter dem Namen Aspadana (auch:
Sepahan) als Hauptstadt der Provinz Oberpersien. Zur Zeit der Sasaniden behielt Isfahan diese
Funktion, wurde aber darüber hinaus Münzprägestätte und Garnisonsstadt.
Im Jahr 640 wurde die Stadt von den Arabern erobert. Damit begann die islamische Geschichte Isfahans und
ein Aufschwung, der die Stadt später zum Sitz der bedeutenden persischen Herrscherdynastien machte. In
der Zeit vom 7. bis zum 10. Jahrhundert, während der Herrschaft der Umayyaden und Abbasiden,
wurde Isfahan, das an der Südroute der Seidenstraße liegt, bekannt für seine Seide und seine Baumwolle.
In dieser Zeit existierte ein großes Judenviertel (Yahudiyeh), das der Legende nach Ende des 6. Jahrhunderts
v. Chr. entstanden sein soll, als einige Juden, die der babylonische König Nebukadnezar II. aus
Jerusalem vertrieben hatte, sich in Isfahan niederließen.
Nach der Eroberung durch die Seldschuken wurde Isfahan 1051 durch den Groß-Seldschuken Tughrul
Beg zur Hauptstadt des westlichen Seldschuken-Reiches (Persien und Irak) und blieb dies bis zur Teilung
des Sultanats im Jahre 1118. 1388 fiel die Stadt mit ihren damals 70.000 Einwohnern der Zerstörungswut
des türkisch-mongolischen Eroberers Timur Lenk zum Opfer. Im Jahr 1453 begann mit der Errichtung
des Darb-i-Imam-Schreins eine neue kulturgeschichtliche Blüte unter Dschahan Schah, einem Vertreter
der turkmenischen Stammesföderation Qara Qoyunlu. Bis Ende des 15. Jahrhundert galt Isfahan
aber noch als eine Provinzstadt mit weltgeschichtlich eher geringer Bedeutung.
Mit der Eroberung der Stadt durch die Safawiden im Jahr 1502 begann die größte Blütezeit der Stadt, die im
17. Jahrhundert ca. 600.000 Einwohner hatte. 1598 wurde Isfahan zur Hauptstadt des Safawiden-Schahs
Abbas I., der für den Ausbau der Stadt Künstler und Handwerker (ca. 30.000) aus dem ganzen Land nach
Isfahan holte.
Viele von ihnen kamen aus der Stadt Julfa und deren Umgebung
(heute im Nordwesten des Iran an der Grenze zu Aserbaidschan)
und waren christliche Armenier. Schah Abbas I. räumte ihnen
weitreichende Garantien und Privilegien für ihre Kultur und Religion
ein. Das armenische Viertel Isfahans heißt in Erinnerung an
die Heimatstadt Neu-Julfa. Die Armenier Isfahans bilden eine
kulturelle und religiöse Gemeinschaft und werden von den
muslimischen Einwohnern Isfahans und der Islamischen
Republik Iran nicht nur toleriert, sondern geachtet und gefördert.
Vor allem in der Zeit der Safawiden-Dynastie, im 16./17. Jahrhundert, entstanden die bis heute eindrucksvollen
Prachtmoscheen mit ihren für die persischen Sakralbauten typischen großenIwans (Bögen) rund um den
Imam-Platz im Zentrum der Stadt. Viele der großartigen islamischen Bauwerke stehen unter dem Schutz
des UNESCO-Weltkulturerbes.
Die umliegenden Felder wurden über Kanäle aus dem Zayandeh Rud mit Wasser versorgt. Zur Düngung
der Felder und für die Lederindustrie der Stadt wurde Taubenkot gebraucht. Reisende des 17.
Jahrhunderts berichten von mehreren 1000 Taubentürmen (Borj-e-Kabotar)im Umkreis der Stadt, von denen
noch etwa 100 erhalten sind.
1722 fiel Isfahan nach längerer Belagerung an aufständische sunnitische Afghanen. Unter den nachfolgenden
Dynastien der Afscharen, Zand und Kadscharen verlor Isfahan seinen Hauptstadtstatus an Mashhad, Schiraz
und Teheran. Die große Bautätigkeit wurde dadurch beendet, aber in der Folgezeit wurden die Prachtbauten
Isfahans bewahrt und teilweise noch ausgebaut.
Seit 1850 ist Isfahan eine Eparchie der Armenisch-katholischen Kirche mit einem Bischofssitz.
Das historische Stadtbild ist durch Paläste, eine Vielzahl Minarette und die blauen Kuppeln der
Moscheen geprägt. Herausragend ist die Prachtanlage des Imam-Platzes und die33-Bogen-Brücke
(persisch: Si-o-seh pol) über den Fluss Zayandeh Rud.
Isfahan heute
Das moderne Isfahan ist Universitätsstadt (siehe Universität Isfahan) und verfügt über einen eigenen Flughafen.
Es finden sich Fabrikationsstätten der Nahrungsmittel-, Stahl-, Öl- und Textilindustrie. Auch das Kunstgewerbe
ist verbreitet. Isfahan ist außerdem ein Zentrum der iranischen Atomindustrie mit Forschungsreaktoren und
Anlagen zurUrananreicherung.[3]
Der Basar, der sich im Norden an den Imam-Platz anschließt, ist einer der größten und eindrucksvollsten des
Iran und ist berühmt für seine Vielfalt und Qualität des Kunsthandwerks und der Teppiche. Nach der Stadt
ist auch der feine handgeknüpfte Perserteppich Isfahan benannt.
Isfahan unterhält seit dem Jahr 2000 eine Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Freiburg im Breisgau.
Isfahan
ist der Hauptschauplatz des bekannten Romans Der Medicus von Noah Gordon (s. Lit.).
31.03.1996 Esfahan kmSt 21.017
Wir hatten eine problemlose Fahrt nach Perspolis bei gutem Wetter. Eimal wurde es einwenig knapp für
Roland, als ihn ein LKW-Fahrer fast übersehen hätte. Am Nachmittag kamen wir dort an, es herrschte
viel Betrieb, wegen des morgigen Feiertages. Wir lernten Hussein kennen, er lud uns zur nächtlichen
Wildschweinjagd ein, so mussten wir den kulturellen Teil auf den nächsten Tag verschieben. Um in sein
Dorf zu kommen, mussten wir 35 km östlich fahren. Zusammen mit seinen 9 Brüdern tranken wir erst
einmal Tee. Es wurde dann dunkel und wir fuhren los. Roland und ich mit den BMWs, 5 Iraner mit 2 Gewehren
in einem alten Jeep. Nach nochmal 30 km ostwärts über Schotter und durch moratiges Gelände hatten wir
das Ziel erreicht, nun ging es zu Fuß durch Reisfelder und gebüschiges Terrain. Es war ganz schön
anstrengend und nach 2 Stunden kamen wir ohne Schuß zu den Fahrzeugen zurück. Aber unsere Freunde
gaben keineswegs auf. Sie setzten uns mit den Motorrädern als Treiber ein. Roland und ich mussten in ca.
30 Abstand vor ihnen herfahren. Es ging durch Wasserläufe, Gräben, Schlamm und Geröll bei Mondlicht.
Plötzlich steckte ich im Schlamm fest und kam ohne Hilfe nicht mehr heraus. Hätten wir doch schon auf
unsere nagelneuen Enduroreifen gewechselt. Mit unseren abgefahrenen Sommerreifen, taten wir uns schwer.
Roland war außer Sichtweite und so halfen mir die Iraner aus dem Dreck. Auf dem Weg Roland zu suchen,
stand plötzlich eine dunkle Gestalt mit einem Knüppel in der Hand vor mir und stoppte mich. Hilfesuchend
sah ich mich nach dem Jeep um, der aber 300m weit hinter mir im Schlamm steckte. Ich hatte wirkich
Angst, denn ich merkte an seiner Gestik, dass es hier nicht um einen Spaß ging. So wie ich ihn verstand,
wollte er natürlich wissen, was ich hier verloren hätte. Gott sei dank bekam Hussein den Jeep klar und bevor
mich dieser Typ vom Motorrad schlug, konnten sie die Situation klären. Mit dem letzten Tropfen Strit erreichten
wir frühmorgens ohne Beute das Dorf. Dort war von den Frauen schon ein Essen zubereitet worden, dazu
tanken wir Iranwhiskey und Calcimlimonade und unterhielten uns bis es schon taghell war. Roland `s Messer
war dabei wieder die Attraktion.


Persepolis 01.04.1996 knSt. 21.660
Wir liesen unser Gepäck bei unseren Freunden und brachen gegen 10 Uhr auf zu der antiken Stätte Persepolis.
Persepolis
 | Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Hauptstadt des antiken Perserreichs; für weitere Erklärungen siehe Persepolis |
Koordinaten:
29° 56′ 4″ N, 52° 53′ 29″ O

Detail eines Reliefs der Apadana-Stiegenaufgänge Die altpersische Residenzstadt Persepolis (persisch تخت جمشيد Tacht-e Dschamschid „Thron des Dschamschid“,
altpers.: Parsa) war eine der Hauptstädte des antiken Perserreichs unter den Achämeniden und wurde 520 v.
Chr. von Dareios I. im Süden des heutigen Iranin der Region Persis gegründet. Der Name „Persepolis“ stammt aus
dem Griechischen und bedeutet „Stadt der Perser“; der persische Name bezieht sich auf Dschamschid, einen König
der Frühzeit.
Als man die frühere Residenz Pasargadae um 50 km hierher verlegte, wurde am Fuße des Berges Kuh-e Mehr oder
auch Kuh-e Rahmat (aus dem Arabischen), eine 15 ha große Terrasse angelegt. Über 14 Gebäude sind auf der Plattform
unter Darius I und seinen Nachfolgern, u.a. Xerxes, Artaxerxes I. und Artaxerxes II. errichtet worden. Weitere Paläste
wurden unmittelbar am Fuß der Terrasse ausgegraben. Die Palaststadt wurde 330 v. Chr. durch Alexander den Großen
zerstört, aber ihre (teils wiederaufgebauten) Reste können auch heute noch besichtigt werden. Sie zählen zum
Unesco-Weltkulturerbe und sind rund 60 km nordöstlich der Großstadt Schiraz auf der Hochebene von Marvdascht
in der Provinz Fars (900 km südlich von Teheran) zu besichtigen.
Erste europäische Reisende besuchten die Ruinen der Palastanlagen schon im Mittelalter und zahlreiche Reliefs
wurden im Zug der Erforschungen in europäische Museen gebracht. Die ersten systematischen Ausgrabungen
erfolgten seit 1931 bis 1939 durch deutsche Archäologen, vor allem Ernst Herzfeld, Friedrich Krefter und Erich
F. Schmidt. Seit 1939 wird Persepolis von iranischen Archäologen erforscht. Ein bedeutender Teil der
Grabungsdokumentationen und Fundumstände, Abklatsche von Inschriften und ein umfangreiches Fotoarchiv
Art in Washington, DC.Archäologie und Entdeckungsgeschichte
Geschichtliche Einführung
Das Achämenidenreich wurde von Kyros II. dem Großen gegründet und reichte unter Dareios I. um 520 v. Chr.
von Kleinasien und Ägypten bis zum Indus.
Persepolis ist ein Glanzlicht der altpersischen Kultur und Politik der Achämeniden. Die Palaststadt ist noch heute
ein Identifikationsort für viele Iraner, obwohl oder gerade weil sie weit in die vor-islamische Zeit zurückreicht.
Nach 200-jährigem Bestand wurde sie 330 v. Chr. von den Truppen Alexanders des Großen in Brand gesteckt.
Bereits in der Antike wurde gerätselt, ob Alexander den Brand und die Plünderung initiierte. Es gibt Quellen, die
berichten, dass sich der Schatzmeister von Persepolis kurz vor Alexanders Ankunft in Persepolis ihm unterwarf
und alle Schätze anbot, in der Hoffnung, die Stadt retten zu können. Alexander schlug das Angebot jedoch
ab.[Nachträglich wurde die Zerstörung Persepolis’ als Rache für die Zerstörung der athenischenAkropolis während
der Perserkriege 480/79 vor Chr. gedeutet.
Der letzte Schah des Iran, Mohammad Reza Pahlavi, ließ 1971 Teile von Persepolis zur 2500-Jahresfeier der
Iranischen Monarchierestaurieren und mit touristischer Infrastruktur, Parkplätzen und Geschäften ausstatten.
Die acht Jahre später einsetzende islamische Revolution ließ allerdings die Besucherzahlen auf etwa ein Zehntel
(einige Hundert pro Tag) der ursprünglichen Größe sinken.
Die kunstvollen Gebäude und Paläste entstanden auf einer künstlichen Terrasse von 300 × 500 Metern,
aus Stein gehauen und nur mit einer hohen Backsteinmauer umgeben.Militärische Verteidigung war hier
wegen der Weite des Landes und seiner guten Postverbindungen entbehrlich. Trotzdem besaß die Terrasse
eine lange Befestigungsmauer im Osten, die über den gesamten Berg verlief und die Stadt vor Angriffen aus
dem Osten schützen sollte. Im Süden und Osten war aufgrund der Höhe der Terrasse keine Mauer nötig.
Im Südwesten sind jedoch noch einige Zinnen erhalten. Gebaut wurde nicht durch Sklaven, sondern gegen
Entlohnung.
Sehr beeindruckend war – neben drei Palästen mehrerer Könige – der Hundert-Säulen-Saal, vor allem aber der
Audienzsaal Apadana mit 36 Säulen von knapp 20 Metern Höhe. Die Kapitelle der Säulen sind mit Stier- und
Löwenmotiven verziert, den Symbolen der Könige; auch Vogelkapitelle und Keilschrifttexte in elamischer Sprache
finden sich.
Die Reliefs der Apadana [Bearbeiten]
Der nördliche, sowie der östliche Seitenaufgang zur Apadana sind mit diversen wunderbaren Reliefs geschmückt,
deren qualitativ hochwertige Steine den vernichtenden Brand großteils überstanden haben. Die
Darstellungen auf beiden Aufgängen sind sich sehr ähnlich und weichen lediglich in wenigen Punkten
voneinander ab, von der Nord-Ost-Ecke ausgehend sind die Motive punktsymmetrisch an den Fassaden
angebracht. Ob die Unterschiede zwischen den beiden Aufgängen chronologischen Ursprungs sind oder
durch die gleichzeitige Arbeit verschiedener Handwerkergruppen verursacht sind, bleibt umstritten.
Im Folgenden sollen die Darstellungen, ausgehend von der Nord-Ost-Ecke der Apadana als zentralem
Ausgangspunkt beschrieben werden. Die Reliefs auf den nächstgelegenen Aufgängen zeigen in
drei Registern angeordnete Soldaten, hohe Würdenträger, sowie Wagenlenker und an Zügeln geführte
Pferde. Die jeweils vorgelagerten, mittigen Aufgänge wiesen ursprünglich jeweils ein eine Audienzszene
zeigendes Relief auf. Diese wurden vermutlich zur Zeit Artaxerxes I. durch antithetisch angeordnete
Soldaten ersetzt (siehe Foto rechts), die alten Reliefplatten wurden in das Schatzhaus verbracht.
Die äußeren Aufgänge zeigen in langen Reihen die Repräsentationen der 28 Völker wie Meder, Bewohner
von Babylonien, Arabien und Ägypten, ferner Griechen, Skythen und Inder – kenntlich an ihrer Tracht sowie
typischen Gesten und Waffen, mit denen sie dem König die Gaben ihrer Länder zum Neujahrsfestbringen.
Es finden sich z. B. lange Faltengewänder aus Assyrien, einige Inder mit fein gewebten Überwurfmänteln, oder
Syrer mit Leibrock und Stola.
Tor aller Länder, Astronomie und Königsgräber [Bearbeiten]

Nördlicher Treppenaufgang zur Apadana (Reliefdetail) Der prächtige Haupteingang zum Areal und zu den zwei großen
Säulenhallen wurde „Tor aller Länder“ genannt. Das Tor ist wohl auch
ein Symbol für die Toleranz, die den unterworfenen Völkern (von denen
einige mit Fars mittels Freundschaftsvertrag verbunden waren) ihre
eigene Lebensweise und Kultur beließ.
Die Lage und Ausrichtung zum Kuh-e-Rahmat scheint sorgfältig gewählt
zu sein: AmÄquinoktium (21. März), dem Termin des persischen
Neujahrsfestes, fällt das morgendlicheSonnenlicht durch das „Tor
aller Länder“ (doch war wegen des Berges eine Schneise
nötig). Die Archäoastronomie vermutet noch weitere kalendarische
Funktionen der Anlage. Sie präsentiert sich nach mehreren Himmelsrichtungen
– ist aber westlich dominiert, obwohl eigentlich Richtungen nach
Sonnenaufgang zu erwarten wären. Das „Tor aller Länder“ wurde von Xerxes I.
nach seiner Thronbesteigung erbaut, der den Hauptzugang zur Palastanlage
vom Süden in den Westen verlegte und dafür eine doppelläufige Treppe bauen
ließ.
Der größte Palast in Persepolis ist der Apadana Palast, der von Dareios I. um 515 v. Chr. erbaut und von den
Nachfolgern erweitert wurde. Besonders Xerxes I. ließ zahlreiche Änderungen am Apadana vornehmen. Er verlegte
aufgrund des neuen Hauptzugangs von Persepolis vom „Tor aller Länder“, auch den Haupteingang des Palastes vom
Osten in den Norden. Dafür wurde extra ein neuer Portikus errichtet. Xerxes I. ließ anschließend das sogenannte
„Schatzhaus-Relief“, auf dem er als Prinz und sein Vater Dareios abgebildet waren, entfernen und ins Schatzhaus
bringen. Ersetzt wurde das Relief durch 8 persische Soldaten. Der Apadana-Palast beinhaltete
außerdem den Thron des Königs. Die Geschenkträgerdelegationen der Länder, die zum Persischen Reich gehörten,
sind am Ostportikus des Apadana-Palastes besonders fein ausgearbeitet. Zu sehen sind die Stellvertreter der
Völker, wie sie dem Perserkönig Geschenke bringen. Auffällig ist dabei, dass in ganz Persepolis
Kampfhandlungen gänzlich fehlen. Auch die Geschenkträgerdelegationen werden „händehaltend“ abwechselnd
von persischen und medischen Hofbeamten zum König geleitet.
Der „Dareios Palast“ ist der besterhaltene Palast in Persepolis. Hier sind die riesigen Tür- und Fensterrahmen noch deutlich
zu erkennen. Grund für den guten Zustand dieses Palastes ist höchstwahrscheinlich, dass die Grundstruktur
überwiegend aus massiven Steinblöcken errichtet worden ist. Sie sind mehrere Tonnen schwer, die Reliefs auf den
Innenseiten der Türrahmen noch relativ gut erhalten.
Über die „Straße der Armee“ gelangt man zum im Osten von Persepolis liegenden Palast von Xerxes I., dem
„Hundert-Säulen-Saal“. Den Namen erhielt der Palast durch die Tatsache, dass das Dach der Halle von einhundert
Säulen getragen wurde. Heute steht jedoch keine mehr davon. Im Hundert-Säulen-Saal wurden die meisten Spuren
eines Feuers gefunden, verbrannte Materialien sind im Museum ausgestellt. Dies ist insofern nicht verwunderlich,
da es Xerxes I. war, der in Athen die Akropolis hatte in Brand setzen lassen.
Während die fast 15 Hektar große Plattform nur ein einziges Königsgrab enthält, sind die anderen einige
Kilometer weiter in einer steilen Felswand untergebracht, dem Naqsh-i Rustam. Zu den Grabkammern von
Artaxerxes II. und Artaxerxes III. führt nur ein steiler Aufstieg. Das Innere wurde früh geplündert und enthält
keine Reliefs (mehr). Außen sind jedoch Teile der Leibwache aus den „10.000 Unsterblichen“ zu erkennen,
der Eliteeinheit des Persischen Reiches, die ausschließlich aus Persern bestand.
Weitere archäologische Reste [Bearbeiten]
Ein Gutes hat der Brand bewirkt: Durch das Feuer wurden etwa 30.000 Tontafeln gehärtet und blieben über 2.500 Jahre bestens erhalten. So können heutige Archäologen viele Details nachlesen, bis hin zur Buchhaltung der Stadtverwaltung.
Teile des Palastareals wurden offenbar schon vor Dareios I. geplant. Der dritte, 25 Jahre regierende Achämenidenkönig ließ sich auch einen reich ausgestatteten Winterpalast im wesentlich milderen Klima von Susa errichten und eine
Fernstraße mit 22 Poststationen im Abstand von 24 km herstellen. Susa liegt 400 km westlich, bei der heutigen
Großstadt Abadan nahe der irakischen Grenze. Auch hier ist der größte Teil zerstört, ebenso wie die erste
altpersische Residenz Pasargadae nahe Persepolis.
Außerdem konnte durch die Tontäfelchen bewiesen werden, dass Persepolis nicht durch Sklaven erbaut worden ist.
Viele der Tontäfelchen enthalten Notizen über Essensrationen und Vergütungen der Arbeiter, welche aus dem ganzen
Land extra für dieses Riesenprojekt nach Persepolis bestellt worden waren. Der Grundlohn bestand aus ca. 30 Litern
Gerste im Monat, dadurch konnte täglich etwa 1 Pfund Brot gebacken werden. Zusatzrationen wurden bei besonderen
Anlässen oder gut verrichteter Arbeit verteilt, in Form von kleineren Mengen von Fleisch oder Wein.
Umgebung 

Kaum 4 km nördlich von Persepolis befindet sich Naqsh-i Rustam mit einer Galerie von vier Felsgräbern, die auf die Könige Dareios I. (522–485 v. Chr.), Xerxes I. (485–465 v. Chr.), Artaxerxes I. (464–425 v. Chr.) und Dareios II. (425–405 v. Chr.) zurückgeht. Ähnlich den beiden Großgräbern in Persepolis sind auch diese Gräber in senkrecht abfallende
Wandfluchten hineingemeißelt worden.


Einer österreichischen Touristengruppe schlossen wir uns an. Die Führung fand in deutsch statt. Es
waren lauter ältere Leute, die unseren bisherigen Weg kaum fassen konnten. Nachdem wir genügend
Informationen über das Tal der Könige, den Reliefen und dem Feuerturm hatten, verließen wir die
Gruppe, holten unser Gepäck und fuhren in die nahegelegene Stadt Shiraz. Auf dem Weg dahin halfen
wir noch einem junge Iraner, der mit seinem Moped liegengeblieben war. 10 km vor Shiraz aßen wir zu
mittag und blieben bis 17 Uhr. Der Wirt erzählte uns viel über die gläugigen und nicht so ganz gläubigen
Iraner, über die USA, Deutschland, Spanien und Frankreich und wo er sich sonst noch überall aufgehalten
hat. Auch über eineeventuelle Revolution, Hinrichtungen und der Angst der Bürger vor dem Regime
sprachen wir.
Dann fuhren wir endlich in die Stadt. Herrlich gelegen, die Strasse führt über einen Berg und von dort
aus hat man Blick über die wunderbar gelegene Stadt. Überall haben sich Leute für ein Picknick eingerichtet.
Sie breiteten ihre Teppiche auf alle freien Plätzen, Strassenränder, Felsen links und rechts der Strasse aus.
Der 1. April ist im Iran der bedeutendste Feiertag. Um 20 Uhr trafen wir Hussein in der Stadt. Er empfiel
uns als weitere Route, Richtung Bandar-el-Bushehr, am persischen Golf, zu fahren und zeigte uns die
Polizeistelle, an der wir unsere Visas verlängern konnten. Das war unbedingt nötig, denn wenn noch zu
einigen Abenteuern eingeladen werden, reicht das 7-tägige Transitvisum nicht aus. Inzwischen hat sich
auch die Polizei für uns interessiert. 5 Polizisten stoppten uns und fingen an sich zu streiten, was sie mit
uns machen werden. Sie wurden sich nicht einig und beorderten ihren Vorgesetzten her. Dieser kam dann
in Zivil an, der unsere Pässe konntrollierte und die Lage entschärfte. Hussein zeigte uns noch den Weg zum
Parkhotel, wo er als Manager arbeitete. Wir bekamen ein Zimmer und beratschlagten, wie wir weiterfahren
würden. Ich versuchte noch zu Hause anzurufen, bekam aber keine Verbindung.
Shiraz 02.04.1996 kmSt. 21.800
Wir waren schon um 8 Uhr auf der Polizeistation wegen der Visaverlängerung. Der zuständige Polizist war
sehr freundlich, weitgereist und behandelte uns absolut korrekt. Leider konnte er es uns nicht ersparen,
Passfotos anfertigen zu lassen. Diese Prozedur dauerte über 2 Stunden, die Kameras dazu waren Vorkriegs-
modelle, aber um 13 Uhr konnten wir unsere Pässe abholen mit einer 3-tägigen Verlängerung. In der
Zwischenzeit fuhren wir ins Hotel zurück, frühstückten mit Hussein und wechselten endlich unsere Reifen.
Spannend war es, ob die neuen Enduroreifen Michelin T 65 Platz genug unter den Schutzblechen hatten. Es
ging alles gut und wir waren von der Fahreigenschaft der jetzt umgerüsteten BMWs positiv überrascht und
verließen gegen 15 Uhr Shiraz Richtung Westen. Oft wurden wir jetzt von der Polizei kontrolliert, die Leute
wurden unfreundlicher. Bei einer Rast wurden wir von einem sehr dunklen Iraner aufgefordert sofort zu
verschwinden. Von anderen Gästen hörten wir "Faschisten" in unsere Richtung. Wir tranken unsere Cola
noch aus und verschwanden gerade noch im richtigen Moment, bevor die Situation zu eskalieren drohte.
Wir steuerten den See in der Nähe von Kazerun an, den uns Hussein wärmstens emppfohlen hatte. Aber
entweder waren wir ander falschen Stelle oder am falschen See, es war dort überhaupt nichts los. 40 km
vor Firuzabad, es war inzwischen stockfinstere Nacht, campierten wir neben der Strasse in einem Geröllfeld.
Gerade als wir uns in die Schlafsäcke einrollten, kam uns im Mondlicht ein Nomade mit einem Knüppel in der
Hand besuchen. Wir erklärten ihm, dass wir hier nur schlafen wollten und er ging zurück zu seiner Schlaf-
stätte. Sein Hund war da nicht so einverstanden, er bellte die ganze Nacht.
Firuzabad 03.04.1996 kmSt. 22.205
Unsere Morgenrast machten wir ganz romantisch, direkt am Fluss in einer tiefen Schlucht kurz nach
Firuzabad. wir kochten Tee und holten noch eine Büchse Suppe mit Würstchen aus unserem Gepäck.
Kurz bevor wir wieder Shiraz erreichten, bogen wir in Richtung Kerman ab.
An 2 herrlich gelegenen Seen vorbei kamen wir dann nach Neyriz. Kurz danach begann ein
steiler Pass. Kurz vor der Passhöhe war auf 100 Meter die Strasse weggespült und es blieb
uns nichts anderes übrig, als wieder zurückzufahren und die alte ursprüngliche Schotterpiste
zu nehmen. 20km Staub und Geröll. Unsere Enduroreifen bestanden die erste Bewährungs-
probe. Das Abendessen nahmen wir in Sirjan zu uns, fuhren dann noch 100km und
campierten wieder in einem Geröllfeld. In kluger Vorraussicht stellten wir unser Zelt auf, denn
schon jetzt war es stürmisch und regnerisch. Den Reißverschluss vom Zelt ließen wir offen,
damit die Luft besser zirkulieren konnte.

Kerman 04.04.1996 kmSt. 22.770
Wir schliefen bis 8 Uhr, fuhren dann nach Kerman, um bei einem Motorradsammler zu früh-
stücken. Er war begeistert, als wir ihm unsere bisherigen Tourerlebnisse erzählten. Nachdem
wir noch unsere Postkarten von Esfahan auf den Heimweg schickten, fanden wir nicht mehr
aus Kerman heraus und fuhren dort 60km Umweg. Kerman ist das Tor zur Lutwüste,
aber der Weg dahin ist schwer zu finden.

Die Dascht-e Lut ist mit 166.000 km² die größte Wüste Irans, die im Iranischen Hochland liegt. Südwestlich liegt das Zagros-Gebirge,
das zur Aridität beiträgt. Im Norden schließt sich die zweite große iranische Wüste, die Kawir an. Durch diese Bedingungen ist der
jährliche Niederschlag geringer als 50 mm (bei einer potentiellen Verdunstung von 5.000 mm). Mit Oberflächentemperaturen bis zu 70,7 °C
im Sommer ist sie einer der heißesten Orte der Erde. Allerdings wurde bei der Rekordmessung von 70,7 °C eine Bodenmessung per
Satellit durchgeführt.
Während sich im Südwesten ein Abtragungsrelief gebildet hat, kommt es im Südosten dagegen zu einer Aufschüttung mit bis zu 200 m
hohen Dünen. Im Gegensatz beispielsweise zur Sahara wurden keine Funde gemacht, die eine frühere menschliche Besiedlung bezeugen.
Auch wurden bislang keine Fossilien oder andere Hinweise auf früheres Leben gefunden. Die Lut ist aufgrund dieser lebensfeindlichen
Konditionen auch heute noch menschenleer.
Im südlich der Lut gelegenen Gebirge leben Nomaden im Sommer, im Winter ziehen sie weiter Richtung persischer Golf.
Es war wieder sehr kalt, als wir bei Sandsturm in 1800m Höhe in Richtung Zahedan fuhren. Die Sicht war
so schlecht, dass wir weder ein Hinweisschild, noch irgendetwas von der Stadt Bam sahen.

Die Zitadelle und der Stadt Bam sollten zu einem der Höhepunkte unserer Reise nach Iran. Vor über 2000 Jahren aus den roten Lehm der Dasht-é Kavir Wüste, die sie umgibt, geformt, diese Hochburg sieht immer noch stolz darauf, heute diejenigen, die außerhalb der Mauern stehen. | 
Aus irgendeinem unerklärlichen Grund wurde Bam verlassenen vor etwa 150 Jahren. Fast unglaublich nach all den Jahren, die Wände und die 28 Türme noch intakt sind, ist das kleine Tor in der Nähe des Parkplatzes der einzige Eingang. Obwohl die Wände intakt sind, hat sich die Stadt in eine Menge von all den Jahren zu leiden hatte. |
Wenn Sie das Material, das verwendet zu konstruieren Bam ist zu betrachten, ist es sogar ein Wunder, dass so viel von der Stadt steht noch. Die rote Wüste Lehm, Stroh und "andere organische Materialien" gemischt, wie es aussieht kommen auseinander, wenn jemand nur sieht sie an. Und vielleicht ist es eine gute Sache, es nicht regnet hier sehr oft. 
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Aber keine der schlechte Zustand der Stadt egal, es sieht absolut erstaunlich. Über die Wände wandern wir rund um die Stadt, angeregt durch neugierige kleine Details immer und immer wieder. Nach 15 Minuten zwei weitere Gruppen kommen und beginnen, zwischen den Gebäuden entfernt. Wir lassen sie, wir genug Bilder von der Stadt gemacht, ohne Touristen, starten wir in Richtung der Zitadelle. |
Die Zitadelle ist in einem besseren Zustand, hat eine Menge der Restaurierung wurden in den letzten paar Jahren durchgeführt. In der Tat, sind sie immer noch daran zu arbeiten. Im Inneren der Zitadelle gibt es viele Gebäude: Ställe, ein öffentliches Bad, ein Gefängnis, Kaserne, zwei Moscheen, eine Karawanserei und mehr, alle aus dem gleichen roten Lehm geformt. Der höchste Punkt ist der Aussichtsturm. Von hier aus haben Sie eine tolle Aussicht.Außerhalb der Mauern sehen Sie Palmen und die Obstgärten der neuen Stadt Bam, die überraschend grün ist in der Mitte der Wüste. 
Wenn es Zeit zu gehen ist, müssen wir einen letzten Blick auf die Zitadelle. Das war großartig, in der Tat ein großes Highlight. Wow. | 
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Wenn es einmal in der Zitadelle überfüllt, weil die beiden anderen Gruppen in sickern starten, halten wir es für an der Zeit, raus und haben einige chai im Teehaus. Schade das Erdbeben im Dezember 2003 hat die Stadt Bam völlig zerstört. Trotzdem sind wir froh, dass wir es gesehen habe, bevor es zerstört wurde. |

Die Fahrt war sehr anstrengend und bei Dunkelheit erreichten wir Zahedan. Wir fanden gleich ein Hotel,
stellten unsere Mopeds in den Keller neben eine 350er Enfield, die, Mats, einem Schweden, gehörte. Er
hat sie in Indien gekauft und war nun auf dem Weg in sein Heimatland. Mit Mats fand am Abend
natürlich der übliche Informationsaustausch statt.
Zahedan 04.04.1996 Kmst. 23.340
Um 10 Uhr starteten wir, um frühzeitig mit den Grenzformalitäten am iranisch/pakistanischen Übergang
starten zu können. Es war noch eine gute Stunde, oder 90 km bis dahin. Um 11 Uhr 30, bei km 23.432
waren wir an unserem nächsten Teilziel. Bis jetzt hatten wir km 7.425 gefahren.
Für einen US Dollar schleußte uns ein junger Iraner von Station zu Station. Wir mussten zwar unsere
kompletten Utensielien ausbreiten, aber wir hatten nicht den Eindruck, dass sie uns so schickanierten
wie bei der Einreise in den Iran.

An der pakistanischen Seite wurden wir sehr freundlich empfangen. Es gab Tee mit Milch und wir plauderten
mit den Grenzern über unsere bisherige Reise. Die Zeit wurde noch um eine halbe Stunde vorgestellt, so dass
wir gegen 14 Uhr weiterfahren konnten, nachdem wir die Strassenseite nach links gewechselt haben.
Anfangs waren die Strassenverhältnisse ganz gut, aber es herrschte wieder der kalte Seitenwind vom Norden,
der Sand oft über die komplette Strasse wehte. Unsere Geländereifen erwiesen sich als sehr gut, das Wetter
wurde besser, die Strassenverhältnisse dafür schlechter, bis es dann in eine Schotterpiste überging. Bei
Dämmerung erreichten wir den Ort Dalbadin, recht belebt, mit Kneipen und einigen kleinen Hotels (natürlich
weit entfernt vom europäischem Standard. Die Schlafzimmer waren offen und mit Matten oder Teppichen
ausgelegt. Staubig war es überall, wir befanden uns ja mitten in der Wüste. In unserem ausgewählten
Guesthouse lernten wir einen Pakistani, namens Ashfiqu, kennen.

Anfangs reserviert, wurde er von Minute zu Minute immer redseeliger und er war neugierig, konnte er die
englische Sprache, hatte aber noch nie mit Europäern zu tun. Er lud uns zum Essen im Guesthouse ein
und erzählte uns dann, dass er ein wichtiger Beamter in Quetta sei und nun beauftragt, Bevölkerungs-
statisiken zu erstellen. Nach dem Essen gingen wir noch Tee trinken, dabei unterhielten wir uns über die
Unterschiede von pakistanischer und deutscher Heirat. Als ich dann ins Bett ging, wollte er von Roland
noch wissen, welche Geschlechtsverkehrspraktiken in unserer Heimat angewandt werden und ob er
schon mal einen Pornofilm gesehen habe.
05.04.1996 Dalbandin kmSt. 23.735
Am nächsten Morgen weckte uns Mr. Ashfaqu auf, dass wir das gemeinsame Frühstück nicht versäumen.
Sein Ton war wie am Vorabend. Es klang immer wie ein Befehl wenner etwas sagte, aber er war eigentlich
sehr nett. Nachdem wir seinem Wunsch nachkamen, sich mal auf eines unserer Motorräder setzen zu
dürfen, verabschiedeten wir uns. Er war wirklich den Tränen nahe und von den Erinnerungsfotos, mussten wir
ihm versprechen, Abzüge zu schicken. Außerdem wollte er noch eine Kleinbildkamera und deutsches Parfüm.
Der Nordwind blies uns wieder fast von der Strasse, als wir endlich wieder auf dem Weg in Richtung Quetta

unterwegs waren. Riesige Sanddünen versperrten uns immer wieder den Weg. Dann erreichten wir ein Gebirge
und sowohl das Wetter, als auch die Strasse wurde besser. Wir erreichten Nushki, ganz nahe der afganischen

Grenze. Beim Mittagessen lernten wir wieder einen Pakistani näher kennen, er durfte dann mit meiner BMW eine
Dorfrunde drehen, dafür ließ er das Gestell meiner Frontscheibe schweißen. Sie war inzwischen an mehreren
Stellen gebrochen. Zum ersten Mal erlebten wir einen Schlangentomteur, wie er gleichzeitig 2 Kobras mit einer
Flöte beschörte, aber soweit ich weiß, sind doch Schlangen taub und reagieren nur auf die Bewegung der Flöte.

Lebensweise der Kobra
Königskobras gehören zu den überwiegend tagaktiven Schlangen. Die Königskobra lebt einzelgängerisch
und geht Artgenossen wie auch dem Menschen eher aus dem Weg. Sie ist im Grunde genommen nur wenig
aggressiv und geht nur auf Konfrontation, wenn sie keinen anderen Ausweg sieht. Nur Weibchen, die ein
Gelege schützen, sind ausgesprochen aggressiv und angriffslustig. Bei Bedrohung richtet sich eine Königskobra
auf und kann dadurch eine Höhe von 100 bis 150 Zentimeter erreichen. Aus dieser Position kann sie blitzschnell
nach vorne schießen und zubeißen. Markantes Merkmal der Königskobra ist das hutartige Aufspreizen der
Nackenhaut. Dies wird durch verlängerte Halsrippen ermöglicht, die die lose Nackenhaut seitlich ausdehnen
können. Die Königskobra gilt als gute Schwimmerin und kann ebenso gut klettern. Königskobras können
fauchen. Dies wird durch Membranen in der Luftröhre hervorgerufen. Gelegentlich kommt es vor, das männliche
Königskobras trächtige weibliche Königskobras töten. Die Forscher sind sich nicht sicher, ob es sich um eine
Aggression der Männchen handelt oder ob es normal ist, dass die Männchen trächtige Weibchen töten.
[

Gegen 14 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Quetta. Die Stadt schockierte uns mit Großstadtverkehr, Stau und Qualm.
Alle LKWs waren bunt bemalt, wir bekamen ein kostenloses ununterbrochenes Hupkonzert. Was die LKWS und PKWs nicht

schafften, dafür sorgten Rad- und Mopedfahre und vor allem die Ritschas, vollkommenen Verkehrsstau.. Trotzdem fanden wir
das Hotel Marshum, in dem ein Australier mit seiner Moto Guzzi und ein schweizer Pärchen (Bea und Walter Burdr), übernachteten.
Die 3 waren auf dem Rückweg in den Iran. Da sie sich schon über ein halbes Jahr in Indien aufhielten, konnten sie uns natürlich
gute Ratschläge mit auf den Weg geben. Der Australier war auf dem Weg nach England und wollte uns im kommenden Juli
besuchen kommen. Das Hotel ist billig und taugt zum Schlafen.
Quetta 07.04.1996 kmSt 24.079
Nach dem Frühstück und Abschied von den 3en verließen wir Quetta. Es herrschte schon wieder reger Verkehr.
Nach 183 km längs der Bahn kamen wir in Quila Saifullah an, versorgten uns mit Obst und Cola und machten
dann außerhalb, abseits der Strasse unter hohen Bäumen eine Rast. Bis Zhob war die Strasse sehr schlecht.
Zhob ist ein dunkles Nest, nahe der afganischen Grenze. Im einzigen Guesthouse lehnte man uns ab und so bezogen
wir einen Unterschlupf, wie eine Höhle, wo wir gerade mal unser Matten ausbreiten konnten. Nach einer Stunde
Ruhepause gingen wir in einen Aufenthaltsraum. Alles war dunkel und dreckig. Mit einem Schuldirektor und einem
Architekten kamen wir dann in ein Gespräch. Dabei ließ sich eine gewisse Antipathie gegen Deutsche nicht leugnen.
Zhob war gehörte zur gefährlichsten Gegend in Pakistan, alle Männer trugen eine Kalaschnikow. der Architekt
begleidete uns dann in ein "Restaurant" und wir bestellten Steakfleisch. Jede Portion bestand aus 5 Brocken gegrilltem,
aber inzwischen kalt gewordenem Ziegenfleisch. Das alte Fett blieb beim Schlucken am Gaumen kleben. Unser
Begleiter erklärte uns einige Gebräuche in dieser Gegend, so sei lachen oder sogar nur lächeln ein zeichen der Angst.
Blutrache sei an der Tagesordnung und Frauen haben ungefähr den Wert eines Esels. Wenn ein Mann eine Frau
erschießt, droht ihm höchsten als Strafe, dass er einen Esel an die Familie der erschossenen Frau abgeben muss.
Er erzählte uns noch von seinem Studium in Kanada, gegen 22 Uhr legten wir uns in unsere Höhle zum Schlafen.
Zhob 08.04.1996 kmSt. 24.412
Frühmorgens verließen wir Zhob auf schnellsten Weg. Nachdem wir anfangs recht schnell vorwärts kamen,
wurden wir nach einer Stunde, kaum hatten wir Berge und bizarre Felsformationen erreicht, von einem frischen
Bergrutsch gestoppt. Wir wunderten uns schon, warum uns kein Auto entgegenkam. Wir befanden uns in einem
dunklen, tiefeingeschnittenem Canyon. Links und rechts 50m hohe Felswände. Eine Aufräumungsmannschaft
war gerade damit beschäftigt, einen Kleinbus durch den kaum mehr passierbaren Straßenabschnitt zu schleppen.
Und dann mussten wir hinab ins Flussbett. Wir kreuzten den Fluss auf einerStrecke von 40 km bestimmt 30 Mal.
Dazu benötigten wir 5 Stunden. Die Wasserhöhe betrug immer etwa die Zylinderhöhe unserer Maschinen und wir
konnten beim Durchfahren die glatten Kieselsteine nicht ausmachen. Immer wieder rutschten wir ab und fielen
ins Wasser. Wir waren beide fix und alle vom ständigen Hochhieven der vollbepackten Maschinen und die Kondition
verließ uns. Am schlimmsten war die Ungewißheit, wie weit wir im Fluß noch weiterfahren mussten, bis wir zurück
zur Strasse kommen. Völlig erschöpft erreichten wir den kleinen Ort Daraban. Die Mandarinen und das erfrischende
Cola waren köstlich. Nochmal drauf auf die Maschinen und nach kurzer Zeit erreichten wir Dera Ismael Khan. Wir
quartierten uns im Bloomhotel ein. Als wir gegen 19 Uhr im Ort spazieren gingen, sprach uns, aus einem Auto heraus,
ein Mannauf englisch an. Er war mit seiner Frau Dr.med. und den Kindern unterwegs und er lud uns, nach einem kurzen
Gespräch, zu sich nach Hause ein. Stolz zeigte er uns sein Haus, seinen Garten und die englische Einrichtung, während
die Dienerschaft Essen vom Feinsten zubereitete. Achmed, 33 Jahre alt und der Neffe des ehemaligen Premierministers,
und jetzigen Oppositionsführers. Die Anlage war gut bewacht und es standen bestimmt 6 oder 7 Parabolspiegelantennen
im Garten. Nach dem Essen kamen noch 2 Majore und wir sprachen noch eine Weile über Pakistan und Deutschland, bevor
uns ein Diener wieder zurück in unser Hotel brachte.
Dara Ismail Khan 09.04.kmSt. 24.614
Bevor wir weiterfahren konnten, mussten wir erst den Schwingungsdämpfer an Roland`s Maschine reparieren, er war gestern
bei unserem bisher schwersten Streckenabschnitt in Mitleidenschaft gezogen worden. Am Westufer des Indus entlang ging es
dann bis zum 11,5km breiten Staudamm Chashma Barrage. Anschließend sahen wir auf beiden Seiten der Strasse viele
Moscheen, bevor wir über Miauwali,Talagang, Fateijang, Islamabad erreichten.


Gleich bauten wir unser Zelt im Touristcamp auf. Wir trafen ein Berliner Paar und einige Engländer, die auf ihre Visas für den
Iran warteten. Auf dem Basar tranken wir eine Cola und Roland wurde von einer Gruppe Pakistani in ein Gespräch verwickelt.

Zurück im Camp erfuhren wir, dass immer am Donnerstag bei der australischen Botschaft Bier ausgeschenkt wird. Das wäre
dann übermorgen, mal sehen ob bis dahin unsere Magen- Darmprobleme ein Ende haben.
Islamabad 10.04.1996 kmSt. 25.007





Heute ist relaxen angesagt. Beim Frühstück, Kaffee, letzte Büchsenstadtwurst und Brot machten uns die Berliner neugierig auf
das Halayagebirge. Mein Jugendtraum, der mich nicht mehr losließ, seit meinem 11 Lebensjahr, als ich im Erdkundeunterricht,
bei Herrn Pürner, das erste Mal vom Pamirknoten hörte. Die dunkelbraune Reliefkarte mit den höchsten Bergen der Welt, wollte
mich nicht mehr loslassen und jetzt stehe ich direkt davor, zum Greifen nahe, unbeschreiblich. Wir unternahmen einen Stadtbummel
in Islamabad, schrieben ein paar Ansichtskarten und ich begann meinen ersten Zeitungsbericht. Außerdem ließen wir unsere BMWs
waschen, nach den Strapazen haben sie es verdient, mal richtig gereinigt zu werden. Wir lernten noch einen extremen Islamisten
kennen, Ein Österreicher, mit einem langen Bart. Er erzählte uns von seinem Glauben, dass er den Koran nahezu auswendig kennt
und von seiner Frau und den 5 Kindern. Wir wussten damals nichts von den Talibans, aber er war sicher einer von Ihnen. Nachmittags
sahen wir ihn dann nochmal mit seiner Familie, die ihm in gebührendem Abstand folgte.

Als wir zurück ins Camp kamen, grillten die Engländer am Lagerfeuer einen großen Fisch. Es wurde ein lustiger Abend, ich weiß
nicht mehr wer den Alkohol und das Gras herbrachte, Als wir dann die Schlafsäcke aufsuchten, lag Roland in meinem, er hatte sie
im Suff verwechselt.
Islamabad 11.04.1996 kmSt. 25.020
Wir hatten schon lange nicht mehr so gut geschlafen, packten unsere Sachen, verabschiedeten uns und verließen Islamabad.
Da Roland nur den Karakorum Highway fahren wollt, ich mir aber auch einige Seitentäler anschauen wollte,
geschlossen wir, einige Tage alleine zu fahren, um uns in Gilgit ein paar Tage später, wieder zu treffen. Bei
Wah verabschiedeten wir uns voneinander, er fährt Richtung Abboddabad (Bin Ladens letzter Aufenthaltsort,
bevor er dort am 2.Mai 2011 getötet wurde), ich Richtung Peshawar. In der Nähe des Staudamms werde ich
von der Polizei gestoppt und ich erfahre, dass diese Strasse nur mit Permit zu fahren sei. Ich muss wieder
zur Hauptstrasse zurück, fahre bis Nowshera. Der Verkehr ist schon brutal in Pakistan, es gilt überall, dass
das größere Fahrzeug Vorrang hat und das kleinere ausweichen muss. Da nunmal ein Motorrad kleiner als
ein Omnibus oder ein LKW ist, muss ich die Strasse auch hin und wieder in den Graben verlassen, wenn mir
überholende größere Fahrzeuge entgegenkommen. Hupen beim überholen heißt "go or die". Sie weichen

keinen cm ab von ihrer Linie. Ein Deutscher, der nicht rechtzeitig ausweichen konnte, wartet im Zourist Camp schon
8 Wochen auf seine Ersatzteile. Richtung Mardan geht es über einen hohen Pass, die Aussicht ist herrlich, schade,
dass es schon zu dämmern beginnt. Ich fahre am Swatfluss entlang, ab Mardan ist stockfinstere Nacht. Ich weiß
gott sei dank nicht, dass ich mich im gefährlichsten Talibangebiet befinde. Ich hatte noch 100 km bis Minagora.
Ich war einsam unterwegs, fuhr auch nicht allzu schnell, da ich kaum etwas sah. Hin und wieder tauchte ein Auto
hinter mir auf, und wenn es nicht gleich überholte, kam ich mir schon verfolgt vor. Spätnachts erreichte ich die
Stadt und kehrte ins Hotel Pamir ein. Ich gehe noch außerhalb etwas essen (12 kleine Fleischspieße) und kehre
müde ins Hotel zurück.



Auf einer Höhe von 990 Meter (3.250 Fuß) über dem Meeresspiegel, Mingora und Saidu Sharif Partnerstädten ineinander
verschmolzen. Mingora ist die größte Stadt in Swat mit allen Hauptmärkten, Busse und Reisebusse steht, Hotels, Restaurants
und Einkaufsmöglichkeiten, während Saidu Sharif im Süden ist die administrative Hauptstadt des Swat.
Die Basare von Mingora sind faszinierend und einen Besuch wert für handgewebte Wollschals, Jacken und Mützen,
Kunsthandwerk aus Holz, alten Silberschmuck, alte Teppiche, Halbedelsteinen, Swati bestickte Tücher, trockene Früchte,
Honig und importierte elektronische Geräte. Das Heiligtum der Akhund von Swat, Residenz des ehemaligen Wali von Swat, Swat
Museum, Swat Serena Hotel und archäologischen Überreste der Butkara sind auch große Orte zu besuchen und sich an Saidu Sharif.
Regierungstruppen wurden in heftige Kämpfe mit den Taliban engagiert, um ihre Besetzung der Stadt zu beenden. Die Stadt
wird derzeit von der Armee kontrolliert.

Minagora 12.04.1996 kmSt. 25.410
Heute wollte ich das Swat Valley nordwärts bis Kalam fahren und dann, wenn der Weg es zuläßt, über Gabrial in Kotgala auf
den Karakorum Highway stoßen. Es glich einem Alpental im Frühjahr. Alles war grün und der Fluss rauschte steil mit wenig
Windungen zu meiner linken seite vorbei. In Bahrein ließ ich mir eine frischgefangene Forelle schmecken. Ich befand mich
auf etwa 1500 m, die Berge links und rechts waren allsamt 4000er. es wurde dunkler und merklich kälter. Die Saison hatte noch
nicht begonnen, das zeigten mir die geschlossenen Hotels. Als ich den Ort verließ, lief mir ein Junge ins Motorrad, Trotz meiner
Vollbremsung streifte ich ihn noch mit meinem Vorderrad. Er stand aber gleich wieder auf und rannte weiter. Wie ich erfahren
habe, kann es tödlich sein bei so einem Vorfall zu halten. Ohne Schuldfrage wird man als Ausländer nach Selbstjustiz verurteilt.
Und die Strafen gehen bei Todesfällen bis zum Hängen. Ich fuhr weiter und hoffte hierher nicht mehr zurückkommen zu müssen.
Kurz darauf war Schluss, eine Schneelawine versperrte mir den Weg.

Wie man mir mitteilte, war auch ein PKW verschüttet. Auch ein Teil der Fahrbahn war mit ins Tal gerissen worden.
Ich musste also umkehren. Mit gemischten Gefühlen fuhr ich durch Bahrein, aber es passierte nichts. Nun probierte
ich den Shangla Pass, der mich zum Karakorum Highway führen musste. Den ganzen Pass hoch nahm ich einen
Pakistani mit, der sich zwischen mich und mein Gepäck hineinpresste. Oben am Pass war er zu Hause, bedankte
sich herzlich und ich war wieder alleine unterwegs. Der winter hat seine Spuren hinterlassen, die Strasse abwärts
war immer wieder unterbrochen, da Teile der Fahrbahn einfach weggespült waren. Kurz vor Besham ging es dann
durch einen Fluss. Ich rastete nochmal im Hotel Tash Mahal und war gegen 15 Uhr 30 am Karakorum Highway. Die
fantastische Aussicht veranlasste mich zur Unachtsamkeit und fast hätte mich ein Jeep über den Haufen gefahren.
Das Tal war eng und es lagen kleine und größere Steine auf der Fahrbahn, es war ein unheimliches Gefühl, an der
nassen und schroffen Felswand entlang zu fahren. Die Steine sind ja alle mal runtergefallen und es könnten jeden
Moment neue kommen. Es ging immer wieder durch kleine Flüsse oder ich musste durch Wasserfälle fahren, die
von der Steilwand herunterkamen. Es war ein Erlebnis nasser Art. 2 Stunden brauchte ich bis Dasu und suchte mir
ein Hotel. 2 18-jährige Burschen sperrten es für mich auf. Ich war der einzige Gast. Die beiden luden mich noch zum
Tee ein. um 8 Uhr lag ich schon im Bett, als es zu blitzen, donnern und regnen begann. Danach fielen noch 3
Gewehrschüsse. Ich schaute neugierig aus dem Fenster und konnte einige Leute, laut diskutierend, erkennen.
Die Lage beruhigte sich, um 23 kamen meine beiden Freunde nochmal, um eine Stunde miteinander zu reden..
ie

Dazu 13.04.1996 kmSt.25.684
Gegen 8 Uhr konnte ich aufbrechen. Nach 17 km konnte musste ich eine halbe Stunde warten.
Vor mir fanden die Auräumarbeiten statt. Das Gewitter heute nacht hat wieder einen Bergrutsch
verursacht und einen Teil der Strasse ins Tal gespült. Das Räumfahrzeug beförderte große
Steinbrocken einfach 70, 80 mhinunter in den Indus. In Chilas ließ ich ein weiteres Mal beide
Seiten meiner Scheibenhalterung schweißen. Sinnlos, nach 20 km riß die linke Seite wieder ab.
Am Kontrollpunkt Gilgit stand Roland nicht auf der Klatte, was mich schon einwenig beunruhigt hat,
Was mag da los sein? Ich quartierte mich ins Parkhotel ein, es war sauber und preiswert. Nach
einigen Versuchen Babs, Rolands Frau in Deutschland zu erreichen, hatte ich Glück, doch sie
wusste auch nichts neues von ihm. Beim Essen im Hotel, traf ich 2 Deutsche, die im Rahmen der
Entwicklungshilfe Wasserwerke in Pakistan planen und bauen. Wir redeten noch den ganzen Abend
miteinander, aber von Roland gab es keine Spur. Ich gab ihnen noch meine kaputte Scheibe mit,
um sie im Tourist Camp in Islamabad zu deponieren.



Gilgit 14.04.1996 kmSt.25.937
Nachdem Frühstück hab ich mein Motorrad auf etwaige technische Mängel überprüft und wartete auf eine Nachricht
von Roland. Vor lauter Langeweile ging ich zum Bazar. Dann setzte ich mich auf mein Motorrad und fuhr am Fluss
Gilgit entlang bis zur Mündung in den Indus. Das klare blaue Felswasser vermischt sich nur ganz ungern mit dem
braunen Sandwasser des Indus. Der Gilgit zögert das solange als möglich hinaus.

Zurück im Hotel hab ich erstmal 2 Stunden geschlafen, bin dann nochmal zum Bazar zum Kaffeetrinken
gefahren. Um 17 Uhr suchte ich nochmal den Gilgit Checkpoint auf und hab nochmal nach Roland gefragt.
Dann befuhr ich eine der swinging Bridges in der Gegend um zum Hotel zurückzukehren. 5Minuten später
kam Roland. er wartete schon seit 2 Tagen im Hotel Hunza Inn.

Zusammen gingen wir dorthin und aßen mit Henriette und Sebastin, 2 holländische Flitterwöchler, zu abend
und tranken noch ein paar Tassen Tee.. Die beiden erzählten uns von ihre halbjährigen Weltreise. Dann gings
ins Parkhotel zum schlafen. Morgen solles ja ins Hunza Valley eitergehen.

Gilgit 15.04.1996 kmSt 25.983
Im Hunza Inn frühstückten wir, die Holländer verlegten gestern ihr Quartier nach Chald. Da es auf unserer Route liegt, besuchen
wir die Beiden. Aber es ist ein dreckiges Nest, was Sebastian in schlechte Laune versetzt, Henriette ließ sich überhaupt nicht mehr
blicken. Weiter führte uns der Weg nach Karimabad.

Beim Bäcker machten wir Pause und versorgten uns mit frischgebackenem Brot. Hunza war der nächste Ort. Dort spielt sich das
Leben auf den Dächern ab. Wir trafen auf überwiegend helle Menschen mit roten Haaren.



Wir genossen bei der Fahrt die herrliche Sicht auf die 7-8000ter. Der 4700m hohe Khunjerab Pass, die Grenze von
Pakistan und China, war unser nächstes Ziel. Eine riesige Lawine, die schon vor Tagen abgegangen ist, stoppte uns

kurz nach Shachkatir. Einige allradbetriebene KFZ konnten die ca. 300m lange Passage durchfahren, wir mussten nach
der Hälfte kapitulieren. Später erfuhren wir, dass 50km weiter, eine noch größere Lawine abgegangen ist und die

Strasse komplett blockierte. 5 LKWs waren angeblich verschüttet. Schon die kleineren Lawinen vorher, verhinderten,
dass große LKWs den Karakorum Highway passieren konnten, so auch die Benzin- und Dieseltransporter. Alle Tankstellen
auf unserem Rückweg bis Gilgit waren deswegen schon geschlossen. Unsere Tanks waren auch leer. Nun konnten wir
warten bis die Aufräumarbeiten beendet waren und Nachschub die hinteren Ortschaften erreichen konnten. Aber soviel
Zeit hatten wir nicht, es könnte ja Wochen dauern. In Hunza waren dann unser beider Tanks leer, wir machten einen
Tankwart ausfindig und nahmen ihn mit zu seiner Tanke. Er beteuerte immer wieder, keinen Sprit mehr zu haben. Roland
ging mit ihm zum gemauerten Tank, der Tankwart sperrte einen Deckel auf und man konnte in den leeren Benzinspeicher
mit Hilfe einer Leiter hinunterklettern. Das machten wir dann auch. Mit einem Schöpflöffel konnten wir die letzten Reste aus
Benzinpfützen in einen Behälter füllen. Das gewonnene Benzin schütteten wir über einen Melittakaffeefilter in die Tanks
unserer BMWs. Mit den insgesamt gewonnenen 18 Liter erreichten wir tagsdarauf Gilgit. Bei Dämmerung kamen wir an

den Rakaposhi, der angeblich gefährlichste Berg des Himalaya. Wir machten die Bekanntschaft von Mohammed Ali

Rakaposh, dessen Vater Bergführer in dieser Gegend ist. Er selber studiert Chemie, in den Semesterferien führt er
hier einen Kiosk. In 5 Monaten hat er vor zu heiraten. Im gegenüberliegenden Hotel aßen wir noch 2 Zwerghähnchen und
gingen enttäuscht, weil wir heute ein Teilziel, den Khunjerab, nicht bezwingen konnten.
Bea und Walter stellten uns ein Foto vom erklommenen Khunjerab Pass zur Verfügung.

Rakaposhi 16.04.1996 kmSt. 26.230
Frühmorgens waren wir wieder auf der Strecke in Richtung Chilas. In Gilgit tankten wir die Maschinen und die
Kanister voll und bogen über eine Swinging Bridge in Richtung Skardu ab. Die Strasse war hier eng und kurvenreich,
auch der Belag wechselte oft. Wir bewegten uns auf der linken Seite des Indus und hatten herrlichen Blick auf die
kleinen Oasen, die meist auf der anderen Seite des Flusses waren und mit Tee- oder Reisanbau genutzt wurden.
Die Höfe waren über Hängebrücken erreichbar. Der Indus war dreckigbraun vom feinen Sand, der vom Nordwind
aus China über die Berge bis ins Industal geweht wurde. Auf dem letzten Streckenabschnitt vor Skardu begleiteten
uns hohe Sanddünen. Die staubige Stadt erreichten wir gegen 17 Uhr 30 und entschieden uns für das beste Motel
der Stadt, mit dem Namen "Alamal".



Roland kaufte noch ein paar Mineralsteine, danach gingen wir wieder Chicken essen und schliefen so gut es ging im
verwanzten Zimmer.

Skardu 17.04.1996 kmSt. 26.498
Nocheinmal ließen wir uns von einem Mineralsteineexperten beraten, bevor wir zum Satparasee auf 2600m Höhe fuhren.
Wir trafen dort Wilf, einen ehemaligen Journalisten aus Minden. Er hat schon viel auf der Welt gesehen und gab uns
wertvolle Tipps mit auf unseren Weg. Wir aßen wohlschmeckende Forellen aus dem 3 Grad kalten Gebirgssee. Die Fische
waren bestimmt heilfroh aus dem eiskalten Wasser in die vorgewärmte Pfanne zu kommen.. Der See liegt in einem
eingeschnittenen Tal und wir konnten beobachten, wie einige Lawinen donnernd in den See stürzten. Zurück in Skardu,
bezogen wir das shangria Hoten mit seinen Pagodengebäuden mit den feuerroten Dächern. Es lag etwas außerhalb der
Stadt und war bestimmt für Pauschaltouristen, für die es aber i.M. noch zu früh ist, und so waren wir mit 4 Schweizern
die einzigen Gäste in einem doch weitflächigen Terrain. Die 2.900 Rp Übernachtungskosten handelten wir noch auf
die Hälfte herunter.
Shangria Hotel Skardu 18.04.1996 kmSt. 26.545
Roland hat es vorgezogen, noch einen Tag im Shangrila zu verweilen und dann auf dem Karakorum Highway ins Tourist
Camp nach Islamabad zu fahren. Ich zog es vor, noch ein oder zwei Seitentäler zu machen und verabschiedete mich von
ihm. Es war sehr warm und so fuhr ich ohne Helm, das Ergebnis, bis Chilas brannte mir die Platte. Selbst im Seitenspiegel
sah ich, wie mir das Gesicht verbrannte. Mit Helm fuhr ich dann bis Besham. Für die 440 km brauchte ich doch 10 Stunden.
Dann aß ich 3 eier, machte einen Spaziergang und legte mich flach.
Besham 19.04.1996 kmSt. 26.985
Bei Thakotfuhr ich dann über die Swinging Bridge nach Rashang, dann nach Mansehra. dort passiert mir, kurz nach dem
Abbiegen in Richtung Muzaffarabad ein kleiner Unfall beim Überholen. Ich rutschte einfach vor dem überholten Auto auf
Rollsplit aus und lag mit meiner BMW auf der Strasse. In dem Auto saß zufällig ein Arzt, der mir gleich behilflich war . Mit
ein paar Kratzern kam ich und auch das Motorrad glimpflich davon. Über den Babasar Pass erreichte ich Mussaffarabad.
Am Kundusfluss waren riesige Zeltlager für Flüchtlinge aus Kashmir eingerichtet. Viele Männer und Kinder fischten am
reißenden Fluss. Über einen rote, lehmigen Weg erreichte ich Kohela und machte Rast. Es war 14 Uhr und an der
Bushaltestelle stiegen einige Passagiere aus und bewunderten mein Motorrad, sie konnten es nicht fassen, dass
das Kashmirgebiet mit einem Zweirad aus dem weitentfernten Deutschland erreichbar sei. Bei meiner Weiterfahrt
verfuhr ich mich und kam, ohne eine Grenze zu passieren direkt ins Kriegsgebiet Kashmir. Viele Panzer, die meisten
defekt, säumten die Strassenränder. Mir kam das schon sonderbar vor und nach 80 km wollte ich mich neu orientieren
und suchte in Uri eine Polizeistation auf. Sie schickten mich umgehend, auf dem selben Weg aufdem ich gekommen war,
zurück nachKohela und bedeuteten mir, dass ich mich illegal in diesem Gebiet aufhalten würde. Ich machte mich also
auf den Rückweg und erreicht Murree gegen 19 Uhr und bei Finsternis. Hier war die Hölle los, unbeschreiblich dieser
Himalayaort, wo es heißt, es sei das St. Moritz des Himalayas, und das in Pakistan. Geschäfte, Leuchtreklame, Touristen,
englische Musik, sowohl Männer als auch unverschleierte Frauen tummelten sich in den Gassen und in den Restaurants.
Ich wusste vorher nicht, dass das in diesem Land überhaupt möglich ist. In meinem Hotel traf ich eine englische
Jouenalistin mit ihrem Freund. Wir plauschten noch bis in die tiefe Nacht.

Murree, 20.04.1996 kmSt. 27.365
Nach ausgiebigem Frühstück fuhr ich dann die 48 km nach Islamabad zum Touristcamp. Roland quälte sich gerade
mühsam aus dem Zelt. Er hatte gestern bei seiner Rückfahrt auch einen Unfall, als er beim Überholen ein entgegenkommendes
Fahrzeug streifte, mit seinem rechten Knie. Es war dick geschwollen und bereitete unsagbare Schmerzen. Deshalb beschlossen
wir noch einen Tag zu verweilen. Abends saßen wir am Lagerfeuer mit Eva, Halmut aus Aachen, einem Flensburger und einem
Innsbrucker. Wir grillten Hähnchen, Würstel und Knoblauchbrot.
Islamabad 21.04.1996 KmSt. 27.365
Den ganzen Tag verbrachten wir in Islamabad, holten noch die Bilder für unseren Zeitungsartikel ab, dabei stellte
Roland fest, dass er noch nicht die killos abgenommen hatte, wie er es sich vor unserer Abreise vorstellte. Nachts
hat es anständig gewittert und auch geregnet. Da wir das Moskitonetz schon mal vorsorglich verpackt haben, machten
uns die Viecher die Nacht zur Hölle.
Islamabad 22.04.1996 kmSt. 27.365
Es war Montag 10 Uhr als wir das Touristcamp verließen. Anfangs wolkig, aber nach 50 km brannte die Sonne
erbarmungslos auf uns herunter. Es wurde heißer und heißer, je näher wir der modernen Stadt Lahore kamen.
Eine Pause konnten wir uns nicht mehr erlauben, da morgen unser pakistanisches Visum ablaufen würde. 30 km
vor der Grenze, inmitten einer riesen Müllhalde, setzte starker Wind, Gewitter und Regen ein. Staub, Dreck und Plasik-
tüten wehten über die Strasse, die Sicht war sehr eingeschränkt. Trotzdem herrschte Markttreiben und Wasserbüffel
suchten nach einem trockenem Unterstand. Wir schafften es nicht mehr, die Grenze vor 16 Uhr zu erreichen und mussten
uns in einem Absteigerhotel, direkt an der Grenze, einquartieren.
Abends lernten wir noch den sympatischen Iraner, Shantia Dahrabi, kennen, der sich mit einem Kapital von 700 Rupien,
rund DM 20, und einigen Schmuckstücken und Münzen, anschickte, über Pakistan, Indien, Burma und Thailand nach
Indonesien zu kommen.


Grenzstation Pakistan/Indien 22.04.1996 kmSt. 27.766
Um 9 Uhr waren wir am pakiatanischem Zoll die ersten zur Abfertigung. Hätten wir gewusst, was auf uns zukommt, vielleicht
wären wir umgekehrt. Im Hotel gaben sie uns noch den Tip, bei einem Zollbeamten Geld zu tauschen. Das machten wir auch,
und schwupps di wupps waren wir auf der Indischen Seite und hatten sofort ein indisches Lokal vor Augen, wo es King Fisher Bier

gab. Wir wussten noch nicht das uns bis dahin noch eine 4,5 Stunden andauernde Tortour bevorstand. Wir, und besonders unsere
Maschinen wurden einer kaum beschreibbaren Kontrolle unterzogen. Schuld daran, wurde uns erklärt, war ein schweizer Tourist,
dereine Woche zuvor, Waffen nach Indien, in einem Wohnmobil geschmuggelt hatte. Dieser wurde erst in Indien dingfest gemacht.
Es wurde festgestellt, welche Grenzbeamten ihn passieren ließen und die wurden sofort vom Dienst suspendiert.
Bei der Motorradkontrolle wurde mit einem Stecken im Tank gerührt, Vorder- und Rücklicht mussten wir abschrauben, Luftfilter wurde
untersucht und wir mussten auch noch die Luft aus den Reifen lassen. Dannwurden die leeren Maschinen gewogen. Beide BMWs
hatten, verglichen mit dem Fahrzeugschein, 8 kg zuviel. Wir mussten erklären warum, und wir konnten uns nur vorstellen, dass das
Mehrgewicht Sprit und Öl sein müsste. Das blieb uns dann, Allah sei dank, erspart, es auch noch abzulassen. Wir konnten wieder
aufpacken und saßen un 14 Uhr bei unserem 1. Bier seit 26.März.

Amritsar erreichten wir gegen16 Uhr. An der 1. Ampel mussten wir anhalten, 30 Inder begutachteten unsere Maschinen und
drückten auch an den vorhandenen Knöpfen. Da der Anlasserknopf leuchtend orange ist, drückte einer von ihnen drauf. Mein
Anlasser kreischte auf, ein letztes Mal, und er war tod. Da wusste ich auch noch nicht, dass es unwahrscheinlich schwer ist,
eine 2-Zylinder, 1000ccm Maschine mit Riesengepäck, anzuschieben. Aber wir hatten für den Rest der Strecke keine andere
Wahl. Später in Nepal befestigten wir ein Seil um die beiden Stoßdämpfer und Roland schleppte mich immer wieder an. In
Indien waren immer genug Leute vorhanden, um mich anzuschieben, in Nepal hingegen hielten sie erstmal die Hand auf für
ein Bakkschisch. Nach 1,5 Stunden Stadtrundfahrt fanden wir ein Guesthouse und nahmen eine angenehme kalte Dusche.
Jetzt waren wir also in Indien angelangt, im Land der Tempel. und den schönsten aller Tempel. den Goldenen, haben wir
am Abend noch besichtigt.

Wir mussten dazu unsere Schuhe ausziehen und einen Turban aufsetzen.Viele Sikhs, mit Dochen und Schwertern bewaffnet,
begleiteten uns. Karpfen im Teich schnappten nach Sauerstoff. Einige Inder badeten in der Brühe, um sich Krankheiten zu
entledigen. Der Tempel selbst war prunkvoll eingerichtet und die Außenfassade bestand aus purem Gold. Der Tempel ist
durchgehend geöffnet und es ist ein beeindruckendes Erlebnis, die Athmophere zu genießen.
Harmandir Sahib

soll. Im Tempel selbst werden während der Tageszeit Verse aus demHeiligen Buch rezitiert. Diese Gesänge werden musikalisch untermalt und sind über
Lautsprecher in der ganzen Tempelanlage zu hören, was eine eindrucksvolle Atmosphäre schafft. Der Tempel ist immer geöffnet und wird täglich von tausenden Pilgern, darunter nicht nur Sihks,
besucht. Nachts ist es den Pilgern für maximal drei Tage gestattet, unter den Arkaden und in angrenzenden Räumen zu schlafen. In einem benachbarten
Gebäude wird für diese Zeitspanne auch einfaches Essen angeboten. Dem Glauben der Sikhs zufolge kann, wer im heiligen Wasser badet oder davon trinkt, sein persönliches Karma verbessern.
Die Anlage ist sehr gepflegt und wird täglich gewischt, im Tempelinneren sogar mit Milch.
In die Schlagzeilen kam der Tempel 1984 durch die Ausrufung des Staates Khalistan durch radikale Sikhs und der Stürmung des Tempels durch
Soldaten der indischen Armee in der Operation Blue Star. Als Reaktion auf die Erstürmung des Heiligtums und die Ermordung des Sikh-Anführers Jarnail Singh Bhindranwale wurde die indische
Ministerpräsidentin Indira Gandhi von ihren Sikh-Leibwächtern ermordet.
Weitere Operationen gegen Sikh-Extremisten im Tempel erfolgten im April 1986 (Operation Black Thunder) und im Mai 1988 (Operation Black
Thunder II). Im ersten Stock über dem Haupteingang zeigt ein Museum die Leidensgeschichte der Sikh unter den Hindus und Muslimen seit dem 17. Jahrhundert. Neben Waffen werden
auch Gemälde der wichtigsten Sikhmärtyrer und -gurus gezeigt. Besonderer Wert bei der Auswahl der Bilder wurde offensichtlich auf die Darstellung
der verschiedenen Folterarten vergangener Zeiten und das damit verbundene Leiden der Sikh gelegt.
Nach dem Verlassen des Tempels mieteten wir uns einen Fahrradritschfahrer, der uns in ein Restaurant brachte.
Als Gage durfte er mitessen und Bier trinken, was seiner Laune recht förderlich war. Er fuhr uns noch zurück in
unser Guesthouse und wir unterhielten uns noch lange mit ihm über Sitten und Gebräuche in Amritsa.

Amritsa 23.04.1996 kmSt. 27.810
Am nächsten Morgen starteten wir nach Dharamsala, Mc Leod Gany, dem derseitigen Domizil des Dalai Lama. Dabei
kamen wir wieder in den Genuß durch die Bergwelt des Vorhimalaya zu fahren. Kurz vor dem Ziel überrollte ich ein kleines
Brettchen, aus dem ein hässlicher Nagel herausguckte und mir den Vorderreifen duchstach, ein Plattfuss. War kein grosses
Problem, das von einem Reifenhändler mit einem Gummipfropf geflickt wurde. Wir nisteten uns in einHotel der besseren
Klasse ein und trafen am Abend zwei Ossis, Tobi und Claudia aus Görlitz, bzw Berlin. Mit ihnen verbrachten wir den Abend bei
reichlich Bier.
Schule findet in Indien im Freien statt.
Dharamsala 24.04.1996 kmSt. 28.080
Am nächsten Morgen fuhren wir mit den beiden nach Bakzu und machten einwenig Trekking zu einem großen Wasserfall.
Nachmittags statteten wir dem Wunderheiler, angeblich Leibarzt des Dalai Lama einen Krankenbesuch ab. Aus Tausenden
von runden Kugeln, ich denke mal aus Dreck und Kuhtung, suchte er uns genau die, die wir zur Heilung unserer Blessuren
brauchten, heraus. Dazu müssen wir 4 Stück am Tag nehmen und Rolands Kniee, der Ellbogen und meine Schulter werden
inein paar Tagen schmerzfrei sein.
Dharamsala 25.04.1996 kmSt.28.099
Recht früh brachen wir auf, um Manali nachmittags zu erreichen. Die Strasse nach Mandi war eng und schlecht. Benzin konnten
wir uns nur privat besorgen. Vorbei am sehr schön gelegenen Mandi waren wir im Kulutal auf der Hauptstrasse, die uns am
Kulufluss entlang von Wäldern und Obstplantagen bis Manali führte. Die letzten 15 km waren Baustelle und nur auf einer Lehm-
piste zu befahren. Wir trafen beim Essen noch ein paar Engländer, mit denen wir bis 23 Uhr durch die Strassen von Manali
zogen. Dabei hatte ich ein unvergssliches Erlebnis. Wir hatten schon einiges getrunken und waren eigentlich schon an dem
altenbärtigen Inder vorbei, der uns zu verstehen gab, dass er uns die Zukunft deuten könnte. Wir wollten ihn eigentlich nicht
beachten, bis er sagte, er weiß den Vornamen meiner Mutter. Das veranlasste mich doch zu verweilen. Ich ging ein paar Schritte
zurück zu ihm und forderte ihn auf, "tell me her name". Er sagte, her name is ann marie. Ich war schockiert. Leider ließ ich es bei
diesem kurzen Gespräch, weil die anderen weiterzogen. Ansonsten blieb mir Manali in schlechter Erinnerung, hauptsächlich
vollgekiffte, gröhlende Israelis und Engländer.
Manali 26.04.1996 kmSt. 28.388
Von den gepriesenen heißen Quellen waren wir genauso enttäuscht wie vom hölzernen Tempel. Manali, man kann dem
Reiseführer glauben, ist ein Dreckloch, aber es ist der Anfang zur Himalayafahrt über die höchsten Pässe (3x über 5000m)
nach Leh, aber nicht im April, die Strecke ist nur im Juli undAugust befahrbar. Wir probierten die Strecke, aber 10km nördlich
war Schluss, ein großer Schneewall versperrte die Weiterfahrt.

Wir fuhren zurück und gesellten uns zu den Engländern.
Manali 27.04.1996 kmSt 28.440
Wir brachen auf in das ehemalige englischen Ressort Simla. Die Engländer wussten wo sie sich an den Wochenenden
zurückziehen konnten. Hier in über 2000m Höhe waren sie weit weg von der brütenden Hitze im Flachland Indiens. Herrlich
gelegen ihre Villen. Sehr steile Strassen und Gassen im ganzen Ort. Im Hotel Mimland kehrten wir ein. Zu Fuß machten wir
uns auf, die Stadt zu erkunden.
Simla
Die Hauptfußgängerzone The Mall liegt auf dem Grat und bietet eine gute Aussicht auf Stadt und den Himalaya. Bis zum
Ersten Weltkrieg war The Mall für Inder verbotenes Terrain. Hier befanden sich Banken, Teesalons und Geschäfte der
britischen Kolonialgesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es auch Indern erlaubt, The Mall zu betreten, vorausgesetzt,
sie trugen keine indische Kleidung. Die Architektur Shimlas ist von Gebäuden im britischen Stil des 19. Jahrhunderts geprägt.
Ein achteckiger Musikpavillon aus dieser Zeit liegt an The Mall. Die zweitälteste protestantische Kirche Indiens, die Christ
Church, liegt am östlichen Ende von The Mall; sie wurde von 1846 bis 1857 erbaut und verfügt über einen Tudor-Turm, dessen
Glocken aus von den Briten erbeuteten Kanonen gegossen worden waren.
Auf dem höchsten Punkt der Stadt ist der Jakhu-Tempel gelegen, der dem Hindu-Gott Hanuman gewidmet ist.

Simla 28.04.1996 kmSt 28.608
Auf der Strecke nach Dehli über Chandigarh, Karnal und Panpat wurde der Verkehr immer dichter, überall, auch wo
in der Karte keine Orte verzeichnet sind, treffen wir auf Menschen in Barracken und kleineren Ansiedlungen. Da
keine Kanalisation vorhanden ist, verrichten die Leute meist im Strassengraben ihre Notdurft. Es wird immer heißer,
wir fahren im kurzärmligen Hemd, der Fahrtwindist heiß wie ein Föhn in höchster Stufe. Bei einer Rast stellen wir fest,
dass sich an den Armen überall Blasen gebildet haben. In Dehli angelangt, kehren wir im Touristcamp ein und stellen
unser Zelt auf. Hier wollen wir einige Tage verweilen. Mit Ritschas lassen wir uns zur roten Mosche, ans Ghandigrab
und einfach ins Zentrum fahren. wenn man überhaupt von Zentrum sprechen kann. Denn hier herrscht überall
Ausnahmezustand. Eines Morgen lasse ich mich um 4 Uhr mit einer Fahrradritscha abholen und durch die noch
leeren Gassen kutschieren. Ich sehe viele Leute aus den Kanaldeckel kommen und sich waschen und Zähne
putzen. Auch einige Tode werden herausgeholt und einfach am Strassenrand abgelegt. Das sind die Menschen,
die heute Nacht in ihrem Heim, der Kanalisation, gestorben sind. Bis 5 Uhr, so wird mir erzählt werden die alle abgeholt.
Sehenswürdigkeiten
- Rotes Fort (Lal Qila), Festungsanlage aus rotem Sandstein. UNESCO Weltkulturerbe, Eintritt 10 Rps. bzw. 250 Rps für Ausländer
- Jamia Masjid, größte Moschee Indiens aus rotem Sandstein, erbaut von Shah Jahan, Eintritt frei, ein Minarett kann gegen Entgeld
- bestiegen werden. Während der Gebetszeiten ist Nichtmuslimen der Zutritt verwehrt
- Raj Ghat, Parkanlage mit Gedenkstätten der politischen Führer Indiens u.A. Mahatma Ghandi und Nehru, Eintritt frei
- Jantar Mantar, eine der fünf Sternwarten des Jai Singh II (1699 - 1743) in der Nähe zum Connaught Place, die fast schon
- futuristisch anmutenden Instrumente bilden einen interessanten Kontrast zu den umgebenden Hochhäusern. Eintritt 5 Rps.
- bzw. 100 Rps. für Ausländer
- Purana Qila (Altes Fort), Festungsanlage, Vorgängerbau des Roten Fort. Davor befindet sich ein kleiner See auf dem man Boote
- ausleihen kann, Eintritt 5 Rps. bzw. 100 Rps. für Ausländer
- Humayun Mausoleum, Grabmal des Humayun inmitten einer Gartenanlage, UNESCO Weltkulturerbe, Eintritt 10 Rps. bzw.
- 250 Rps. für Ausländer
- Safdar Jang Mausoleum, Grabmal des Safdar Jang inmitten eines weitläufigen Parks, das letzte grosse Monument der Moghulkaiser,
- Eintritt 5 Rps. bzw. 100 Rps. für Ausländer
- Lodi Gärten, Grabstätten der Sayyid- und Lodi Herrscher-Dynastien. Sehr schöne Parkanlage, Eintritt frei
- Lakshmi Narajan Tempel, einer der wenigen typischern nordindischen Tempelbauten Delhis, Eintritt frei, Schuhe können kostenlos
- am Eingang deponiert werden
- Bahai House of Worship, spektakulärer Tempel in Lotusform der Bahai Religion, Eintritt frei, Schuhe können ebenfalss kostenlos
- deponiert werden
- Qutb Minar, Siegessäule (Turm) des Muhammed-e-Ghur aus rotem Sandstein, UNESCO Weltkulturerbe, auf dem Areal kann
- man gut Papageien beobachten, Eintritt 10 Rps. bzw. 250 Rps. für Ausländer
- Old Delhi mit seinen verwinkelten Altstadtgassen voller kleiner Geschäfte und Märkte [1]
- Pahar Ganj, Basar Viertel mit unzähligen Hotels
- Zoo, Direkt unterhalb des Purana Quila. Gute Möglichkeit um mit den Einheimischen in Freizeitstimmung in Kontakt zu kommen.
- Gurdwara Bangla Sahib, Eines der wichtigsten religiösen Zentren der Sikhreligion in Delhi. Ausländer werden kostenfrei herumgeführt
- und die Prinzipien der Religion erläutert. Zum Besucherempfngszentrum führt direkt links von der Schuhabgabe eine Treppe herunter,
- dort können die Schuhe deponiert werden und man bekommt ein Tuch ausgehändigt um den Kopf zu bedecken. In der Langaarhalle
- kann man gratis essen, auch die Küche wo die Speisen zubereitet werden kann man besuchen und sogar selber mithelfen. Eintritt frei,
- nur wenige Minuten zu Fuss vom Connaught Place aus entfernt.


Auch für die Hygiene tat ich was, der Bart musste nach rund 7 Wochen, die wir jetzt unterwegs waren, weichen.


Klarkommen
Indien ist ein sehr weltoffenes Land. Viele Gepflogenheiten und Bräuche sind dem Europäer fremd und man könnte schnell durch seine
Unwissenheit anecken. In einem Land mit so großer Armut gibt es auch eine Kriminalitäts- und Korruptionsrate, die nicht mit der
Deutschlands zu vergleichen ist. In vielen im Handel erhältlichen Reiseführern gibt es Tipps, wie man dem Problem begegnen kann.
Grundsätzlich sollte man sich aber merken, dass keine Tätigkeit oder Handreichung umsonst ist. Ob man nun in Pushka ein Blume
geschenkt bekommt oder man von jemandem ein Bild machen will (hier sollte man unbedingt das Objekt vorher fragen, ob es fotografiert
werden will), für alles wird ein verhandelbarer Preis verlangt.
Im Grundsatz kann man sagen, dass das Klarkommen im Bereich Rajastan schwieriger ist als in den südlichen Staaten Indiens.


Dehli 01.05.1996 kmSt. 29.076
Am Mittwoch verabschiedeten wir uns von Dehli in Richtung Süden nach Agra. Die 200 km hatten wir in 2 Stunden,
bei wieder brütender Hitze hinter uns. Das erste Mal leisteten wir uns ein 5 Sterne Hotel mit Swimmingpool, in das
wir gleich mal reinsprangen. Nachmittags besichtigten wir eines der Weltwunder, das Taj Mahal. Man kommt wirklich
aus dem Staunen nicht mehr raus. Völlig symetrisch ist diese Gragstätte errichtet worden, selbst die vielen Mosaike.
Leider wird das Weiß immer bräuner, der Umweltschutz ist in Indien nicht möglich.

Die Geschichte des Taj Mahal’s
Der Taj Mahal steht als einzigartiges Symbol der Liebe.Denn: Es wurde natürlich aus Liebe gebaut! Erbaut wurde er vom Maharaja Shah Jahan als Andenken an seine Hauptfrau, die bei der Geburt des 14. Kindes gestorben ist. Die Bauarbeiten starteten noch im gleichen Jahr – 1631 – und wurden 1653 beendet. Insgesamt 20.000 Personen arbeiteten daran.
Nur einige Jahre nach der Fertigstellung wurde Shah Jahan von seinem eigenem Sohn vom Thron gestürzt und war bis zu seinem Tod 1666 im Agra Fort inhaftiert. Von dort konnte er also nur aus der Ferne den Überresten seiner geliebten Frau und somit dem Taj Mahal erblicken. Nach seinem Tod wurde er neben seine Frau gebettet.
1983 wurde der Taj Mahal zum World Heritage ernannt. Im Laufe der Jahre litt das weisse Marmor erheblich unter der Luftverschmutzung, dem sauren Regen und letztendlich unter Vandalismus.
Seit 1994 dürfen nur noch Fahrzeuge, die die Luft nicht mehr verschmutzen, näher als 500 m an das Gebäude heran.
Architektur
Das Taj Mahal in Agra steht auf einer 100 m mal 100 m großen Marmorplatte. Es ist ein 58 m hohes und 56 m breites Gebäude, welches von einem 18 Hektar großem Garten umsäumt wird. Ein längliches Wasserbecken ist der Mittelpunkt dieses Gartens. Um das Hauptgebäude herum sind vier Minaretten errichtet. Diese sind leicht geneigt, damit sie im Falle eines Erdbebens vom Hauptgebäude weg stürzen. Clever, oder?
Das Gebäude besteht aus 28 verschiedene Arten von Edelsteinen und Halbedelsteinen, die in den Marmor eingefügt wurden.
Darauf sollte man beim Besuch achten
Von Samstag bis Donnerstag (= Freitag geschlossen) ist der Taj Mahal von morgens um 6 Uhr bis abends um 7 Uhr geöffnet. Ich empfehle dringend auch schon morgens, ca. 05:30 an einem der 3 Gates zu sein. Die Ticketcorner machen Punkt 6 Uhr auf. Tagsüber ist er sehr überfüllt und das Licht ist nicht so schön. Morgens ist die Luft noch sehr klar, das ist mittags bzw. abends nicht mehr so.
Ausserdem ist es wunderschön den Sonnenaufgang zu beobachten und die sich verändernden Farben des Tajs.
Der Eintritt ist mit 750 Rupie (= ca. 13 EUR) sehr teuer – klar! Somit besuchen sie den Taj Mahal meist auch nur einmal. Das ist auch ausreichend, denn es gibt noch einen kostenlosen Sunsetpoint (siehe unten). Es gibt drei Eingänge: Der Südeingang ist am leichtesten von Taj Ganj (=Stadtteil von Agra) zu erreichen, wobei die Schlangen am Ost-Tor am kürzesten sind. Das Westtor ist meist überfüllt durch Reisegruppen, die vom Agra Fort kommen.
Achtung! Rucksäcke am besten gleich im Auto/Hotel/Bus lassen. Größere Rucksäcke sind nicht erlaubt, ebenso wie Fotostative, Bücher oder Essen. Und das wird auch rigoros befolgt. Nur einen Fotoapparat mitnehmen, das reicht!

Das Abendessen nahmen wir in einem romantischen bei Vollmond in einem Rooftop Restaurant zu uns.
Agra 2.5.1996 kmSt. 29.076
Mit flauem Gefühl im Magen starteten wir am nächsten Morgen in Richtung Varanasi. Das gestrige Essen habe
ich absolut nicht vertragen. Kaum dass ich auf meine Maschine kam, dann das Anschleppen, ich war gleich fix
und fertig. Auf der Strecke nach Etwah entging ich nur knapp einigen Unfällen, ich sah alles doppelt und musste
hin und wieder den Strassengraben aufsuchen, um einen Geschäft nachzugehen. Roland, der hinter mir fuhr, sagte
mir, so kommen wir nicht weiter und wir gingen in Etwah in ein einfaches Hotel, wo ich mich flachlegen konnte. Ich
schlief mit Unterbrechungen 24 Stunden. Roland versuchte einstweilen Bahnkarten zu besorgen, erstmal bis Jaunpur,
für den 3.5. nachmittag. Ich war zwar immer noch sehr geschwächt von meiner, wie ich glaube Amöbenruhr, aber mit
dem Zug ging es dann schon.

Jaunpur 4.5.1996 kmSt. 29.200
Frühmorgens kamen wir hier am Bahnhof an, wir luden die Maschinen ab und machten uns auf den Weg nach Varanasi.
Nachdem wir dort ein Hotel bezogen hatten, machten wir uns auf zum Ganges. Wir ließen uns mit dem Boot an den
beliebten Stätten vorbeischippern. Wir sahen einige Sündenwaschungen und Verbrennungen. Das Wasser war,
zumindest an diesem Tag, nicht so verunreinigt, wie uns vorhergesagt wurde. Aber fürs Baden und vorallem fürs
Zähneputzen hatten wir nicht die große Lust. Da wir vor Antritt unserer Bootsfahrt vergessen hatten den Preis
auszufeilschen, wollte unser Bootsfahrer uns natürlich über den Tisch ziehen. Ich weiß nicht wie es Roland dann
fertigbrachte, er sprach von Woodoozauber, riß dem Bootsfahrer sogar ein Haar raus, jedenfalls brauchten wir auf
einmal überhaupt nichts mehr bezahlen. Dafür ließ sich Roland dann am Ufer des Ganges massieren, mir wars
noch nicht danach, ich hatte noch schwer mit meinem Magen zu kämpfen. Wir sahen uns noch eine Verbrennung aus
nächster Nähe an und suchten durch die verwinckelten Gassen an Kuhhindernissen vorbei wieder unser Hotel zu
finden.

Varanasi 5.5.1996 kmSt. 29.269
Heute war ein autofreier Sonntag, wir hatten Glück und konnten als Ausländer mit dem Motorrad fahren und hatten
noch dazu freie Strecke auf unserem heutigen Weg nach Nepal. Deshalb kamen wir gut voran. Über Ghazipur kamen
wir nach Ghorakhpur. Dort machten wir Bekanntschaft mit dressierten Elefanten, einer von ihnen fand mein Gepäck recht interessant.

Nachmittags erreichten wir bei Bhairahawa den Grenzübergang. Auf der indischen Seite war die Prozedur schnell erledigt, aber
die Nepalesen konnten mit dem Carnet de Passage nichts anfangen, weil ihrer Meinung nach kein Seite für Nepal vorgesehen
sei. Wir brauchten aber einen Einreisestempel für unsere BMWs, da Nepal ja unsere Endstation ist und wir in Kathmandu
keine Schwierigkeiten bei der Ausreise bekommen wollten. Nach langen Diskussionen bekamen wir einen Stempel in den
Pass und hofften mal, dass das genügen würde.
Nach Butwal tauchten dann die heißgeliebten Berge des Himalaya in der Ferne auf. Als wir die dann endlich erreichten,
wurde es schon dämmrig und wir hatten noch 150 km bergige Strecke bis Pokhara vor uns. Da die Strasse überwiegend
schottrig war, brauchten wir bis fast 23 Uhr dazu. Wir fanden eine schäbige Unterkunft und waren zu müde, noch etwas zu
unternehmen.
Pokhara 06.05.1996 kmSt 29.789
Hier verbrachten wir 3 Tage und erlebten den ersten Monsunregen. Alles war überschwemmt innerhalb von 3
Stunden. Verkaufsbuden schwammen umher, aber es brach keine Panik aus. Die Einheimischen sind
anscheinend so etwas gewöhnt. Kühe suchten sich Unterschlupf unter großen Bäumen.
Am nächsten Tag machten wir Stadtbesichtigung, die Normalität war wieder eingekehrt. In den Morgenstunden
konnten wir den Annapurna, Manaslu und den Dhaulagiri sehen.
Das Pokharatal entstand durch eine Aufweitung des Setitales, dessen nordwestliches Ende die Stadt einnimmt. Der Talboden ist relativ
flach und sehr fruchtbar. In ihn haben sich Seti und die zahlreichen Seitenflüsse tiefe Schluchten eingegraben, die nur aus der Luft oder von
Aussichtspunkten sichtbar sind. Im Pokharatal gibt es eine weitere Stadt, die sich erst in jüngerer Zeit als Vorort von Pokhara entwickelt
hat: Lekhnath. Sie ist allerdings relativ weit verstreut und hat kein eigentliches Zentrum.
Vom südlichen Stadtrand und von den umliegenden Bergen bietet sich eine außergewöhnliche Aussicht auf den nahenHimalaja-Hauptkamm
mit den drei Achttausendern (Dhaulagiri, Annapurna, Manaslu), sowie zu dem zum Annapurnamassiv gehörenden "Matterhorn des Himalaja"
, den Stadtbild beherrschenden Machapuchhre (Nepali-Schreibweise: maachhaapuchchhare o. maachhaapuchchhre (Fischschwanz)) mit
knapp 7000 m. Diesen Namen hat der Berg wegen seiner kleinen Doppelspitze, die allerdings nicht von der Stadt aus zu erkennen ist.
Der Phewa-See wurde durch Aufstauung etwas vergrößert und ist durch den hohen Sedimentgehalt der Zuflüsse stark von Verlandung
bedroht. Das Stauwehr dient einem kleinen Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung, das sich in der fast 100 m tiefer liegenden Seitenschlucht
der Seti südlich des Sees befindet. Außerdem wird vom See Wasser zur landwirtschaftlichen Bewässerung im Pokharatal abgeleitet. Im See
wird auch Fischzucht betrieben. In der Nähe des Damms und am See befinden sich die meisten Hotels und Touristenunterkünfte (Lakeside
und Damside). Im Pokharatal unweit der Stadt gibt es eine ganze Reihe weiterer Seen, einige davon stark oder fast völlig verlandet. Die
bekannteren größeren Seen sind der Begnas Tal und der Rupakot Tal, etwa 10 km östlich vom Zentrum der Stadt. Auch im Begnas wird in
größerem Umfang Fischzucht betrieben. Keiner der Seen ist zum Baden geeignet, zumal es keine Strände oder geeignete Zugangsmöglich-
keiten gibt. Es ist jedoch möglich, Ruderboote zu mieten.
Nirgendwo sonst steigt der Himalaya so jäh von 1000 auf 8000 m an. Dieser krasse Gegensatz sorgt im Monsun für die annähernd höchste
Niederschlagsmenge des Landes (über 4000 mm p. a.). Selbst innerhalb des Stadtgebietes ist bezüglich der Niederschlagsmenge ein
Unterschied zwischen dem Süden und dem Norden der Stadt bemerkbar. Das Klima im Pokahratal ist subtropisch; bedingt durch die
Höhenlage sind die Sommer jedoch nicht so heiß, mit Temperaturen von 30-35° und die Winter sind mild und frostfrei.


Pokhara 08.05.1996 kmSt 29.860
Wir verließen Pokhara, um zum größten Nationalpark Nepals zu kommen, dem Chitawan. Wir nisten uns ein in einem
Bungalow. Kaum haben wir im Restaurant ein Bier bestellt, kommt ein Angestellter, wer in dem Bungalow 167 wohnt.
Ja das ist unseres. Er ist ganz aufgeregt und erklärt uns, dass er eben eine giftige Schlange beobachtete, wie sie durch
den Türspalt in unsere Wohnung eindrang. Sofort gingen 3 Wächter mit uns zur Wohnung. Wir schlossen auf, und sie
suchten nach dem Ungetüm. Auf jede Bodenerhebung schlugen sie mit Holzknüppel. In der Küche , unter dem Linoleum
wurden sie fündig. Die Schlange, ungefähr 75 cm, hatte keine Chance und musste 3 x tod sein, so oft schlugen sie auf
das arme Tier ein.
Für den nächsten Tag buchten wir einen Führer, 21 Jahre alt, versprach er uns bei einer 20 km langen Wanderung, alle
Tierarten, die sich im Park befinden, zu sehen. Zuerst führte er uns zur Elefantenzuchtstätte, die Meute wurde gerade
gefüttert. 2 Zuchtbullen waren an den Vorderfüssen gefesselt, er erklärte uns, wie gefährlich diese Männchen sind. Die
Elefantenkühe hingegen liefen mit ihrem Nachwuchs frei herum.
Wir drangen tief in den Urwald, mussten immer wieder Rücksicht auf die 2 belgischen Mädels nehmen, die uns begleiteten.

Über Chitwan National Park
Die meisten Menschen kennen und in Nepal für die höchsten schneebedeckten Gipfel der Welt, die berühmten Trekking-Routen und die interessante Kultur im Kathmandu-Tal, aber sie nehmen sich nicht die Zeit oder die Gelegenheit verpassen, um die südlichen Tiefland von Nepal zu besuchen, vor allem die " Chitwan National Park ", einen ganz anderen Aspekt des Landes. entdecken UNESCO im Jahr 1973 erstellt und aufgeführt als "" Weltkulturerbe seit 1984, "Chitwan National Park" (Malaria frei seit 1960) ist im südlichen Zentral-Nepal, nur fünf Stunden Busfahrt von Kathmandu oder Pokhara und ist bekannt zu einem der besten in Asien sein. Seine 932 km ² sind die Heimat für eine Reihe von bedrohten Arten und Säugetiere wie wilde Elefanten, ein Horn Nashorn, Affen, vier Arten von Hirschen, Lippenbären, Gaurs, Süßwasser-Delfine, Leoparden, Hyänen und der berühmten Royal Bengal Tiger. Es gibt auch Reptilien wie Krokodile, Schlangen, Schildkröten und Echsen, bunte Schmetterlinge und über 529 Vogelarten, die Chitwan ein Paradies zu machen für die Spezialisten. Die Vielfalt der Flora ist auch super. Es versteht sich von hohen Wiesen mit Seen Sal Wald mit verdrehten Reben. Die indigenen Völker "Tharus", ihre nahezu unverändert Art zu leben und ihre traditionellen Häuser können allein machen die Reise nach Chitwan lohnt und Sie über einigen Teilen Afrikas erinnern. |
Über Chitwan Forest Resort |
Unser Resort befindet sich in einer sehr bequemen und ruhigen Ort in Sauraha Dorf auf dem Weg zu den Elefanten Zucht-Zentrum gelegen und nur fünf Minuten, um den Fluss und Parkeingang entfernt. Sie werden einige der saubersten und besten Zimmer in dem Land, für jeden Geldbeutel zu finden, von einem Schlafsaal zu Deluxe-Familienzimmer mit AC, TV und Mezzanine, in denen Kinder schlafen können. Alle Zimmer, im traditionellen Stil Häuschen gebaut haben eine angehängte, gefliestes Bad mit 24-Stunden-heiße und kalte Dusche.
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Wir servieren eine hervorragende Nepali, indische, chinesische und kontinentale Küche einschließlich einiger Spezialitäten der Schweiz wie "Raclette", die alle in einer super sauber und moderne Küche von gut ausgebildeten Koch gemacht. Genießen Sie auch die schöne Garten voller Bäume und Blumen, wo Sie zahlreiche Vögel, Schmetterlinge und andere Tiere beobachten können, während Sie eine Pause in einer Hängematte zu nehmen oder sitzen auf dem Balkon vor dem Zimmer, aus denen kann man auch sehen breite Palette von schneebedeckten Gipfeln an klaren Tagen wie Dhaulagiri, Annapurna, Manaslu und viele mehr. Die Französisch Menschen schätzen die "Petanque" Boden, während trinken Pastis.Während der kalten Winterabenden wir auch Licht ein Lagerfeuer, um die sich die Musiker ihr Talent zeigen können. Die jungen freundlichen und dynamischen Mitarbeitern wird immer ihr Bestes tun, um Ihren Aufenthalt bei uns zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wir sind auch mehrsprachige sprechende (Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Nepali und Hindi) so nicht länger zögern, uns für die beste Erfahrung im Chitwan Nationalpark zu verbinden. |

Wir waren auf der Jagd nach den Rinozerussen, unser Führer erklärte uns, immer einen Baum in Sichtweite zu haben, auf
den wir klettern sollten, oder dass er uns mindestens Deckung gibt, bei einem eventuellen Angriff. Es kommen angeblich pro
Jahr 2-3 Personen im Park um, bei Angriffen von diesen Rinos.

Ein 8-Wochen altes hat er uns auch noch gezeigt, die Mutter kam bei der Geburt ums Leben.

Nachdem wir uns noch die Krokodilzucht angesehen haben und auch noch einen kurzen Ritt auf Elefanten erleben
durften, waren wir wieder zurück. Es war wirklich ein aufregender Tag.
Chitawan 10.05.1996 kmSt. 30.242
Unsere letzte Tagesetappe stand an, der Weg nach Kathmandu. Wir kamen gegen 14 Uhr an. Smog und Verkehrschaos in einem
Kessel, auf 1300 Höhenmetern, mitten im Himalaya. Thamel heißt unser Anlaufpunkt. Dort ist der Treffpunkt aller Weitgereisten.
Wir zogen in ein Guesthouse und gleich bekamen wir Gesellschaft von einem Engländer, der mit seinem alten Landrover alleine auf
Weltreise ist und hier schon Wochen auf eine Gelenkwelle wartet. Im Laufe der nächsten Tage erkunden wir Kathmandu und treffen
auch 2 Holländer, die mit ihren Maschinen in Richtung Australien unterwegs sind.
Kathmandu (alter Name: Kantipur) liegt im Zentrum des dicht besiedeltenKathmandutales, einem in 1300 m Höhe liegenden Talkessel von
etwa 30 km Durchmesser. Die weiteren Städte im Tal, Lalitpur (Patan), Bhaktapur, Madhyapur-Thimi,Kirtipur und zahlreiche kleinere
Gemeinden bilden einen Ballungsraum von über 1,3 Million Einwohnern (2010, Zensus 2001: 915.071) Die umliegenden Berge haben
Höhen zwischen 2000 und 2700 m. Im Norden, und mehr noch im Westen, haben die Ausläufer der sehr dicht gebauten Stadt den Fuß
dieser Berge schon erreicht. Die Stadt erstreckt sich an der Nordseite des Bagmati. Der Kernbereich liegt zwischen den Flüssen Vishnumati
und Dhobi Khola. An der Südseite des Bagmati liegt die SchwesterstadtLalitpur (Patan).
Das Wasser der im Kessel zusammenlaufenden Flüsse wird einzig über den HauptflussBagmati durch eine Schlucht nach Süden
abgeführt, durch die sonst keine Verkehrswege führen. Die wichtigste und bislang noch einzige Verkehrsanbindung an das übrige Land
erfolgt über einen Pass im Westen der Stadt. Die extremen Monsunniederschlägeführen alljährlich zu zahlreichen Erdrutschen, so dass
Kathmandu immer wieder für einige Tage von der Außenwelt abgeschnitten ist. Eine zweite Straßenverbindung in den Terai, beginnend
in Dhulikhel, etwa 30 km östlich von Kathmandu, ist seit 1997 im Bau und annähernd fertig gestellt. Die prekäre Anbindungssituation der
Stadt wird damit deutlich verbessert werden.
Eine Straße nach Osten über Bhaktapur, Dhulikhel nach Tibet ist seit Jahren aufgrund von Erdrutschen und schlechtem Zustand
unmittelbar auf der tibetischen Seite nur bis zur Grenze befahrbar. Die Erdrutschstellen sind mit geländegängigen Fahrzeugen passierbar,
ansonsten müssen alle Transportgüter entladen, über mehrere Kilometer getragen und dann in LKW von der Gegenseite wieder verladen
werden. Im weiteren Verlauf ist die Straße nach Lhasa zwar nicht durchgehend befestigt aber gut befahrbar.
Mit ihnen unternehmen wir einen Ausflug an die tibetanische Grenze nach Kodari. Die Grenzer erlaubten uns, die
Freundschaftsbrücke zu betreten, Das erste Mal im Leben hatten wir chinesischen Boden unter den Füssen.

Zurück in Kathmandu suchten wir eine Spedition, die unsere Maschinen zurück nach Deutschland befördern sollte.
Der Chef der Atlas Spedition wollte sich persöhnlich um unser Anliegen kümmern. Bei einem gemeinsamen Essen,
erklärte er uns, dass wir die BMWs in Holzkisten verpacken müssten. Das Holz dazu ließ er uns gleich am nächsten
Tag besorgen und wir machten uns an die Arbeit, alles sorgfältig zu zerlegen und zu verpacken. Alles was wir für
unseren Entspannungsurlaub in Thailand nicht mehr brauchten kam in die Kiste. Die Kisten wurden zum Flughafen
gebracht und im Zollhaus eingelagert. Der Rückflug unserer Maschinen sollte am 31. Mai stattfinden. Freundlicherweise
wollte das alles die Atlasspedition übernehmen. Blind vertrauten wir deren Chef das Bargeld von DM 3.200 an.

Wir unternahmen am 14.5. einen sogenannten Mountainflug, bei dem wir mit einem 20sitzigem Flugzeug ganz nahe an die 8000er
Gipfel gebracht wurden. Die 99$ waren gut investiert. Den Everest Gipfel waren wir auf 300 m nahe gekommen. Erst 2 Tage zuvor
ereignete sich dort eine Tragödie.
Unglück am Mount Everest (1996)
Beim Unglück am Mount Everest wurden am 10. und 11. Mai 1996 mehr als 30 Bergsteiger bei dem Versuch, den Gipfel des Mount Everest zu erreichen, von einem
Wetterumschwung überrascht. Fünf Bergsteiger auf der Südseite und drei auf der Nordseite des Berges kamen dabei ums Leben. Obwohl es immer wieder zu Todesfällen
bei der Besteigung des Mount Everest kommt, fanden die Ereignisse 1996 weltweite Medienbeachtung, da einerseits mehrere erfahrene Bergführer kommerzieller
Expeditionen unter den Opfern waren und andererseits einige der Überlebenden in der Folgezeit ihre Erlebnisse veröffentlichten. Erwähnenswert sind hier vor allem die
Berichte des amerikanischenJournalisten Jon Krakauer, des britischen Regisseurs Matt Dickinson sowie des kasachischen Bergführers Anatoli Bukrejew. Angesichts der hohen
Opferzahl an einem einzigen Tag wurden nach dem Unglück insbesondere die Vorgehensweisen von kommerziell operierenden Organisationen am Mount Everest in Frage
gestellt.
Wer das erste Mal nach Kathmandu kommt, sollte nicht geschockt sein. Wenn man das Flughafengelände verlässt,
taucht man in eine andere Welt ein. Ungewöhnlich für die meisten ist zunächst einmal der Linksverkehr auf den Strassen.
Aber das ist von allem das harmloseste.
Auf den Straßen herrscht für uns das totale Chaos. Die nicht immer im besten Zustand befindlichen Strassen teilen sich
Autos, Fahrräder, Mopeds, Kühe und viele Fußgänger. Es grenzt an ein Wunder, dass hier nichts passiert. Vielleicht aber
deshalb, weil an allen Ecken gehupt wird was das Zeug hält. Wie durch ein Wunder gelang es unserem Bus sich
unbeschadet durch dieses Gewirr zu kämpfen.
Am Straßenrand findet man meist riesige Müllberge, zum Teil offene Kanalisation und häufig ein Wirrwarr aus
Stromleitungen. Selbst in der Innenstadt ist man von dem Chaos nicht sicher. Die kleinen Autos stoßen fürchterliche
Wolken aus und an allen Ecken sieht man, wie der Müll verbrannt wird. Dies führt dazu, dass man die Luft in Kathmandu
im wahrsten Sinne des Wortes riechen und schmecken kann. Sehr oft sieht man Bewohner von Kathmandu die sich mit
einem Mundschutz vor der Luft schützen.
In den letzten beiden Jahren hat sich der Zustand, vor allem was Autoabgase angeht, jedoch deutlich verbessert. 2004
sieht man kaum noch die dreirädrigen Tuk-Tuk's durch die Strassen fahren.
Das das Wasser von Kathmandu nicht zu genießen ist, braucht wohl nicht mehr extra erwähnt zu werden. Selbst zum
Zähne putzen solltet ihr Wasser aus einer verschweißten Flasche nehmen.
Trotzdem ist Kathmandu eine Stadt, die einen in kürzester Zeit gefangen nimmt. Das Leben pulsiert in den Strassen der
Stadt, an jeder Ecke gibt es neue interessante Dinge und Ereignisse zu bestaunen. Überall nimmt man köstliche und
fremdartige Gerüche war. Im wahrsten Sinne des Wortes eine Orgie für alle Sinne. Wenn man erst wieder zurück in der
Heimat ist, sehnt man sich sofort zurück in dieses impulsive Leben.
Durbar Square:
Der Durbar Square, eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt, ist der Platz vor dem alten Königspalast Kathmandus,
dem Hanuman Dhoka mit seinen zahlreichen Tempeln und Pagoden. Rund um den Platz gibt es davon über 50 Stück. Seit
kurzem muss man als Tourist Eintritt zahlen, wenn man den Durbar Square betreten möchte. Der Eintrittspreis beträgt 200
Rupies. Wer vorhat während seines Aufenthaltes in Nepal den Platz noch einmal zu besuchen, sollte sich auf der Rückseite
des Tickets das Datum notieren lassen, damit der Betrag bei einem erneuten Besuch nicht noch einmal bezahlt werden
muss.
Sobald man den Durbar Square betritt, kann man davon ausgehen, dass sich sofort jemand als Fremdenführer anbietet.
Wer keinen Führer möchte ignoriert die Anfragen am besten oder sagt sofort, das kein Führer benötigt wird. Lässt man
sich einmal auf ein Gespräch ein, ist es meist sehr schwierig, den selbsternannten Führer wieder los zu werden.
Der Durbar Square ist autofrei. Es ist wohltuend einmal ohne den Verkehr auf den Strassen und ohne das ständige
Gehupe über den Platz zu gehen. Um den ganzen Durbar Square mit allen Tempeln, Pagoden, Plätzen und Palästen
anzuschauen, sollte man sich genügend Zeit nehmen. Nicht nur die Bauwerke sind sehenswert, auch das Leben ringsherum
bietet einiges. Jeder wichtige Hindugott hat auf dem Durbar Square einen Tempel und viele gläubige Hindus bringen dort
ihr Opfer dar.
Der höchste Tempel des Durbar Square ist der Taleju-Tempel, der in den Hanuman Dhoka-Palast integriert ist. Der
Tempel ist der Göttin Taleju, einer Erscheinungsform von Durga, bzw. Kali geweiht. Sie war die Schutzgöttin der
Malla-Könige, die mit Blutopfern verehrt wurde. An der Seite des Eingangs zum Palast befindet sich eine Statue
Hanumans, des Affengenerals, die ständig von der Bevölkerung mit Blumengirlanden geschmückt wird. Hanuman
gilt als Schutzgottheit der ehemaligen Mallakönige Kathmandus.
Der Jagannatha-Tempel gehört mit zu den ältesten Gebäuden auf dem Platz. Die erotischen Holzschnitzereien im
Dachbereich sind vor allem berühmt. Der Tempel, der zunächst Vishnu geweiht war, trägt heute die Widmung an
Jagannatha, den "Herrn des Universums".
Nicht weit von dem Tempel entfernt steht eine 3 Meter grosse Steinstaue von Kala Bhairava, dem "Schwarzen
Schrecklichen". Er ist eine Manifestation Shivas, jedoch in seiner zerstörerischen Form. das wird symbolisiert durch
seine 6 Arme, sein drittes Auge auf der Stirn, seine Krone mit 5 Schädeln und seine Schädelkette.
Seitlich der Statue befindet sich die achteckige Chyasin Dega-Pagode, die Krishna dem Hirtengott geweiht ist.
Diese Pagode fällt besonders durch ihre ungewöhnliche Form auf.
Der Osten des Durbar Square wird beherrscht vom Maju Deval, einem Tempel zu Ehren Shivas. Auf der einen Seite,
in nördliche Richtung schließt sich der Shiva-Parvati-Tempel an, ein kleines, aber sehr schönes Gebäude, das gerne
von Saddhus als Kulisse für Fotos genutzt wird. Im oberen mittleren Fenster der Vorderfront sieht man ein aus Holz
geschnitztes und bunt bemaltes Paar (Shiva und Parvati), die von oben aus dem Fenster gelehnt auf den Platz
runterschauen.
In südliche Richtung vom Maju Deval befindet sich der Trailokya Mohan Mandir, ein Tempel zu Ehren Vishnus,
der hier auch in seiner Erscheinungsform als Narayana verehrt wird.
Menschen am Durbar Square
Kumari Chok:
Direkt neben dem Trailokya Mohan Mandir befindet sich der Palast der Kumari, einer "lebenden Göttin". Hier verlässt man den Durbar Square. Der Palasthof wird durch ein kleines holzverschnitztes Tor betreten, das von zwei Löwen bewacht wird. Der Hof ist das Zentrum des Palastes, der mit tollen Holzschnitzereien ausgestattet ist.
Die Kumari gilt in Nepal als die Inkarnation der jungfräulichen Göttin und wird unter den Töchtern der Newar-Kaste der Shakya ausgewählt.
Nach der Wahl lebt die Kumari hier im Palast und darf diesen nur zum Indrajatra-Fest verlassen. Sie wird dann in einem prunkvollen Wagen durch die Stadt gefahren.
Während dieses Festes bestätigt die Kumari jährlich auch den König in seinem Amt, indem sie ihm die Tika, ein farbiges Zeichen auf die Stirn drückt, und ihn so als Inkarnation des Gottes Vishnu bestätigt.
Wenn die Kumari ihre erste Menstruation bekommt oder auf eine andere Weise Blut verliert, gilt sie als unrein und wird zurück zu ihrer Familie gebracht. Einen Mann findet eine ehemalige Kumari selten, da eine Legende besagt, das ein Mann der eine ehemalige Kumari heiratet, früh stirbt und der Familie Unglück bringt.
Wenn man Glück hat, zeigt sich die Kumari während der Besichtigung des Palastes in einem Fenster des Innenhofes. Das Fotografieren ist dann jedoch strengstens untersagt. Es gibt jedoch vor dem Palast Postkarten zu kaufen.

Kumaripalast
Altstadt Kathmandus:
Wenn man den Durbar Square in nördliche Richtung verlässt, kommt man direkt in die Altstadt Kathmandus. In den engen Gassen herrscht immer ein reger Betrieb. Ausser den vielen Menschen versuchen Rikschas, Motorräder und einige Autos ihren Weg zu finden. Zwischen dem ganzen Gewimmel wird alles verkauft, was man sich vorstellen kann. Besonders für den Einkauf von Obst, Gemüse und jeglicher Art von Gewürzen ist es hier ein Paradies. In den Gassen findet sich außerdem in jeder Nische und an jeder Ecke auch noch eine kleine Gebetsstätte für verschiedene Götter.
Die Altstadt liegt im Groben zwischen dem Durbar Square im Süden, der Kantipath im Osten, der Tridevi Marg im Norden und dem Bagmati im Westen. Hauptplätze in der Altstadt, wo es immer was zu erleben gibt sind der Indra Chowk, der Asan Tole und Chetrapathi.
In der Stadt finden sich viele so genannte Musikhäuser, in denen sich die Bevölkerung am frühen Morgen und am Nachmittag zum musizieren und zum rauchen trifft. In einigen dieser Musikhäuser wird wirklich toll musiziert, wenn der Beginn morgens um 6:30 Uhr einen auch schon einmal aus dem Schlaf reisst. Wenn man sich aber an diese Art des Weckens gewöhnt hat, ist es sehr schön und beruhigend.
Altstadt von Kathmandu
Kathmandu 19.05.1996 kmSt 30.591
Heute verlassen wir Nepal mit dem Flugzeug nach Ko Samui in Thailand, dort treffen wir auf Schappi aus Lauf mit seiner Familie.
Wir waren nochmal mit dem Atlaschef essen und konnten uns von unseren Motorradkisten verabschieden.
Frankfurt 1.6.1996
Wir kamen aus Thailand um 13 Uhr am Frankfurter Flughafen an. Unsere Kisten sollten schon mit dem Flieger aus Nepal
um 10 Uhr gelandet sein. Es War leider nicht so. Unser Atlaschef, der Name dieses Betrügers ist übrigens K.P.
Thapaliya Atlas Cargo Packers & Movers Monaco Export & Import Thamel Kathmandu,
hat uns übers Ohr gehauen. Er hat das Geld eingesteckt und die Maschinen einfach stehengelassen.
Nach vielen Telefonaten über Anwalt und Botschaft, bekamen wir unsere Maschinen am 9 September 1996 nachgeliefert. Es
war nur dem Umstand zu verdanken, dass wir in Kathmandu einen deutschen Angestellten der Lufthansa, kennengelernt
hatten. Obwohl wir seinen Namen nicht mehr wussten, konnten wir Kontakt zu ihm aufnehmen. Er organisierte dann den
Rückflug, der uns dann nochmal DM 3.800 gekostet hat.
Was war geschehen:
da die Spedition keine Zahlung an die Fluggesellschaft geleistet hat, wurden die Kisten aus dem Zollgebäude ins Freie
befördert. Dort füllte im Juni ein Sandsturm die Hohlräume in den Kisten auf. Im Juli und August kam dann der Monsuregen
und verdichtete das Ganze. So wogen die Kisten dann um über 100kg mehr.
Als wir die in Nepal nochfrischgeputzten Motorräder in Nürnberg in Empfang nahmen, waren sie und die beigepackten
Koffer mit einer Dreckkruste überzogen.
Wir freuten uns trotzdem riesig, dass das Abenteuer noch positiv geendet hatte.
Willi Dumhard
Einige indische Impressionen








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