Vieles hat sich geändert, die GRÜNE MINNA ist nicht mehr. Schweren Herzens haben wir uns

 entschieden, unsere geliebte Minna abzugeben und ein neues Womo nimmt nun ihren Platz 

ein, ein Peugeot Bravia Swan 636 in Silbermetallic. Dieses Womo wird einen schweren Stand

 haben, da wir mit der Minna doch so lange unterwegs waren und viel Unvergessliches erlebt 

haben.

 Ich möchte es in etwa vergleichen, wenn ein Hund, also ein treuer Gefährte, sein Leben mit 

uns verbracht hat und dann stirbt und ein neuer Hund tritt in seine Fussstapfen. Natürlich ist

 ein Lebewesen schon eine andere Nummer, aber auch er, der Hund, wird immer wieder mit

 seinem Vorgänger verglichen werden, ich kann da auch ein Lied singen, schließlich hatte ich

 von 1977 bis 1987 meinen Rottweilerrüden Beo-Wulf und danach von 1989 bis 1995 meine

 Rottweilerhündin Emely.

Über ein halbes Jahr ist es her, die letzte große Tour nach Tunesien, danach brachte sie mich 

noch zum Gardasee, im Winter waren wir im Bayerischen Wald und auf einigen kleineren Touren

 quer durch Deutschland verabschiedeten wir uns voneinander. Die letzte Fahrt fand dann nach

 Kassel zu der Fa. Uwe Gante statt, wo wir unser Neues am 28.03.19 abholen wollten und dabei 

die Minna dort abgaben.

Sigo und Hilu unsere Reisebekannten aus Großweismar waren mit von der Partie, als wir die Minna

abgaben. Der Zufall war es, dass, die beiden auch ihren Mercedes verkauften und bei Uwe Gante 

ein neues erworben haben.

Auch unser häßliches Entlein, die Honda NX 250, die ich in Ushuaia verkaufte wurde ersetzt. Durch

 Zufall konnte ich das gleiche Motorrad, natürlich mit weniger Kilometer noch letztes Jahr ergattern. 

Nun, Strich drunter, das Leben geht weiter, der Name unserer Seite bleibt im Andenken an die 

Minna weiter bestehen und wir begeben uns auf neue Abenteuer.

Über den ganzen Winter überlegte ich mir die nächste Herausforderung. Immer schon spielte ich mit 

den Gedanken, nach Russland zu fahren und jetzt ist es endlich soweit, am 23.4.19 um 16 Uhr 

starteten wir.

Nachfolger der gruenen Minna

WR 37 Deutschland- Polen-Littauen-Lettland-Estland  23.04.19 bis 27.04.19

Start Minna 400 km Moto 20.363 km in Lauf

https://goo.gl/maps/gYk1pNFehGTnTc166                                                                    2.130 km

Den ganzen Tag war ich damit beschäftigt die Minna zuzulassen. Um halb 8 war ich schon vorort am 

Landratsamt Lauf. Aber das Gebäude war gesperrt, alle Angestellten und Kunden mussten vor dem Gebäude

warten, es herrschte Feueralarm. Erst um halb 9 bekamen wir Einlass. Am Schalter wurde ich erst mal

abgewiesen, weil die Poststelle noch dabei war, die über Ostern angefallene Post, und da waren meine 

Fahrzeugpapiere dabei, zu sortieren. Ich sollte doch besser morgen nochmal vorbeischauen. Da ich aber schon

seit 8.4. unterwegs sein wollte, und unsere Visas für Russland seit 20.4. scharf waren und das Visum am 19.5.

seine Gültigkeit verliert, erklärte ich der Angestellten, dass ich noch heute unbedingt starten wollte. Das 

interessierte sie natürlich nicht, ich könnte es ja mittags mal probieren. Das tat ich dann auch und ich hatte 

Glück. Ich bekam die Zulassung und die Nummernschlider. Alles weitere war Makulatur, Amon erwartete mich, sie

war fertig mit dem Einräumen, brachte, dank der umfangreichen Stauräume, viel mehr unter als geplant und so

starteten wir mit 3.800 kg Kampfgewicht gen Nordosten.

Bei schönem Wetter erreichten wir Dresden und vor der Dunkelheit sogar noch Görltz. Kurz nach der polnischen 

Grenze schlugen wir unser erstes Nachtlager im neuen Auto auf. Da ich nicht wußte, wie kalt die Nacht wird, wollte

ich die moderne Heizung so prognamieren, dass sie früh um 5 Uhr, auf 20 Grad aufheizt. 

24.04.19 kurz nach Görlitz km 800

Wir schliefen hervorragend in unserer ebenerdigen Bettstatt, nur früh wurde es ein bisschen kalt, da meine

Prognamierung eben irgendeinen Fehler enthielt, verdammte Technik, das wird noch was werden, ich und die 

moderne Technik. Erst um 11 Uhr, nach dem Frühstück, fuhren wir weiter durch Polen in Richtung Breslau. Da

ich das letzte und einzige Mal 1991 in Polen war (mit meinem Freund Walter Riedel, damals fuhren wir mit seinem

fast neuen Mercedes Coupe über die Tschechei nach Polen und nach Breslau. Dort wurde uns kurz nach Ankunft,

der schöne Daimler, inklusive unserer Papiere und unserem Geld gestohlen und wir verbrachten unsere Urlaubszeit

auf der Botschaft und fuhren dann mit dem Zug zurück bis Dresden, wo uns dann unser Kumpel Roland Schuster

abholte), hat sich Polen unwahrscheinlich verändert. Unglaublich sauber, links und rechts der Straßen und in den 

Städten. Einkaufsmärkte, Glaspaläste und tolle Strassen. Die Autobahnen sind neu und meist 2.spurig. Aber durch

den wenigen Verkehr auf jeden Fall ausreichend. Wir glaubten, Breslau sei eben eine Vorzeigestadt, aber als wir 

Warschau erreichten, war Breslau noch gedoppt. 

Breslau

Warschau

 

 

Kurz nach Warschau übernachteten wir die 2. Nacht.

25.04.19 kurz nach Warschau km 1.300

Danach führte uns der Weg über Landstraßen weiter, und so lernten wir auch noch die

ursprünglichen Straßen kennen. Aber im Großen und Ganzen haben uns die Polen im 

Straßenbau überholt.

Unseren ursprünglichen Plan Reiseplan, über Berlin nach Danzig und dann an der Ostsee

entang bis Tallinn, zu fahren, mussten wir ja ändern. Meine geografischen Kenntnisse waren

bei der Planung nicht auf dem neuesten Stand. Das einfachste wäre es gewesen das Visum

für Russland so zu beantragen, dass wir die Möglichkeit, der mehrfachen Einreise hätten, was 

uns bei der späteren Ausreise von der Krim in die Ukraine, evtl. einen Umweg von über 2.000 km

erspart hätte, aber dazu später.

Mir war jedenfalls nicht bekannt, dass wir entlang der Ostsee durch ein Stück Russland fahren 

müssten. Aber ich glaube das gibt es mehr Reisende, denen dieser Umstand noch unbekannt ist.

Also jedenfalls mussten wir den kleinen Korridor zwischen Russland (russische Föderation) und

Weißrussland benutzen, um über Byalistock und Suwalki, an die polnisch/litauische Grenze zu

kommen.

Kaunas ließen wir links liegen und schlugen die Richtung Riga (Hauptstadt von Lettland) ein, um doch

endlich an die Ostsee zu kommen.

Alles in Polen macht einen sauberen aufgeräumten Eindruck, um mit Leuten ins Gespräch zu

kommen, hatten wir es wieder mal viel zu eilig, da unser Hauptaugenmerk auf Russland lag und

wir schon über 2 Wochen in Verzug (Lieferung der neuen Minna hatte sich verzögert) waren.

Litauen

 

Lettland

Riga

ist die Hauptstadt Lettlands und mit rund 700.000 Einwohnern größte Stadt des Baltikums. Mit etwa einer Million Einwohnern in der Agglomeration ist Riga zudem der größte Ballungsraum in den drei baltischen Staaten. Riga ist politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten und ihre großzügige Anlage sowie für die gut erhaltene Innenstadt, darunter besonders die Altstadt. 2016 wurde Riga der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europaverliehen.

Gründung

Nach 1150 kamen gotländische Kaufleute regelmäßig zum Handel an den Unterlauf der Düna (lettisch Daugava) am Flüsschen Rīdzene (deutsch: Riege, daher auch der Name Rīga), das hier in die Düna mündete und später zugeschüttet wurde. Seine Lage ist heute nur noch anhand des Verlaufs bestimmter Straßen nachvollziehbar. Mehrfach gingen Missionsversuche vom späteren Gründungsort Rigas aus, die jedoch bis zur Stadtgründung fehlschlugen. Vor allem im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts gelangten zunehmend deutsche Kaufleute nach Livland. Anfangs war der Semgallerhafen am Unterlauf der Aa (lettisch Lielupe), etwa 50 km westlich Rigas, ein wichtiger Handelsplatz. Er wurde auf Betreiben deutscher Kaufleute, die dazu ein entsprechendes päpstliches Schreiben erlangten, im Jahre 1200 geschlossen, um Riga als einzigen Handelsplatz zu etablieren. Die im Jahre 1201 von Bischof Albert von Buxhoeveden aus Bremen gegründete Stadt Riga wurde die Hauptstadt von Livland (lateinisch: Livonia). Riga war vor allem Sitz der Erzbischöfe von Riga, aber auch eine immer bedeutender werdende Handelsstadt, die der Hanse angehörte. Insbesondere in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens wuchs Riga mit beachtlicher Geschwindigkeit, so dass die bebaute Fläche innerhalb von weniger als 30 Jahren um etwa das fünf- bis sechsfache gewachsen war. Seit 1211 gewannen die Bürger der Stadt, insbesondere die Kaufleute, die sich nach der Unterwerfung der umliegenden Völkerschaften ansiedelten, an Einfluss; 1225 konnten die Bürger ihren Stadtvogt (bisher vom Bischof eingesetzt) selbst wählen. Der Rigaer Rat ist 1225 zum ersten Male urkundlich erwähnt und bestand wahrscheinlich seit 1222 oder 1223. Anfangs galt in Riga das Visbyer Stadtrecht,[4] danach das an das Lübische Recht angelehnte Hamburger Stadtrecht.

Riga unter dem Deutschen Orden

Im Rahmen der Ostkolonisation versuchten die Bischöfe, vor allem Deutsche im heidnischen Gebiet anzusiedeln. Militärisch wurden sie dabei vor allem von Ritterorden unterstützt, zunächst vom Schwertbrüderorden und nach dessen Niedergang vom Deutschen Orden, in den der Schwertbrüderorden eingegliedert wurde. Insbesondere nach der Vertreibung der Kreuzfahrer aus Palästina begann sich der Deutsche Orden verstärkt um die osteuropäischen Gebiete zu kümmern, vor allem Preußen, aber auch Livland. Der Deutsche Orden war eine organisatorisch eigenständige, machtvolle kirchliche Organisation, die bald als neuer Machtfaktor zu den Erzbischöfen von Riga in Konkurrenz trat. Geleitet wurde der livländische Zweig des Deutschen Ordens von einem Landmeister, der direkt dem Hochmeister (oberster Ordensherr) unterstand.

Die zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen den Erzbischöfen von Riga und dem Deutschen Orden wurden sowohl mit Waffengewalt als auch mittels Prozessen vor dem Papst ausgefochten. Die Erzbischöfe versuchten, Schutz bei nahen Staaten zu finden (z. B. Dänemark), aber auch beim deutschen Kaiser. Nach der vom Orden gewonnenen Schlacht bei Neuermühlen am 30. März 1491 schlossen der Deutsche Orden und der Erzbischof von Riga den Frieden von Wolmar. Der Erzbischof erkannte den Deutschen Orden als die Schutzmacht Livlands an und beteiligte sich auch mit einem eigenen Heereskontingent an der Schlacht am Smolinasee 1502.

Von der Reformation bis zur russischen Provinz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 
Ansicht Rigas am Anfang des 17. Jahrhunderts
 
Riga Ende des 19. Jahrhunderts

Im Jahre 1522 schloss sich Riga der Reformation an, womit die Macht der Erzbischöfe ihrem Ende entgegenging. Letzter Erzbischof von Riga war Wilhelm von Brandenburg. Nach Ausbruch des Livländischen Krieges 1558 und der Auflösung der Livländischen Konföderation 1561/62 folgte die Stadt nicht unmittelbar der Entscheidung des Erzbischofs und des Ordens, sich Polen-Litauen zu unterwerfen, sondern favorisierte besonders in den 1570er Jahren einen Status als freie Reichsstadt des Heiligen Römischen Reichs. Erst als dessen erhoffte Hilfe ausblieb, brachten neuerliche russische Vormärsche die Stadt dazu, 1581 Polens König Stefan Batory zu huldigen. 1587 gründete Nicolas Mollyn die erste Druckerei in Riga. In den folgenden 38 Jahren verlegte er 165 Bücher, davon 119 in lateinischer, 43 in deutscher und drei in lettischer Sprache.

Die 40-jährige polnisch-litauische Herrschaft, unter der die Bürger sich gegenreformatorischer Bestrebungen erwehrten – so bei den Kalenderunruhen –, endete mit der Eroberung durch Gustav II. Adolf 1621. Schwedens Krone behandelte Riga entsprechend seinem Rang als zweitgrößte Stadt im schwedischen Reich neben Stockholm und ließ es angesichts der strategischen Bedeutung, die ihm bei der Verteidigung des schwedischen Dominium maris baltici zukam, aufwendig neu befestigen. Im Russisch-Schwedischen Krieg (1656–1658) hielt Riga einer russischen Belagerung stand und blieb bis Anfang des 18. Jahrhunderts die zweitgrößte Stadt im schwedischen Herrschaftsbereich. In dieser Zeit genoss die Stadt weitgehende Selbstverwaltung.

Im Laufe des Großen Nordischen Krieges wurden Riga und die Rigenser mehrfach hart getroffen: durch die von der Stadt und der Bürgerschaft zu entrichtenden Kontributionen und dadurch, dass Riga zum Kriegsschauplatz wurde. In der Schlacht an der Düna am 19. Juli 1701 wehrte König Karl XII. von Schweden den Angriff der sächsisch-russischen Truppen auf Riga ab. Am 4. Juli 1710 ergab sich die Stadt nach längerer Belagerung den Truppen des russischen Generals Boris Petrowitsch Scheremetew.[9] Der Aufstieg von Russland als Großmacht in der Ostseeregion wurde durch den Frieden von Nystad im Jahre 1721 besiegelt. Riga wurde dem Zarenreich zugeschlagen.

26.04.19 kurz nach Riga km  2.080

Von Riga in Richtung Tallinn geht es laut Karte ständig an der Ostsee entlang, zu sehen ist sie aber sehr, sehr selten.

Dann hatten wir mal die Gelegenheit und nutzten sie, Ostseewasser zu schnuppern.

Estland

 Tallinn

Geschichte

Die Ursprünge Revals gehen auf eine hölzerne Burg (auf dem heutigen Domberg) und einen vermuteten estnischen Handelsplatz zurück, die Mitte des 11. Jahrhunderts gebaut wurden. Gleichzeitig wurde in dieser Zeit der Hafen Tallinns angelegt. Der Name Reval rührt vom estnischen Namen des historischen Landkreises her, dessen Zentrum die Stadt war, und wurde für die Burg und die spätere Stadt erst von Dänen und Deutschen geprägt (estnisch auch Rävälä, nach Heinrich von Lettland Revele, nach dem Waldemar-Erdbuch Revælæ).

Dänische Herrschaft

 
Blick auf den Domberg
 
Teil der mittelalterlichen Stadtmauer

Im Jahre 1219 eroberte der dänische König Waldemar II. die alte estnische Burg (Schlacht von Lyndanisse) auf dem Domberg, errichtete sie neu und begann mit dem Bau einer Domkirche für den von Dänemark um 1167 im Zuge seiner Missionierung ernannten Bischof der Esten, Suffragan des Erzbischofs von Lund. Dänemark konnte die Burg jedoch nicht lange gegen die aufständischen Esten und die vordringenden Deutschen halten. 1227 eroberte der Schwertbrüderorden Reval mit päpstlicher Genehmigung und erhielt die Burg und einen Großteil des heutigen Estland zur Verwaltung aus der Hand des päpstlichen Statthalters in Estland.

Wahrscheinlich um seine Stellung gegen die ländlichen Vasallen zu stärken, ließ der Schwertbrüderorden im Jahre 1230 aus Gotland 200 westfälische und niedersächsische Kaufleute anwerben, die sich, mit Zollfreiheit und Land belehnt, unterhalb der Burg ansiedelten. Obwohl eine Gründungsurkunde nicht überliefert ist, ist hierin wohl die eigentliche Gründung einer Stadt Reval zu sehen.

Als der Orden es ablehnte, seine Lehnsherrschaften und die Burg drei Jahre später wieder an den päpstlichen Legaten zu übergeben, machte der dänische König seine Ansprüche auf Reval und Estland wieder geltend. Nach der vernichtenden Niederlage in der Schlacht von Schaulen im Jahre 1236 strebte der Schwertbrüderorden die Vereinigung mit dem Deutschen Orden an, die der Papst nur gegen die Herausgabe Revals genehmigte. So ging der Schwertbrüderorden 1237 als Livländischer Orden in den Deutschen Orden über, und Reval fiel 1238 an Dänemark. In diesem Zusammenhang wurde Reval zum ersten Mal als civitas (Bürgerschaft, Stadt) erwähnt.

Unter der erneuten dänischen Herrschaft bis 1346 gewann die Stadt rasch an Größe und wirtschaftlicher Bedeutung. 1248 erhielt sie vom dänischen König das lübische Stadtrecht, das bis 1865 galt. Dieses galt allerdings nicht auf dem Domberg. Mit derselben Urkunde wurden die ersten Ratsherren ernannt. Die Stadt erhielt nach und nach umfangreiche Privilegien, die sie vom Landesherrn weitestgehend unabhängig machten. Die Amtssprache in Tallinn war bis 1889 Deutsch.

Obwohl Reval unter (zunehmend lockerer) dänischer Herrschaft stand, behielt die Stadt eine deutsche Oberschicht, und da diese fast ausschließlich aus Kaufleuten bestand, wurde ein enger Kontakt zur Hanse unterhalten. Dass sich Reval als der Hanse zugehörig betrachtete, ist bereits für 1252 belegbar und findet spätestens 1285 ausdrückliche Erwähnung. Von wirtschaftlicher Bedeutung war die dänische Entscheidung von 1294, allen deutschen Kaufleuten den Handelsweg nach Nowgorod über Reval und Narwa zu gestatten. Damit konnte Reval zu einem Knotenpunkt des hansischen Ostseehandels werden.

Reval und der Deutsche Orden

 
Ansicht von 1630
(Kupferstich von Matthaeus Merian)
 
Revalia (Tallinn) um 1650 (Kupferstich von Adam Olearius)
 
Karte Tallinns von 1810

Nach der Niederschlagung eines großen Estenaufstandes mit der Hilfe des Deutschen Ordens entließ der dänische König 1346 seine estländischen Vasallen aus ihrem Treueid und verkaufte seine Rechte an Nord-Estland dem Deutschen Orden. Reval, das sich im Jahr vor dem Verkauf alle bestehenden und einige neue Privilegien durch den dänischen König hatte bestätigen lassen, bekam nun durch den neuen Landesherrn sämtliche Privilegien zugesichert und konnte so seine rechtliche und autonome Stellung während des Wechsels noch ausbauen.

Reval, Teil des „Livländischen Drittels“ der Hanse, erhielt 1346 zusammen mit Riga und Pernau das Stapelrecht, das alle mit Russland Handel treibenden Kaufleute dazu verpflichtete, eine der drei Städte anzulaufen und für einen Zeitraum von drei bis acht Tagen ihre Waren auf dem Markt anzubieten. Mehrere exklusive Handelsrechte für die Revaler Kaufleute beendeten den bis dahin für jeden offenen Freihandel in der Stadt. Die bisher wichtigste Handelsstadt der Ostsee, Wisby, konnte sich von der Plünderung durch den dänischen König 1361 und in den darauf folgenden Kriegsjahren nicht wieder zu ihrer vorherigen Vormachtstellung erholen, und als zur Jahrhundertwende die Vitalienbrüder aus der Ostsee verbannt werden konnten, war Reval die wichtigste Stadt des hansischen Osthandels.

Der Russlandhandel blieb allerdings nicht immer ungetrübt. Nach mehreren unsicheren Jahren brach 1471 der Handel mit Nowgorod durch Angriffe der Moskauer ganz ab, und 1478 wurde das bis dahin unabhängige Fürstentum von den Moskauern endgültig erobert. Das Großfürstentum Moskau führte Krieg gegen Livland, mit dem es nun eine gemeinsame Grenze besaß. Der Einfall der Moskauer Russen in Livland 1481 brachte der von Flüchtlingen überfüllten Stadt einen schweren Pestausbruch. Weitere schwere Seuchenjahre der Stadt waren 1464, 1495/96 und 1519/20. Nach einer kurzen Friedensperiode, in der das Nowgoroder Handelskontor wieder eröffnet und erneut geschlossen wurde, folgte 1501–1503 ein erfolgreicher Kriegszug des Deutschen Ordens gegen Moskau, an den sich ein bis 1558 dauernder Friede anschloss.

Die Kriege mit den Moskauer Russen brachten für Livland und Reval schwere Verluste an Wirtschaft und Bevölkerung. Erst 1514 gelang die erneute Errichtung einer Handelsbeziehung der livländischen Städte Reval und Dorpat mit Nowgorod, die zu einer neueren wirtschaftlichen Blüte bis in die 1550er Jahre führte. Im 16. Jahrhundert hatte die Stadt ca. 6000–7000 Einwohner.

Die Reformation erreichte Reval 1523/24. Ihren endgültigen Durchbruch erlebte sie, als sich im Juli 1524 Vertreter der livländischen Städte und Ritter im Revaler Rathaus versammelten und beschlossen, bei der protestantischen Lehre zu bleiben und sie mit allen Mitteln zu verteidigen. Im September 1524 kam es zu einem Bildersturm, dem die Ausstattung dreier Kirchen zum Opfer fiel. Die Verluste blieben dabei verhältnismäßig gering, da der Rat bereits am nächsten Tag die öffentliche Ordnung wiederherstellen konnte und für die Rückerstattung der geraubten Kunstschätze sorgte. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Reformation in Livland und in Reval unblutig erfolgte. Am 9. September 1525 wurde die neue Lehre in Reval durch den Erlass einer lutherischen Kirchenordnung seitens des Rates und der Gilden „amtlich“.

Wir waren gegen Mittag in Tallinn, der Hauptstadt Estlands. Faul, wie ich nun mal bin, fuhr ich so nah als möglich 

in die Altdtadt. Wir stellten unser Womo ab und unternahmen einen Stadtrundgang mit anschließendem estländischen

Essen. Das war schon nicht gerade preiswert aber es verdoppelte sich noch, da wir am Auto ein Knöllchen mit 31 Euro hatten.

Das wird uns erwarten.

 

Weiter gings dann nach Narwa, der Grenze zu Russland. Wir waren gespannt, was uns dort erwarten wird,

schon alleine das Wort Russland klingt für mich immer schon mystisch und verursacht ein gewisses Kribbeln

in meiner Nackengegend. Und nun soll es tatsächlich bald soweit sein........

 27.04.19 Narwa km 2.590

Frohen Mutes stellten wir uns in die etwa 100 Meter lange Warteschlange, in der zügig ein Auto nach dem

anderen einzeln abgerufen und zur Grenzschranke geschickt wurde. Bis wir dran kamen. Wir waren die 

einzigen Deutschen. Der estländische Grenzbeamte erklärte uns freundlich, dass wir zurück nach Narwa, auf

einen bestimmten Platz fahren sollten, dort bekämen wir ein Papier, das wir auszufüllen hatten und mit dem wir

erneut hier erscheinen sollten. Na ja, dachten wir, das werden wir auch noch schaffen. 45 Minuten brauchten wir,

bis wir mit Hilfe der Polizei, den angesagten Platz fanden. Dort mussten wir uns anmelden zum Erhalt des Papiers.

Vorsorglich sagte der junge Mann, es wäre sicherlich schneller, wenn wir 350 km südlich den nächsten Grenzübergang

benutzen würden. Ich dachte erst, er würde einen Spaß machen, die 700 km Umweg. Es war aber dann tatsächlich so,

ein Auto oder Motorrad nach dem anderen kam, bekam das Papier und fuhr wieder. Nur wir Deutschen sahen dabei zu,

26 Stunden lang, dann endlich am nächsten Abend war es soweit und man gab und 20 Minuten zum estländischen 

Grenzübergang zu kommen, ansonsten würde das Papier verfallen. 

Bis heute weiß ich nicht ob das Verarschung war, oder wir Deutschen in Estland grundsätzlich so behandelt werden.

Vielleicht kann mir irgendjemand, der das liest und es weiß, mir darüber Auskunft geben.

An der Grenze verlief dann alles normal und freundlich ab, 45 Minuten Estland, 2 Stunden Russland (beim Ausfüllen

der komplizierten 3 Formularen wurde uns von einer Grenzbeamtin geholfen. Um 21 Uhr 30 waren wir durch, fuhren 

zur nächsten Tankstelle, wo das tanken richtig Freude macht, ca 55 Cent der Liter Diesel.

Danach fuhren wir noch ca. 30 km und schlugen unser 1. Nachtlager in Russland auf.

weiter WR 38

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