Montana 06.07. bis 09.07.

Den Tag beendeten wir in Livingstone.

 

06.07.13 Livingstone Montana 241.727 N 45,64273 N 110,57331

Jetzt sind wir also in Montana, in den Bergen. Obwohl sie mir nicht so hoch vorkommen, wie in meiner

Vorstellung. Wann habe ich das erste Mal davon gehört. Es war 1962, also vor 51 Jahren, als ich mit

meiner Schwester jeden Freitag Abend vor dem Radio saß und mit Spannung die Schlager der Woche

hörte. Die Beatels, mit "I want to hold your hand" (denen drückte meine Schwester, als Beatlefan, die

Daumen, meine Sympathien hatte dagegen Ronny mit "oh my darling caroline". Bei seiner rauhen

Westernstimme "in Montana, in den Bergen, bei dem Haus am Waldesrain" konnte ich mir das

Traumland gut vorstellen. Natürlich war ich auch ein Fan der Serie, "am Fuß der blauen Berge".


07.07.13 Townsend Montana 241.940 N 46,41418 N 111,58176

Wir hatten uns entschlossen, 3 Tage Ruhepause einzulegen und steuerten einen Koa-Camp an einem

kleinen See bei Townsend an. Hier machte Amon den Wäschecheck und ich kümmerte mich um die

Fahrzeuge. Der Minna gab ich einen Schluck (1Liter) Öl, nach 16.000 Kilometer ist das schon o.k.

Mit dem Motorrad muss ich Montag mal in die Werkstatt, der Choke ist fest und ich weiß es nicht, ob

der Fehler am Seilzug oder im Vergaßer zu suchen ist. KFZ- Doktor Heimo ist ja grade in Slowenien

unterwegs und kann mir deshalb keine Ratschläge erteilen.

Hier gewittert es immer wieder mit Regen und Hagel, trotzdem fand ich gestern den Weg zum See. Das

Wasser war angenehm bis kalt und so dauerte mein Besuch im See nur wenige Minuten.

08.07.13 Townsend Montana 241.940 N 46,41418 N 111,58176

Bevor wir nach Townsend fahren wollten, wegen der anstehenden Reperatur vom Motorrad,

saß an der Reception, Renate aus Frankfurt, die mit ihrer Tochter zu Hause wegen Bernd,

ihrem Mann telefonierte. Bernd hat sich was eingefangen, vom Essen, der Hitze, oder was

anderes. Er fühlt sich krank. Wir geben ihr mal ein paar Beutel Kamillentee und verabreden uns

für später.

Da mir am Motorrad nicht geholfen werden konnte, kehren wir bei Hagel zurück und besuchen

die beiden. Es sind Rentner wie wir, haben sich einen Wohnwagen mit Zugfahrzeug gekauft und

reisen jedes Jahr ein paar Monate durch USA und Kanada. Wir unterhalten uns gut miteinander,

wünschen Bernd, dass er sich bald erholt und zum Yellowstone fahren kann und dass er seinem

Hobby, dem Fischen wieder nachgehen kann.

 

09.07.13 Townsend Montana 241.940 N 46,41418 N 111,58176

Jetzt gehts auf Richtung Kanada. Wir fahren entlang den endlos erscheinenden, leicht hügeligen Weiden. Schwarze,

braune und sogar weiße Kühe begleiten uns liks und rechts der Strasse. In angemessenen Abstand, links, die

Ausläufer der Rockys, wobei wir auch schon Scheefelder zu Gesicht bekommen. In Browning, am Tor zum Glasier

Nationalpark, ergänzen wir unsere Vorräte, auch Diesel natürlich, der ja in Kanada wieder teuerer wird. Oh Schreck,

lass nach, meine Visa funktioniert nicht mehr, meine einzig Geldquelle. Wir haben gerade noch soviel Bargeld, um

zu bezahlen, aber wie geht es weiter?

Gleich darauf begegnet uns ein altes Hymermoblil und man glaubt es fast nicht, er hatte eine Honda 250 NX, die

gleiche wie wir haben, und auch mit derselbne häßlichen Lackierung, vorne montiert. Leider konnte ich keinen

Kontakt mit ihm aufnehmen, aber ich glaube es war ein Deutscher.

Entäuschung macht sich breit, als wir südlich des Parkes entlang fahren, na gut, zu verwöhnt vom Yellowstone, aber als

wir den Westeingang erreichten wurde es schon interessanter. Es ging entlang des Flatheadrivers, der irgendwann der

Missouri wird, und dann am Lake McDonald. Nach unserem Nachmittagsmal nimmt Amon darin noch ein Bad.

 

Jetzt geht es hoch zum Loganpass, das ist schon eine der schönsten Passstrecken, die ich gefahren habe, mit dem

Motorrad würde es natürlich noch spassiger sein. Nach der Passhöhe sehen wir auch riesige Moutain-Goats links in

den Felsen. Wir die nur die Balance halten können, frage ich mich immer wieder. Wasserfälle prassel auf die Strasse

und die untergehende Sonne läßt die Felsen rot erscheinen. Wir nehmen noch einen Californier mit zu seinem Auto, er

war heute ca 25 Kilometer duch die Berge gewandert.

In St, Mary, am gleichnamigen See, verlassen wir den Park.

Die 40 Kilometer zur Grenze fahren wir voll gegen die Sonne auf einer kleinen Landstrasse. Hier ist sowenig Verkehr,

dass die Kühe sich rege auf der Fahrbahn aufhalten.

An der Grenze erwartet uns ein sehr freundlicher Canadier, der mal in Frankfurt stationiert war. Nach einem Small Talk,

wünscht er uns einen angenehmen Aufenthalt und schickt  uns weiter.

Nach 5.300 Ostkanada, 13.700 USA Minna-Kilometer und 3.100 USA-Motorradkilometer verlassen wir

die Staaten vorerst und bereisen Westkanada bis Alaska.

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