18.03.14 Guadelahara Mexico 275.875 31.118 20.64958 103.36423

Nachdem ich Amon am Flughafen Guadelahara eingecheckt habe, fuhr ich gen Osten,

in Richtung  Santa Elena, zum Restaurant Gourmet, Charly  Schäpper, Homepage:

www.charlys-bungalows.com, charlysrestaurant@gmail.com.

Meine Stimmung war schon einwenig getrübt, nach über einem Jahr nun, alleine

unterwegs.

Gleich war Bier am Tisch und wir lernten uns kennen. Chary, ein begeisterter Motorradfahrer,

ist seit 1988 hier und hat sich damals ein leeres Grundstück gekauft und daraus inzwischen

ein kleines Dorf aufgebaut.

Am Nachmittag traf Mike, ein Deutscher, der über mehrere Stationen, Ibiza, USA, Cancun in

Puerte Vallerta jetzt ein Hotel betreibt. Er vermittelt mir einen Vorgeschmack auf Lateinamerika.

Dort war er mit seinem Freund Uli im Januar und Februar 14 unterwegs, mit ihren GS BMWs.

http://www.gs-forum.eu/touren-reiseberichte-123/mex2pan-zwei-wahlmexikaner-mittelamerika-

96155/index15.html. Sein Bericht, geschrieben von Uli ist für mich hochinteressant.

Wir saßen noch bis spät in die Nacht.

Mike gab mir noch einige Adressen, die für mich auf meiner weiteren Reise eine Hilfe sein könnten.

z.B.  Hilfe für bei Schwierigkeiten in Mexico, Ulis Adresse : haciendaalemania.com

19.03.14 Santa Elena bei Charly s Restaurant Mexico 276.008  31.118 20.46462 102.49684

20.03.14 Morelia Mexico 276.248 31.118 19.68681 101.15302

Ich verließ früh meine Übernachtungsstätte in Morelia und fuhr die bergige Landstraße

nach Santa Rosalia, wo ich gegen 12 Uhr ankam.

Nachdem ich die Minna auf dem großen Parkplatz abgestellt hatte, hielt ich Ausschau

nach den Pferden. Mir wurde schon vorher mehrfach profezeit, dass der Anstieg sehr

schwierig sei in über 3000 Meter Meereshöhe. Das merkte ich gleich nach den ersten

Metern leicht bergauf. Der Weg führte duch ein Dorf von Marktständen, die meisten

davon waren aber geschlossen. Recht viel war am heutigen Tag hier nicht los. Es stand

auch nur ein weiteres Fahrzeug auf dem Parkplatz.

Nach einem Kilometer kam ich atemringend an die Stelle, an der man einen Guide mit

Pferd mieten konnte. Gleich kam ein junger Bursche auf mich zu und stellte sich als Marco

vor. Wir wurden uns handelseinig, er verlangte für den Hin- und Rückritt Pesos 160. Ich

hätte auch das 3-fache bezahlt.

Besuch bei den Monarch Schmetterlingen in Santa Rosalia

Auf gings auf Schusters Rappen. Marco schwitze schon sehr beim Anstieg und ich

stellte mir vor, dass ich sicherlich einem Herzinfarkt nahe gewesen wäre, hätte ich

die Strecke per pedes bewältigt.

Die Dichte der Schmetterlingsschwärme nahm immer weiter zu.

Als wir fast den Gipfel des Berges erreicht hatten, hielt Marco an und stellte mich einer

42jährigen Frau vor, die mich zu Fuß noch ca. eine halbe Stunde durch den Wald führte.

Wir versuchten uns zu unterhalten, aber das stellte sich als große Hürde heraus, bei der

Hände und Füße die beste Weise der Kommunikation darstellte.

Überall sahen wir die sich paarenden Falter.

Es war schon Nachmittag und da sind diese Tierchen sehr aktiv, während sie in

den Morgenstunden faul an den Blättern hängen.

Die Führung dauerte eineinhalb Stunden und dabei musste ich schon einige Gehpausen

einlegen, die dünne Luft machte mir zu schaffen.

Marco empfing mich lachend, er lachte eigentlich die ganze Zeit, und half mir wieder auf

den Pferderücken.

Und ab ging es downwärts.

Unten angekommen, sah ich mir noch, in einem kleinen Museum, einen Film über

die Monarchfalter an, hier wurde erläutert, wie sich die Schmetterling fortpflanzen,

und wo ihr langer Reiseweg entlangführt.

Man schätzt, dass es in der inzwischen geschützten Biosfera Mariposa Monarca in den Chincua-Bergen westlich

des über 4000 Meter hohen Vulkans Nevado de Toluca rund 22 Stellen gibt, in denen die unzähligen Falter überwintern. 

Wie viele Schmetterlinge es tatsächlich sind, auch darüber gibt es nur Schätzungen: zehn Millionen auf einem Hektar. 

Und das ist wahrscheinlich bei Weitem untertrieben, wie Untersuchungen ergaben. Die Wissenschaft spricht von bis 

zu 80 Tonnen Biomasse, die zwischen dem Norden und dem Süden Nordamerikas hin- und herflattert.

 Schmetterlinge werden seit Jahrhunderten erforscht, doch die Wanderung der Monarchfalter blieb lange Zeit ein

Mysterium. Und auch heute noch lässt die Migration der Insekten die Wissenschaftler staunen. Viele Fragen sind offen. 

Vor allem dank der jahrzehntenlang en Forschungsarbeit Urquharts weiß man heute: Die Wanderer fliegen nur am Tag, 

sie legen 75 bis 130 Kilometer zurück, und sie lassen sich von der Sonne leiten.

 Ein normaler Schmetterling lebt etwa einen Monat, die Weibchen legen bis zu 500 Eier ab und befestigen sie an den 

Unterseiten der Blätter von Seidenpflanzengewächsen, aus diesen schlüpfen Raupen, die sich verpuppen, und aus 

der Puppe werden Schmetterlinge. So kommt es, dass im Sommer die Urururenkel der Schmetterlinge in den Norden 

zurückkehren, die von dort im Herbst zuvor aufgebrochenwaren.

 

 

 

Franz SmetsIn jedem guten Reiseführer ist das Monarch-Gucken im März als Tipp verzeichnet

Diese stellten bereits eine Besonderheit dar: Die Schmetterlinge, die vor der großen Wanderung im Norden schlüpfen, 

werden auch „Methusaleme“ genannt, weil sie mehrere Monate leben können. Diese Zeit benötigen sie, um nach Mexiko 

zu gelangen, zu überwintern und in den Süden der USA zurückzukehren, wo sie im Frühjahr mit der Reproduktion beginnen. 

Bei einer Lebensdauer von einem Monat entstehen mehrere Generationen, ehe im Herbst wieder neue „Langlebende“ auf 

die große Reise nach Mexiko gehen. Und das Unbegreifliche: Sie, die Urururenkel, finden nicht nur die Überwinterungsgebiete 

ihrer Vorfahren, sondern suchen meist auch genau die selben Bäume auf.

 Feinde haben die Falter auch, dazu gehören einige seltene Vögel wie der Pico grueso und die Schwarzohrige Landratte. 

Für die meisten Insektenfresser aber sind die Schmetterlinge ungenießbar, weil die Raupen mit den Blättern der Seidenpflanzen

Gifte aufnehmen. Einem Vogel, der einen Monarchfalter frisst, kann es passieren, dass er sich übergeben muss. So wird der

Falter von der Speisekarte gestrichen.
 

Stirbt der Wald, sterben die Monarchen


Der größte Feind aber ist, wie bei anderen Tieren auch, der Mensch. Die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Flächen im 

Norden wie im Süden, die Anwendung von Pestiziden und die Vernichtung der Wälder in Mexiko, haben dem wundersamen 

Schmetterling das Überleben schwer gemacht.

 So ist es in Mexiko nur unter großen Schwierigkeiten und nach heftigen Kämpfen gelungen, das Reservat auszuweisen und zu

schützen. Und dennoch nutzen die Menschen dort jede Möglichkeit, unter anderen die Oyamel-Bäume, Eichen, Zedern und 

Wacholderbäume aus den Wäldern zu schlagen, das Holz zu verbrennen, um zu kochen und zu heizen, oder Möbel herzustellen. 

Der Monarchfalter als Art gilt nicht als bedroht, aber die Migration könnte eines Tages zum Erliegen kommen, wenn die Zerstörung 

des Waldes nicht gestoppt wird.

 Daher kommt dem Tourismus so große Bedeutung zu. Denn wenn noch mehr Touristen die Bergwälder Zentralmexikos besuchen 

und genügend Geld für Unterkunft, Essen, Führer und Souvenirs ausgeben, so dürften die Wälder vor der Zerstörung sicher sein 

– davon sind die Naturschützer überzeugt. Und die Chancen, dass der „Schmetterlingstourismus“ zunimmt, stehen nicht schlecht.

In vielen Reiseführern werden Infos gegeben, wie man – per Bus, Pferd oder zu Fuß – zu den versteckten Plätzen gelangt. 

Natürlich mit heimischen Guides, die einem den genauen Weg weisen.

 

Auf der Landstrasse fuhr ich über Acambaro nach Celeya. Dort füllte ich meine Vorräte auf und 

erreicht bei Dunkelheit San Miguel de Allende, wo ich auf dem Megaparkplatz mein Lager aufschlug.

21.03.14 San Miguel de Allende, die 2. Mexico 276.622 31.118 20.89817 100.75259

Vom Megaparkplatz zum Campground war es nur ein Katzensprung und Peter, Christa, Edda

und Helmut empfingen mich. Helmut, ein wirklicher Gourmetkoch , zauberte Abend für Abend

köstliche Speisen auf den Tisch.

Außerdem war noch ein holländisches Ehepaar am Platz, die aus Südamerika, Richtung Norden

unterwegs sind und Renate, die Münchnerin, die am Abend, bei 3 Flaschen Wein ihre

aufregende Lebensgeschichte der letzten 30 Jahre erzählte. Hut ab, was eine alleinreisende

Frau so alles erleben kann. Zuerst war sie Jahr ein Südostasien mit dem

Rucksack unterwegs und stieg dann 1995 auf das Wohnmobil um, mit dem sie vorallem in den

USA und Kanada unterwegs war. Inzwischen hat sie das 2. Wohnmobil und ihren geliebten

Pudel. Hier in San Miguel gefällt es ihr besonders gut und so überwintert sie hier, bevor sie in

ein paar Wochen wieder in die USA, nach Phönix zurückkehrt. Sie will auf keinen Fall mehr nach

Deutschland zurückkehren. Sie hat uns mit ihrem Alter sehr überrascht, denn die 71 Jahre sieht

man ihr bestimmt nicht an.

22.03.14 bis 27.04.14 San Miguel de Allende Mexico 276.629 31.118 20.90703 100.74910

Mal sehen wie lange mein 2. Aufenthalt hier dauern wird. In ein paar Tagen möchte ich weiter nach 

Mexico City, Puebla und nach Veracruz fahren. 

Der Teufel hat mich wohl geritten, als ich mich entschloss, jetzt endlich die Kupplung zu tauschen.

Wer gegen das Gesetz "never change a running system" verstößt, der wird halt dann auch bestraft.

Hans, der Campingplatzbesitzer empfahl mir einen kompetenten Mechaniker, Juan. Dieser besuchte 

mich am RV Platz und sah und hörte sich die Minna mal an. Er tippte, wie alle vorher, das Geräusch 

ist wohl das Clutchbearing (Ausrücklager). Na gut,das war nichts neues und das Ersatzteil habe ich

schon in San Franzisco besorgt. Wenn er aber das Getriebe ausbaut, soll Juan gleich die komplette

Kupplung austauschen. Auf meine Frage, wie lange das ausbauen, besorgen und einbauen wohl

dauern wird, bekam ich von ihm die Antwort, alles zusammen nicht länger als 3 Tage. Das war ein

Wort und Juan machte sich mit seinem Helfer gleich an die Arbeit. Minna hochbocken, Kardanwelle 

abschrauben, Getriebe raus, Kupplung entfernen, alles war in 3 Stunden, hier am Campground,

erledigt. Zum Test baute er mal gleich das neue Ausrücklager ein und.....oh Schreck, wir starteten

den Motor und das Geräusche war weiterhin vorhanden, also nicht das Ausrücklager. Juan überprüfte

alle ausgebauten Teile und kam zu dem Schluß, dass das flying wheel (Schwungrad) zu viel Spiel

hat und damit das Geräusch verursacht. Kein Problem sagt Juan, werde ich besorgen, morgen. 

Aus morgen wurde übermorgen, und nach 3 Tagen fuhr ich Juan s Werkstatt. Zum ersten Mal war

Juan etwas verunsichert, er habe überall versucht das Teil aufzutreiben, ergebnislos. Morgen will 

er eine letzte Möglichkeit versuchen und er braucht Geld, Pesos 15.000. Ich holte mir das Geld auf

der Bank und gab es ihm, er wirkte sehr vertrauenswürdig und war es auch. 

Verzweifelt kam er am nächsten Nachmittag von seiner Tour zurück, mit der Nachricht, das flying

wheel gäbe es nicht in ganz Mexico.

Am RV Platz waren inzwischen 2 Trucks gelandet, aus Hamburg, Volker und Margot, seit 8 Jahren in

Südamerika unterwegs und Franz und Ingrid,

die ich schon am Grand Canon, Loretto und in La Paz getroffen hatte. Franz hatte früher

ein Geschäft, in dem er mit Autoersatzteilen handelte. Er fand die von mir benötigten

Ersatzteilnummern in seinem Computer und ich schrieb Reto, Werkstattleiter

in der Mercedeswerkstatt in San Franzisco, ein Bestellmail. Reto sagte mir damals, wenn ich was 

benötige, solle ich mich bei ihm rühren. 3 Tage wartete ich auf Antwort, aber sie kam nicht. Nun

beauftragte ich meine Motorradfreunde Jürgen und Heimo sich der Sache anzunehmen. Kaum 

hatte ich alle Nummern und Bilder an Jürgen gemailt, kam Reto s Antwort, es tue ihm leid, er war 

von seinem Chef für 3 Tage nach LA beordert worden und habe mein Mail gerade erst gelesen. 

Ich schrieb ihm zurück, dass ich die Teile jetzt von Deutschland aus bekomme.

Gestern, am 7.4. habe ich mit Heimo geskypt und er sagte mir, es sei alles am Laufen und am

Mittwoch, den 9.4. könnte er die Teile vorrausichtlich schicken. Mir bleibt nur warten, warten,

warten.

In der Zwischenzeit sind auch Kai und Uschi aus Erlangen und Sigo und Hilu mit ihrem Bummel

eingetroffen und sie wollen einen Monat bleiben, mal sehen ob ich bis dahin schon wegkomme,

hier von San Miguel.

Edda und Helmut und Franz und Ingrid haben das Camp inzwischen verlassen.

Bei einem Hondahändler habe ich meinem häßlichen Entlein endlich neue Bremsbeläge einbauen

lassen. Der Werkstattbesitzer war von dem Motorrad begeistert und wollte es mir gleich abkaufen.

Hab ich natürlich abgelehnt, ich bin so froh, dass ich das Motorrad bei mir habe, wenn ich an die

Strecken denke, die ich damit zurücklege, das müsste ich alles zu Fuß oder per Taxi erledigen.

Ein anderer Akt war dann der Zahnarzt, eigentlich wollte ich nur eine Zahnreinigung, doch er

stellte eine Rieseninfektion an einem Frontzahn oben fest und wenn ich das nicht behandeln

lasse, würde ich den Zahn verlieren. Na gut, dachte ich, Zeit hab ich ja. Heute, 8.4., war ich bei

ihm und er hat mir die 2 Frontkronen entfernt, die Infektion behandelt und mir ein Provesorium 

reingemacht. 3 Termine (bis 24.4.) sind noch notwendig, bevor er mich geheilt entlässt. Ich komme

aber nicht drumrum, mir in nächster Zeit ein Implantat machen zu lassen. Liebe Susi (meine Zahnärztin 

in Nürnberg), wenn Du das liest, bereite Dich gleich mal vor, das wird Deine Arbeit im Juni, Juli,

wenn ich zu nach Hause komme.

Eines Abends erreichten Kanchan und Nick den RV Park.  Die Beiden, Inder, Sikhs, leben in

Texas und sind vor fast 3 Jahren, mit dem Motorrad auf Welttour gestartet. Ihre hochinteressante

Reise haben sie unter www.rideoverland.com festgehalten.

Ich erlebte auf dem sehr lauten Campinground ein Kommen und ein Gehen. Auch Andrew, aus

Liverpool und Shell aus Perth machten für ein paar Tage Station bei uns. Jung und

unternehmungslustig streiften sie jeden Tag durch Sa Miguel de Allende.

Eines Nachts, ich habs verschlafen, fand eine 4 stüdige Mondfinsternis statt, danke Hilu, dass

Du mir ein paar Fotos davon zu Verfügung gestellt hast.

Und immer wieder ließen wir einen Abend wie den andern ausklingen. Meistens waren wir zu

viert, Hilu, Renate, Sigo und ich.

Dann kamen das schweizer Pärchen Angela und Claudio, Sigo und Hilu kannten sie bereits

von 6 gemeinsamen Wochen auf der Baja California. Nett die Beiden wie sie mit ihren

Erparnissen aus den letzten 10 Jahren ihre etwa 2jährige Reise gestalten, sie sehr reislustig

und optimistisch, er eher etwas vorsichtiger und zweifeld, ob das so alles gut über die Runden

geht. Werde die beiden mal weiter auf ihrem Blog http://www.abenteuer-auszeit.ch/ beobachten.

 

VW, besonders der Käfer sind Trumpf in Mexico. Immer wieder begegnen mir toll hergerichtete,

gepflegte Einzelstücke.

Die Kirchenglocken in San Miguel de Allende werden von Hand bewegt. Die Arbeit verrichten

junge Einheimische, die anscheinend einen Wettbewerb draus machen, wer am längsten an

den Glockenseilen ziehen kann. Dabei spielt es anscheinend keine Rolle, ob es Tag oder Nacht

oder volle oder halbe Stunde. Hauptsache es wird irgendwie gebimmelt. Setzen sie mal aus,

dann werden unwahrscheinlich laute Kracher gezündet, die uns immer wieder erschrecken,

obwohl es wirklich fast ständig irgendwo kracht.

Ganz leise ist es hier sowieso nie, denn auf den beiden Tennisplätzen, dei den Campground

eingrenzen wir den ganzen Tag gestöhnt.

Eines Morgens erlebten wir hier die Auläufer eines Erdbebens, das sich 270 km südöstlich

ereignet hat. Gaby Klier, meine Freundin aus Lauf hat mich gleich angemailt, ob ich da was

mitbekommen habe. Ich habe gleich geantwortet, dass das nicht so sei und im Internet hab

ich gegoogelt und festgestellt, dass diese Erdstöße doch einen gewaltigen Schaden angerichtet

haben. Rückblickend hab ich es doch mitgekriegt. Es war morgens und ich habe ein wenig länger

geruht. Als die Minna dann gewackelt hat, hatte ich Sigo, meinen Campnachbarn in Verdacht,

dass er mich mit ein bisschen schütteln an der Minna wecken wollte. Nachdem ich ihn dauraufhin

angesprochen habe, verneinte er und wir kamen drauf, dass das tatsächlich das Erbeben gewesen

sein muss.

An einem Tag begab ich mich aus lauter Langeweile zum nahgelegenen Staudamm.

Diese Jungs sind noch sehr kamerascheu.

La Huerta an, ein kleiner Park mit den ältesten Bäumen hier in

der Gegend. Den Tipp bekam ich von Joachim, dem Langzeitcamper (schon 5 Jahre hier

mit Traudl, seiner Frau und 2 Katzen, am Ort)http://www.reisestationen.de/die-reisenden/

Bärbel und Joachim.

Die letzten, die ich während meines Aufenthalts hier kennelernte, waren Karin (aus Döbeln)

und Alfred (aus Emskirchen). Sie kamen mit ihrem bewährten Landcruiser aus Südamerika und

waren schon auf der ganzen Welt unterwegs. Wir gingen ein paarmal zusammen Essen und

ließen den einen oder andern Abend mit Bier, Wein und Schnaps ausklingen.

Am 26.4. war es dann soweit, nach 6 vergeblichen Anläufen auf der hiesigen Post, bekam ich

endlich mein heißersehntes Paket mit der neuen Kupplung. Meine Freude wurde sofort gedämpft,

als ich damit zur Werkstatt fuhr und mit Juan, dem Mechaniker, die Teile auspackte. Sofort glaubte

er zu erkennen, dass es nicht die passenden Teile sind.

Er holte die alten ausgebauten Teile, wog und verglich die Bauteile und als er spät nachmittag mit

2 Kollegen zu uns auf den Platz kam, zeigte sein Daumen nach oben. Meine Laune besserte sich

schlagartig und die 3 machten sich sofort an die Arbeit.

 Sie benötigten ca. 3 Stunden, wechselten auch noch den Keilriemen, der schon Risse zeigte. Bei einer

kurzen Probefahrt ließ sich die Minna problemlos schalten und das Geraüsch, das mich schon über 50.000

Kilometer begleitete, war auch weg. Damit hatte ich auch 2 Essen gewonnen, eins von Renate und eins

von Sigo und Hilu, denn sie glaubten, ich käme nicht vor dem 1.5. hier weg.

Es folgte die letzte Nacht in San Miguel, am Sonntag dem 27.4. gingen wir noch zu viert frühstücken,

danach packte ich meine Sachen und machte mich zur Abfahrt bereit.

Beim Zahlen meine Campingplatzmiete kam es dann mit Hans, dem Platzleiter noch zu kleinen Differenzen.

Also Vorsicht liebe Leute, wenn ihr länger auf diem Platz verweilen wollt, klärt vorher die Kosten, dann hat

nämlich ein Monat 30 Tage und kostet  Pesos 4.850, ansonsten hat der Monat nur 28 Tage und ihr müsst

pro weiteren Tag Pesos 270 nachbezahlen. Er läßt da nicht handeln. Außerdem nimmt er keine Karte, muss

wohl seine Gründe haben.

Gegen 14 Uhr 30 verließ ich die schöne Stadt und konnte noch mal einen letzten Blick auf sie werfen, vom

Mirador aus, hoch über der Stadt und machte mich auf zum Monliten bei Bernal, ca 120 km östlich.

Beim Fahren merkte ich dann ein neues Geräusch, als wenn die Kardanwelle ein kleines Spiel hätte, beim

Gasgeben, ein Klickgeraüsch. ich werde es mal beobachten.

Bernal ist eine lebhafte touristische Stadt, der Monolit, es soll der 3.größte der Welt sein, hat mich entäuscht,

solche Steine liegen auch in der fränkischen Schweiz herum.

Ich könnte mir ein Stück Torte und fuhr weiter bis San Juan del Rio.

Auf dem weiteren Weg kam ich an vielen Verkaufsständen mit Töpfereien und viel Schund. Ich weiß nicht,

wer außer den Keramikschalen so einen Mist kauft.

speziell für meine Rottweilerfreunde

Burghotel in Bernal

Weil ich heute noch gar nicht müde war, dachte ich mir, ich könnte noch ein Stück weit fahren, gegen

meine Prinzipien, nachts wird nur im äußerten Notfall die Minna bewegt. Da es auch mit meiner

Orientierung nachts immer problematischer wird, habe ich nicht bemerkt, dass ich mich immer weiter

Mexico City nähere, obwohl ich eigntlich Richtung Norden zu den Tolontango Wasserfällen wollte. Die

mexikanischen Namen, wenn man sie zum ersten Mal hört, klingen immer sehr ähnlich und kompliziert.

Und plötzlich war ich bei den Pyramiden Teotihuacan. Es war schon 1 Uhr und ich suchte mir an einer

Pemextankstelle einen Platz zum übernachten.

28.04.14 Teotihuacan Mexico 276.988 31.426 19.55891 98.91171

Kulturtag

Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht so gern laufe, vor allem nicht Treppen steige, noch dazu bei

mexikanischer Hitze. Aber angekommen in Teotihuacan, blieb mir da mal nichts anderes übrig.

Die Minna parkte ich an einem schattigen Platz und angesprochen von einem 63jährigen Führer,

Felix, nahm ich sein Angebot an, mir für 500 Pesos, all die kulturhistorischen Stätten zu zeigen und

mit seinem Auto von Stätte zu Stätte zu fahren.

Er gab sich sehr viel Mühe mir die Symbole und Bauwerke zu erklären, froh war er sichtlich, als ich

nicht darauf bestand eine Stunde Treppen zu steigen, dass man von der Sonnenpyramide mal nach

unten sehen kann, wo man herkam. Wir liefen auch so noch genug.

Auch brachte er mich mit all seinen Bekannten, die ihre Sachen verkaufen wollten, zusammen.

Ob Agavenschnaps, Keramik, schwarze Steinscheiben, mit denen man in die Sonne sehen konnte, ich

erklärte immer, dass ich nur ein geringes Reisebudget habe und mir diese schönen Sachen einfach

nicht leisten kann.

Felix mein Reiseleiter

Nach 3 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt. Um mir das alles, was mir Felix, während

unserer Wanderung erzählt hat, merken zu können, habe ich die nachfolgenden Berichte aus

Wikipedia übernommen und kann in Ruhe nochmal alles nachlesen.

Teotihuacán im mexikanischen Bundesstaat México ist eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinenstädte Amerikas, die vor allem für ihre Stufentempel wie etwa die große Sonnenpyramide bekannt ist. Die archäologische Stätte, die seit 1987 zumWeltkulturerbe der UNESCO gehört, liegt in der Nähe der heutigen Stadt Teotihuacán de Arista, etwa 45 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt.

Das Gebiet von Teotihuacán war bereits seit dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert permanent besiedelt. Zwischen 100 und 650 nach Christus war die Stadt das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum Mesoamerikas. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung hatte sie möglicherweise bis zu 200.000 Einwohner. Damit war sie zu ihrer Zeit die mit Abstand größte Stadt auf dem amerikanischen Kontinent und eine der größten der Welt. Ab etwa 650 schwand ihr Einfluss, bis sie um 750 aus noch nicht vollständig geklärten Gründen weitgehend verlassen wurde. Ihre kulturellen Einflüsse prägten Zentralmexiko aber noch bis zur spanischen Eroberung Mexikos.

Die Azteken fanden Teotihuacan bei ihrer Einwanderung ins Hochland von Mexiko bereits als Ruinenstadt vor, die seit Jahrhunderten verlassen war. Sie sahen in ihr einen mythischen Ort und gaben ihr den bis heute fortlebenden Namen Teotihuacan (Tēotīhuacān), der so viel bedeutet wie Wo man zu einem Gott wird.

Die Stadt wird seit der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert erforscht, professionelle Ausgrabungen finden jedoch erst seit etwa 1900 statt. Das Fehlen schriftlicher Quellen erschwert die Forschungsarbeiten erheblich. Viele Erkenntnisse lassen sich nur durch Interpretation von Funden gewinnen.

Lage und naturräumliche Voraussetzungen

Die Ruinenstätte befindet sich in Zentralmexiko, nordöstlich des Tales von Mexiko im Tal von Teotihuacán. Dieses umfasst ein Gebiet von gut 500 bis 600 Quadratkilometern und wird im Norden durch mehrere erloschene Vulkane sowie im Süden durch eine Gebirgskette mit Bergen von bis zu 2800 Metern Höhe begrenzt. Durchflossen wird das Tal vom Río San Juan, der saisonal durch mehrere kleinere Quellen gespeist wird und heute in den Xaltocan-See mündet.

Im Tal von Teotihuacán herrscht ein warmgemäßigtes Klima; zwischen 1921 und 1968 wurde ein durchschnittlicher Jahresniederschlag von 550 Millimetern pro Jahr und eine Jahresdurchschnittstemperatur von 14,8 Grad Celsius gemessen. Der Winter beginnt üblicherweise im Oktober und kann bis in den Mai hinein andauern. Danach beginnt die bis Oktober dauernde Regenzeit, wobei der größte Teil des Regens in den Sommermonaten fällt.

Für die Landwirtschaft ist das Tal nur bedingt geeignet. Während der Ostteil vor allem flachgründige Böden aufweist und kaum Wasser vorhanden ist, gibt es im Westteil tiefergehende Alluvialböden, und der San Juan führt hier aufgrund einiger Quellen ganzjährig Wasser. Daneben gibt es in unmittelbarer Nähe aber auch größere Vorkommen von nutzbaren Rohstoffen, etwa Obsidian (vor allem am Ostrand des Tales), Kalkstein, Tonminerale und mehrere Arten von Vulkangestein. Die Flora bestand vermutlich aus Wäldern mit Eichen und Zypressen in den feuchteren sowie verschiedenen Sträuchern in den trockeneren Gebieten. An für den Menschen nutzbarer Fauna existierten mehrere Hasen- und Kaninchenarten, Nagetiere, Vögel, Reptilien sowie eine Hirschart, der Weißwedelhirsch.

Stadtanlage

Im Museum von Teotihuacán ausgestelltes Modell einer Rekonstruktion des Stadtzentrums:Sonnenpyramide (rechts), Mondpyramide (links im Hintergrund) sowie die „Straße der Toten“. Hier nicht zu sehen ist die etwas weiter südlich ebenfalls an der Straße der Toten gelegene Ciudadela. (Blick in Richtung Nordosten)

Die Stadt Teotihuacán nahm auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung eine Fläche von mehr als 20 Quadratkilometern ein. Die Anlage der Stadt erfolgte auf der Grundlage einer Rasteranordnung, die genauestens befolgt wurde. So wurde etwa auch der Río San Juan, der die Stadt durchfließt, durch Kanalisierung dem Raster angepasst.

Die Hauptachse der Stadt bildet die sogenannte Straße der Toten (in Nahuatl: miccaotli), die die Stadt mit einer Abweichung von 15° 30′ nach Osten in Nord-Süd-Richtung durchzieht, jedoch nicht durchgehend, da sie immer wieder durch Treppendämme unterbrochen wird. Das nördliche Ende der Straße bildet die Mondpyramide mit dem ihr vorgelagerten Platz und dem anliegenden Quetzalpapalotl-Palast. Im Süden läuft sie am Großen Komplex (Great Compound) und dem diesem gegenüberliegenden Tempel des Quetzalcoatl vorbei auf den Berg Cerro Gordo zu, auf dessen Gipfel ein Tempel errichtet war. Dort befindet sich auch der große Hofkomplex, die ciudadela (Zitadelle), in der möglicherweise die Herrscherfamilie oder deren direkte Untergebene lebten. Dazwischen wird die Straße von zahlreichen Gebäuden flankiert, die man aufgrund des großen Aufwandes, mit dem sie ausgestattet und errichtet waren, für Wohnbauten der herrschenden Eliten hält.

Das Zentrum der Stadt bildet die Sonnenpyramide, nach der Großen Pyramide von Cholula die zweitgrößte Pyramide des amerikanischen Kontinents. Vor ihr befindet sich die plataforma adosada (zu deutsch etwa „angeschlossene Plattform“), die als Zeremonialplatz gedient haben könnte. Die Zone, in denen sich die größten Pyramiden sowie die oben erwähnten Wohnhäuser der Oberschicht befanden, waren durch eine Mauer von der übrigen Stadt abgetrennt. Die meisten Gebäude außerhalb davon wurden als sogenannte Apartment-Compounds identifiziert, große Wohnkomplexe, die für mehrere Familien ausgelegt waren. Sie waren jeweils in Gruppen (barrios, spanisch für Wohnviertel) zusammengeschlossen, die sich wiederum um einen größeren Compound gruppierten, der einen eigenen Tempelkomplex besaß. Es gab auch Viertel, die von Angehörigen anderer Völker bewohnt wurden, so etwa vonZapoteken, Mixteken und auch Maya.

Im Nordwesten Teotihuacáns befand sich einer der ältesten Teile der Stadt, mit einer verhältnismäßig hohen Bevölkerungsdichte und vielen Tempeln aus der Frühzeit der Stadt. Der Südwesten war dagegen eher spärlich besiedelt, da sich dort der größte Teil der in direkter Umgebung der Stadt angelegten bewässerten Felder befand. Im Osten war Landwirtschaft aufgrund des zuvor geschilderten Wassermangels kaum möglich.

Die Sonnenpyramide in der Frontalansicht

Sonnenpyramide

Hauptartikel: Sonnenpyramide von Teotihuacán

Die Sonnenpyramide liegt im Zentrum Teotihuacáns. Mit einer Grundfläche von 222 mal 225 Metern, einer Höhe von gut 65 Metern sowie einem Volumen von rund einer Million Kubikmetern ist sie die drittgrößte Pyramide der Welt. Sie wurde um 100 nach Christus in einem Arbeitsgang errichtet und war damit das erste größere Gebäude, das in Teotihuacán gebaut wurde. Ihren heutigen Namen erhielt sie von den Azteken.

Die Pyramide besitzt heute fünf Stufen; ursprünglich waren es nur vier. Der archäologische Laie Leopoldo Batres versuchte 1906 bei der Freilegung, die Pyramide zu restaurieren und ging dabei von der Existenz von fünf Stufen aus. Tatsächlich entstand die heutige fünfte Stufe überhaupt erst durch Batres' Arbeiten aufgrund dieser Annahme. An der Seite, die zur Straße der Toten weist, führt eine Treppe über die an der Pyramide angeschlossene plataforma adosada auf die Spitze. Dort befand sich ein kleiner Tempel, der heute nicht mehr zu sehen ist. In ihrem Kern besteht die Pyramide aus Adobe und Basalt, während die Außenhaut mit Stuck überzogen und bemalt war, wovon heute aber nichts mehr erhalten ist.

1968 wurde der Eingang einer Höhle entdeckt, die unter die Sonnenpyramide führte. Dort wurden neben Artefakten aus der Zeit Teotihuacáns auch Gegenstände aus aztekischer Zeit gefunden. Da außerdem in späteren mesoamerikanischen Religionen Höhlen immer wieder als Orte der Schöpfung galten, wird davon ausgegangen, dass die Pyramide religiösen Zwecken diente. Welchem Gott die Sonnenpyramide geweiht war, ist noch nicht gesichert. Heute existieren keine Malereien mehr, die die Verehrung eines bestimmten Gottes belegen könnten; es wurde lediglich ein Gefäß mit einer Abbildung des „Sturmgottes“ (oft mit dem späteren aztekischen Gott Tlaloc identifiziert) gefunden, was aber allein ebenfalls kein stichhaltiger Beweis dafür ist, dass dieser Gott hier auch verehrt wurde.

Die Kunsthistorikerin Esther Pasztory von der amerikanischen Columbia University bringt die Pyramide dennoch mit einer bestimmten Gottheit in Verbindung, der „Großen Göttin“. Von ihr existieren einige Abbildungen, die darauf deuten, dass sie eine Fruchtbarkeitsgöttin war. In einigen Fällen wird sie darauf auch mit Höhlen in Verbindung gebracht. Pasztorys Annahme beruht nun auf der Häufigkeit von Abbildungen der Großen Göttin und der daraus resultierenden großen Bedeutung und auf der Interpretation der Höhle als typisch weibliches Symbol.

Die Mondpyramide mit der vorgelagerten Plaza de la Luna

Mondpyramide

Die am nördlichen Ende der Straße der Toten gelegene Mondpyramide entstand rund ein Jahrhundert nach der Sonnenpyramide. Bei einer Grundfläche von 120 mal 150 Metern erreicht sie eine Höhe von 46 Metern. Obwohl sie damit eigentlich kleiner ist als die Sonnenpyramide, liegt ihre Spitze mit der Spitze der Sonnenpyramide ungefähr auf gleicher Höhe, da die Mondpyramide auf einer kleinen Erhebung liegt. Anders als die Sonnenpyramide entstand sie in mehreren Etappen. Die früheste Mondpyramide wurde um 100 nach Christus errichtet, bis 350 folgten insgesamt sieben Bauphasen. Grabungen unter der Pyramide brachten mehrere Kammern zum Vorschein, in denen sich menschliche Überreste fanden.

Esther Pasztory vermutet, dass die Mondpyramide dem „Sturmgott“ geweiht war, einer Gottheit, die laut Pasztory für Krieg und Opfer, aber auch für politische Belange zuständig war. Die Pyramide sei an diesem erhöhten Platz errichtet worden, weil sie dort von praktisch jedem Punkt in der Stadt aus sichtbar war. Mit der Architektur der Pyramide sollte demnach das Volk auch darauf hingewiesen werden, dass die Stadt als Ganzes eine „Festung der Ordnung“  inmitten der chaotischen und ungeordneten Natur darstellte.

Ciudadela

Der Innenbereich der Ciudadela mit dem Tempel des Quetzalcóatl
Einige Kopfskulpturen an der Frontseite des Tempels des Quetzalcóatl

Die Ciudadela war vermutlich eine höfische Anlage oder ein Palast, vergleichbar der Verbotenen Stadt in Peking. Die umgebenden Mauern haben eine Seitenlänge von rund vierhundert Metern und schirmen das Innere weitgehend von Blicken von außen ab. Zentrum der Anlage bildet ein Gebäudekomplex, bestehend aus Wohnanlagen sowie dem in der Mitte gelegenen Tempel des Quetzalcoatl, der „Gefiederten Schlange“. Die Ciudadela war nur über einen kleinen Eingang an der zur Straße der Toten gewandten Frontseite zu erreichen. Der Platz im Inneren kann nach Ansicht von George L. Cowgill einhunderttausend Menschen Platz bieten und könnte dementsprechend für kultische Zwecke benutzt worden sein.

Besonders der Tempel hat immer wieder das Interesse der Archäologen erweckt. Er hat eine Seitenlänge von 65 mal 65 Metern und ist imtablero-talud-Stil errichtet. Der Bau des Tempels fand im Wesentlichen in drei Phasen statt. Die erste Phase bestand aus einem kleineren Gebäude, das mit der zweiten Phase überbaut wurde. In der zweiten Phase entstand die heutige Pyramide, zeitgleich mit der Ciudadela nach 200 nach Christus. Später fügte man in der dritten Phase eine plataforma adosada hinzu, wie sie auch die anderen großen Pyramiden besitzen. Jedoch ist aufgrund der Skulpturierung hier eindeutig zu sehen, dass die Pyramide dem Gott Quetzalcoatl geweiht war. An der Frontseite befinden sich zahlreiche Skulpturen, die den Kopf einer gefiederten Schlange darstellen. Es existieren aber noch weitere Darstellungen von anders geformten Köpfen, die bislang noch nicht exakt zugeordnet werden konnten.  Die heute gängigste Interpretation dieser anderen Kopfskulpturen besteht in der Annahme, es handele sich dabei um eine Darstellung von Köpfen eines noch unbestimmten Wesens mit Kopfschmuck. Diese Köpfe liegen auf dem Körper der gefiederten Schlange.

Da Quetzalcóatl auf späteren Codices auch als Abendstern auftaucht, ist es zudem möglich, dass mit der Pyramide auch dem PlanetenVenus gehuldigt wurde. Dafür sprechen auch die Ausmaße der Ciudadela als Ganzes, denn mit der Teotihuacán Measurement Unit (TMU; Erklärung im Abschnitt Wissenschaft) gemessen ist eine Seite der die Ciudadela umgebenden Mauer rund 484 TMU lang; eine Zahl, die fast genau der Anzahl der Tage im Venuszyklus entspricht, an denen der Planet als Morgen- oder Abendstern am Himmel zu sehen ist.

Darüber hinaus wurden in mehreren Ausgrabungsphasen immer wieder Gräber mit menschlichen Überresten gefunden. Die Gräber enthielten Opferbeigaben, doch waren einige zum Zeitpunkt ihrer Untersuchung bereits von Grabräubern geplündert worden.

Apartment-Compounds

Die Apartment-Compounds sind Wohnkomplexe, die ab der Tlamimilolpa-Phase erbaut wurden und zu dieser Zeit die älteren Wohnhäuser aus Adobe ablösten. Bis zur frühenXolalpan-Phase errichteten die Bewohner wahrscheinlich rund 2200 Compounds von unterschiedlicher Größe. In der Regel besaß ein Compound eine Seitenlänge von fünfzig bis sechzig Metern  und war aus Stein, in seltenen Fällen auch aus Adobe, gemauert und verputzt. Diese rechteckigen Komplexe waren von einer mehrere Meter hohen Mauer umgeben und besaßen nur einen Eingang. Im Inneren gab es viele in Gruppen („Apartments“) angeordnete Räume, Höfe und Gänge und zusätzlich noch mindestens eine Tempelplattform. Nach den Schätzungen von René Millon wurden die Apartment-Compounds von mindestens sechzig, vermutlich aber durchschnittlich einhundert Menschen oder mehr bewohnt.

Jeder Compound wurde nach einem bestimmten Plan in einem Baugang errichtet und jahrhundertelang bewohnt; bei Reparaturen wurde nur selten etwas an der ursprünglichen Anlage verändert. Da sich hinsichtlich Ausstattung und Ausmaßen zum Teil recht große Unterschiede ergeben, scheinen die Compounds von verschiedenen gesellschaftlichen Schichten bewohnt gewesen zu sein. Es wurde anhand dessen versucht, eine gesellschaftliche Ordnung zu rekonstruieren (siehe dazu den Abschnitt Gesellschaft weiter unten). Besonders in den niederen Schichten kam es so etwa vor, dass Räume auch für handwerkliche Zwecke genutzt wurden. Die Apartment-Compounds waren außerdem in Vierteln („Barrios“) organisiert, die die nächsthöhere Organisationsform darstellten.

Die Kultur von Teotihuacán

Katzenkopf in Teotihuacán

Gesellschaft

Die soziale Struktur Teotihuacáns kann nur indirekt rekonstruiert werden, da direkte schriftliche Belege fehlen. Gemeinhin wird die Gesellschaft in der Stadt anhand der unterschiedlichen Ausstattung der Apartment-Compounds in sechs Schichten eingeteilt. An der Spitze standen demnach die Herrscher mit ihren Familien, die in den Compounds in der Ciudadela lebten. Darunter scheint eine Schicht von hohen Priestern und Beamten gestanden zu haben, eventuell unterstützt von Kriegerhäuptlingen. Beide Schichten waren wohl gemeinsam für die Organisation der Stadt zuständig; vermutlich umfassten beide Gruppen nicht mehr als einige tausend Menschen. Der Großteil der Bevölkerung war dagegen Teil der mittleren Schichten, also Bauern und Handwerker sowie niedere Priester bzw. Beamte. Die Einteilung in diese drei Schichten erfolgte hierbei nach den drei Compounds Zacuala-Palast, Teopancaxco und Xolalpan, die jeder für sich jeweils eine Schicht repräsentieren. Zur Unterschicht zählte eine kleinere Anzahl von Familien, die innerhalb eines Compounds nur einen oder zwei Räume bewohnte und kleinere Hilfsarbeiten verrichtete, etwa bei Bauarbeiten. Wahrscheinlich, aber bislang ungesichert, ist zusätzlich die Existenz von reisenden Fernhändlern wie bei den Azteken sowie einer etwas größeren Gruppe von Trägern.

Wirtschaft

Die Einwohner Teotihuacáns bezogen den Großteil ihrer Nahrungsmittel durch Landwirtschaft. Angebaut wurden unter anderem Mais,Bohnen, Amarant (eine getreideähnliche Pflanze), Paprika, Tomatillo (tomatl) und Kürbisse. Häufige Anbaumethoden waren Terrassierungund Bewässerungsfeldbau, zum Teil Sturzwasserfeldbau. Die Existenz von Bewässerungssystemen, die von den Einwohnern Teotihuacáns genutzt wurden, konnte erst 1954 durch Luftaufnahmen nachgewiesen werden. Das dazu nötige Wasser stammt aus einem Quellensystem in der Nähe des heutigen Teotihuacán de Arista, das möglicherweise von unterirdischen Flussläufen unter dem Cerro Gordo gespeist wird. Eventuell gab es bereits eine Vorform der Chinampas, wie sie die Azteken anlegten, auf Böden, die durch die Entnahme von Quellwasser trockengelegt worden waren. Die Bauern in Teotihuacán hatten dabei nicht nur ihre eigenen Familien zu versorgen, sondern auch die nicht in der Nahrungsmittelproduktion arbeitende Bevölkerung zu ernähren. Bei einem angenommenen Bedarf von 2000 kcal pro Kopf und Tag und zweihundert Arbeitstagen im Jahr ergeben sich laut einer Studie von William T. Sanders und Robert S. Santley  je nach Bodenbedingungen Überschüsse zwischen einer (Regenfeldbau) und fünfzehn zusätzlich ernährten Personen (Chinampas). Dennoch konnte sich Teotihuacán nicht aus eigener Kraft mit Nahrungsmitteln versorgen, für rund dreißig bis fünfzig Prozent der Einwohner mussten die Nahrungsmittel importiert werden.

Zusätzlich wurden auch noch Pflanzen gesammelt, etwa Wacholderbeeren, Binsen, Portulak, Opuntien sowie einige Kräuterarten. Der Anteil dieser Wildpflanzen an der Nahrung ist nicht sicher bestimmbar. Daneben wurden noch Tiere gejagt, darunter vor allem Weißwedelhirsche, aber auch Kaninchen und Wasservögel. Domestiziert wurden lediglich Truthähne und Hunde, doch ist es unsicher, ob sie zu Ernährungszwecken gehalten wurden. Bislang wurden an gefundenen Truthahnknochen keine Schlachtspuren gefunden und die Haltung eines Hundes wäre bei weitem nicht rentabel genug gewesen. Da bei den Azteken jedoch Hundefleisch als Delikatesse galt, wird es für möglich gehalten, dass dies auch für die Bewohner Teotihuacáns galt.

Für die große wirtschaftliche Bedeutung Teotihuacáns war besonders Obsidian wichtig. Obsidian ist vor allem zur Herstellung von Schneidewerkzeugen geeignet und verhältnismäßig leicht zu bearbeiten. Die größten Obsidianvorkommen Mesoamerikas liegen im Umkreis von wenigen Dutzend Kilometern um die Stadt und wurden zur damaligen Zeit auch ausgebeutet. Hauptsächlich wurde der hochwertige grüne Obsidian verwendet, der im fünfzig Kilometer in nordöstlicher Richtung gelegenen Pachuca abgebaut wurde, aber es gibt auch Vorkommen von grauem und braunem Obsidian in der Nähe. Andere verwendete Rohstoffe waren Ton für Keramik, Basalt, Adobe und Tuff für Bauvorhaben sowie Mineralien wie Zinnober aus Minen im heutigen Bundesstaat Querétaro für Malereien. Werkstätten konnten bislang jedoch fast ausschließlich für Obsidianwerkzeuge und Keramik nachgewiesen werden.

Die Werkstätten waren aufgrund der angewandten Herstellungstechniken sehr produktiv, während gleichzeitig der Verbrauch der aus Obsidian gefertigten Werkzeuge eher gering war. Ein großer Teil davon scheint für den Export gefertigt worden zu sein, denn während William T. Sanders und Robert S. Santley eine Verbraucheranzahl von mehreren Millionen Menschen annahmen , errechnete der amerikanischer Archäologe John Clark, dass möglicherweise zehn bis zwanzig Handwerker für die Selbstversorgung der Stadt ausgereicht hätten. 

Handel, insbesondere der Fernhandel, spielte eine große Rolle für die Wirtschaft Teotihuacáns. Das genaue Handelsvolumen kann nicht ermittelt werden. Innerhalb der Stadt erfolgte Handel vermutlich vor allem auf dem Great Compound, einem großen Platz, der der Ciudadela gegenüber an der Westseite der Straße der Toten liegt. Die Existenz kleinerer Märkte ist (noch) nicht belegt. Mit dem Fernhandel wurde dagegen auch ein Teil der Rohstoffe in die Stadt gebracht, der nur wenig oder überhaupt nicht in der Nähe zu finden war. Dazu zählen etwa Baumwolle und Kakao aus Morelos, Hämatit, Jadeit, Türkis und Zinnober aus dem Bereich der Chalchihuites-Kultur in Durango und Zacatecas sowie Keramik aus anderen Regionen; exportiert wurden neben Keramik wie oben erwähnt Obsidianwerkzeuge. Der Handel führte zu großem kulturellen Einfluss Teotihuacáns bis in das Territorium des heutigen Guatemala und der USA hinein.

Religion

Die Religion spielte im Leben der Bewohner von Teotihuacán eine zentrale Rolle. Sie war polytheistisch, das heißt es gab mehrere Götter, die jeweils eine oder mehrere „Aufgaben“ hatten. Viele der wichtigsten Götter wurden von früheren Kulturen übernommen und auch noch Jahrhunderte später von den Bewohnern Zentralmexikos verehrt. Unter anderem deshalb bezeichnet man sie in der Forschung in Unkenntnis ihres echten Namens oft mit ihren späteren aztekischen Namen, soweit eine eindeutige Identifizierung möglich war. Zu diesen Göttern zählen unter anderemQuetzalcoatl, die „Gefiederte Schlange“, Tlaloc, der Gott des Regens und des Ackerbaus, der „Alte Gott“ Huehueteotl, der schon in der Präklassik in der Siedlung Cuicuilco verehrt wurde und von dort aus nach Teotihuacán kam, und der „Fette Gott“ sowie Xipe Totec, der hautlose Gott des Frühlings, beide Fruchtbarkeitsgötter. Eine andere, wichtige Gottheit war zudem die „Große Göttin“. Oft hatte ein Gott mehrere Erscheinungsformen; beispielsweise konnte Tlaloc als Schlange, Vogel oder auch als Jaguar auftreten.

Entsprechend ihrer Funktionen wurden Rituale für jeden Gott durchgeführt, wie Wandmalereien zeigen. Dabei wurden oft auch Opfer gebracht. Die Frage, ob auch Menschen geopfert wurden, konnte während Ausgrabungen endgültig geklärt werden, die zwischen 1998 und 2004 an der Mondpyramide durchgeführt wurden. Archäologen unter Leitung von Saburo Sugiyama fanden dort mehrere Gräber mit Toten, deren sterbliche Überreste sichtbare Spuren von Gewaltanwendung aufwiesen, aber auch von Menschen, die lebendig begraben worden waren. Da in der Kunst oft auch Motive auftauchen, die mit dem Tod in Verbindung gebracht werden, wird vermutet, dass ein Totenkult existierte.

Kunst und Architektur

Maske aus Serpentin, vermutlich Tlamililolpa-Phase, Dumbarton Oaks-Museum, Washington D.C.

In nahezu allen Gebäuden in Teotihuacán gibt es Wandmalereien. Sie sind die Hauptquelle für die Untersuchungen des täglichen Lebens der Bewohner sowie der Gesellschaftsstruktur. Bei der Bemalung wurde üblicherweise rot als Hintergrundfarbe verwendet; die übrigen Farben dienten zur Darstellung der gewählten Motive. Diese sind zahlreich, ihnen wohnt aber auch ein hohes Maß an Symbolik inne. Behandelt wurden unter anderem mythologische und religiöse Darstellungen, aber auch Abbildungen von Menschen bei ihren alltäglichen Tätigkeiten und vor allem von hohen Würdenträgern und auch Kriegern in der Schlacht.

Skulpturen gibt es im Wesentlichen in zwei Formen: solche, die unmittelbar in die Architektur eines Gebäudes eingebunden sind, und kleinere Objekte, wie kleinere Figuren oder Masken. Für die erste Gruppe sind die Skulpturen am Tempel des Quetzalcóatl beispielhaft, an dessen Fassade viele Schlangenköpfe angebracht sind als Abbildung des Gottes Quetzalcóatl. Viele der kleineren Skulpturen bestehen aus Stein, Alabaster, Obsidian und anderen Werkstoffen und wurden mit Steinwerkzeugen bearbeitet. Nicht selten sind sie mit Muscheln oder Obsidian verziert. Vasen und ähnliche Gefäße wurden dagegen aus Ton gefertigt. Viele der Masken sind eher als Skulpturen zu betrachten, da sie flache Rückseiten und keine Augen- und Mundöffnungen haben und daher offenbar nicht zum Tragen durch Personen bestimmt waren.

Konstruktionsweise von tablero(ebener Fläche) und talud (Schräge) bei der Gestaltung von Gebäudefassaden. Gelb: Tragplatten, rot: Aufbau des Tablero, grün: innere Konstruktion, braun: rohe Oberfläche unter der Stuckverkleidung (schwarz)

Die Gebäude in Teotihuacán wurden üblicherweise aus Stein und Adobe errichtet. Charakteristisches Merkmal der Architektur ist dabei das sogenannte Tablero-talud. Mit diesem Begriff wird die Abwechslung zwischen einer senkrechten Fläche (tablero), die kastenartig hervorragt und deren Innenfeld eingesenkt und oft auch bemalt ist, und einer nach oben und innen ragenden Schräge (talud) bezeichnet. In der klassischen Periode Mesoamerikas wurde das Tablero-talud nicht nur in Teotihuacán, sondern auch einigen anderen Kulturen verwendet, doch ist das Vorkommen dieses Stilelements nicht als alleiniges Indiz für eine Oberhoheit Teotihuacáns zu sehen, sondern war zu dieser Zeit vielmehr ein allgemeines Stilmittel.

Ein anderes, typisches Kennzeichen ist der hohe Grad an Symmetrie. Dies ist nicht nur bei einzelnen Gebäuden, sondern auch der Anordnung eines einzelnen Gebäudes unter mehreren und sogar in der Stadtplanung erkennbar. Teotihuacán war nach zwei Achsen in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung angeordnet und das gesamte Grundraster nach einer bestimmten Richtung ausgerichtet. Ob dabei auch religiöse Motive eine Rolle spielten, wie etwa bei den Maya, ist ungewiss.

Wissenschaft

Markierungskreis in der Ciudadela

Die ausgereifte Planung der Stadtanlage und der großen Bauten lassen auf einen hohen Grad an mathematischen und astronomischen Kenntnissen schließen, wenngleich zumindest letzteres nicht beweisbar ist. Zwar deutet die Ausrichtung des städtebaulichen Rasters auf den Sonnenuntergang am 12. August sowie am 29. April auch auf kalendarisches Wissen hin, doch lässt sich dies auch aus der Sichtlinie zwischen Sonnenpyramide und dem Cerro Gordo erklären. Für diese Interpretation spricht der Fund zahlreicher Markierungskreise in und außerhalb von Teotihuacán, die vielleicht zur Vermessung gedient haben könnten. Dem widerspricht jedoch die Tatsache, dass solche Kreise auch im Inneren von Gebäuden gefunden wurden.

Für die Errichtung von Gebäuden war wahrscheinlich die Teotihuacán Measurement Unit (TMU) entscheidend, eine Maßeinheit für eine Länge von etwa 80 bis 85 Zentimetern. Es wird vermutet, dass diese Maßeinheit die Standardeinheit für Längenmaße war, auf deren Grundlage die Maße nicht nur einzelner Gebäude festgelegt wurden, sondern auch die Entfernungen zwischen den wichtigsten Bauten. Letztlich bewiesen werden kann diese These jedoch noch nicht. Es wird aber dennoch angenommen, dass auch die Maße vieler Gebäude oder Entfernungen zwischen Bauten, gemessen in TMU, sich auf wichtige kalendarische Daten beziehen, denen auch in späterer Zeit noch Bedeutung zukam.

Ebenso gibt es keine Hinweise auf die Existenz einer vollständig ausgearbeiteten Schrift. Es existieren zwar Glyphen, die von manchen Forschern als entwickelte Vorform einer Schrift gesehen werden, doch kann man hierbei nicht von lesbaren Texten sprechen. Welche Sprache die Bewohner Teotihuacáns sprachen, ist deshalb unbekannt.

Geschichte

Die Geschichte Teotihuacáns musste komplett aus archäologischen Funden rekonstruiert werden. Dabei ergaben sich zusätzlich zu den Beschränkungen, die sich bei nicht-schriftlichen Quellen ergeben, einige Schwierigkeiten, da es etliche Funde gibt, die ihrer Datierung nach überhaupt nicht zu anderen Objekten am Fundort zu passen scheinen. Obwohl es Erklärungsansätze für einige Fundobjekte gibt, bleibt ein genauer zeitlicher Ansatz für die einzelnen Epochen schwierig zu definieren.

Aufstieg

Erste Spuren der Besiedlung des Tales von Mexiko lassen sich für einen Zeitpunkt um 1500 vor Christus nachweisen. Das Tal wurde von Menschen aus dem Süden bevölkert, deren Nachkommen mit einiger Wahrscheinlichkeit die späteren Bewohner von Teotihuacán und der Nachbarorte waren.

Während der präklassischen Cuanalan-Phase (circa 550 bis 150 vor Christus) existierten auf dem späteren Stadtgebiet von Teotihuacán einige Dörfer. In der nachfolgendenPatlachique-Phase (100 vor Christus bis zur Zeitenwende) entstand daraus eine Stadt mit gut 20.000 Einwohnern, die rund 6 Quadratkilometer an Fläche einnahm. Der Stadtkern befand sich im Nordwesten des späteren Zentrums. Über das Aussehen Teotihuacáns zu dieser Zeit kann man nur Vermutungen anstellen, da aufgrund späterer Bebauung kaum Überreste von Gebäuden der Patlachique-Phase blieben. Aus ebendiesem Grund bestehen die archäologischen Funde dieser Epoche fast ausschließlich aus Keramik. Während dieser ersten beiden Epochen war Teotihuacán eines von mehreren regionalen Zentren im Tal von Mexiko. Im ersten vorchristlichen Jahrhundert wurde jedoch die SiedlungCuicuilco im Südwesten des Tals, die zuvor der größte Konkurrent Teotihuacáns gewesen war, durch einen Vulkanausbruch zerstört. In der Folgezeit stieg die Einwohnerzahl von Teotihuacán sprunghaft an, vermutlich da die Stadt viele Flüchtlinge aus Cuicuilco aufnahm.

In den ersten beiden Jahrhunderten nach Christus (Tzacolli-Phase bis 150 nach Christus) wurden schließlich die Grundzüge für das heutige Aussehen der Stadt gelegt. Es entstanden die Sonnenpyramide, die Straße der Toten sowie eine Vielzahl kleinerer Tempel. Wie viele Einwohner Teotihuacán zu dieser Zeit besaß, kann kaum bestimmt werden; die Schätzungen liegen zwischen 30.000 und 80.000 Menschen. Die Stadt erstreckte sich aber bereits auf einer Fläche von über 20 Quadratkilometern und hatte damit ihre größte Ausdehnung erreicht. Der Bevölkerungszuwachs späterer Jahrhunderte wurde durch eine höhere Bebauungsdichte erreicht. Es wird vermutet, dass die Gründe für das schnelle Wachstum hauptsächlich spiritueller Natur sind. Dafür spricht einerseits die Existenz einer 1968 entdeckten Höhle unter der Sonnenpyramide, die nachweislich für kultische Handlungen benutzt wurde, und der Bau der wichtigsten Tempelgebäude in einem relativ frühen Abschnitt der Geschichte Teotihuacáns. Letzteres dürfte ohne einen hohen Grad an organisierter Verwaltung kaum möglich gewesen sein, was später auch das wirtschaftliche Wachstum begünstigteIn der folgenden Miccaotli-Phase (150 bis 250) entstanden im Zuge einer Einteilung der Stadt in vier große Teile zudem auch die Straße der Toten, die Cuidadela und der Tempel des Quetzalcoatl.

Blütezeit

Ab dem dritten Jahrhundert stieg Teotihuacán endgültig zur dominierenden Großmacht auf. Die Bevölkerungszahl stieg in der Zeit der Tlamimilolpa-Phase (circa 200 bis 450) auf eine Größenordnung zwischen 100.000 und 200.000 Menschen, die sich immer noch auf 20 Quadratkilometern Fläche konzentrierten. Statt der früher aus Lehmziegeln (Adobe)errichteten Häuser baute man nun größere Wohnkomplexe, die sogenannten Apartment-Compounds und überbaute viele der alten Gebäude. In dem Maße, wie Teotihuacáns wirtschaftliche Macht anwuchs, vor allem durch den Handel mit Obsidian, strömten nun auch Angehörige anderer Völker in die Stadt, wo sie eigene Viertel bewohnten. Die landwirtschaftlichen Erträge aus dem Bewässerungsfeldbau im Tal von Teotihuacán alleine reichten jedoch nicht mehr aus, die Bevölkerung zu ernähren, weshalb Nahrungsmittel aus dem Tal von Mexiko und aus der Gegend des heutigen Pachuca de Soto importiert werden mussten.

Der kulturelle Einfluss Teotihuacáns begann sich in der Tlamimilolpa-Phase auszuweiten. Bei den Maya tritt eine erste Beeinflussung im vierten Jahrhundert auf, die sich in der Folgezeit in Architektur und Kunst niederschlägt. Am deutlichsten kann man dies in der Umgebung der Städte Kaminaljuyú und Tikal erkennen. Ob die Beeinflussung durch eine militärische Eroberung und eine nachfolgende direkte Kontrolle durch Teotihuacán oder anderweitig zustande kam, ist nicht gesichert; nur in Tikal ist eine militärische Einflussnahme im Jahr 378 nachweisbar.

Den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreichte Teotihuacán jedoch erst in der Xolalpan-Phase (rund 450 bis 650). Der Einfluss der Stadt erstreckte sich nunmehr über einen Großteil Mesoamerikas. Neben den unübersehbaren künstlerischen und architektonischen Ähnlichkeiten bei den Maya sind selbst im Gebiet der Hohokam-Kultur im heutigen Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko Handelsbeziehungen mit Teotihuacán und kultureller Einfluss nachweisbar. In der Stadt selbst verdichtete sich die Besiedlung nochmals.

Niedergang

Es scheint, dass bereits in der ersten Hälfte des sechsten Jahrhunderts die große kulturelle Ausstrahlung Teotihuacáns zu schwinden begann. Dies führte in den jeweiligen Gebieten, insbesondere bei den Maya, zu kulturellen Krisen, die mehrere Jahrzehnte andauerten. Die Bautätigkeit in Teotihuacán blieb jedoch weiterhin ungebrochen; es kam sogar noch zu einer erneuten Bevölkerungskonzentration, bis schließlich rund 90 Prozent der gesamten Bevölkerung des Tales von Teotihuacán in der Stadt selbst lebte.

Erst ab 650, mit dem Beginn der Metepec-Phase, begann die Bevölkerungszahl aus unbekannten Gründen zu schrumpfen. Die Stadt scheint ihre ursprüngliche Bedeutung als wirtschaftliches Zentrum allmählich an Konkurrenten verloren zu haben, bis sie sich schließlich nicht mehr selbst versorgen konnte. Um 750 kam es zum fast völligen Zusammenbruch. Die wichtigsten Gebäude im Zentrum der Stadt wurden niedergebrannt, der Großteil der übrigen Viertel blieb dabei aber weitgehend ohne Schäden. Anzeichen für einen Angriff von außen gibt es nicht. Es wird daher vermutet, dass die Einwohner die Zerstörungen in einem rituellen Akt selbst angerichtet haben, wie es schon von denOlmeken bekannt ist.[27] Gleichzeitig verließen rund 80 Prozent der verbliebenen Bevölkerung die Stadt. Die Vermutung, ein extrem kaltes Jahr (535-536), das in Europa, Afrika und Asien historisch nachgewiesen ist[28], hätte diesen dauernden Effekt gehabt, ist nicht überprüfbar. Gegen diese These spricht, dass außerhalb des Tals von Teotihuacan keine entsprechende Erscheinung festzustellen ist. Nach der Aufgabe der Stadt existierte in Zentralmexiko rund zwei Jahrhunderte lang ein Machtvakuum, das zunächst von keinem anderen kleineren Zentrum ausgefüllt werden konnte, bis die Tolteken im 10. Jahrhundert schließlich die Vorherrschaft erlangten.

Nach kurzer Unterbrechung kam es zu einer erneuten, wenngleich nicht sehr zahlreichen Besiedlung der äußeren Viertel. Allerdings konnten die Bewohner den früheren großen kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss Teotihuacáns nicht mehr wiederherstellen. Ebenso erreichte das Kunsthandwerk nicht mehr seine ehemalige Qualität. Die letzten Bewohner verließen die Stadt mindestens ein Jahrhundert nach der Zerstörung des Stadtzentrums. Jedoch geriet die Stadt nie ganz in Vergessenheit, sie wurde stattdessen zu einem wichtigen Wallfahrtsort. Insbesondere die Azteken verehrten Teotihuacán, da sie den Ort als den Platz ansahen, an dem die Welt erschaffen und ihre Götter geboren wurden.

Erforschung

Kolonialzeitliche Berichte und erste Ausgrabungen

Alexander von Humboldt auf einem Gemälde von Friedrich Georg Weitsch(1806). Humboldt bereiste den amerikanischen Kontinent zwischen 1799 und 1804 und besuchte in Mexiko unter anderem die Ruinenstätten Mitla,El Tajín, Xochicalco und Cholula, welche er neben Teotihuacán in einem seiner Werke beschrieb.

Auch nach der Unterwerfung der Azteken durch die spanischen Konquistadoren zwischen 1519 und 1521 geriet Teotihuacán nie völlig in Vergessenheit. Die spanischen Chronisten wie Bernardino de Sahagún, Toribio de Benavente Motolinía, Gerónimo de Mendieta sowie dessen Schüler Juan de Torquemada erwähnen die Stadt in ihren Schriften. 1675 ließ Carlos de Sigüenza y Góngora einige Grabungen im Bereich der Mondpyramide vornehmen und einen Tunnel in die Mondpyramide graben. Seine Arbeiten waren die ersten archäologischen Ausgrabungen auf dem amerikanischen Kontinent. Auch in Alexander von Humboldts Ansichten der Kordilleren und Monumente der eingeborenen Völker Amerikas findet Teotihuacán Erwähnung, wenngleich aus dem Werk nicht hervorgeht, ob er die Ruinenstätte selbst besucht hat. 1864 ließ die Comisión Científica de Pachuca die Pyramiden vermessen und ihre geographischen Koordinaten feststellen sowie eine Landkarte des Gebietes erstellen.

Dennoch konzentrierte sich das Interesse der damaligen Archäologen vorwiegend auf die Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Stätten der Maya. 1884/85 begann der Mexikaner Leopoldo Batres mit einer Reihe von Ausgrabungen und restaurierte dabei einige der Monumente. Er wurde jedoch schwer kritisiert, da während der Ausgrabungen immer wieder Artefakte beschädigt wurden und er in den Augen vieler Archäologen nicht wissenschaftlich arbeitete. Diese Vorwürfe waren nicht ganz unbegründet, denn Batres war kein ausgebildeter Archäologe, sondern hatte seine Kenntnisse durch Eigenstudium erworben. Allerdings bewirkten seine Maßnahmen auch, dass sich der mexikanische Staat zur Finanzierung weiterer Forschungsprogramme bereit erklärte.

Intensivierung der Forschungen

1915 fasste der deutsche Archäologe Eduard Seler die bisherigen Erkenntnisse in seinem Werk Die Teotiuacan-Kultur [sic!] des Hochlands von Méxiko zusammen und analysierte sie. Er interpretierte die Ruinen als Relikte einer herausragenden Kultur, die innerhalb einer einheitlichen kulturellen Tradition eine wichtige Rolle innehatte. Von 1917 bis 1922 leitete dann Manuel Gamio die Ausgrabungsarbeiten in Teotihuacán, ein Schüler des deutschen Anthropologen Franz Boas und seit 1917 Direktor der neu gegründetenDirección de Antropologia. Er ließ den Tempel des Quetzalcóatl restaurieren und unternahm eine Untersuchung der stratigraphischenAbfolge. Nach dem Ende der Ausgrabungen veröffentlichte er im dreibändigen Werk La población del Valle de Teotihuacán die Ergebnisse seiner Forschungen. Darin verglich Gamio die ursprüngliche indigene Bevölkerung mit der späteren Mischlingsbevölkerung in gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht. Zu diesem Zweck untersuchte er in seiner Arbeit unter anderem die geographischen und geologischen Verhältnisse des Terrains, die körperliche Beschaffenheit der präkolumbischen Einwohner, ihre religiösen Ansichten, ihre Architektur und auch ihre Kunstwerke, wobei sich dieser Teil fast ausschließlich auf Skulpturen bezog. Er kam zu dem Schluss, dass die indigene Gesellschaft immer mehr an Einfluss verlor und in der Gegenwart vom Verlust ihrer kulturellen Identität bedroht war.

Gamios Werk erweckte endgültig das Interesse der Fachwelt. 1922 wurde im Zuge einer Untersuchung der Keramiktypen und -stile festgestellt, dass man erst die Beziehungen Teotihuacáns zu anderen Kulturen Mesoamerikas erforschen müsse, um die Entwicklung der Stadt selbst rekonstruieren zu können. In den dreißiger Jahren versuchten George Vaillant und Eduardo Noguera, diese Schlussfolgerung aufzugreifen. Sie stellten Gemeinsamkeiten im Keramikstil mit Funden aus den mexikanischen Bundesstaaten Guanajuato,Michoacán, Jalisco und Zacatecas fest.

Der Schwede Sigvald Linné fand dann 1932 mit dem Xolalpan-Compound den ersten Apartment-Compound; 1942 folgte die Entdeckung des Tlamimilolpa-Compounds. Er konnte mit der Mazapa-Kultur erstmals eine frühere Kultur von der Teotihuacáns abgrenzen. Seine Ergebnisse wurden in den ersten umfassenden Ausgrabungsberichten über Teotihuacán veröffentlicht. Alfonso Caso fand zudem 1940 die Tlalocán-Wandmalereien, die ein erstes Bild vom täglichen Leben der Bewohner Teotihuacáns lieferten. Eine andere Studie im Viking-Komplex (benannt nach der Stiftung, die die Studie finanzierte) machte es 1944 zudem möglich, zumindest einige Eckpunkte der Chronologie festzulegen. Dem Ausgrabungsleiter Pedro Armillas gelang es, verschiedene Architektur- und Keramikstile in Verbindung zu bringen.

Die archäologischen Großprojekte der sechziger und siebziger Jahre

In den fünfziger Jahren übernahm das mexikanische Nationale Institut für Geschichte und Anthropologie (spanisch Instituto Nacional de Antropología e Historia) die Grabungsarbeiten und ließ hauptsächlich mehrere weitere Compounds untersuchen. Das 1960 initiierte Proyecto Teotihuacán hatte insbesondere die Strukturen entlang der Straße der Toten im Blick. Neben dem Quetzalpapalotl-Palast wurden insgesamt zehn weitere neue Gebäude freigelegt, wodurch das zeremonielle Zentrum entdeckt war. Der Schwerpunkt lag neben der Ausgrabung bislang unerforschter Gebäude außerdem auf der Entdeckung von Wandmalereien und Friesen, jedoch bemühte man sich auch, die Ausgrabungsstätte verstärkt für Touristen zugänglich zu machen. Nach 1962 wurde das Projekt intensiviert und es kam zur Restauration des Zeremonialzentrums. Schließlich wurde es auch noch möglich, eine komplette Abfolge der Keramikstile aufzustellen.

1962 begann die University of Rochester mit dem großangelegten Teotihuacán Mapping Project. Bis 1970 wurde das Gebiet von Teotihuacán systematisch kartiert und die Grenzen der Stadt selbst gesucht. Zu diesem Zweck teilte man das Stadtgebiet in 500 mal 500 Meter große Planquadrate ein und vermaß gezielt alle gefundenen Gebäude. 1973 konnten erste Ergebnisse der Studie veröffentlicht werden. Hauptergebnis des Projektes war die Erstellung einer detaillierten Karte der alten Stadt und ihrer Umgebung; daneben konnte man nun auch die Entwicklung der Stadt nachvollziehen. Das Projekt schaffte zudem erstmals einen echten Eindruck von der Bedeutung Teotihuacáns und bildete die Grundlage für viele spätere Studien.

Währenddessen wurden zwischen 1960 und 1975 im Zuge des Teotihuacán Valley Project im gesamten Tal von Mexiko archäologische Surveys durchgeführt, um die frühe Siedlungsgeschichte des Tals zu erforschen. Schwerpunkte lagen dabei auf der agrartechnischen und der demographischen Entwicklung sowie der Entwicklung der Institutionen früher Hochkulturen.

Neuere Forschungen

Ab 1970 widmete man sich erneut den Zeremonialkomplexen sowie den Compounds. Das Proyecto Arqueológico Teotihuacán untersuchte zwischen 1980 und 1982 die soziale und wirtschaftliche Struktur Teotihuacáns sowie den wissenschaftlichen Stand, etwa auf den Gebieten der Astronomie und der Mathematik. Unter den untersuchten Objekten waren der Tempel des Quetzalcóatl, die Ciudadela und einige Wohnkomplexe. Bis in die neunziger Jahre hinein entstanden so Untersuchungen über die räumliche Organisation der einzelnen Compounds und ihre Eingliederung in das wirtschaftliche Gesamtsystem. Auch versuchte man sich erstmals an der Erforschung der politischen Geschichte. Weitere Untersuchungen befassen sich mit der Töpferei, der Umwelt und der Obsidianverarbeitung.

Die Ausgrabungen dauern unvermindert an, während zugleich die Zahl der Touristen stetig ansteigt.

Am 4. August 2010 wurde bekannt gegeben, dass der Eingang zu dem 2003 nahe dem Tempel der Gefiederten Schlange mit Bodenradar entdeckten, etwa 100 Meter langenTunnel an der erwarteten Stelle lokalisiert werden konnte. Der Tunnel war 1800 Jahre lang verschlossen, und es wird damit gerechnet, dass am anderen Ende die Grabkammern der alten Herrscher von Teotihuacán liegen könnten. Im November 2010 wurde der geöffnete Tunnel erstmals mit einer ferngesteuerten fahrbaren Kamera erforscht.

Ende des Jahres 2011 entdeckten Forscher im Zentrum der Sonnenpyramide von Teotihuacán Überreste von Opfergaben, die vermutlich auf die Zeit um 100 nach Christus datieren. Die Forscher hoffen, durch die Gegenstände aus Keramik, Obsidian, Jade und Tierknochen sowie die insgesamt sieben Gräber von Menschen, die wahrscheinlich rituell geopfert wurden, Rückschlüsse auf die Erstbesiedlung der Stadt ziehen zu können.

Der Tag war noch nicht alt und ich begab mich auf die 150 km zu den Grutas bei Tolantongo.

Aufgepasst, alle die diese Strecke nach dem Navi fahren (zumindest Tom Tom). 8 km vor dem Ziel führt

einen das Navi auf eine unbefestigte fahrbare Strasse. Es geht da sehr steil über einen Pass und die

Strasse wird immer schlechter, (teilweise 1.Gang Passagen). Als ich nach 9 km das Ziel noch nicht

erreicht hatte, fragte ich einen entgegenkommenden Taxifahrer nach den Quellen. Er zeigte mir an,

dass ich wenden sollte. Bei diesem Wendemanöver auf der relativ engen Strasse, machte ich mir auch

noch das Rücklicht meines Motorradträgers kaputt.

Der Taxifahrer führte mich zurück bis zu der Stelle, wo mich das Navi nach rechts schickte, ich hätte einfach

gerade weiterfahren sollen.

Edda Tanner hat davon erzählt, wenn ich mich recht erinnere, denen ist es auch so ergangen.

29.04.14 Grutas Tolantongo Mexico 277.235 31.426 20.651133 99.00132

http://www.grutastolantongo.com.mx/

An den folgenden Bildern wird man erkennen, dass ich mich an den folgenden 2 Tagen

gut regeneriert habe. Wie Helmut Tanner in seinem Bericht schreibt, es ist ein Paradies.

http://www.unterwegs.tanner.de/

 

30.04.14 Grutas Tolantongo Mexico 277.235 31.426 20.651133 99.00132

Morgens Minna wieder mal sauber gemacht und gegen Mittag gings dann dieselbe Strecke

zurück, die ich 2Tage zuvor hier hochgefahren bin.

MexicoCity empfing mich mit Blitz und Donner und wolkenbruchartigen Niederschlag.

Die Strassen waren teilweise Flüsse und der Verkehr wurde immer dichter, da ich auch

mal wieder tanken musste, lies ich mich vom Tom Tom an die nächsten Tankstellen 

führen. Schon die Fünfte, und das nach 38 km Stau-Stadtverkehr in 4 Stunden hatte 

dann tatsächlich auch Diesel. Inzwischen hatte ich schon meinen Reservekanister 

sicherheitshalber in den Tank gefüllt.

Ein entgegenkommender Taxifahrer fuhr sich seinen Außenspiegel ab, als er zu knapp

an mir vorbeifuhr. Das Motorrad steht halt hinten etwas über, aber wenn man Agen im 

Kopf hat, sieht man das.

Das Finden eines MCDonalds war auch nicht so einfach. Wenn eins da war, musste man

durch eine Schranke fahren und da ich ja übernachten wollte, war das nichts für mich. 

Jetzt bin ich schon im Süden der Stadt und hab endlich eins gefunden und das noch mit

einer 17jährigen Bedienung, Barbara Fuentes, die mich seperat bediente und mir jeden 

Wunsch aus den Augen ablas.

01.05.14 Mexico City Mexico 277.487 31.426 19.38215 99.19877

02/03..05.14 Mexico City Mexico 277.540 31.426 19.72344 99.22161

Nun enschied ich , erst mal zu Pepes Großparkplatz zu fahren. Hier stellen die meisten

Langzeitreisenden ihre Fahrzeuge ab, wenn sie ihren Urlaub in der Heimat ableisten.

Hier traf ich Michi, einen Münchner, mit seinem Bremach, er verweilt ichon 6 Jahre in

Südamerika und ist jetzt in Richtung Norden unterwegs. Anfangs, dei ersten 3 Jahre,

war er mit seiner Frau Claudia unterwegs, sie trennten sich aber nach 3 Jahren bei einem

Kurzaufenthalt in München.

Außerdem traf ich hier die beiden Hamburger Margot und Volker mit ihrem OuzoTruck. Die

Beiden hatte ich schon in S. Miguell getroffen. Margot bereitete ihre Spezialität, Currywurst,

als Abendessen zu. Es war köstlich.

Am nächsten Tag kamen dann meine alten Bekannten Doris und Siegmund an. Sie stellen ihr

Auto hier für 6 Monate ab und fliegen über Cancun nach Hause. Sie luden mich abends zum

Gulaschessen ein und wir ratschten noch bei Wein und Ouzo bis in die Nacht hinein. Mit

Schlagseite kehrte ich dann zur Minna zurück.

Wir besprachen noch, dass wir uns in der letzten Augustwoche in Lauf treffen wollen und

evtl. zusammen Edda und Helmut, die auch ihr Auto hier stehen haben, einen Besuch abstatten.

Vielleicht lesen die Tanners diese Zeilen, dann wissen sie schon mal, was auf sie zukommt.

Gegen Mittag verließ ich den Platz, weil ich noch Ingrid und Franz in Mexico Stadt, im Hotel

Firenze treffen will. Sie haben Pech gehabt mit ihren Unimog und warten auf Ersatzteile aus

Deutschland. Ich komme gerade an als sie um 12 Uhr ihr Frühstück zu sich nehmen. So komm

ich auch zu meinem Kaffee, während wir uns die letzten Erlebnisse erzählen.

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