WR 35 Tunesien
https://goo.gl/maps/FostzQuDhi6zErLo6 793 km
https://goo.gl/maps/KJeFgsJBoH6QL42AA 1.071 km 1.864 km
Tunis 28.8.18 372.198 18.769
Nach 10 Stunden Überfahrt war Tunis erreicht. Die Fahrzeuge wurden zügig auf afrikanischen Boden
gefahren.
Und nun kamen die Zollformalitäten. Die Minna war das 3. Auto in einer der 4 Reihen. Ich sah zu wie die vor
mir und hinter mir stehenden Autos alles auspackten, mir schwante fürchterliches, gleich erinnerte ich mich
an 1996 an der pakistanischen Grenze, wo die Zollformalitäten 5 oder 6 Stunden in Anspruch nahmen. Zu
mir kamen dann 2 Zollbeamte, einer ging um die Minna herum, bedeutete mir, alles aufmachen.
Ich ging vor ihn und beeilte mich die Seitentüre zu öffnen, während er erstmal hinten am Motorrad
stehenblieb und sich ansah, wie man da hinten irgendwie reinkommt. Aber er folgte mir dann doch und
begab sich ins innere der Minna, machte alle Schubs auf, klopfte die Hohlräume ab, lies auch das Bett
noch ab und beschäftigte sich mit der Toilette. Der andere besah sich die Amerikakarte und ich ging
sofort zu ihm. Er hatte einige Fragen zu meiner zurückliegenden Reise.
Ich erklärte ihm bereitwillig seine Fragen, er wurde immer freundlicher und wir unterhielten uns
über Frauen, Thailand, Pattaya. Der andere kam dann auch aus dem Auto und beteilgte
sich lieber an unserem Gespräch, als dass er noch weiter im Auto suchte. Auch er fand das Thema Frauen
viel spannender und erzählte dann noch von Frauen in Kasachstan, wo er unter anderem auch war. Ich gab
ihnen meinen Pass und sie erledigten freundlicherweise die bürokratischen Aufgaben. Trotzdem mussten sie
noch zu einem Chef und abklären, wie wir es mit den beiden Fahrzeugen bewerkstelligen sollten. In
Tunesien darf eine Person nur ein Fahrzeug einführen, das hatte ich schon mal in Venezuela und in
Bolivien, wenn ich mich recht erinnere. Aber wenn es dort eine Lösung gab, warum sollte es hier keine
geben. Und sie wurde gefunden. Das Moped wurde in den Pass eingetragen und ich muss den Fahrzeug-
schein einfach vergessen und darf ihn in Tunesien nicht mehr vorzeigen. Aber das hat seine Zeit gedauert.
Die anderen waren alle noch beim Aus- bzw. Einpacken.
Nach doch 3 Stunden war ich fertig,
konnte im
Hafengelände noch Geld wechseln und meine Telefonkarte , die ich in Palermo von netten Werbedamen
geschenkt bekommen habe, aufladen. Dann fuhr ich raus, tankte und fuhr zur Botschaft. Nach ein
paar Minuten hab ich mich an den Verkehr gewöhnt. Eigentlich für afrikanische Verhältnisse ganz
diszipinarisch und zuvorkommend. Um 16 Uhr war ich bei der Botschaft, die war aber schon zu, also
in der Nähe übernachten. Ich stand direkt neben einer Bar, kaufte mir noch antialkoholisches Getränk
und ging dann schlafen. Ich war überrascht wie viele Bars und Restaurants sich in dieser Strasse
befanden, sie waren alle gut besucht bis in die späte Nacht, also gibt es in Tunesien nicht nur arme
Leute und Nomaden, wie es sich die meisten Europäer vorstellen. Die Leute sind offen, gehen auf einen
zu, es macht Spaß sich hier aufzuhalten.
Ich weiß nicht, ob mich der Teufel geritten hat und ich auf die deutsche Botschaft ging, um ein algerisches
Visum zu erhalten. Aber 3 Jahre ohne Reisen hinterlassen halt Gedächtnislücken. Ein freundlicher Security
aus Pegnitz machte mir klar, dass ich dazu natürlich die algerische Botschaft aufsuchen musste und gab mir
gleich die Adresse. Dort angekommen musste ich erst mal eine halbe Stunde warten, bis der Beamte
erschien. Der erklärte mir, ich müsste dazu zum algerischen Generalkonsulat, das sei aber schwer zu finden,
und fast mitten in der Stadt. Na gut, ich hab bisher schon so viel gefunden, werde ich das auch erreichen.
Der Verkehrsteilnehmer hier in Tunesien sind für afrikanische Verhältnisse sehr diszipliniert und rücksichtsvoll.
Auch als ich mal, bei sehr starkem Verkehr, versehentlich verkehrt in eine Einbahnstraße fuhr, gab es keine
große Aufregung, ich musste halt rückwärts mit den andern ca.100m fahren. Das Generalkonsulat erreicht
offenbarte man mir, das Visa hätte ich in Deutschland ausstellen lassen müssen. Na o.k. Assis, mein Freund
aus Algerien, da hast Du mir eine falsche Information gegeben. So müssen wir auf ein Treffen in Annaba
verzichten und sehen uns dann in Lauf wieder und ich bleibe halt die ganze Zeit in Tunesien, vielleicht auch
nicht schlecht. Bei einem Kaffee überlegte ich, wie ich nun die Änderung meiner Reise bewerkstelligen werde.
Da Amon auch voraussichtlich bis Ende September in Abidjan zu tun hat, bleiben mir 3Wochen, um Tunesien
kennenzulernen.
Auf gehts nach Hammamet/Nebeul ca. 80 km südlich. Den dortigen Campingplatz Les Jasmins fand ich auch
recht schnell, er ist überraschend sauber, Duschen, Toiletten ok, Meer nicht weit weg, Hammamet und Nebeul
werde ich mit meinem Moped erkunden. Auf meinen ersten Touren werde ich oft angesprochen, das liegt
natürlich hauptsächlich an meinem Moped und dem deutschen Nummernschild. Der 2. Satz ist meistens, ob
ich es verkaufen möchte. So traf ich auch Samuel, der mir aus seinem Auto zuwinkte, ich solle doch mal
anhalten. Er hat in Düsseldorf gelebt und ist vor 3 Jahren zurück hierher. In seine Strandpizzeria hat er mich
eingeladen. Bei einem Mojitto erzählten wir uns gegenseitig aus unserem Leben. Er brachte mich dann zu
Hammet, einem Allroundmechaniker. Da die Minna seit dem letzten Wasserschaden einen fauligen Boden
bekommen hat, fragte ich ihn ob er mir den erneuern kann. Mit dem Moped fuhren wir zum Campground,
damit er sich das mal ansehen konnte. Sofort fand er sich bereit das am nächsten Tag zu reparieren.
Umgerechnet ca. 100 Euro würde es kosten. Das war ok.
Hammamet/Nebeul Camping les Jasmins 36`24,571 10`32,628 29.8. bis 2.9.18 372.372 18.942
Abends fuhr ich dann noch in den riesigen Souk (Markt über die ganze Innenstadt von Nebeul verteilt).
Ich kaufte mir noch eine Badehose und ein Shirt, dann sprach mich Soniat an, er hatte Bilderaus Saharasand
und Keramiksachen anzubieten. Aber das interessierte mich nur am Rande, was er auch sofort aktzeptierte.
Er brachte mir Tee und wir unterhielten uns über das was die Revolution für die Tunesier gebracht hat. Kurz,
seiner Meinung mehr Nachteile als Vorteile, besonders halt weil viele Touristen, von denen er und viele andere
hier lebeb, ausbleiben. Er zeigte mir noch Bilder von seinen Kindern und aus seiner Rugbyzeit, wo er es bis
in die Nationalmannschaft gebracht hat. Beschwert hat er sich über den hohen Anteil der Russen, die nach
Tunesien strömen. Die sind überwiegend unfreundlich und arrogant, wie er mir erklärte. Aber doch auch nicht
alle, fragte ich, worauf er mir erklärte, dass das Verkältnis umgekehrt zu den Deutschen sei, nämlich 80:20.
Wußte ich bis jetzt allerdings auch nicht, dass die Deutschen so freundlich sind.
Nach einem Einkehrschwung in ein Cafe fuhr ich dann zur Minna zurück, morgen früh um 9 muss ich ja bei
Hammet sein.
Am nächsten Morgen ließ ich die Minna bei Hammet und ich fuhr mit dem Moped nach Hammamet und sah
die alte Stadt mal etwas näher an. Es ist ein krasser Gegensatz zu Nebeul. Hier hat der Stadtkern noch seinen
urtümlichen Charakter beibehalten, während Nebeul doch eine neue Stadt ist. Rast machte ich dann auch
und gönnte mir Fischrogner mit Zwiebeln und Knoblauch.
Danach sah ich mal nach Hammet, wie weit der schon ist. Da ich nicht weiter helfen konnte fuhr ich noch auf einen
Abstecher zu Samuel, in die Pizzeria.
Ja und hübsche Mädels gibts auch hier, gut schon ein bisschen jung, aber doch eine Augenweide.
Als ich später den Campingplatz erreichte, stand Andreas aus Tübingen mit seinem Toyote Defender neben mir am
Platz. Wir gingen ins Restaurant und tauschten uns aus. In früheren Jahren reiste er viel mit dem Fahrad in Afrika und
auch in China. Jetzt ist er mehr mit seinem Toyota in Wüstengegenden unterwegs. Er trifft sich hier in Tunesien mit seiner
Tochter. Tagsdarauf machten wir einen Bummel durch den Souk.
Abends, im Resaurant, trafen wir noch einen netten Pensionisten aus Tunis, der uns über Land und Leute, interessante
Geschichten erzählte.
Der Boden der Minna war gerichtet, Wasseranschlüsse dicht und so konnte ich beruhigt in die Zukunft sehen.
Irgendwann ist dann wieder mal der letzte Tag und so brach ich am 2. September auf, Richtung Süden. Die Straßen
und der Verkehr ist afrikauntypisch. Sousse war schnell erreicht, ich fuhr durch die Stadt, konnte mich aber nicht
erinnern, schon einmal hier gewesen zu sein. Es ist lange her, Weihnachten, Silvester 2001/2002.
Die Küstenstraße nach Mahdi biete jetzt nichts aufregendes. Mahdi selbst ist eine Stadt wie jede andere, hier in
Tunesien, Stadtzentrum mit dem gewohnten Souk, wo sich Tag und Nacht, die Leute auf die Füsse treten. An der
Ostspitze, dem Cap Afrique, steht der größte Friedhof, den nach Washington, der Arlington, gesehen habe.
Sfax 34`45`20,81`10`47`47.26 2.9.18 372.683 18.942
Auf dem Weiterweg, nach El Jem kündigt mir die Minna ihr nächstes Problem an. Na gut, sie ist ja nicht mehr die
Jüngste, die Ladekontrollampe leuchte in immer kürzeren Intervallen immer wierder auf. Als ich Sfax erreichte, ging
sie gar nicht mehr aus, die nächste Reparatur steht an. Den im Maps.de angegebenen Campingplatz, Club Karim, fand
ich auch schnell. Leider war das aber nur ein Kinderspielplatz mit einem Swimmingpool. Dessen Leiterin half mir weiter,
indem sie mir eine Adresse am Strand nannte, der dortige Platz sei aber nicht besonders hübsch, wie sie mir mitteilte.
Meine Sprach- und Ortskenntnisse machten mir die Suche schwer und so sprach ich einen jungen Mann an, Safe ist sein
Name, der gleich auf den Beifahrersitz Platz nahm und mich dort hin dirigierte, nicht ohne vorher bei der Polizei vorbei
zu fahren, um zu erfragen, ob ich dort eine Nacht ohne Überfall stehen kann. Dort wurde ihm mitgeteilt, dass sie ein Auge auf
mich werfen werden. Dort angekommen, glaubte ich ein Asyllager vorzufinden, aber es waren lauter Tunesier die dort in Autos
und Zelten den Tag und die Nacht verbringen. Safe machte mich mit Habib bekannt, der fortan um mich kümmerte. Wir
tranken noch eine Flasche Wein miteinander und lernten uns dabei kennen, er war mir sofort sypatisch.
Ich sollte aber auf mich aufpassen, denn volle Garantie, dass ich die Standort lebend verlassen werde, konnte er mir nicht
geben. So gegen 23 Uhr verließ er mit seinem Mofa die Stätte.
Kaum wr Habib weg, brach rechts von mir die Partyhölle vom Zaum. 3 junge Burschen und 2 Mädels amüsierten sich bei lauter
Musik und Alkohol bis früh um 5. Gegen meinen sonstigen Gepflogenheiten schloß ich mich nicht an, ich war einfach zu müde.
Zum Schluß machten sie sich doch noch an meinem Motorrad zu schaffen und klopften an die Tür der Minna, was mich dann
doch veranlasste einmal nach dem rechten zu sehen und ich stieg aus meinem Bett und fragte durch mein Fenster, was das soll?
Sie erklärten, dass sie den Platz jetzt verlassen und es wäre zu gefährlich, wenn ich jetzt schlafe, ich solle doch zumindest bis
Sonnenaufgang wachen. Ich besah rundherum den Platz und stellte fest, dass ich tatsächlich nun ganz alleine hier war, schon
ein mulmiges Gefühl. Also setzte ich mich hinters Steuer und beobachtete die Lage. Nach einer halben Stunde, begann die
Morgendämmerung und ich legte mich dann doch wieder ins Bett, schlief bis halb acht und dann kam pünktlich Habib.
Wir fuhren zuerst zur VW-Station in der Nähe, die schickten uns dann zu Mercedes durch die ganze Stadt. 14 km fuhr ich
hinter Habib und seinem Mofa her. Dort wurde fachmännisch festgestellt, dass die Lichtmaschine sowohl einen Lagerschaden,
als auch an anderen Stellen eingelaufen war. Sie könnten sie reparieren, ca. 100 Euro, aber sie rieten mir, eine andere einbauen
zu lassen, 180 Euro. Ich entschied mich für die 2. Lösung. Nach 1 Stunde brachte jemand 3 Lichtmaschinen und der Mechaniker
suchte davon die beste aus und baute sie ein. Nach 3 Stunden konnten wir Mercedes verlassen, Habib bestand darauf, auf
jeden Fall noch 2 Kettenschlösser zur Sicherung des Motorrades zu kaufen. Ich fuhr weiter 20 km hinter ihm her, bis wir die
richtigen gefunden haben. Danach gingen wir noch Fisch essen in seinem Stammlokal. Habib, ich danke Dir für alles, was Du für
mich gemacht hast.
Wir verabschiedeten uns gegen 15 Uhr und verblieben, bei meinem nächsten Besuch in Sfax, mit ihm auf die Insel Kerkira zu
fahren. Dann verließ ich Sfax in Richtung Djerba. Abends erreichte ich die Fähre in El Jorf und setzte bei Dunkelheit über. Den
.anvisierten Campingplatz Kite Adventure fand ich und traf 2 Frauen in einem Garten an, sie sagten mir, hier hätte nie ein
Campingplatz existiert und ich fuhr weiter nach Houmt-Souk in eine Bar. Daneben übernachtete ich gleich.
Djerba stellte sich tagsdarauf als Hochburg von Hotels und Clubs dar. Alle Tunesier, mit denen ich sprach, teilten mir mit, dass
seit der Revolution die Touristen ausblieben. Den Eindruck hatte ich allerdings auch, als ich um die Insel fuhr und diese dann
über den Damm in Richtung Zarcis verließ. Mittags in Zarcis, es war 40 Grad heiß und ich hatte keine Lust im Souk umher zu
maschieren, außerdem fand ich unmöglich einen Platz zum Parken.
Salzsee el Melah zwischen Zarcis und Tataouine
Also gleich weiter nach Tataouine. Dort angekommen, fuhr ich in den Markt und hatte große Schwierigkeiten durch die engen
Buden mit der Minna durchzukommen.
Nach der Besichtigung der kleinen Moschee und des Berberdorfes Chenini kehrte ich in einem Restaurant ein, indem
eine französische Reisegruppe zu mittag aßen. Ich sprach den Reiseführer an, ob ich die Pistenstrecke nach Kasar Ghilane
mit meinem Wohnmobil fahren könnte. Er sagte, das sei kein Problem und so machte ich mich auf den Weg. !4 km Piste und
dann wieder Asphalt. Es war zwar etwas staubig aber wirklich nichts gefährliches.
Die überall geprießene Oase erreichte ich gegen 15 Uhr.
Kasar Ghilane 32`59`18.21 09`38`24.568 4./5.9.18 373.292 18.988
Am Zeltplatz war ich der einzige Tourist. Aber es wimmelte von Quads und Kamelen, das Geschäft der
Einheimischen mit den hier Station machenden Touristen, die mit ihren Führern, meist in Landrovers, Station machten. Um
den kleinen Weiher stehen 3 Resaurants zur Verköstigung bereit. Mit einem Guide kam ich ins Gespräch und er lud mich ein,
mit ihm und einer Gruppe, zum 20 km entfernten Campingplatz, mitten in der Wüste zu fahren, dort zu essen und auch zu
übernachten. Ich überlegte und fuhr dann mit meinem Moped dort hin. Es waren wirklich meterlange Sandpassagen zu
bewältigen. Meiner Honda und mir wurde alles abverlangt und es wurde finster. Als ich an dem Campground ankam, teilte
man mir mit, dass die zu erwartenden Reisegruppen alle Übernachtungsplätze gebucht hatten und für mich kein Platz mehr
wäre. Oh je dachte ich für mich, dann muss ich die strpaziöse Rücketappe sofort in Angriff nehmen.
Ich kaufte mir noch für den Notfall eine Flasche Mineralwasser und startete. Gleich nach nach 2 km kam mir der Guide mit 2
Jeeps entgegen, es war schon stockfinstere Nacht. Wir unterhielten uns noch kurz miteinander und er sagte mir, es sein schon
gefährlich jetzt allein zurück zu fahren. Wenn irgendetwas passiert, es kommt die ganze Nacht kein weiteres Fahrzeug die
Strecke entlang. Erst jetzt machte ich mir Gedanken, wie leichtsinnig ich wiedermal gehandelt habe. Was ist, wenn ich
stürzen sollte, oder auch nur wenn die Kette abspringen sollte? Da ich ja bekanntlich schlecht zu Fuß bin, ärgerte ich mich mich,
mich auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben. Meine Badeschlappen, die ich anhatte, waren dann auch nicht das beste
Schuhwerk für eine Wüstenwanderung. So zählte ich die km abwärts und es ging wieder mal gut ab. Zurück am Camp ging ich
noch eine Kleinigkeit essen, dabei lernte ich eine Dresdnerin kennen, die vor 3 Jahren bei ihrem hiesigen Lover hängengeblieben
ist.
Den nächsten Tag verbrachte ich am "Pool" und schrieb mal wieder an meinem Blog. Immer wieder tauchten neue
gruppen auf, die vom Jeep umstiegen aufs Kamel oder Quad und sich danach im Pool und Restaurant erholten.
Am nächsten Morgen brach ich auf in Richtung Douz.
Douz 33`27`10.52`09`01 `30.33 6./7.9.18 373.550 18.996
Auf der Strecke nach Douz hatte ich das erste Mal mit Sanddurchfahrten zu kämpfen, eigentlich war die Piste ganz
normal zu befahren, aber wegen Ausbesserungsarbeiten wurde ich eben ein paar Mal neben die Piste geleitet und da
gings dann schon zur Sache (Tiefsand). Aber es waren immer Strassenbaufahrzeuge in der Nähe, die mir bestimmt
geholfen hätten, hätte ich mich mal festgefahren.(Siehe Routa 40 in Argentinien). In Douz besichtigte ich 3 Campgrounds,
beschloss aber nach Kebili weiterzufahren, weil dort, laut Google ein besonders guter Campground sei. Diesen gibts aber
anscheinend nicht mehr und so fuhr ich doch zurück nach Dous und bezog den Dessert Club Zeltplatz. Abends fuhr ich in
die Stadt zum Essen und danach sah ich mir das Länderspiel Deutschland gegen Frankreich am Marktplatz an.
Da ich mich ja auf einer Erholungsreise befand, spannte ich auch mal einen Tag am Swimmingpool in einem Hotel, aus.
Quadfahren, Kamelreiten kam für mich nicht in Frage. Als ich mal Halt machte an so einer Station, sah ich mir an, wie
die Touris dort wirklich abgezockt werden. Für ein Eis wollte der Verkäufer, mit einem Lächeln im Gesicht, den 8-fachen Preis
haben, den ich in der Stadt bezahlte. Mit einem ebensoguten Lächeln lehnte ich natürlich ab. Was Quadfahren und
Kamelreiten kostete, erfragte ich gar nicht.
Es war wahnsinnig heiß, hier am Rande der Sahara, zu heiß für mich und so brach ich auf, nordwärts, in die Berge, aber
nicht bevor ich noch einen Abstecher in die so geprießene Stadt Tozeur unternahm.
Auf dem Weg dahin fuhr ich das 2. Mal durch Kebili und übersah wiedermal einen Toppes, Speedbraker, anders
genannt. Die Minna wurde kräftig durchgeschüttelt und die Motorradbefstigung hielt diesen Hüpfer auch nicht aus
und sprang aus der Verankerung. Eine halbe Stunde brauchte ich um mein Moped wieder neu zu befestigen.
Kurz darauf befand ich mich auf dem Chott EL Jerid, einem riesigen Salzsee. So ging es zu erst entlang des
sandigen Ufers, dann wird es salzig und weiß. An einigen Stellen ist dann rotes Wasser zu sehen. Das erinnerte
michein bisschen an den roten See in Bolivien, die Laguna Colorada.
Tozeur war dann wieder eine Stadt, wie fast jede andere, hier in Tunesien, ein riesiger Markt. Ich fuhr mal durch, weil es gerade
Mittagszeit war, gönnte ich mir ein halbes Hähnchen. Aber ich wußte nicht, was mich länger hier halten soll, obwohl ich noch
den Campground ansah. Klein, nicht mehr als 2 Wohnmobile passen drauf, aber ich wäre sowieso wieder der einzige gewesen.
Über Metlaoui, Magel Bel Abbes, Kasserine erreichte ich gegen Abend Thala. Da ich mich nahe an der algerischen Grenze
befand, wurden die Polizeikontrollen etwas zahlreicher, aber die Polizisten waren immer freundlich und verlangten nie ein
Backschisch. In Thala ging ich in ein Cafe und kam mit dem netten Besitzer ins Gespräch. Als ich ihn nach WIFI fragte, sagte er
mir, er hätte z.Z das Geld nicht dazu, aber ein Freund von ihm half.
Eigentlich wollte ich direkt vor dem Cafe übernachten, aber ein weiterer Besucher des Cafes riet mir ab und begleitete mich
einen Kilometer zurück, zur Polizeistation. Dort wäre ich seiner Meinung nach besser aufgehoben. Sicher ist sicher, und die
Polizisten hatten nichts dagegen. Warum ich allerdings meinen Paß bei ihnen hinterlegen musste, ist mir schleierhaft.
Ich hatte eine ruhige, angenehm kühle Nacht. Morgens, gegen 7 Uhr weckten sie mich, warum weiß ich auch nicht.
Als ich meinen Paß abholte, fragte mich einer, ob ich gen Norden fahren würde, ja das ist meine Richtung, erklärte er
mir. Ob ich ihn und seinen Kollegen bis Jendouba mitnehmen könnte? Ich hatte natürlich nichts dagegen. Allerdings
wurde ich auf diesem Stück, trotz der Polizeibegleitung 3 mal angehalten. Die beiden erklärten mir, dass das meiner
Sicherheit diente. Na gut. In Jendouba stiegen sie aus und ich fuhr weiter nach Ain Draham, da das belebte Dorf nahe
an Algerien liegt, veruchte ich noch mal mein Glück, das Land zu wechseln. Freundlich bekam ich meinen Ausreisestempel
und an der algerischen Seite, den Einreisestempel und dachte, ich hätte es geschafft. Doch Pustekuchen, jetzt kam der Chef
der Station und fragte nach dem Visum. ich hatte natürlich keines und so wurde der Einreisestemoel wieder annulliert und
ich musste wieder zurück nach Tunesien. Na gut, dann gibts halt kein Geld für die Algerier.
Nach weiteren 20 Kilometern, erreichte ich die herrlich gelegene Stadt, Tabarka.
Nachdem ich mir die Stadt angesehen habe, entschied ich mich dort eine Weile zu bleiben, ich wußte ja sowieso
nicht, was mich an der Nordküste erwartete, besonders was für Campingplätze ich vorfinden würde. So fuhr ich
zur Hafenpolizei und fragte, ob ich ein paar Tage im Hafen Station machen könnte. Freundlich wurde mir ein Platz
neben einem frazösischen Wohnmobil zugewiesen, So ein Betrieb, 2 Wohnmobile gleich, ein Wunder. Auf meiner
Erkundungstour sah ich dann außerhalb des Ports sogar noch ein 3. mit schweizer Nummer. Ich hielt an und wurde gleich
freundlich begrüßt. Es handelte sich um ein arabisches Ehepaar, die schon lange in der Schweiz arbeiteten und jetzt in
Rente sind. Wir gingen zum Strand und lernten uns dort ein wenig kennen.
Tagsdarauf fuhr ich mit dem Moped nochmal zurück nach Ain Draham. Auf dem Weg dahin badete ich in einem frisch
angelegten Stausee, herrliches Süßswasser, ich fühlte mich wie frisch gebadet. Oben im Dorf ging ich dann noch in
ein Cafe und unterhielt mich mit einem Einheimischen, aber die Sprachbarriere ist schon sehr groß.
2 tage genügten dann auch in Tabarka und ich entschied mich, nach Tunis zu fahren, um mir dort eine Fährpassage
nach Genua zu besorgen, denn so aufregend ist Tunesien nun auch nicht. Ich packte also wieder mal ein, verstaute
mein Motorrad und brach am nächsten Morgen über Nefza, Mateur nach Bizerte auf. Auch diese Stadt hielt mich nicht
länger und ich erreichte Tunis , den Hafen am Nachmittag. Da heute in Tunesien ein Feiertag war, hatte nur eine Agentur
geöffnet. Passgae nach Genua, ca 1.000 Euro. Oh je und noch dazu alles auf eine Woche ausgebucht. Schon davon
ausgehend, diese Woche in Hammamet zu verbringen, fuhr ich nach Carthago und holte mir bei Hanibal in eine Hotelanlage
mit Swimmingpool, Rat, wie ich weiter vorgehen werde.
Ich lernte am Pool einen netten Tunesier, angehender Doktor aus Gabes im Süden, kennen. Er wußte aber auch keinen Rat.
Er bereitet sich z.Z. auf sein Examen vor. Außerdem war hier nich eine deutsche Gruppe aus Berlin, die hier einen Freund
besuchten.
Nach einem Abendessen übernachtete ich bei der Sekurity am Hafen und versuchte gleich morgens um halb neun
mein Glück, doch noch ein Fährticket zu einem machbaren Preis zu ergattern. Ich weiß nicht ob es Glück oder Pech
nennen soll, aber ich bekam eine Passage für den heutigen Abend. Normalerweise kostet Pulmansitz knapp 1.000 Euro,
aber wenn ich einen Platz in einer 4-Bett Kabine kaufen würde, käm ich mit 790 Euro davon. Wie dem auch sei, verstehen
tue ich das nicht, vielleicht muss ich mit irgendwelchen Ungetümen schlafen, aber ausreisen kann ich immer noch und ich
schlug ein.
Den Tag verbringe ich dann nochmal in Carthago am Swimmingpool und um 18 Uhr werde ich dann einchecken. So Gott
will bin ich dann morgen den 13.9. gegen 17 Uhr in Genua. Ich freue mich schon auf Italien und die Alpen.
Es war alles nicht so schlimm, trotz der 2-stündigen Verspätung wurde mir die Zeit auf der Fähre nicht lange. In der 4-Mann
Kabine, gesellte sich noch ein netter Tunesier, der in Mailand als Taxifahrer arbeitet, zu mir. Gut die Nacht über schnarchte er,
aber ich wahrscheinlich auch. Gegen 10 Uhr hatten wir ausgeschlafen und wir lernten uns dann noch ein wenig kennen.
Tagsüber schaute ich mich auf der überraschend komfortablen und sauberen Fähre um. An Sardinien und Korsika vorbei,
erreichten wir gegen 21 Uhr den Hafen von Genua. 2 Stunden dauerte dann das Ausladen und ich fuhr noch 15 km, um dann
zum Abschied vom Meer, noch eine Pizza Frutti di Mare zu genießen. Am Stadtrand übernachtete ich dann neben einer sehr
belbten Straße.
Minna 374.427 (2.229) Moped 19.109 (340)
Weiter auf WR 36.