WR 31

01.11.15 Grenze Chile/Arg. 325.932 38.469 52.13968 69.51928

Die Grenzabfertigung dauerte doch 2 Stunden, es war viel Betrieb, da bestimmt 100 LKWs über Nacht
 
mit der Fähre aufs Festland gebracht wurden. Alle die, die sich tagszuvor auf der Insel gestaut hatten,
 
wegen des starken Windes, bei dem die Fähre ihren Betrieb einstellen musste.

In Rio Gallegos gönnte ich mir ein Riesensandwich mit Lomo, Schinken und Käse. Danach wollte ich ein paar

Dollar wechseln, aber es war nicht mehr als 1:11 zu erreichen, da verzichtete ich lieber und warte auf eine 

bessere Gelegenheit. Auf einem nahen Campingground konnte ich Duschen und meinen Wasservorrat

ergänzen. 

Dann gings weiter in Richtung Norden, der ersehnten Wärme entgegen. Der Abstecher zum NP Monte 

Leon, auf dem man Pinguine Seehunde und Seelöwen antreffen soll, entpuppte sich als Farce.

Außer den 2 hübschen Französinnen, Noelie und Laurine (www.avasoye.com),die mit ihrem

fast 40 Jahre alten VW-Bus in einem Jahr in Kanada sein wollen, konnte ich keine weiteren

Lebewesen ausmachen.

Halt doch, es kam noch eine Jugendgruppe aus Rio Gallegos und wir hatten noch eine nette Unterhaltung

mit den neugierigen und sehr sympatischen Argentinern.

Die herrlichen Buchten sind zu einer anderen Jahreszeit, außer von Vögeln, von Pinguinen und Seelöwen

bevölkert.

Machts gut ihr Beiden, ihr seid am Anfang eurer Reise, ich bin fast am Ende angelangt.

02.11.15 Puerto St. Julian 326.412 38.469 49.29728 67.78407

Als ich morgens aufwachte, hatten ganz in der Nähe Rosi und Detlef mit ihrem LT geparkt. Die beiden hatte

ich in San Pedro de Atacama Mitte September getroffen. Jetzt sind sie in Begleitung ihres niederländischen

Freundes auf dem Weg nach Ushuaia.

Mein Weg führt in den 250 km entfernten Park mit 150Millionen Jahren alten versteinerten Bäumen. Auf

einem 2 km langen Rundweg kann man einige von den Monstern betrachten, die unter einer 20 Meter dicken

Vulkanschicht zu Stein gepresst wurden, bevor sie Erosion und Regen wieder ans Tageslicht brachten.

Die Landschaft rundherum erinnert mit ihren Tafelbergen einwenig an die Grand Savanna in Venzuela.

Bei absoluten Starkwind fuhr ich am Spätnachmittag noch 250 km nach Puerto Deseado, wo ich ein 2. Mal 

Jagd auf Seehunde und Seeelefanten machen will, mal sehen vielleicht klappts ja diesmal.

 
Am ersten Tag konnte ich weder bei der einen, noch bei der anderen Agentur eine Bootsfahrt buchen,
 
sie fahren erst raus, wenn sie mindesten 6 Zahler ergattert haben. Ich traf jedoch Uxy aus Brasilien, die
 
mir eine Idee in den Kopf setzte, die mich nicht mehr los läßt. In Ihrer Posada könnte ich die Minna auf
 
unbegrenzte Zeit (Brasilien) unterstellen. Uxy ist Lehrerin und Richtung Ushuaia unterweg. Wir werden
 
im Kontakt bleiben.
 
Ich sah mich noch einwenig in der Stadt um und brachte die Minna zur gründlichen Wäsche.
 
 
03.11.15 Puerto Deseado 326.910 38.469 47.75196 65.89839
 
Außerdem unternahm ich noch eine Besichtigungsfahrt mit dem Auto der Südküste entlang des
 
Rios. Ich sah Flmingos, viele Komodore und Möven und hörte auf nahgelegenen Inseln die Seelöwen
 
brüllen, allerdings gesehen habe ich noch keine.
 
 
 
 
 
 
04.11.15 Puerto Deseado Darwins Excursion 326.952 38.469 47.75105 65.91912 
 
mit 12 Deutschen und Österreicher und einem russischen Pärchen aus Irkutzk unternahm ich tagsdarauf
 
eine unvergeßliche Bootstour.
 
 
 
Aus wirklich allernächster Nähe (nur möglich, weil hierher nur ganz wenige Touristen kommen, es
 
liegt 130 km ab von der Hauptverkehrsstrasse) konnten wir Seelöwen, die beiden Pinguinrassen, 
 
Magellan und Rockjumper (etwas kleiner und mit lustigen gelborangen Federn über den Augen),
 
Komorane und Delfine sehen.
 

Pinguinarten

 


Pinguine sind Vögel, die nicht fliegen können. Dafür sind sie hervorragende Schwimmer. Sie sind Kältespezialisten, sie kommen fast ausschließlich in sehr kalten Regionen vor. Pinguine leben auf der Südhalbkugel. Um den Nordpol gibt es keine Pinguine, nur rund um den Südpol.

Es existiert jedoch eine Ausnahme: Auf den Galapagos-Inseln ist eine kleine Pinguin-Kolonie direkt am Äquator. Es sind jedoch kaum mehr als 1000 Tiere der Pinguinart Galapagos-Pinguin.

 

Pinguinarten

Weltweit existieren sechs Pinguin-Gattungen und 17 Pinguin-Arten. Im folgenden nun eine Liste mit kurzer Beschreibung aller Arten:

Schopfpinguine

 

Dickschnabelpinguin: Eine seltene Pinguinart, welche in und um Neuseeland lebt. Besonders häufig kommen die Tiere im Süden des Südinsel Neuseeland und um Stuwart-Island vor. Dies ist die drittgrößte Insel Neuseelands. Sie ist kaum besiedelt. Es gibt 5000 - 8000 erwachsene Tiere dieser Art.

Felsenpinguin: Diese kleine Art ist sehr häufig, man findet sie um die ganze Südhalbkugel. Die Bestände haben aber von etwa 10 Millionen erwachsenen Tieren auf 6 Millionen abgenommen (während der letzten 30 Jahre).

Nördlicher Felenspinguin: Seit einigen Jahren wird die dem Felsenpinguin ähnliche Art als einige Pinguinart geführt.

Goldschopfpinguin: Mit etwa 15-20 Millionen Tieren die häufigste Pinguinart. Sie kommen in vielen Regionen der Südhalbkugel vor. Auffällig sind die goldenen Haare auf dem Kopf.

Haubenpinguin: Diese Pinguinart wohnt vor allem in und um Australien. Auch häufig - deutlich über eine Million Vögel.

Snaresinselpinguin: Diese Pinguinart kommt nur auf den Snaresinseln südlich von Neusseland vor.

Langschwanzpinguine

Eselspinguin: Sie leben rund um den Südpol.


Ein Eselspinguin

Der ungewöhnliche Name kommt von dem Schrei dieser Pinguinart. Er erinnert entfernt an das Wiehern eines Esels. Etwa 500.000 ausgewachsene Eselspinguine gibt es.

Adeliepinguin: Diese leben sehr weit südlich, z.T. direkt auf der Antarktis. Häufig (etwa 5 Millionen Tiere).

Zügelpinguin: Hohe Ähnlichkeit zu den anderen beiden Pinguinarten der Landschwanzpinguine. Häufig (etwa 8 Millionen erwachsene Vögel), davon die Mehrzahl in und um die Sandwich-Inseln.

Großpinguine

Kaierpinguin: Dies ist die größte Pinguinart. Sie werden bis zu 1,25 Meter hoch und können fast 40 kg wiegen, meist jedoch um die 30 Kilogramm.


Typisch für die größte Pinguinart ist die Gelbfärbung um die Augen

Es gibt mehrere 100.000 Tiere. Kein anderes Wirbeltier lebt so weit südlich. Einige Kaiserpiguine leben auf dem Festland der Antarktis.

Königspinguin: Sie sind etwa kleiner (knapp unter einem Meter Höhe) als die Kaiserpinguine. Die Pinguinart lebt etwas weiter weg vom Pol, auch z.B. in Feuerland (Südamerika). Der Bestand ist hoch, etwa 3 Millionen ausgewachsene Pinguine dieser Art.

Gelbaugenpinguin

Gelbaugenpinguin: Die einzige Art der Gelbaugenpinguin ist sehr selten und lebt in Neuseeland. Es wird viel zum Schutz der wenig tausend verbliebene Tiere getan.

Zwergpinguine

Zwergpinguin: Diese sehr kleinen Pinguine wiegen weniger als ein Kilogramm und damit 30-mal weniger als die größten Pinguine. Man findet sie in Neuseeland und Australien an den Südküsten. Es gibt in der Gattung Zwergpinguine nur diese eine Art.

Brillenpinguine

Brillenpinguin: Eher selten, die einzige Pinguin-Art in Afrika. An den Küsten von Südafrika, Namibia und Angola leben etwa 80.000 Brillenpinguine.

Humboltpinguin: Diese bewohnen die Küste von Chile und Peru. Selten und vom Aussterben bedroht. Nur circa 3.000 bis 6.000 Tiere dieser Pinguinart gibt es noch.

Galapagos-Pinguin: Die seltenenste Pinguin-Art. Gut 1.000 Tiere soll es noch geben.

Magellan-Pinguin: Diese Art ist an der Atlantik-Küste Südamerikas zu Hause. An der Küste von Argentinien, Uruguay, der Falkland-Inseln und Brasilien leben mehrere Millionen Megellanpinguine.

 

 
 
Das Seelöwenmännchen hat, nach bestandenen Kämpfen, bis zu 200 Weibchen in seinem Harem, das
 
er aber immerzu gegen Konkurrenten verteidigen muss. 
 
 
 
 
 
 
 
Hier befinden wir uns inmitten von über 1000 brütenden Magellanpinguinen, bei denen sich Männchen 
 
und Weibchen abwechseln und der ander auf Nahrungsaufnahme unterwegs ist, alle 2-3 Tage wechseln
 
sie sich ab. Sie legen immer 2 Eier und brüten die dann auch in 40 Tagen aus, wenn sie nicht von
 
räuberischen Möven oder anderen Raubvögeln gestohlen wurden.
 
 
 
 
 
 
Auf der anderen Seite der Insel siedeln sich gerade die Rockhoppers an. Sie kommen erst im Oktober
 
( im Gegensatz zu den Magellanpinguinen, die schon im September von Brasilien und Uruguay kommen)
 
von den Falklandinseln und brüten nur 30 Tage, wechseln sich nach 15 Tagen ab. Sie legen auch 2 Eier,
 
wobei das erste kleiner ist und zu Nahrungszwecken dient. Ihre Fortbewegungsart ist ein ständiges
 
Felsenspringen und sie haben ganz witzige Federn über den Augen.
 
 
 
 
 
 
 
Nach einer kurzen Bootsfahrt erreichten wir die Brütstationen der verschiedenen Komoranarten.
 
Immer erklärte uns Roxana, unsere Reiseleiterin wichtige Details.
 
 
 
 
 
 
 
Zum Schluß kamen wir nochmal an einer Magellanpinguinkolonie vorbei und am Rückweg schwammen
 
dann noch einige Delfine um unser Boot.
 
 
Wir konnten zu Fuß bis zur Strafkolonie der ausgemusterten Seelöwenmännchen laufen. Hier leben
 
nur die alten Männchen, die keine Chance mehr haben, um eine Weibchenansammlung zu kämpfen.
 
Außerdem halten sich die jungen Männchen, denen das Liebesleben noch bevorsteht, sie aber noch
 
nicht so stark sind, im Kampf zu bestehen.
 
 
 
Es war wirklich ein großartiges Erlebnis, vielen Dank dem Kapitano und Roxana, die ihre Sache hervorragend 
 
gemacht haben und es war die 100 Dollar wert.
 
Ich fuhr noch gut 200 Kilometer bis Caleta Olivia, wo ich Quartier direkt über einigen Seelöwenkolonien bezog.
 
Es bot mir beim Abendessen und beim frühstücken einen herrlichen Ausblick auf die wunderbaren Tiere.
 
05.11.15 Caleta Olivia mitten unter vielen Seehunden 327.164 46.48190 67.484
 
 
 
 
 
 
Nach dem Frühstück unternahm ich noch einen kurzen Spaziergang zu meinen Freunden, direkt am
 
Strand, aber als ich zu nahe an seine Weibchen kam (etwa 4 bis 5 Meter), attakierte mich ein gewaltiger
 
Bulle, sah mich als Konkurenten. Als ich das Weite suchte, ließ er sofort von mir ab.
 
 
 
 
Heute hatte ich ein Mammuttour und legte fast 600 km zurück, das hatte ich, glaube ich das lezte mal in Alaska.
 
In Puerto Madryn, die schönste Stadt bis jetzt an der Atlantikküste, ging ich erstmal ein Steak essen (mittelmäßig).
 
Dann fuhr ich in Richtung Puerto Piramides und bog vor Erreichen der Halbinsel nach rechts ab zum Playa las
 
Canteras, wo ich mich direkt an den Strand stellte, so dass ich durch ein oberes Seitenfenster den Atlantik beobachten
 
konnte, außerdem horchte ich auf Schnauben oder Blasen, Geräusche, die Wale beim Vorbeischwimmen machen.
 
06.11.15 Playa las Canteras 327.761 42.64185 64.96503
 
Nachts hörte ich nichts, vielleicht hörten mich die Wale, doch schon beim ersten Blick aus dem Fenster sah ich schon
 
den ersten Wal gemächlich langsam vorbeischwimmen. Während dieser immer näher auf mich zu kam, machte ich
 
mir Frühstück und stellte Tisch und Stuhl in Fotoposition.
 
Aber wer die Wale auf der Baja California erlebt hat, den haut es bestimmt hier nicht vom Hocker. Sehr langsam und
 
behäbig bewegen sich die Riesen, auf der Baja waren sie viel aktiver und tauchten sogar mit ihren Babies am Rücken
 
unter den Booten hindurch, außem sah man sie dort immer wieder in die Luft springen, was hier nicht geschieht.
 
Aber immerhin kann man eben die seltenen Wale beobachten.
 
 
 
 
 
 
Ich machte mich nach 2 Stunden auf in die Stadt, wo ich unbedingt tanken musste und meinen Wasservorrat
 
auffüllen. An der Tankstelle waren mir die beiden Angestellten behilflich, einen Termin beim Zahnarzt auszumachen.

Danach war fahren angesagt und ich machte nur noch wenige Pausen auf den restlichen 3.400 Kilometern.

07.11.15  328.271  Balneario el Condor Campground  41.03733 62.813318

08.11.15  328.874  Benito Juarez  37.64960 59.85985

09.11.15 329.462 Gualeguyachu 33.45556 58.80276

Buenos Aires

10.11.15 329.988 Rivera Uruguay 30.89957 55.54051

11.11.15 330.446 Irgendwo in der Botanik in Brasilien 28.36104 53.44018

Na und 400 km vor dem Ende meiner Fahrt, reißt mir der Aupuff ab, ich konnte aber noch 40 km weiter zu

einer guten Werkstatt fahren, die mir, mit einer Rohrschelle, den Auspuff wieder reparieren konnten.

Hier , ca 80 km vor Ibirama schließt sich der Südamerika Südkreis, hier bin ich am 21 Juni westwärts in

Richtung Iguazu und Argentinien gefahren, und jetzt komme ich aus südlicher Richtung wieder auf die

470er.

12. bis 15.11.15 331.0014 Rio Sellin bei Marcon und Jeniffer  27.00864 49.51599

Die letzten Tage meiner Reise verbrachte ich als Familienmitgied bei Jenny, Marcon und dessen Eltern

Manfred und Sigrid. Janny reinigte nicht nur meine komplette Wäsche, sie half mir das Inventar der

Minna zu säbern und zu ordnen, vielen, vielen Dank dafür. 

Mit Manfred und Samuel fuhr ich nach Rio del Sol. Dort erneuerten sie mir die inzwischen arg

lädierte Windschutzscheibe (ca 200 Dollar). Am nächsten Tag machten wir in einer in der Nähe ansäßigen

Werkstatt einen Termin für einen großen Kundendienst mit Ölwechsel, alle 4 Stoßdämpfer erneuern, Aus-

tauschen der Bremssensoren (damit endich die beiden nervigen Kontrollampen nicht mehr während der Fahrt

leuchten). 

Ansonsten waren wir entweder in Ibirama oder zu Hause.

Gruppenbild mit Sergio und seiner Frau Rose. Sergio ist in 43 Tagen bis Fairbanks in Alaska gefahren. Er ist

Moderator beim Radiosenderender Ibirama.

Ich durchlief viele sentimentale Momente (ob es nun bestimmte Kilometerstände waren mit denen ich etwas

in Verbindung bringen konnte, oder ein letztes Tanken, ein letztes Einkehren, ein letztes Einkaufen, bis zum

letzten Abstellen der Minna und ich musste mich dabei immer wieder an viele aufregende Erlebnisse der letzten

32 Monate erinnern. Wie schnell verging diese Zeit. Es ist wie wär es gestern, als ich die Minna in Hallifax in

Empfang nehmen konnte.

Nun stelle ich sie hier in Ibirama ab, um wieder her zu kommen und kleinere Touren in Südamerika unternehmen

zu können, oder das Fahrzeug an gute, verläßliche Freunde, die ein paar Wochen oder Monate im bezaubernden

Südamerika verbringen möchten, zu vermieten.

Nach 125.393 Gesamtkilometer durch 17 Länder beende ich meine Reise und auch die Berichterstattung.

Am 15.11.15 fliege ich, so die Flieger pünktlich gehen, um 11 Uhr 23 von Floriapolis nach Sao Paulo, von dort um 

14 Uhr 25 nach Salvador und um 17 Uhr 40 nach Frankfurt, wo ich morgens am 16.11. um 8 Uhr 10 landen werde.

Mit dem Zug werde ich dann nach Lauf weiter fahren, wo ich mir dann 2 oder 3 Stunden Gedanken machen kann, wo

die nächste Reise hingehen soll.

Am Sonntag lieferten mich meine Freunde in Florianapolis am Flugplatz ab und ich flog über Sao Paulo,

Salvador nach Frankfurt, dort mit dem Zug nach Lauf.

ab 16.11.15 in der Halle an der IP Tankstelle von Samuel Marcetti 55 (47)9922-9981 in Ibirama

331.140 38.469 27.05968 49.51868

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