Venezuela 2.Teil

Wir verließen das angenehme Bergland Hotel nach einem ausgezeichnetem Frühstück.

Leider konnten wir uns von Elisabeth nicht mehr verabschieden, sie hatte ihren freien

Tag. Colonia Tovar, eine deutsche Stadt in Venezuela sagte uns tschüß, good by.

Von einer Höhe von 2.200 Metern konnten wir immer wiedermal den Atlantik mit seinen

Inseln und der wilden Küste betrachten. Die Orte bis Caracas konnten mit Colonia Tovar

in keiner Weise mithalten, sie gehören zu einer anderen Welt.

Caracas, in einem Tal auf 1.000 Metern, eingeschlossen von 3.000 Metern hohen Bergen,

ist eine typische südamerikanische Großstadt mit, von Chavez gebauten Plattenbauten, wie

wir es aus der ehemaligen DDR kennen. Überall grinst er auf uns herab, als hätte er sich zu

Lebzeiten unsterblich gemacht. Aber es gibt auch moderne Zentren mit Einkaufscenter, die

zumindest von der Außenvasade mit westlichen Einkaufzentren konkurieren können.

Innen sieht es eher trist aus, die Leute stehen auch hier Schlange für Produkte wie Milch,

Kaffee, oder Ketchup.

Auch meine Suche nach einem Hinterreifen für das Motorrad verlief negativ. Der Reifen

beginnt sich nämlich langsam aufzulösen. Unglaublich für mich, dass bei so vielen Zweiradfahrern

keine Reifen zu bekommen sind.

Nach einer Stadtrundfahrt mit der Minna, die Türen abgeschlossen und Amon s Ipad immer im

Sicherheitsbereich, entschließen wir mit der Seilbahn auf einen nördlichen Berggipfel zu fahren.

Dort hat man, auf einer Seite herrliche Sicht auf Caracas und auf der anderen Seite die Sicht

auf den Atlantik, die allerdings an diesem Tag meist von Wolken verdeckt war.

Abends machten wir Bekanntschaft mit dem caracasken Berufsverkehr, aber da wir ja Zeit haben,

und nur aus der Stadt raus wollten, machte uns das 2-stündige Stauerlebnis nichts aus.

15 km außerhalb der Stadt, an einer großen Bäckerei, lernten wir Manuel und einem Freund

von ihm, kennen. Wiedermal warnten sie uns vor ihrem Land und dessen wenige, aber

vorhandenen, rücksichtslos vorgehenden Banditen. Sie rieten uns ab, meine vorgesehene Inlands-

tour durch die Berge bis Barcelona zu machen. Es wäre dort auch tagsüber zu gefährlich.

Sie zeigten uns, nach Rücksprache mit dem Polizeiboss Jonny, einen Übernachtungsplatz direkt

an der Polizeistation. Dort wurden wir gleich ganz herzlich empfangen und wir mussten wiedermal

von Deutschland, Europa und unserer Weltreise berichten.

Leider stank es aus dem Kanaldecken ganz erbärmlich und auch der leichte Wind schaffte es nicht,

den Gestank zu vertreiben. Es wurde uns auch noch erlaubt, Dusche und Toilette in der

Polizeistation zu benutzen.

26.02.15 Polizeistation östl. von Caracas 292.710 35.442 10.47404 66.78075

Als wir aufwachten, war noch die selbe Schicht im Dienst, wir verabschiedeten uns von

ihnen, nachdem wir noch einige Fotos geschossen hatten.

Da es kurz nach 7 Uhr war, erlebten wir nun den Berufsverkehr stadteinwärts, aber schon nach

eine Stunde waren wir auf der Autobahn, in Richtung Barcelona.

Wir freuten uns, dass wir wieder mal tanken durften, 85 Liter Diesel, 2 Bolivares ( 160 Bolivares

entsprechen inzwischen 1 Dollar). Ich ließ glatt 5 Bolivares aufgehen, dafür reinigten sie uns

noch die Frontscheibe und verlangten für die 5 Liter Benzin im Reservekanister nichts mehr.

Unspektakulär die etwa 400 km lange Fahrt bis Barcelona und weiter nach Puerto la Crux.

Hier machte Amon nochmal nen Einkaufsbummel, während ich, zuerst im McDonalds und dann

im aufgeheizten Auto auf sie wartete.

Unser Ziel, Playa Colorado, erreichten wir noch vor Anbruch der Dunkelheit. Da es uns dort aber

nicht gefiel, fuhren wir weiter zum nächsten Strand, aber es gab dort kein Wasser. In Santa Fe

war es dann schon dunkel, mein Reiseführer warnt vor dieser Kleinstadt, die bekannt ist, für

Überfälle, bevorzugt auf Touristen. Dort blieben wir auch nicht und wollten noch über die Berge,

nach Cumana.

Auf dem kleinen Pass erreichten wir eine Polizeistation. Auf Amon s Frage, ob wir hier übernachten

könnten, entstand eine kurze Diskussion und schon hatten wir unseren nächsten sicheren

Platz. Daneben ist noch ein Restaurant, in dem uns noch Fisch angeboten wurde.

Amon unterhielt sich noch mit Victor Gonzales, einem der leitenden Polizeibeamten der Station.

27.02.15 Polizeistation Barbacoa 293.100 35.442 10.33014 64.32287

Auch hier war dieselbe Schicht noch am arbeiten und Amon konnte sich kaum trennen von ihrem

Victor Gonzales. Aber dann schafften wir es doch noch bis zum Hotel Nueva Toledo, in dem wir die

nette Venezuelanerin, Xanitza, kennenlernten. Sie ist im Hotel angestellt und mit einem Deutschen

verheiratet. Sie handelte für uns einen fairen Preis aus, Doppelzimmer mit Frühstück für 18 Dollar

pro Nacht. Wenn wir 2 Tage, wie wir es vorhaben, nach Margeritha und in den Naturpark von

Mochima fahren, brauchen wir die Nächte nicht zu bezahlen und können Auto oder Motorrad hier

sicher zurücklassen.

Nachmittags genossen wir die Ruhe und den Swimmingpool. Abend gingen wir in die Stadt,

zum essen. In einem wirklich guten Restaurant bekam Amon ihre gewünschte Fischsuppe,

während ich mich mit einem ausgezeichneten Steak begnügte.

28.02.15 bis 01.03.15 Cumana Hotel Nueva Toledo 293.123 35.442 10.41639 64.21685

Xanitza erzählte uns, dass sich die hier ansäßigen Europäer immer am Samstag nachmittag

bei Marco, am Kiosk zum Stammtisch treffen. Da waren wir natürlich auch dabei.

Auf dem Weg dahin schlürfte Amon wieder ihre tägliche Sopa. Sie fühlt sich dabei, wie

in ihrer Heimat.

Als wir am Stammtisch ankamen, wurden wir herzlich begrüßt und wir tauschten uns

gegenseitig aus. Es ist ja immer interessant von den Schicksalen Ausgewanderter zu

erfahren.


Marko, ein Schweizer, ehemaliger Bootsmann, seit Ende der Achtziger hier, betreibt den Kiosk,

bei dem der samstägliche Stammtisch abgehalten wird. Er war mit einer Venezuelanerin

verheiratet, die leider an Herzinfarkt verstorben ist. Seine beiden Jungs helfen ihm im

Kiosk und in der Landwirtschaft im Hinterland, dort hatte seine Frau ihre Heimat.

Kai (Berliner), im Vordergrund, hat bei einem seiner Urlaube, seine spätere Frau Tibisay,

kennegelernt und sie nach einer gewissen Zeit mit nach Berlin genommen und dort

geheiratet. Weil sie sich hier in Venezuela ein besseres Leben vorstellten, kehrten

sie nach ihrer Heirat zurück und seitdem veranstaltet er Touren in die Lanos oder

in die Grand Sabanna. Die Touris dabei sind meist Venezuelaner, er würde sich

sehr freuen, wenn mehr Ausländer wieder Vertrauen zu Venezuela finden würden.

Maria Celeste mit Paul und Mathilda

Matthias, Xanitza und Mario, er hat in München studiert und dabei Xanitza, seine spätere

Frau kennengelernt. Sie führen hier, im Hotel Nuevo Toledo, und von zu Hause aus, eine

Reiseagentour. Xanitza ist vor allem im Hotel tätig und hat uns sehr geholfen.

Gunther, Matthias, Xanitza und Mario

Gunther lebt auch schon seit den 80igern hier, war Besitzer eines Restaurants in Lübeck,

bevor er das Lokal verpachtete und vor ein paar Jahren dann verkaufte. Auch er ist mit

einer Venezuelanerin verheiratet und sie leben zu viert in Cumana.

Wir hatten viel Spass an diesem Samstag nachmittag.

02.-03.03.15 NP Mochima 293.152 35.502 10.34701 64.34286

Am Sonntag checkten wir mal aus und fuhren in den Nationalpark nach Muchima.

Herrlich gelegen und schon oben eine wunderbare Aussicht auf das Dorf, die

Bucht und die Inseln.

Wir sahen uns zuerst mal das kleine Dorf, das übrigens zu den sichersten in ganz

Venezuela gilt, an und besuchten Emira, die Cousine von Xanitza. Sie hat einen

kleinen Verkaufsstand für Getränke und Figuren, die sie selbst bastelt.

Gestärkt durch ein Mittagessen, ließen wir uns mit dem Boot auf die Playa Blanca bringen

und genossen den Nachmittag am Strand.

Am nächsten Tag unternahmen wir einen Bootsausflug zu den Inseln und zu den 8 Badebuchten.

Zum Schluss wurden wir wieder in einer Bucht abgesetzt und wir konnten in dem kristallklarem

Wasser baden. Dort lernten wir auch Franco und Collin kennen, die uns abends noch an der

Minna besuchten.

mit Franco (aus Caracas) und Collin (aus Paris) tranken wir dann abends noch ein Bierchen.

Zwei erholsame Tage gingen zu Ende und am nächsten Morgen verließen wir Mochima

wieder und bezogen erneut unser Hotel Toledo in Cumana.

04.03.15 bis 09.03.15 Cumana Hotel Nueva Toledo 293.179 35.502 10.41639 64.21685

Ausflug mit dem Motorrad auf die Insel Margeritha vom 5.3. bis 7.3.

Wer hätte das gedacht, 1991 oder Millenium, dass ich 2015 Margaeritha meinen 3. Besuch abstatten

werde, und das mit dem Motorrad. Eigentlich wollten wir das Abenteuer, Margeritha, auslassen, wir

hörten hier soviele negative Nachrichten davon. 

Am Mittwoch nachmittags um 14 Uhr starteten wir also mit der Fähre, von Cumana aus, rüber auf die

Insel. Einige Delphine begleiteten uns zeitweise und wir konnten uns ein Bild von der trockenen,

wüstenartigen Halbinsel Ayara machen, an der wir sehr nahe vorbeischipperten.

Um 17 Uhr landeten wir in Puerto de Piedra an und fuhren nach Juan Griego und suchten uns ein Posada

für die erste Nacht. Fündig geworden, gingen wir noch in ein nettes Strandrestaurant zum Essen. Der

nette Besitzer erzählte uns einiges über das Auf und Ab in den letzten 20 Jahen in seinem Restaurant.

Map of Margarita Island

Morgens machten wir noch eine Besichtigungsfahrt durch das Dorf und fuhren danach Puerto

Caribe zum Strandlokal Del Pulpa, das mir noch bekannt vorkam, zum Frühstücken.

Nach ein paar Kilometern an der Küste, bogen wir dann nach rechts in die Berge ab und kamen

in die Hauptstadt, nach La Asuncion. Die Stadt befindet sich in einem gepflegten Zustand, das Klima 

ist angenehm kühl und so schlenderten wir über den Plaza Bolivar.

In einem kleinen Fotomuseum trafen wir auf ein älteres Ehepaar, der 82-jährige Mann zeigte

uns Bilder, die er in den 80-Jahren vom Flugzeug aus augenommen hat, er wollte sich absolut nicht 

fotografieren lassen, aber Amon gelang dann doch ein Schnappschuß.

Seine Frau war diesbezüglich etwas aufgeschlossener und erlaubte uns, trotz Verbots, im Museum 

einige Bilder zu machen.

Der alte Mann war zwar schwerhörig, trotzdem konnten wir uns einigermaßen verständigen.

Wir besuchten auch, das am obersten Punkt der Stadt, erbaute Castillade Santa Rosa.

Der Nationalpark war leider geschloosen und so fuhren wir wieder an die Küste.

An der Nordspitze, in Manzanillo, ließen wir uns überreden, Pescara fritto zu essen, aber

trocken gebrutzelt, war er nicht gerade ein Leckerbissen.

Wieder in Richtung Süden fanden wir das Lokal Biblos und lernten den Busfahrer Edgar kennen.

Er erzählte uns von seiner Zeit in Deutschland, München, und wie er sich, mit seinem Kleinbus,

über Wasser halten kann, während er Touristen rund um die Insel fuhr. Er ist großer Hoffnung,

dass sich Venzuela wieder bald zu einem Touristenland entwickeln werde.

Da die Entfernungen von Ort zu Ort nicht weit sind, fuhren wir noch nach Porlemar, um uns dort ein

wenig umzusehen. Die Stadt ist von einer gewissen Hektik geprägt, im Gegensatz zu allen anderen

Orten auf Margerita. In den 3 großen Einkaufszentren scheint es alles zu geben, man kann hier nicht

erkennen, dass man sich in einem sozialistischem Staat aufhält.

Ein Pflichtbesuch war für mich das Flamenco Hotel, in Playa Agua, wo ich die Zeit um Millenium 

verbrachte. Das Hotel besteht noch, ist aber ein bisschen umgebaut. Besonders interessierte mich,

was aus den 5 Ultralights und ihren Piloten geworden ist, die damals bei Wind und Wetter, mit

ihren untermotorisierten Motoren, ununterbrochen Touristen der Küste entlang, zu Sightseeing-

Touren erfolgreich einluden. Manchmal, erinnere ich mich, war der Wind so stark, dass sie nach dem 

Start in der Luft standen und nach 10 Minuten wieder zur Landung auf der nur 180 Meter langen

Piste ansetzten. Ich besah mir damals, die schon veralteten, kaum gewarteten Maschinen und konnte 

nur den Kopf schütteln, dass sich die ahnungslosen Touristen damit in die Luft wagten.

Als ich einige ältere Einwohner auf das Unternehmen Ultralight ansprach, erzählten sie mir, dass sich 

2003 ein tödlicher Unfall ereignete und das Abenteuer eingestelt wurde. Die 4 übriggebliebenen Piloten

verlegten ihren Standort nach Peru, wo dann noch 3 tödlich verunglückten. Also hat einer der 5 nur

überlebt.

Ansonsten werden in Playa Agua alle Strandhütten dem Erboden gleichgemacht und Sand drübergeschüttet.

Einige Zeit verbrachten wir in unserer Poasda in Guanaco, 10 Kilometer nördlich von Porlemar,

am Swimmingpool.

Am 3. Tag brachen wir wieder auf und wollten die Fähre um 10 Uhr erreichen. Dort angekommen,

erfuhren wir, dass das eine Fehlinformation war und sie erst um 14 ablegte. Wir konnten also die Zeit

nutzen und um die kleine Halbinsel, Pennsula de Macanao, zu fahren.

Nach dem etwa 10 km langen Verbindungsdamm erreichten wir Boca de Rio. Nach einer Dorfrundfahrt,

fuhren wir gegen den Uhrzeigersinn um den nicht gerade interessanten Teil Margaritas.

Als der Sprit mal wieder fast alle war, half uns ein freundlicher Pickup Fahrer mit ein paar Litern.

Amon hat ihn mit ihrem Charm zum Halten gebracht.

Den Abstecher nach San Franzisco hätten wir uns sparen können, aber solch ein Name bringt einen

halt immer wieder auf romantische Gedanken und so besuchten wir den kaum nennenswerten Ort.

Schöner war dann schon Punta Arenas, das Highlight der Halbinsel mit seinen bezaubernden

Stränden und Lokalen.

Die letzten 50 km auf Margerita legten wir dann schnell zuück, um unsere Fähre nicht zu verpassen.

In Cumana besuchten wir noch unsere alten Bekannten am Samstagsstammtisch und erholten uns

dann noch einen Tag im Hotel und am Swimmingpool.

Am Montag verließen wir Cumana in Richtung Osten. Kurz vor Caracao bogen wir nach rechts ab,

und erreichten kurz danach einen großen Stausee. Bei der Polizeistation, die die Staumauer bewachten,

versuchten wir unser Glück, auf deren Territorium zu übernachten und wurden wieder herzilch

aufgenommen.

10.03.15 Polizeistation St. Maria Stausee 293.279 36.024 10.35066 63.60050

Immer wieder liegen tausende von Kaffeebohnen auf der Strasse zu trocknen, anfangs fuhr

ich immer einen Bogen um die Auslegware, bis ich aufgefordert wurde, ruhig drüberzu fahren.

Früh starteten wir zur Guacharo Höhle, dort angekommen stellten wir uns neben ein Wohnmobil 

aus Canada. Wie sich bald herausstellte waren die Eigentümer ein canadisches Ehepaar, Mathieu

und Pascale mit ihren Söhnen Christophe und Philippe, die schon seit über 3 Jahren unterwegs

sind und in 6 Monaten zurück in ihrer Heimat sein wollen. Leider hatten wir vergessen, ein paar

Bilder zu schießen.

11.03.15 Guachara Höhle 293.316 36.024 10.17303 63.55423

Einer der Besichtigungshighlights ist die Guachara Höhle mit ihrer faszinierenden Unterwelt. Die

Geräuschkulisse ist gewaltig. Tausende von Guacharo Vögel veranstalten ein Konzert, das

einem wirklich die Nackenhaare aufstellt. Das unheimliche Echo verstärkt die ganze Zeremonie

noch gewaltig. Nicht umsonst ließ hier Alfred Hitchcock Tonaufnahmen erstellen für seinen

Film "die Vögel". Wir können 1200 Meter in die Höhle vordringen, während immer wieder

Ratten vor uns uber den Pfad huschen. Die Höhle ist auf 11 km erforscht. Wir erleben abends,

pünktlich um 18 Uhr 25, wie die ganze Vogelschar ausfliegt und früh um 4 Uhr 30 kommen sie

wieder zurück von ihrem Beutezug. Gewaltig.

Am letzten Punkt angekommen, spielte uns ein venezuelanischer Tourist mit seiner Geige noch

ein romantisches Liedchen.

Gegenüber der Höhle unternehmen wir noch eine Wanderung zum Wasserfall, Salto la Paila,

der aber i. M. fast kein Wasser führt.

Abends beobachteten wir die Vögel beim Verlassen der Höhle. Schon eine Stunde vorher schwellt

das Geschrei immer mehr an, dann verlassen zuerst einzelne und dann Schwärme den Eingang.

Leider war es schon zu dunkel, um brauchbare Fotos zu schießen, aber das Spektakel ist enorm.

Früh wird man wieder durch das Geschrei der zurückkehrenden Vögel geweckt.

Wir verlassen die unheimliche Stätte und kommen über den El Guamo Stausee in den Ort Guanaguana.

Dort wollten wir eine Criollo-Suppe testen, aber diese kommt erst mittags zum Ausschank, also bestand das

Frühstück aus einem Steak.

Nächstes Ziel war San Antonio de Maturin, in der Kirche steht ein Altar mit einem Stierkopf,

aber der Eingang war geschlossen.

Weitere 15 Kilometer ist der Eingang zur Pforte Miraflores, einem ganz engen Canon, aber der 3 Kilometer

lange beschwerliche Pfad veranlasste uns, ihn nicht zu besichtigen. Also wendeten wir an der Pforte.

Seit Guanaguana merkte ich Unruhe an der Vorderachse, konnte aber bei einer Reifenkontrolle

keine Beschädigung feststellen. Das beunruhigte mich sehr, denn ich hatte den Verdacht auf ein

defektes Radlager, und das ist in Venezuela sicherlich nicht erhältlich. Auf der kurvenreichen Bergstraße

nach Carupano wurde das Geräusch und die Unwucht immer schlimmer. Zwischen vor Pantono und

Casanay, also schon ganz in der Nähe unseres heutigen Zieles, Las Aguas de Moises, dann ein Knall, und

der rechte Vorderreifen platzte. Das war der zweite Barumreifen, bei dem die Karkasse nicht hielt. Der

erste verabschiedete sich ja schon in Kanada, auf dem Dempster Highway. Ich musste wiedermal Lehrgeld

zahlen und erinnerte mich an den Spruch meines Freundes Jürgen Steinke, ein Markenreifen ist eben ein

Markenreifen, kauf dir nicht immer billiges Gelumpe. Wie recht er doch hat.

Mit dem kaputten Vorderreifen fuhren wir noch etwa 5 Kilometer in Schrittgeschwindigkeit und

erreichten eine Reifenwerkstatt. Sie schraubten mir das Ersatzrad drauf und ab jetzt fuhren wir 

ohne Reserverad. Ein 15 Zollreifen ist, wie mir in der Werkstatt gesagt wurde, in Venezuela nicht

zu bekommen. Die Mercedes Sprinter sind nicht nur hier, sondern auf dem gesamten amerikanischen

Kontinent mit 16 Zoll ausgestattet.

Nicht weit und wir hatten Los Aguas de Moises erreicht und checkten erst mal ein. Dass es 1200 

Bolivares die Nacht kostete, war mir egal, das fehlende Ersatzrad machte mir weit mehr Sorgen.

12.03.15 Los Aguas de Moses 293.500 36.024 10.50382 63.46859

Die Anlage ist riesengroß und wir waren die einzigen Gäste. Wir konnten uns einen Naturpool mit

glasklarem Wasser aussuchen und Badespß, sowohl noch am Abend, als auch am nächsten Morgen 

haben.

Weiter ging es nach Carupano, der nächsten größeren Stadt. 

Als ein Mercedes-Sprinter neben mir an einer Ampel stand, fragte ich ihn, ob er eine Reifenwerkstätte

kenne und er sagte, ich solle ihm folgen, einfach eine Eingebung. Wir erreichten die Werkstatt und der

Sprinterfahrer sah nach meiner Reifengröße und schüttelte den Kopf, keine 15 Zoll Reifen in Venezuela,

ich probierte es doch, und siehe da, Im Reifenlager lagen 2 nagelneue Pirelli Scorpion Reifen, made in

Brasil, allerdings, statt 225/70/15, 235/75/15er. Scheißegal, ich handelte einen guten Preis aus,, 100

Dollar das Stück, und schon waren die Arbeiter am Wechseln.

Natürlich kamen die neuen breiteren Reifen auf die Hinterachse und die 10.000 km gelaufenen

Michelin auf die Vorderachse. Den besseren der beiden Conti hab ich nun al Reserverad. Was

soll jetzt noch schief gehen. Die ganze Sache war jedenfalls einfacher, als wenn sich ein

Radlager verabschiedet hätte.

Unsere Laune besserte sich augenblicklich und die wunderschöne Küste war schön anzusehen.

In Puerto Santos machten wir einen Stop, das Fischerdorf strotzt zwar vor Dreck, aber wir konnten

unser Gefrierfach mit frischem Fisch auffüllen.

Über Rio Caribe erreichten wir gegen Abend die hochgepriesene Playa Medina.

Es ist wirklich eine der schönsten Buchten am karibischen Atlantik und wir dachten, dort die Nacht

verbringen zu können. Leider wurde es uns nicht gestattet und wir wurden nach Pui Pui weiter

geschickt.

13.03.15 Playa Pui Püi 293.614 36.024 10.69821 62.96317

Die 10 Kilometer waren dann auch nicht sooo schlecht, wie uns vorausgesgt wurde. Aber es war dann

doch wieder mal finster, als wir die wunderschöne Bucht und deren Ort erreichten. Am einzigen

Restaurant liefen wir erst vorbei, da es wie eine Privatwohnung eingerichtet war. Die nette Eigentümerin,

Luise, stellte uns dann einen Tisch und zwei Stühle auf und bereitete eine einfache Fischmalzeit zu.

Aus dem Auto holte ich noch eine Flasche Wein und so wurde es noch ein gemütlicher Abend. Luisa

erzählte uns noch von ihren 10 Kindern, 5 davon leben hier in dem kleinen Dorf.

Der Hund mit den verschiedenfarbigen Augen hat es Amon besonders angetan. Am nächsten

Morgen verabschiedeten wir uns von Luisa und fuhren wieder ein Stück weiter, in die nächste Bucht,

nach San Juan de las Galdonas, die Playa Barlovento, zu den Italienern Guilano und Nicole, Posada

Habitat.

Die Strasse dorthin kann man nicht gerade als Autobahn bezeichnen, aber die Gegend mit vielen

Kakao- und Kaffeeplantagen ist wunderschön, die Bucht grandios und Nicole und Guliano sehr nett.

14.03.15 Playa Barlovento Posada Habitad Italiener Guilano und Nicole 293.662 36.024

10.71168 62.84326

Die Posada, die sie sich vor etwa 20 Jahren erbaut haben, bräuchte zwar mal einen neuen

Anstrich, aber alles andere ist sauber und gepflegt, allerdings ist das Swimmingpool nicht mehr

benutzbar.

Wir wollten hier ein paar Tage bleiben und die Canadier von der Guachrahöhle treffen.

Jedoch als ich mein Motorrad starten wollte, ging nichts, das erste Mal seit Alaska, dass es

mich im Stich ließ. Zusammen mit Nicol s Freund, versuchte ich den Fehler zu finden, vergebens.

Ohne Motorrad wollte ich nicht bleiben und wir entschlossen uns, so leid es uns tat, am

nächsten Tag nach Maturin in eine Motorwerkstatt zu fahren, um es dort wieder in Stand setzen

zu lassen.

Als wir uns gerade verabschiedeten, kamen die Canadier des Wegs und es blieb uns wieder nur

kurze Zeit, uns mit ihnen zu unterhalten.

Über Rio Caribe, wo wir wieder mal den Versuch starteten, eine Criollo Suppe zu kosten,

bekommen haben wir allerdings nur eine wohlschmeckende Rindfleischsuppe, erreichten

wir wieder Carupano. Da ich hier Glück hatte mit meinen neuen Autoreifen, versuchten wir

es bei einer Motorradwerkstatt, aber die schickten uns gleich weiter nach Maturin.

Gleich nachdem wir die Stadt verlassen hatten und in eine kleinere Verbindungsstrasse

abgebogen sind, wurden wir von einer Zivilstreife gestoppt. (Auto am Bild oben, ohne

Kennzeichen). Nachdem ich mir den Ausweis des Beamten zeigen ließ, wurden alle Papiere

von uns überprüft. Die Beamten zeigten sich aber sehr freundlich und erklärten uns, dass

wir ihnen bis zur nächsten Straße folgen sollten, da wir uns hier in einem sehr gefährlichen

Territorium aufhalten. Also folgte ich ihnen mit einem mulmigen Gefühl, da ich mir nicht sicher

war, ob nicht diese beiden Herren uns in eine Falle locken wollten. Aber nach etwa 10 km

hielten sie an und verabschiedeten sich von uns, indem sie uns einen angenehmen Aufenthalt

in Venezuela wünschten.

Auf einer gut ausgebauten Strasse erreichten wir dann schnell Maturin. Aber wir konnten keinen

ruhigen, sicheren Schlafplatz finden. Eine Polizeistreife schickte uns 12 km weiter nach La Toscana,

wo wir im Hinterhof eines Hotels unseren Platz fanden.

15.03.15 La Toscana 293.914 36.024 09.80461 63.33431

Am nächsten Morgen, als wir im Auto vor dem Hotel frühstückten, versammelten sich immer mehr

junge Leute um die Minna herum und studierten unsere Route auf der Landkarte am Auto. Heftige

Diskussionen entstanden, bis wir rausgingen und ihnen unsere Tour erklärten. Für sie "ein Traum",

aber der war es ja auch bei mir, fast 30 Jahre. Sie fotografierten uns, das Auto, die Landkarten auf

ihre Handys. Wir machten dann auch noch Gruppenfotos, Amon setzte sie ins Facebook, und hatte

schon wieder viele Freunde mehr.

Wir erkundeten Maturin, vor allem hielten wir Ausschau nach einer Motorradwerkstatt, konnten

auch eine finden, aber es war ja Sonntag und die Läden waren fast ausnahmslos geschlossen.

Da uns die Stadt jetzt nicht gerade fesselte, entschlossen wir uns nach Ciudad Bolivar weiter zu

fahren, in der Hoffnung, dass auch dort das Moped repariert werden kann.

Amon hatte Lust auf einen Lammbraten und am Wegesrand waren immer wieder Stände, die

mehr oder weniger frisches Fleisch verkauften. Willkürlich hielten wir bei einem an und hatten 

wieder einmal unverschämtes Glück.

Die nette, auch noch hübsche Fleischverkäuferin, konnte uns zwar mit Lammfleisch nicht

dienen, aber sie erwartete in Kürze eine Gesellschaft, die ein Lamm bringen und hier schlachten

würden.

Kaum ausgesprochen, kamen sie schon an, ein Arzt, ein Plantagenbesitzer und 2 Söhne und ein

3,5 Monate altes Lamm.

Leser mit schwachen Nerven, bitte Augen zu bei den nächsten Bildern. Aber so ist das eben,

mit dem Leben und dem Tod.

Frisch geschlachtet, kulturell ausgetauscht, schenkten sie uns einen Lammschlegel, die Leber

und die Nieren. Dann verabschiedeten wir uns, wieder ganz, ganz nette Bekanntschaften.

Ein paar kleine Nebenflüsse noch......

und dann war er da..... der Orinoco.

Peter s Mutter und sein Bruder verbringen gerade einen 4-wöchigen Urlaub und waren gute

Gesprächspartner nach dem Frühstück am nächsten Tag.

16.03.15 Ciudad Bolivar Posada de Casida bei Peter und Gueno 294.222 36.024 08.09064 63.48957

Aber, da wir ja hauptsächlich wegen des Motorrades hier waren und die Werkstatt sich im Zentrum

befindet, verlegten wir unseren Standplatz zu Martin, einem weiteren Deutschen, in die Posada

Don Carlos, einem herrlichen Kolonialhaus mitten im Zentrum. 

Ein junger Venezuelaner beschäfftigte sich mit der Honda und bemühte sich 3 Stunden, den 

Zündungsfehler zu finden. Am Nachmittag brachte er die Maschine zum Laufen, ob es Zufall war, 

oder er den Fehler wirklich gefunden hat, bleibt sein Geheimnis. Ich zahlte jedenfalls die horende 

Summe von 50 Dollar und war sehr froh, wieder auf das Motorrad zugreifen zu können.

Amon sah sich in der Zwischenzeit die herrlichen Graffities an.

Im Park fand sie einen Gesprächspartner, der ihr offen erzählte, schon 9 Menschen umgebracht

zu haben und dafür lange im Gefängnis saß. Er zeigte uns Schuss- und Stichnarben am ganzen

Körper, die ihm Widersacher beigebracht haben.

Am Spätnachmittag machten wir noch eine Ausflugstestfahrt mit dem Motorrad, am Orinoco
 
entlang und durch die historische Altstadt.

17.03.15 bis 22.03.15 Ciudad Bolivar Posada Don Carlos bei Martin 294.273 36.024 08.14329 63.55236

Martin hat aus der Ruine in liebevoller Arbeit, einen Palast geschaffen.

Auch für die Minna fanden wir einen sicheren Platz, tag und nacht polizeilich bewacht.

Auf dem Weg, auch unseren Gasherd im Wohnmobil reparieren zu lassen, lernten wir Liz Catalano

kennen. Sie zeigte uns einige Plätze, die diesbezüglich Reperaturen durchführen, aber niemand hatte

die passenden Werkzeuge. Wir luden sie ein, in unsere Posada und hatten ein nettes Gespräch, bei

dem sie uns erzählte, dass sie Zahnärztin sei, den Beruf aber i.M. nicht ausübte, weil ihr Landarbeit

in ihrem Anwesen in Guasdati, südlich von Upada, besser gefällt.

Wir bereiteten uns am Abend auf unseren Ausflug nach Canaima vor.

vom 18.03. bis 20.03. Ausfug zum Angel-Fall, dem höchsten Wasserfall der Welt

mit der Cesna flog uns der junge Pilot dorthin. Schon von weitem sahen wir die ersten Tafelberge 

und Wasserfälle.

Die beiden schwergewichtigeren Damen aus Caracas, gaben der Maschine Stabilität.

Überflug über La Paragua.

Canaima war ursprünglich ein Indianerdorf, aber durch die hier durchgeführten Exkursionen,

haben viele der Indios ihren Job und machen das hervorragend.

Auch das Timing bekommen sie gut hin und schon nach einer guten Stunde war unsere Gruppe

zusammen und wir wurden auf das Boot verfrachtet, das uns 72 Kilometer durch das wetterbedingt

flache Wasser ans Ziel bringen soll.

Im Vordergrund, Maximilian, 27 Jahre alt, in Caracas geboren, seine Eltern sind polnischer

Herkunft. Er studiert gerade in Holland und möchte danach zu seinem Vater nach Warschau.

Erste Frühstückspause, an einer Stromschnelle, an der wir ein kurzes Stück laufen mussten.

Im Hintergrund, Mercedes und Fabricio aus Buenos Aires, die uns noch ihre Adresse zukommen

lassen wollen, damit wir sie am Ende unserer Reise besuchen können.

Rechts neben Amon,  ...... aus der Atacamawüste in Chile, der Unglücksrabe. Hier weiß er noch

nicht, dass seine Drone, die er mitführt, in der Nähe des Angel Falls in den Wald abstürzen wird.

Auch er will uns noch seine Adresse mitteilen.

Es wird gebirgiger und enger. Nach der Hälfte der 74 km langen Strecke biegen wir in einen kleineren 

Fluß ab und wir überwinden Stromschnellen un fast 1 Meter hohe Fälle, bei denen unser Bootsfahrer 

und sein Bugsteuermann voll gefordert werden.

Und immer wieder ganz enge Passagen bis wir, nach 5 Stunden unser Ziel erreichten.

Allerdings mussten wir vorher noch den anstrengensten Teil unserer Expedition hinter

uns bringen, eineinhalb Stunden durch den Urwald, über Stock und Stein und das letzte

Stück noch steil bergauf. Ich fluchte und hätte es schon fast bereut, hier teilzunehmen.

Aber die Belohnung, den Blick auf den höchsten Wasserfall der Welt werfen zu können,

ließen mich die Strapazen vergessen.

Es war traumhaft und wieder ein Höhepunkt unserer Reise.

Das letzte Bild der Drone.

Der Rückweg war dann nicht mehr ganz so schlimm, obwohl es mir auch viel Kraft kostete.

Erschöpft kamen wir im Lager an, wo wir uns nach den gegrillten Hähnchenschmauß, sofort

in unsere Hängematten verkrochen. 

Die Nacht war kalt und es regnete fast ununterbrochen.

Um halb sechs wurden wir schon wieder geweckt, ich dacht, ich wäre grad erst eingeschlafen.

Einige von unserer Gruppe mussten schon um ein Uhr am Flugplatz sein und so verließen wir

das Lager, nach dem Frühstück, um halb sieben.

Das Wasser war an manchen Stellen rot und klar.

Und wieder ging es durch die Strom- und Engstellen, diesmal flussabwärts, was nicht unbedingt

leichter zu bewerkstelligen war.

Es war ein tolles Erlebnis, aber schon nach dem Mittagessen begann der 2. Teil. Die Gruppe

wurde neu formiert, ein neuer Guide und ab ging es zu den 7 Wasserfällen in der Nähe von

Camaina.

Nach einem diesmal kleinen Aufstieg erreichten wir das Plateau, von wo aus das Wasser in

die Tiefe stürzt. Im Hintergrund nochmal die Tafelberge, an denen wir gestern und heute mit

dem Boot vorbeifuhren.

An einer Lagune im oberen Bereich konnten wir uns noch abfrischen, bevor wir dann

hinter die Wasserfälle gehen konnten.

Die herabstürtzenden Wassermassen einen Meter von uns entfernt.

Mercedes und Fabricio, unser Liebespärchen

Aua

Amon tanzt hier nicht, es ist arschglatt

Auch Cherry und ..... (2.Paar von links) wollen uns noch ihre Adresse zukommen lassen. Sie sind aus

Chile und begeisterte Motorrad- und Fahrradfahrer und wollen mit ihren Rädern in naher Zeit, Europa und 

die USA bereisen.

Wir verstanden uns immer besser und waren am Schluß eine augelassene lustige Truppe.

Der 3. Tag stand im Zeichen der Erholung und Verabschiedung. Wir gingen vormittags noch in der

Lagune de Canaima schwimmen und nach dem Mittagessen wurden wir wieder in die Cesna verladen

und nach Ciudad Bolivar gebracht.

Mit uns flogen 2 Männer und eine Frau, die Kletter-und Treckingtouren rund um den Angel Fall gemacht

haben (Henry Gonzales www.exploratreks.com). Einfach mal reinklicken, tolle Videos vom Angel Fall.

Amon wurde es auf dem Rückflug wieder mal schlecht und sie schwor, keinen Flug mehr mit einer Kleinmaschine

zu machen. Mal sehen.

Martin holte uns pünktlich vom Flugplatz ab und brachte uns in die Posada.

Am nächsten Tag, Samstag, der Schreck, als ich mein Motorrad starten wollte, der alte Fehler

wieder, keine Chance und so brachte ich es wieder in die Werkstatt zu meinem Freund. Er 

bemühte sich wieder und brachte es nach wiederum 3 Stunden zum Laufen. Er besorgte 

mir auch noch einen neuen Hinterreifen und führte einen Olwechsel mit Filter durch, alles 

für dieses Mal 35 Dollar, aber ich war skeptisch, besonders da er mir das marode Teil im

Zündkreis zeigte und mir sagte, dass ich es in Brasilien unbedingt wechseln muss, da der

Fehler sonst immer wieder kommen kann. 

Als ich es abends wieder versuchte, anzulassen, wieder daselbe, also aufladen und erst in

Brasilien wieder reparieren lassen, schade, schade, schade.

Wir erledigten noch einen Großeinkauf im Kaufhaus Diamant, Wein, Scampies, Steaks usw.,

um uns für die Fahrt in die Grand Sabanna, unserem letzten Abschnitt in Venezuela zu

rüsten.

Wir schossen noch einige Bilder von liebgewonnenen Bekanntschaften und machten uns auf

den Weg.

Über die uns schon bekannte Autobahn ging es nach Puerto Ordas.

Dort fließt der Rio Caroni in den Orinoco und macht den Fluß nochmal breiter.

Zwischen Upata und El Callao suchten wir uns einen Übernachtungsplatz. Eine Polizeistation

lud uns ein, sicher zu stehen, denn ganz haben wir das Vertrauen in Venezuela doch noch

nicht.

23.03.15 Polizeistation zwischen Upata und El Callao 294.506 36.073 07.86155 62.06472

Bis zur Grand Sabana waren es noch ungefähr 100 Kilometer, dabei kamen wir, über El Callao

auch durch das Nest El Dorado.

Über Kilometer 88 ging es dann steil den Berg hinauf, zur Viedra deLa Virgin, ich konnte

da aber keine Ähnlichkeit der Silhouette mit einer Jungfrau erkennen. Sicherheitshalber

tranken wir etwas Quellwasser, wer weiß für was das gut ist.

Amon betete dann wieder mal ihr Vater Unser, was soll da noch schief gehen auf unserer Reise.

Zum Salto El Dante mussten wir einige Meter steil bergabsteigen, es lohte sich, der erste

tolle Wasserfall in der Grand Sabana.

Wir konnten sogar unsere morgendliche Dusche nachholen.

Bei der Abzweigung in Luepa nach Kavanayen, entschieden wir uns, dort nicht hinzufahren,

weil wir von dort aus die richtig tollen Attraktionen nur mit dem Motorrad erreichen konnten,

und das ist ja i.M. nicht einsatzbereit. Also fuhren wir noch ein Stück weiter, nach San Rafael

de Kamoiran, ein kleines Nest, etwas abseits der Hauptstrecke.

Nach Besichtigung der kleinen Wasserfälle fuhren wir zurück in den Ort, weil wir dort von

den kleinen agressiven Moskithos nicht gar zu stark angegriffen wurden. wir nächtigten 

auf einem freien Platz im Ort.

24.03.15 Rapidos de Camaian 294.864 36.073 05.64646 61.40209

nach wiederum ein paar Kilometern erreichten wir den Salto Kama, dem größten Wasserfall

in der Gran Sabana, mit 55 Meter Fallhöhe. Dort machten wir uns frisch und frühstückten.

Inzwischen waren auch, linker Hand, die Tafelberge erreicht, sie wachten gerade hinter den

Wolken auf, das war sehr interessant zu beobachten.

Der nächste Platz mit Lagunen und Stromschnellen war Pacheco, auch dort nahmen

wir ein erfrischendes Bad.

Soruape besuchten wir nur ganz kurz, dann vertrieben uns die kleinen Blutsauger, Pui Pui genannt.

Gegen Mittag erreichten wir den Ort San Franzisco, die größte Indianersiedlung in der Grand Sabana.

Aber auch hier ist nur an den Wochenenden und an den Festtagen reger Betrieb. Unter der Woche sind

wir die einzigen Besucher.

Nach San Ignacio, nahmen wir drei Schulkinder mit, die auf dem Nachhauseweg waren. 

Sie müssen täglich über 10 km einfach zur Schule gehen.

Zuletzt erreichten wir Quebrada de Jaspe, es kostete mich einige Überredung, Amon

auch noch an dieses Zwischenziel zu bringen. Und dann, gefiel es ihr dort am allerbesten

und wir suhlten uns nackt im roten Wasser.

Bevor wir uns aus der Sabana verabschiedeten und in Richtung Santa Elena fuhren, tranken

wir noch Kaffee in der Minna und weil die Plätzchen so schön knackten, hatten wir natürlich

sofort wieder Hundebesuch.

Kurz vor Santa Elena erreichten wir noch das Gebiet, in dem einige Aufnahmen für den Film

"Jurassic Park" gedreht wurden.

25.03.15 bis 26.03.15 Santa Elena Posada los Pinas bei Eric 295.026 36.073 04.60963 61.10975

Von dieser Posada waren wir nicht begeistert, erstmal hat Amon eine Toilette reinigen müssen,

damit sie benutzbar war, Chef und Chefin machen gerade Urlaub in Ägypten und so haben die 

Angestellten wohl auch Urlaub und lassen ihre Arbeit schleifen. 

Als es dann nach 2 Tagen ans Zahlen ging, wollten sie den doppelten Preis, der ausgemacht war.

Nicht mit mir und ich lies die Polizei bestellen. Dann gings auf einmal, na ja ein Versuch halt.

Eine Begnung besonderer Art machten wir in der Posada de Pinas. Paul, der Australier mit 
 
seiner 1200 GS BMW kam gerade völlig geschlaucht von der 6 Tagestour zum Roraima zurück.
 
 
 
Ihn hatten wir das letzte Mal in Colon in Panama getroffen, als er als Motorradfahrer auf die Fähre
 
durfte und wir Reisemoblisten mussten noch 2 Tage warten. Wie sich herausstellte hatte er in etwa
 
denselben Weg, wie wir, über Kolumbien und Venezuela, hinter sich gebracht. Wer weiß, ob wir uns
 
in Brasilien irgendwo wieder sehen werden.
 
Nun  hatten wir das Problem, noch zuviele Bolivares zu haben und wir gingen nochmal kräftig einkaufen.
 
Was man für 20.000 Bolivar alles bekommt, der Wechselkurs liegt augenblicklich bei 250 Bolivar für 1 Dollar.
 
Als wir das 1. Mal am 2. Februar wechselten war das Umrechnungsverhältnis 140 zu 1. In 2 Monaten fast
 
100 % Inflation.
 
Wir packten zusammen und verabschieden uns von der letzten Posada in Venezuela.
 
Auf gehts zur Grenze nach Brasilien.
 
Auf dem Weg dahin zog ein hefteiges Gewitter auf.
 
 
Hier gibt es nochmal Diesel zum Schwarzmarktpreis, 70 Bolivar, statt 90 an der Grenzstation.
 
Immer noch billig, aber wir müssen uns wieder an normale Preise gewöhnen, in Brasilien kostet
 
Diesel wieder einen Dollar und so machen wir den Tank nochmal voll.
 
Der Hund vom Treibstoffschmuggler hat wieder 2 verschiedenfarbige Augen, Amon ist fasziniert.
 
 
Die Grenzformalitäten sind denkbar einfach, keine Kontrollen, wir bekommen unseren Ausreisestempel,
 
die Fahrzeuge werden von der Ferne inspiziert und auch ausgetragen, fertig für die Einreise nach Brasilien.
 
 
 
Das waren 4.004 (71.507) Minna- 1.070 (12.450) Mot- Kilometer in Venezuela 500 km Fähre Baja California
 
und Colon nach Cartagena
 
 
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